Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

Die russischen Hauptinteressen in der Ukraine liegen an der gewünschten Dominanz im schwarzen Meer. Es geht nicht nur um Sewastopol, sondern auch um das Küstengebiet drumherum. Zugleich rückt Russland näher an Kaliningrad und die baltischen Staaten heran. Denn die Ostsee ist das andere wichtige und traditionelle Interessensgebiet.

Die Ukraine ist aber auch ein wichtiger Getreidelieferant. Dieses wiederum ist für China angesichts seiner Bevölkerung essentiell. Zumal wenn es im Falle eines möglichen zuküntigen Konflikts im Pazifik Sanktionen im Handel gäbe.

Die nicht-russischstämmige Bevölkerung würde dagegen zumindest aus den unmittelbar besetzten Gebieten vertrieben werden, sofern sie nicht bereits geflohen ist.

paxito schrieb:Schaut euch mal die Demographie der Ukraine an. Rechnet die Folgen von Krieg, Flucht, Besetzung dazu. Das ist kein Vorteil.

Schau dir Russland demografie an uns nun?

paxito schrieb:Klar, Russland braucht ganz dringend rohstoffreiche Gebiete, die erstmal erschlossen werden müssen.

Es reicht sie anderen zu verweigern


Ansonsten haben wir festgestellt das sinnvolle Motive für den krieg fehlen..

Fedaykin schrieb:Schau dir Russland demografie an uns nun?

Genauso bescheiden. Ja und? Wenn Russland sich die Ukraine komplett einverleiben sollte, sind die Menschen dort viel eher eine Belastung, als ein Gewinn.

Fedaykin schrieb:Es reicht sie anderen zu verweigern

Wenn es Russlnd darum ginge möglichst hohe ökonomische Gewinne mit Rohstoffen zu erzielen, dann ist der Krieg ein Schuss ins Knie. Egal ob die da nun noch 5 Kohleminen dazu bekommen oder Peng.
Aus rein strategischer Sicht, wenn man den Konflikt mit dem Westen sucht, ja könnte Sinn machen.

Fedaykin schrieb:Ansonsten haben wir festgestellt das sinnvolle Motive für den krieg fehlen..

Wir Beide ja, in seltenster Eintracht.

paxito schrieb:Genauso bescheiden. Ja und? Wenn Russland sich die Ukraine komplett einverleiben sollte, sind die Menschen dort viel eher eine Belastung, als ein Gewinn.

Du denkst zu westlich.

paxito schrieb:Kohleminen dazu bekommen oder Peng.
Aus rein strategischer Sicht, wenn man den Konflikt mit dem Westen sucht, ja könnte Sinn machen.

Eben daher sind auch die Überlegungen klar die Ukraine zu Weißrussland zu machen.

Fedaykin schrieb:Du denkst zu westlich.

Was bringen den irgendwem ein Haufen Rentner? Überspitzt gesagt. Der demographische Wandel ist eines der größten Probleme Russlands und würde dadurch nur noch größer werden.

Fedaykin schrieb:Eben daher sind auch die Überlegungen klar die Ukraine zu Weißrussland zu machen.

Wie ich schrieb, ja als Vorbereitung auf einen Konflikt macht das Sinn. Aus vielen Gründen. Nur wäre so ein Konflikt noch irrer und unsinniger als der jetzige.

Neupythagoreer schrieb:Wenn die Ukraine entmilitarisiert wird, wie Putin fordert, selbst wenn sie eine selbstgewählte Regierung behält, würde Putin die schnell durch eine Satrapen-Diktatur austauschen.

Fedaykin schrieb:Es reicht sie anderen zu verweigern

paxito schrieb:Aus rein strategischer Sicht, wenn man den Konflikt mit dem Westen sucht, ja könnte Sinn machen.

Ich denke Putin wird dann hybrid weitersticheln wollen, ggf. so lange bis UA, D, Rumänien... mürbe sind und selbst nat. Regierungen mit Putin- und Trump-Affinität haben.
Wir haben jetzt schon einen hybriden Krieg und Putin ist ein perfider Meister darin, anderen das Leben zu erschweren. Er will Druckmittel halten um selbst durch deren Verweigerung Krisen heraufzubeschwören oder zu verstärken und Unmut in den betreffenden Ländern zu schüren. Dem geht es besser, wenn es anderen schlechter geht. Selbst wenn es irgendeinen Waffenstillstand und Friedenstruppe geben sollte sind die Aussichten auf Dauer nicht schön.
Im übrigen bin ich dafur, das RUS zuerstört werden muß.

@hidden
Kann ich kaum widersprechen. Bis auf den letzten Satz.

hidden schrieb:Im übrigen bin ich dafur, das RUS zuerstört werden muß.

Wir hatten es beinahe geschafft, als der dauerbesoffene Boris Jelzin in den 1990ern für eine Flasche Wodka, sein Land an den Westen verkaufen wollte.
Ob er je bereut hat, Putin zur Macht verholfen zu haben?

paxito schrieb:Wir Beide ja, in seltenster Eintracht

Die Schlussfolgerung daraus ist aber unterschiedlich wie man den Russen zum Frieden bringt.

paxito schrieb:Was bringen den irgendwem ein Haufen Rentner? Überspitzt gesagt. Der demographische Wandel ist eines der größten Probleme Russlands und würde dadurch nur noch größer werden.

Interessiert ihn aber nicht, so wenig wie den Nordkoreaner die Ernährung des Volkes juckt.


Und deshalb sind Politiker eben irritiert, sie können das nicht einordnen.

paxito schrieb:Aus vielen Gründen. Nur wäre so ein Konflikt noch irrer und unsinniger als der jetzige.

🤷


Siehe oben, man muss das schon richtig begreifen und nicht die Motivation von westlichen auf solche Regime übertragen

hidden schrieb:Im übrigen bin ich dafur, das RUS zuerstört werden muß.

Frei nach Cicero?

Fedaykin schrieb:Die Schlussfolgerung daraus ist aber unterschiedlich wie man den Russen zum Frieden bringt.

Der einzige Vorschlag, den ich dazu jemals gebracht habe, ist der Kissinger Plan (der im Moment wohl ein eher optimistischer Ausgang für die Ukraine wäre). Wobei das auch mehr ein "wie könnte ein Frieden aussehen" ist, als ein Konkretes wie man dahin kommt.

Fedaykin schrieb:Interessiert ihn aber nicht, so wenig wie den Nordkoreaner die Ernährung des Volkes juckt.

Blub. Es geht nicht um die Frage was wen juckt, sondern ob das irgendwie einen Vorteil darstellt. Nein, ich wüsste nicht worin der bestehen sollte.

Fedaykin schrieb:Siehe oben, man muss das schon richtig begreifen und nicht die Motivation von westlichen auf solche Regime übertragen

Das ist schlicht meine Meinung. Ich halte Putin und sein Regime trotzdem zweifellos für fähig genau das zu tun. Er führt ja auch jetzt nen Krieg der mir komplett sinnbefreit erscheint.

Ich weiß gar nicht was die Diskussion soll.
Ein materieller Gewinn wäre zwar ein netter Pluspunkt gewesen - besonders für russische Oligarchen - und war auch eingeplant, aber der Krieg ist für Russland bzw. Putin vorallem ideologisch und geopolitisch motiviert.

Fedaykin schrieb:Frei nach Cicero?

leider knapp daneben....... war doch Cato der Ältere!

Der hat das übrigens schon um 200 v.Chr. gesagt: "Ceterum censeo Russinem esse delendam!"

Ein weitsichtiger Mann denn da gab es Russland noch nicht mal! ;-) Aber Recht hatte er!

paxito schrieb:Blub. Es geht nicht um die Frage was wen juckt, sondern ob das irgendwie einen Vorteil darstellt. Nein, ich wüsste nicht worin der bestehen sollte

Eben, weil du das Denkmuster von Leuten wie Putin nicht nachvollziehen kannst, aber das können die wenigsten, deswegen hat man ja die Situation

Der ami wird sich irgendwann mit putin einigen. Putin bekommt die ostgebiete und der ami lässt sich seine veralteten gelieferten Waffen durch öl aus der Westukraine bezahlen. Halliburton Exxon occidental etc scharren schon mit den Hufen.

Der Gewinner ist natürlich das ukrainische Volk…..

Ich glaube Rohstoffe sind einer der Hauptgründe für den Angriff als auch für die Verteidigung.

Donidoni2 schrieb:Ich glaube Rohstoffe sind einer der Hauptgründe für den Angriff als auch für die Verteidigung.

Aber nicht das Öl:

Inwiefern die Bodenschätze der Ukraine bei dem seit annähernd zwei Jahren bestehenden Ukraine-Krieg eine Rolle spielen? Ökonom Mousseau ist sicher, dass das Ringen um die Kontrolle des Landwirtschaftssektors in dem Land „ein ausschlaggebender Faktor im größten Ost-West-Konflikt seit dem Kalten Krieg“ ist. Denn es handele sich um einen Wettkampf zwischen russischen und westlichen Interessen. ... Welche Rolle auch das Getreide für China hat, darüber gibt ein Bericht von Tagesschau.de Aufschluss: Demnach ist das Reich der Mitte mittlerweile weltgrößter Importeur von Nahrungsmitteln - und häuft zudem riesige Getreidevorräte an.

Quelle: https://www.fr.de/wirtschaft/landwirtschaft-ukraine-bodenschaetze-rohstoffe-schwarze-erde-krieg-russland-westen-agrar-zr-92661153.html

China legt also schon mal Vorräte an.

Sewastopol ist traditionell der Sitz der russischen Schwarzmeerflotte, da möchte man ungern einen Gegner im Rücken (Mariupol) oder unmittelbarer Nachbarschaft (Cherson) haben, falls die Ukraine mal der NATO beitritt.

Donidoni2 schrieb:Der ami wird sich irgendwann mit putin einigen. Putin bekommt die ostgebiete und der ami lässt sich seine veralteten gelieferten Waffen durch öl aus der Westukraine bezahlen. Halliburton Exxon occidental etc scharren schon mit den Hufen.

Ähem ja klingt logisch

Ein bisschen mehr Mühe wäre nett.

Und selbst die alten US Waffen scheinen noch die russischen auszustechen.

Neupythagoreer schrieb:Sewastopol ist traditionell der Sitz der russischen Schwarzmeerflotte, da möchte man ungern einen Gegner im Rücken (Mariupol) oder unmittelbarer Nachbarschaft (Cherson) haben, falls die Ukraine mal der NATO beitritt

Ist doch eh nicht mehr viel über von der schwarzmeerflotte

Ansonsten hat die Ukraine quasi ohne Luftwaffe und ohne Schiffe den Russen die Bewegungsfreiheit geraubt.

Jedimindtricks schrieb:Verzicht ist schon lange da , anstatt ein Produktives Leben zu führen unterhalten wir uns über Krieg.
Das ganze Thema kostet uns schon seit Jahren Geld, Nerven und Zeit.

Exakt richtig. Deshalb sollte man Nordstream anschliessen und nicht ueber Umwege das bloede Gas fuer viel zu teuer kaufen. Wie dämlich ist das denn?

Aber Recht hast du, Zeit, Nerven und vorallem
Geld.

Fedaykin schrieb:weil du das Denkmuster von Leuten wie Putin nicht nachvollziehen kannst

Es geht um handfeste Vorteile nicht um Putins Denkmuster.

paxito schrieb:Es geht um handfeste Vorteile nicht um Putins Denkmuster.

Aber Handfeste Vorteile spielen gar keine Rolle in der Motivation des russischen Angriffkrieges, zumindest nicht nachdem der Plan gescheitert ist das in 2 oder 3 Wochen abzuhandeln.