@Foss Um zum Thema zu kommen: Solche Lager sind die Orte, wo Leute, die keine Zukunft sehen und sich nur noch herumgeschubst und alleine gelassen fühlen, radikalisieren.
Welche Auswirkungen es hat, wenn dort wie in den Palästinenserlagern im Libanon ganze Generationen ohne Perspektive, eingebürgert zu werden und arbeiten zu dürfen, bleiben müssen, ihre Kinder und Enkel im Elend aufwachsen sehen und einer um die Ecke kommt mit Geld, Hilfsgütern und einer Hassbotschaft, weiß man längst.
Wenn man dringend möchte, dass der Nahe Osten auf absehbare Zeit nicht zur Ruhe kommt, sollte man das mit den Lagern einfach so beibehalten.
Gib ihnen dann noch die Infos, dass in Jemen gerade die halbe Bevölkerung auf der Flucht und die Cholera ausgebrochen ist, eine Hungersnot herrscht und die USA gerade einen Milliarden-Waffendeal mit Saudi Arabien abgeschlossen hat... fertig ist das Pulverfass.
Wenn man etwas gegen Radikalisierung und Terror tun möchte, muss man die jungen Leute aus den Lagern raus, in Ausbildungen und Unis schicken, ihnen irgend eine Zukunft ermöglichen, die nicht hinter, an, vor oder zwischen Mauern stattfindet, und die nicht als Endziel ein Paradies verspricht.
Ganz ehrlich, lieber gebe ich ein Bisschen meiner lieb gewonnenen Sicherheit hier auf, als zu riskieren, dass es in ein paar Jahren, was Terror angeht, noch übler wird.
"Grenzen dicht"? Gerne. Also für: Verwandte, Gäste zu Familienfeiern, Geschäftsleute, Studenten, Schüler, Arbeitsmigranten, Saisonkräfte, Touristen, Leute die sich in Privatkliniken behandeln lassen, ..... oder alle zunächst mal einem genauen Hintergrundcheck unterziehen, für den man bei Polizei und Bundeskriminalamt (die die einzigen sind, die das gründlich erledigen könnten), ebenso wenig Personal hat wie für alles andere.
Es ist nicht möglich, sich so abzuschotten, dass der Terror draußen bleibt, das ist eine naive Illusion und eine platte Wahlkampf-Floskel.
@der_wicht Das Problem ist, dass viele nicht mehr als die Schlagworte lesen wollen. Informationen über die Zustände in den Lagern gibt es schon lange, schon bevor die Flüchtlingswelle hier ankam. Viel Phantasie braucht es da ja sowieso nicht. Aber die Reaktion ist eben nicht "Dann müssen wir denen sofort helfen, da raus zu kommen", sondern "Ohgott, die leben da ja im Dreck... wenn die hier auch so schlampig sind... das kann man doch besser organisieren, wo bleibt die Eigeninitiative!"
Hilfsorganisationen haben auch immer das Problem, dass eine Hungersnot öffentlich erst wahrgenommen wird, wenn es viele Bilder von sterbenden Kindern gibt. Dann wird gespendet - nicht die Monate zuvor, in denen gewarnt wurde, dass es so weit kommen würde, wenn nichts geschieht.
Und dann hofft man, dass etwas Geld die Probleme lösen wird. Sollen sich die Organisationen drum kümmern...