Putin appellierte in seiner Rede an die Nation, Russland zu verteidigen wie zuletzt im II. Weltkrieg, Russland befindet sich also in höchster Not!
"Präsident Putin reagierte bei seiner diesjährigen Rede zur Lage der Nation auf diese strategische Situation mit einer ungewöhnlich nüchternen Analyse; und die Menschen wären gut beraten, sich den Text dieser Rede genau anzusehen und darüber nachzudenken, anstatt auf den Chor der gleichgeschalteten Medien und darin schreibenden NATO-Angestellten zu hören. Putin appellierte im Georgssaal des Kremls vor den Repräsentanten beider Häuser des Parlaments und weiteren Würdenträgern leidenschaftlich an die russische Bevölkerung, die Existenz Rußlands zu verteidigen – genauso, wie sie dies im Großen Vaterländischen Krieg gegen Hitler getan habe.
Putin betonte im Zusammenhang mit den Sanktionen, auch ohne die Ukraine-Krise hätten die USA und ihre Verbündeten irgendeinen anderen Vorwand gefunden, um Rußlands wachsende Kapazitäten einzudämmen; diese Politik sei gegen Rußland seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten angewandt worden, jedesmal, wenn es zu stark oder unabhängig geworden sei. Putin erinnerte – nur Stunden nach dem Beginn eines erneuten terroristischen Anschlags in Grosny – an die früheren separatistischen Kriege in Tschetschenien, bei denen diese Mörder mit Blut an den Händen vom Westen stets als „Rebellen“ bezeichnet und mit großen Ehren empfangen worden seien. Die Unterstützung dieser Separatisten von jenseits des großen Teichs mit Informationen, politischer und finanzieller Hilfe sowie Unterstützung durch die Geheimdienste lasse keinen Zweifel, daß diese Kräfte es gerne sehen würden, daß Rußland dem Jugoslawien-Modell der Desintegration folge und sich auflöse. Doch ebensowenig habe Hitlers Versuch, Rußland hinter den Ural zurückzudrängen, funktioniert, und alle sollten sich daran erinnern, wie dieser Versuch geendet habe.
In einer unverhohlenen Anspielung auf die Situation in der EU fügte Putin hinzu: „Auch wenn für einige europäische Länder Nationalstolz eine längst vergessene Vorstellung und Souveränität ein überflüssiger Luxus ist, für Rußland ist wahre Souveränität absolut lebensnotwendig... Ich möchte dies betonen: Entweder wir bleiben eine souveräne Nation, oder wir lösen uns spurlos auf und verlieren unsere Identität. Natürlich müssen andere Staaten dies auch verstehen. Alle Teilnehmer des öffentlichen Lebens müssen das verstehen.“
Es ist wichtig, daß sich jetzt wenigstens einige Stimmen gegen die Konfrontationspolitik Merkels als Marionette der Kriegsfraktion zu Worte melden. Unter der Überschrift: „Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!“ richteten sich jetzt 60 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur mit einer eindringlichen Warnung vor einem Krieg mit Rußland an Regierung, Bundestag und Medien. Initiiert wurde der Appell u.a. vom ehemaligen Chef der Münchener Sicherheitskonferenz Horst Teltschik, zu den Unterzeichnern gehören u.a. Gerhard Schröder und Roman Herzog. In dem Text heißt es, alle, die versucht hätten, den Status Rußlands als einer der anerkannten Gestaltungsmächte Europas gewaltsam zu ändern, seien blutig gescheitert, „zuletzt das größenwahnsinnige Hitler-Deutschland, das 1941 mordend auszog, auch Rußland zu unterwerfen“.
Damit ist deutlich impliziert, in welcher Tradition die Vertreter der Konfrontation gegenüber Rußland angesiedelt werden. Angesichts der Gefahr, daß es bei jedem Krieg in Europa zum Einsatz von Atomwaffen kommen wird, ist dieser Vergleich noch mild. Der slowakische Premierminister Robert Fico warnte kürzlich bei einem von der Tagszeitung Hospodářské noviny veranstalteten Forum, es bestehe eine große Gefahr, daß der Konflikt zwischen der Ukraine und Rußland sich zu einem großen Konflikt ausweiten werde, an dem mehr als nur diese beiden Länder beteiligt wären. „Die Wahrscheinlichkeit eines militärischen Konflikts ist 70%. Ich rede jetzt von einem großen militärischen Konflikt; ich spreche nicht von einem Konflikt zwischen Rußland und der Ukraine“, sagte Fico.
Die Schlüsselfigur für die Koordination der Ukraine-Krise und der Konfrontation mit Rußland ist die Staatssekretärin im US-Außenministerium für Europa und Eurasien, Victoria Nuland, die sich mit ihrem abgehörten Telefonat mit dem US-Botschafter in Kiew, Geoffrey Pyatt, einen Namen in der Geschichte gemacht hat. In diesem Gespräch informierte sie Pyatt, daß der von der Konrad-Adenauer-Stiftung geförderte Klitschko als nächster Präsident der Ukraine unerwünscht sei und statt dessen „unser Mann Yats“ (Jazenjuk) den Posten erhalten müsse. Ihre zusätzliche Anweisung „F...k the EU“ offenbarte sowohl ihre seltsamen sexuellen Präferenzen als auch das Niveau ihrer Umgangsformen. Soviel zum Zustand der Demokratie, bei der die Wahlen nur die Schaufensterdekoration für die Operation des „finsteren Geldes“ sind – in der Ukraine ebenso wie in den USA.
Nuland ist eine der Personen in der Obama-Administration, deren Profil erklärt, warum sich von der imperialen Orientierung der Bush-Cheney-Administration bis zu Obama nichts zum Positiven geändert hat, sondern im Gegenteil dieselbe Politik verschärft fortgesetzt wird. Sie ist verheiratet mit dem Neocon Robert Kagan, einem der Autoren der Doktrin des „New American Century“, mit der die Neocons auf den Kollaps der Sowjetunion reagierten, nämlich der Idee, ein anglo-amerikanisches Weltreich nach dem Vorbild des Britischen Empires zu errichten. Kagan war später auch ein Mitgründer des Amerikanischen Komitees für den Frieden in Tschetschenien (ACPC), das 1999 auf Initiative von Brzezinski, Haig, Solarz und 100 weiteren Neocons in beiden amerikanischen Parteien gegründet worden war. Das ACPC und seine Nachfolgeorganisation, das Amerikanische Komitee für Frieden im Kaukasus, waren seitdem mit der Unterstützung der Separatisten in Tschetschenien und dem Kaukasus und Regimewechsel-Operationen gegen Rußland beschäftigt. Höchstwahrscheinlich meinte Putin dieses Netwerk, als er von Operationen sprach, die „über den großen Teich“ lanciert wurden...."
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