Russland das Buhland... aber warum?

Desperadoo schrieb:Für RU waren schon vor dem Angriff demographische Probleme absehbar. Durch den Angriff aber hat Vladi diese noch verstärkt, die Opferzahlen reissen gigantische Löcher, sowohl in den Nachwuchs für den Arbeitsmarkt, als auch in den der aktiven Beschäftigten. Den Nachwuchs wird RU in den nächsten Jahren merken, langfristig werden sie es aber auch an denen merken die eben nicht geboren werden - weil eben die Zahl der Gefallenen so hoch ist!

Vladi hat es geschafft, nicht nur eine aktuelle Gefahr für RU zu schaffen, indem er xtausende Auswanderer, Traumatisierte und Gefallene produziert. Er setzt auch die langfristige Zukunft RUs aufs Spiel, weil er mindestens eine ganze Generation an potentiellen Kindern dezimiert!

Die demographische Katastrophe ist noch größer, denn da kommen mehrere Geburteneinbrüche mehrerer Generationen zusammen:
- Der Geburteneinbruch aus dem 2. Weltkrieg führte zu einer Delle, die auch in der zweiten Generation zu bemerken war und damit die dritte Generation ebenfalls betraf.
- Diese dritte Generation erlebte dann den großen Geburteneinbruch der 1990er beim Zerfall der Sowjetunion.
- Die vierte Generation stirbt gerade in der Ukraine.

Die Hoffnung Russlands war auch dass man mit den 40 Millionen Ukrainern, die allerdings die gleichen Probleme haben, seine Bevölkerung wieder auffüllen kann.
https://www.nzz.ch/meinung/willige-selbstzerstoerung-wie-russland-sich-selber-abschafft-ld.1705552

Man hat ja gesehen, was der ursprüngliche Plan war: einen Enthauptungsschlag durchführen, die Führungsriege, die idealerweise ins Ausland geflohen ist, auszutauschen gegen pro-russische Personen.

Warden schrieb:Es mag unterkomplex und verballhornt sein aber es wirkt auf mich gerade zumindest, wenn ich das mal überzogen ausdrücken darf, so als ginge es langsam in wahnhafte Endzüge vom 3. Reich. Also so ein bisschen, auf eine andere, moderne aber irgendwie doch ein klein bisschen ähnliche Art.

Mich erinnert das eher an comical ali. Wikipedia: Muhammad as-Sahhaf

paxito schrieb:an comical ali.

Nur das man comical Ali direkt wieder freigelassen hat weil offenbar geistig verwirrt oder auf Droge, Russland hingegen ist fürs europäische Publikum " ready for war " in einer gross angelegten Desinformationskampagne . In der rückschau wird man historisch die letzten 2-3 Jahrzehnte anders betrachten während Ali ein meme bleibt.

Jedimindtricks schrieb:Nur das man comical Ali direkt wieder freigelassen hat weil offenbar geistig verwirrt oder auf Droge

Tatsächlich wirkt manches, wenn nicht vieles, was da in Russland medial verbreitet wird auf mich geistig verwirrt oder wie auf Droge.

@paxito
Faschismus halt , volle Möhre in den Untergang. Den übermenschkomplex , was man ja durchaus als verwirrt einstufen kann , haben wir auch mal erlebt .

Jedimindtricks schrieb:Den übermenschkomplex

Der Witz ist halt, Russland hat irgendwie beides zugleich. Ich glaube die haben eher (insgeheim) Minderwertigkeitskomplexe und generieren daraus als "Coping-Methode" den Übermenschenkomplex. Neulich noch auf Twitter einen Clip gesehen wo ein russischer Künstler oder Intellektueller oder irgendwie so davon faselt wie Russen die Übermenschen sind und Polen, Balten und Litauer usw. halt ... eben nicht und eher das Gegenteil. Ich müsste den Clip jetzt intensiv suchen und weiß nicht mehr wo das war, aber das sah ich vor einigen Tagen.

Aber gut, so einen Duktus findet man ja bei vielen da allgemein zuhauf im System Putin.

Ökozid, auf die russische Art, mit Bildern:

‘Everything is dead’: Ukraine rushes to stem ecocide after river poisoning

Europas

Serhiy Zhuk, the head of Chernihiv’s ecology inspectorate, described what had happened as an act of Russian ecocide. “The Desna was one of our cleanest rivers. It’s a very big catastrophe,” he said. Zhuk traced the slick’s route on a map pinned to his office wall: a looping multi-week journey along the Seym and Desna. “More than 650km is polluted. Not a single organism survived. This is unprecedented. It’s Europe’s first completely dead river,” he said.

Quelle: https://www.theguardian.com/world/2024/oct/01/ukraine-seim-river-poisoning-chernihiv-ecocide-

erster völlig toter Fluss.

Fellatix schrieb:erster völlig toter Fluss

Das Problem: Die Desna ist ein Zufluss des Dnepr.

Sie entspringt in der russischen Oblast Smolensk in den Smolensker Höhen. Dort liegt ihre Quelle ostsüdöstlich von Smolensk und unweit von Jelnja in einem Wald beim Dorf Naleti. Die Desna fließt in südliche Richtungen nach Brjansk, nachdem die von Norden kommende Sudost einmündet. Nach dem Kreuzen der Grenze zur Ukraine fließt ihr der Seim aus Richtung Osten zu, wonach sie Tschernihiw erreicht. Weiter südlich mündet die Desna nur etwas nördlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew in den Dnepr.

Quelle: Wikipedia: Desna (Dnepr)

Kann es sein, dass dies eine absichtlich herbeigeführte Umweltverschmutzung ist, um der Ukraine zu schaden?

Erste Auswirkungen gibt es nämlich bereits auch schon:

Contaminated water from the Desna reached Kyiv

Quelle: https://visitukraine.today/de/blog/4777/contaminated-water-from-the-desna-reached-kyiv-why-it-is-dangerous-and-how-to-protect-yourself

Zz-Jones schrieb:Kann es sein, dass dies eine absichtlich herbeigeführte Umweltverschmutzung ist, um der Ukraine zu schaden?

Kann, muss aber nicht. Das kontaminiertes Wasser oder Giftstoffe in Flüsse geraten ist leider nicht neu.
Vor einigen Monaten hatten wir doch auch erst ein großes Artensterben in der Oder.
Es kann schon sein, dass da etwas ungewollt oder aus Profitgier in den Fluss geleitet wurde.
Aber Russland trau ich alles zu, auch das absichtliche Vergiften von Flüssen die in die Ukraine fließen.

Hoppla. Baerbock hat gerade im ARD gesagt das deutsche Waffen Ziele in Russland angreifen dürfen.
Dad Olaf hätte es nicht untersagt.

Nanu Nana

Hmm, scheint sich ja immer mehr rauszukristallisieren, dass der dicke Kim an der Seite von Russland in den Krieg einsteigen möchte. Jetzt liefert er nicht nur Munition, sondern auch Truppen.

Der südkoreanische Geheimdienst hatte am Freitag mitgeteilt, dass 1500 nordkoreanische Soldaten nach Russland verlegt worden seien. Demnach absolvieren sie ein Training im Osten Russlands und sollen anschließend an die Front in die Ukraine geschickt werden. Der Geheimdienst schätzte, dass Nordkorea insgesamt rund 12.000 Soldaten schicken könnte.

Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/usa-alarmiert-ueber-nordkoreas-moeglichen-bodeneinsatz-in-der-ukraine-a-aeeddb5b-0955-4c74-921c-cd8782631861

Aber alles klar, der Westen ist wieder der böse, der ständig eskaliert....

Mal wieder ein Fenstersturz in Russland:
https://www.spiegel.de/ausland/russland-michail-rogatschow-faellt-aus-fenster-familie-zweifeln-an-offizieller-darstellung-a-e58f5c4a-283d-405d-be25-32cbfde221cb

Man lebt wirklich gefährlich in Russland in der Nähe von Fenstern....

martenot schrieb:Man lebt wirklich gefährlich in Russland in der Nähe von Fenstern...

Tee trinken ist da für den ein oder anderen auch schon doof ausgegangen. Waffenbesitz auch in Verbindung mit unkonformer Meinung zu Putin, da wurde sich schon - laut russischem Ermittlungsergebnis - selber in den Rücken geschossen.

Leute von der Opposition überleben Spaziergänge im Gulag nicht.
Kann man sich überlegen, ob man nun möchte, dass die Ukraine mehr unterstützt wird. Will man europäische Werte und nicht die Mentalität von Russland näher "an der Haustür', sollte es das meiner Meinung nach jedem wert sein.

Nicht nur in Russland lebt man gefährlich, auch in England oder BRD wie der Pollonium-Giftmord an Kreml-Kritiker in London oder der Tiergarten-Mord in Berlin oder auch nur über den Wolken:
Vor zwei Jahren zwang Belarus ein Flugzeug zur Landung, um den Blogger Protassewitsch in seine Gewalt zu bringen

Karakachanka schrieb:Kann man sich überlegen, ob man nun möchte, dass die Ukraine mehr unterstützt wird. Will man europäische Werte und nicht die Mentalität von Russland näher "an der Haustür', sollte es das meiner Meinung nach jedem wert sein.

Kommt hier leider bei vielen nicht an - oder sie wollen letztendlich diese liberalen Werte bewusst nicht.

Ich habe nach vielen Jahren manchmal schon regelrecht sich wiedersprechende Argumentationen, eine wahre Mentalgymnastik, wahrgenommen was die Argumente mancher angeht, die (un)bewusst pro-Kreml argumentierten. Ich glaube bei manchen ist es auch eine krampfhafte Einstellung ala "der Feind meines Feindes ist mein Freund": Man ist aus welchen Gründen auch immer eher anti-USA, anti-EU, anti-Israel, anti-FDGO... und muss als Konträrer krampfhaft einen gegenteiligen Standpunkt einnehmen bzw. sein Seelenheil bei den Gegnern der gerade genannten suchen. Auch wenn es je nach Argument nicht mal Sinn ergibt.

Konkretes Einzelfallbeispiel: Leute regen sich über Bevormundung "der Regierung, Politik und Medien" etwa in Deutschland auf, beklagen Zensur, Bevormundung, ein empfundenes Aufzwingen von Werten die diesen nicht entsprechen und somit Unfreiheit... argumentieren dann aber wiederum de-facto pro-Russland wo klar ist, dass man da im Schnitt gesellschaftlich weitaus unfreier ist.

Zusammengefasst springt man lieber mit Autokraten ins Bett und gibt ihnen Schützenhilfe obwohl man laut Duktus der eigenen Argumente de-facto irgendeine Form der Freiheit präferiert, aber es muss ja lieber gegen die eigenen Feindbilder geschossen werden. Ich nenne das eine oftmals irrige Prioritätensetzung.

Warden schrieb:, beklagen Zensur, Bevormundung, ein empfundenes Aufzwingen von Werten die diesen nicht entsprechen und somit Unfreiheit... argumentieren dann aber wiederum de-facto pro-Russland wo klar ist, dass man da im Schnitt gesellschaftlich weitaus unfreier ist.

Kommt drauf an, was die Leute sich vorstellen: Eine harte Hand die keine Verbote gegen tägliche Currywurst und Verbrenner erlässt, aber die Grünen verbietet und aus der gängelnden EU Austritt. Alle die dann weg gesperrt werden haben dies auch verdient, selbst hat man nichts zu befürchten, da man ja konform geht. Vielleicht ein vorauseilendes Stockholm-Syndrom.
Kann schon sein, aber ich befürchte es wird anders.

hidden schrieb:selbst hat man nichts zu befürchten, da man ja konform geht.

Wobei meiner Ansicht nach viele bisherige Autokratien gezeigt haben, dass es ein Trugschluss sein kann, zu denken, man hätte persönlich nichts zu befürchten. Zu schnell kann man aus der Konformität rausrutschen oder denunziert werden. Es reicht ja schon, wenn ein Nachbar meint, dass man nicht genügend konform (oder ein "Verräter") sein könnte. Selbst treue Ergebene des Systems können zu Schaden kommen, wenn man versehentlich unter die Räder bzw. ins Getriebe kommt.

Warden schrieb:Zusammengefasst springt man lieber mit Autokraten ins Bett und gibt ihnen Schützenhilfe obwohl man laut Duktus der eigenen Argumente de-facto irgendeine Form der Freiheit präferiert, aber es muss ja lieber gegen die eigenen Feindbilder geschossen werden. Ich nenne das eine oftmals irrige Prioritätensetzung.

Ich habe da immer öfter den Eindruck, dass es für solche Menschen schlichtweg ausreichend ist, einen kleinen, alten Mann mit nacktem Oberkörper auf nem Fisch sitzen zu sehen, um sich endlosen und wildromantischen Freiheitsfantasien hinzugeben.
Vielleicht auf dem Fisch direkt neben dem Männlein.

Fragt man dann, wie das mit der Freiheit in solchen Ländern denn wirklich aussieht für die Menschen, dann wird es teilweise echt schräg. Die einen sind der Meinung, man müsste sich halt nur angemessen verhalten. Andere sind der felsenfesten Überzeug, dass Bilder von z.B. zusammengeknüppelten, friedlichen Demonstranten in Russland genauso reine Westpropaganda sind, wie der harte Umgang von China mit den Menschen dort während Corona. Bis hin zu "die Ukrainer töten ihre Zivilisten selber, um es dann den Russen in die Schuhe zu schieben".
Und das Problem ist, ein Teil glaubt das wirklich. Da kannst du mir Fakten, Bildern, Belegen kommen - alles getürkte Westpropaganda. Irre.

Und mein subjektiver Eindruck ist, das werden immer mehr. Ich hoffe da echt, dass das nur mir so vorkommt, weil die halt überwiegend ziemlich laut sind und im Internet sämtliche Kommentarspalten zumüllen.

Karakachanka schrieb:Und mein subjektiver Eindruck ist, das werden immer mehr. Ich hoffe da echt, dass das nur mir so vorkommt, weil die halt überwiegend ziemlich laut sind und im Internet sämtliche Kommentarspalten zumüllen.

Ich frage mich auch oft, ob das ein verzerrter Eindruck ist, weil die Anhänger autokratischer Systeme zu lautstarken Meinungsäußerungen tendieren und deswegen übermäßig stark auffallen. Denn in meinem sozialen Umfeld kenne ich eigentlich niemanden, der Putin, Trump oder Orban favorisieren würde. Selbst die konservativ eingestellten Bekannten und Kollegen würden nicht so weit gehen.

martenot schrieb:Zu schnell kann man aus der Konformität rausrutschen oder denunziert werden. Es reicht ja schon, wenn ein Nachbar meint, dass man nicht genügend konform (oder ein "Verräter") sein könnte.

Die älteren werden sich noch an die DDR erinnern. Vielleicht wär das für einige gar nicht so schlecht, wenn man reisen darf und es immer genug Bananen gibt?!!?
Die sehen dann vielleicht keine feindliche Übernahme sondern eher einen Anschluß "Heim ins Zarenreich"?