Berryl schrieb:Ich nicht daran glaube dass es sich die meisten Kritiker selber leisten können.
Das ist jetzt halt sehr individuell und schwierig, darauf allgemein Bezug zu nehmen. Müsste man dann individuell "user-bezogen argumentieren".
Also, allgemein geht schon, aber halt dann oberflächlich. Mir sind grundsätzlich Leute lieber die überhaupt verstanden haben, was wichtig ist. Die sensibilisiert erscheinen oder wirken. Natürlich gibt es nochmal qualitative Unterschiede zwischen "ja aber machen sollen mal schön die anderen!" und "Ich leiste auch irgendwie nen Beitrag im Rahmen der eigenen Möglichkeiten" - natürlich.
Aber es ist ja so, dass man als jemand der "redpilled" im Bereich SiPo, Resilienz usw. ist schon dafür wirbt, dass bei gewissen Themen erst mal weiter als bisher gesellschaftliches Verständnis entsteht. Weil daraus abstrakt auch mehr handelnde bzw. resiliente Akteure entstehen.
Mal stumpfer: Mir ist selbst jemand der viel einsieht und sich wünscht/fordert aber selbst ggf. nicht (mehr) im Schützengraben stehen muss lieber als jemand der das alles noch eher aktiv torpediert. Erstere müssen sich im Zweifel vor sich selbst verantworten aber sind meist für bessere politische Maßnahmen die halt Resilienz vorantreiben. Das nützt abstrakt eher allen oder mehr.
Letztere hemmen eher alle anderen. Also aus meiner Sicht. Das ist schädlicher als wer, der ins gleiche Horn bläst aber ggf. nicht "all in" geht oder so oder so fein raus wäre. Mein Eindruck ist, dass gerade auf breiten Social Media Plattformen die Leute die in den Themen "redpilled" sind (also sinngemäß und verballhornt wie in Matrix 'die Wahrheit' erkannt haben weil sie die rote Pille genommen haben - nicht zu ernst gemeint) entweder Vergleichbares geleistet haben, dies aktiv noch tun oder zeitnah werden. Oft kam - so zumindest meine langjährigen Beobachtungen auf Twitter - halt diese sensibilisierten Takes auch von genau dem Menschenschlag.
Selbst wenn jemand mal hat aber indes altersbedingt oder anderweitig raus ist: Wie will man da nen wirklichen Vorwurf konstruieren? Dann HABEN die Leute immerhin mal irgendwas in die Richtung getan. Ja und?
Berryl schrieb:Oder alles schön reden.
Sowas ist auch absolut tödlich.
Besonders wenn man seit Jahren aus Russland unter Beschuss steht.
Da stimme ich zu. Das unterstreicht aber nur wiederum, gerade wenn man wie du und ich und andere sensibilisiert ist, wie wichtig eine steigende gesellschaftliche Resilienz ist. Das geht von politischen Maßnahmen die abstrakt Dinge und Menschen betreffen bis hin zum Einzelnen.
Weil es partiell in manchen neuerlichen Posts etwas so wirkte will ich selbst anmerken, dass nicht jede/r zwingend mit Helm im Graben bereitstehen muss. Wir brauchen meines Erachtens in diversen gesellschaftlichen bzw. auch zivilen Feldern mehr Resilienz. Wenn sich auch mehr Leute im Katastrophenschutz, THW, Blaulicht- und Hilfsorgas einbringen ist das auch ein Gewinn. Es müssen ja nicht alle die sensibilisiert sind zur Reserve oder in die aktive Truppe in der BW, auch wenn da auch noch viele Stellen offen sind.
Mir sind auch Akademiker die ggf. weder noch in HiOrgs oder der BW (auch Reserve) stehen aber in NGOs, Think-Tanks usw. über SiPo aufklären und beraten lieber als Torpedierer. Weil die halt auch Menschen sensibilisieren und aufklären.
Was ich einfach zusammengefasst sagen will ist, dass das Mindeste ist, dass weitere Bevölkerungsteile sensibilisiert werden und gewisse Thematiken und Gefahren - wie Russlands hybride Kriegsführung seit Jahren - besser verstehen und nicht nur Leute die "Stallgeruch" haben oder irgendwie zufällig privat in die Themen plumpsten
:DWir müssen unter all jenen erst mal nicht zwingend einen Contest draus machen - wichtig ist mir, dass man sich so gut es geht im Rahmen eigener Möglichkeiten einbringt. Das kann auch jemand sein der beruflich was ganz anderes macht aber im Netz mit aufklärt, informiert, Maßnahmen mitträgt, etc. Da bin ich auch schon dankbar.