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Russland das Buhland... aber warum?

84.296 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Russland, EU ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Russland das Buhland... aber warum?

02.03.2023 um 21:36
Ich möchte auf das Thema trotzdem eingehen. Es ist Fakt, dass in russische Gefangenschaft geratene ukrainische Soldaten deutlich schlechter behandelt werden, als russische Kriegsgefangene in der Ukraine.

Die Ukraine lässt jederzeit Kontrollen zu. Russland noch keine einzige.


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Russland das Buhland... aber warum?

03.03.2023 um 00:17
Diese komischen Aktionen der "eroberten Dörfer" und die Drohnenangriffe könnten zur Vorbereitung einer weiteren Mobilmachungswelle genutzt werden. Denn ohne Nachschub für Russlands aktuelle Taktik der human waves, werden die verbalisierten Ziele wohl kaum erreicht werden.

Die Krim ist der Schlüssel. Wenn die Ukrainische Arme es schafft einen Keil durch Saporischschja ans Asowsche Meer zu schlagen und in der Lage ist, diesen zu halten, kann der Nachschub über die Krim, gegen die Wirkung auf die Straße von Kertsch, für Russland zu einer Katastrophe werden. Ähnlich wie Cherson.


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03.03.2023 um 10:01
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Eine Front nur mit Fußgängern (noch dazu miserabel ausgerüstet und ausgebildet, von der Moral wollen wir gar nicht reden) zu halten, während die Gegenseite mit modernen Gefechtsfahrzeugen antritt, ist wohl eher ein Hoffnungsloses Unterfangen.
Ich sag mal so, es ist erstmal nur ein theoretisches Konstrukt, so wie die Moral auf der russischen Seite ist würde es wohl nicht lange gut gehen. Ich habe auch nicht gesagt ob sie dabei gewinnen oder verlieren werden.Es ist aber auch nicht so als hätte die Ukraine massenweise modernes Kriegsgerät und Russland plötzlich gar keines mehr. Je länger der Krieg dauert desto mehr wird wohl die Produktion von Waffen ansteigen und sie werden evtl. auch andere Quellen aufmachen. Es ist aber nicht anzunehmen das Russland das Material ausgeht und dann der Krieg beendet ist, wenn keine Seite aufgibt wird sich irgendwann die Front verschieben und die Fakten werden dann dort geschaffen.


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Russland das Buhland... aber warum?

03.03.2023 um 10:59
Zitat von tarentaren schrieb:Je länger der Krieg dauert desto mehr wird wohl die Produktion von Waffen ansteigen und sie werden evtl. auch andere Quellen aufmachen. Es ist aber nicht anzunehmen das Russland das Material ausgeht und dann der Krieg beendet ist, wenn keine Seite aufgibt wird sich irgendwann die Front verschieben und die Fakten werden dann dort geschaffen.
Also, angefangen hat der Krieg mit dem derzeit in russischen Streitkräften befindlichem Material. T-72, T-80, T90 plus das BMP Gerumpel zuzüglich der BTR.
Im Laufe des Krieges hat sich Russland als der mit Abstand größte Waffenlieferant für die Ukraine erwiesen. Hunderte Gefechtsfahrzeuge gingen größtenteils unbeschädigt in den Besitz der Ukrainer über.
Während des ersten halben Jahres tauchten dann immer wieder Bilder und Videos von zerstörten
Systemen der Russen auf, die nicht "mal eben" ersetzt werden können. Ich erinnere mich an ein ELOKA Fahrzeug, daneben gabs Videos von Pandsir 1 (SA 22 Greyhound) Fahrzeugen, die von Traktoren geborgen wurden. Modernes, teures und unersetzliches Material.
Das sind Dinge, die jetzt schon fehlen.
Kurz vor der Kherson Offensive gab es vermehrt Videos von T-62 Panzern, die Richtung Ukraine gekarrt werden, dazu LKWs vom Typ Ural, die aufgrund ihrer Ausstattung in die 50er Jahre verortet wurden, wenn man nach dem Baujahr suchte.
Nach dem Fall von Kherson haben die Russen in einem Akt der Verzweiflung den Terminator Panzer ins Gefecht geschickt, kurz darauf gabs auch schon ein Video von seiner Zerstörung.

Darauf folgend kam dann die Meldung, dass die Russen langsam keine Marschflugkörper mehr haben, unterstützt wurde das mit dem Auslesen der Seriennummern, was vermuten lies, dass die Dinger jetzt nicht mehr aus den Depots kommen, sondern praktisch aus der Fabrik direkt ausgeliefert und verschossen werden.
Die Intensität der Angriffe hat dahingehend ja schon abgenommen. Abgesehen davon wurde wohl allem Anschein nach heute Nacht eine Fabrik für Raketen oder Marschflugkörper angegriffen.

Ich hab vor zwei oder drei Wochen igendwo einen Bericht gelesen, indem gezeigt wurde, wie T-72 und T-80 Panzer wieder fit gemacht wurden. (Ich meine, die kamen aus Depots)
In Ermangelung moderner Optroniken und Sichtgeräten wird dort nun auf Material aus dem T-62 zurückgegriffen. In einer Zeit, in der die Ukraine erklärt, sie hat eigene Raketen für die MARS Werfer entwickelt, deren Reichtweite 150km beträgt und deren Gefechtskopf deutlich stärker ist als die gelieferten M31 Gefechtsköpfe. (Das dürfte wohl auch die Angriffe auf Mariupol erklären)

Nun, vor zwei oder drei Wochen werden BTR-50 Schützenpanzer auf dem Schlachtfeld gesichtet. Das ist ungefähr so, als würden wir den HS-30 wieder aus dem Museum ziehen und in den Krieg werfen.
Ich glaube, so viele andere Quellen haben sie nicht. China wird sich aus wirtschaflichen Gründen recht genau überlegen, was sie an die Russen liefern. Deren Wirtschaft ist gerade auch nicht so am florieren, innenpolitisch ist es auch dünn, wenns da Sanktionen hagelt, wirds für die ganz doof.

Während dieser ganzen Entwicklung in der Russland ganz offensichtlich immer beschisseneres Material einsetzt und immer schlechter ausgebildete Soldaten in WK1 Manier an die Front wirft, bekommen die Ukrainer immer moderneres Material. Leos, Marder, PZH, MARS, IRIS-T (Was wir nicht mal selber haben) usw. Dazu echtzeitaufklärung durch AWACS, Drohnen etc.
Die Ukrainer bekommen live mitgeteilt, wenn irgendwo ein russisches Flugzeug startet.
Abgesehen davon werden tausende Soldaten in Natoländern ausgebildet.

DIe gesamte Entwicklung verschiebt sich, wenn auch nur langsam, zu Gunsten der Ukrainer. Irgendwann wird dieser ganze Clusterfuck einen Kippunkt erreicht haben, an dem es auf russischer Seite einfach nicht mehr weitergeht.

Ich denke nicht, dass sich der ganze Spaß an irgendeinem Frontverlauf entscheiden wird, ich vermute eher, dass die Russen langsam aber sicher aus der Ukraine verdrängt wurden. Auch glaube ich nicht mehr an eine große Offensive der Russen, da vermute ich eher, dass das Fiasko bei Vuledar die Offensive darstellen sollte.


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Russland das Buhland... aber warum?

03.03.2023 um 11:01
Zitat von tarentaren schrieb:Es ist aber nicht anzunehmen das Russland das Material ausgeht
Es ist aber anzunehmen, dass Russland das "gute Zeug" ausgeht.
Wenn sie davon genügend hätten, würden sie ja nicht T-62 ins Rennen schicken oder Granaten von anno dazumal verschießen.
Jüngst haben sie noch so einen Oldtimer reaktiviert:
In 2022 Russian Military reportedly brought an unknown number of BTR-50s back into service in Ukraine
Das ist ein Mannschaftstransporter aus den 50er Jahren!
Dessen "Panzerung" ist gerade einmal zwischen 6-13mm dick, passen allerdings 30 Soldaten rein.

Quelle: Wikipedia: BTR-50#Current operators

Das macht nicht den Eindruck, als wenn man noch aus den Vollen schöpfen könnte.
Wer weiß, womöglich sehen wir tatsächlich noch T-34 irgendwann...


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03.03.2023 um 11:06
Hier die neuen Ukrainischen Raketen.

https://www.thedrive.com/the-war-zone/ukraine-is-using-guided-rockets-with-more-range-than-himars-launched-ones


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03.03.2023 um 11:06
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Ich denke nicht, dass sich der ganze Spaß an irgendeinem Frontverlauf entscheiden wird, ich vermute eher, dass die Russen langsam aber sicher aus der Ukraine verdrängt wurden.
So ist es. Die Ukrainer müssen die russischen Stellungen nicht in verlustreicher Manier stürmen. Die Russen bekommen die Logistik nicht mehr auf die Reihe, die gesamte Front zu unterhalten. Irgendwann werden sie ihre Truppen zurückziehen müssen, genau so wie es in Cherson geschehen ist.


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03.03.2023 um 11:13
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Das ist ein Mannschaftstransporter aus den 50er Jahren!
Dessen "Panzerung" ist gerade einmal zwischen 6-13mm dick, passen allerdings 30 Soldaten rein.
22 passen rein. Zwei davon sind Fahrer und Bordschütze. Spitzengeschwindigkeit 44km/h
In Zeiten, wo die Ukrainer RPGs an 200$ Drohnen schrauben.
Das gibt dann 22 auf einen Streich.


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03.03.2023 um 11:15
Zitat von StUffzStUffz schrieb:In Zeiten, wo die Ukrainer RPGs an 200$ Drohnen schrauben.
Zum halben Preis gibts dafür ne Mine.
Die Russen schein ja gern drüber zu fahren.


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03.03.2023 um 11:32
Zitat von StUffzStUffz schrieb:DIe gesamte Entwicklung verschiebt sich, wenn auch nur langsam, zu Gunsten der Ukrainer. Irgendwann wird dieser ganze Clusterfuck einen Kippunkt erreicht haben, an dem es auf russischer Seite einfach nicht mehr weitergeht.
Die UA Drohnen hast Du noch vergessen, die mindestens bis Moskau reichen.
Schläge auf russische Militärflughäfen und die Logistik tief ins Land scheinen nun möglich.
Es wird dauerhaft schwieriger für Russland.

Sollte die russische Armee wirklich keine Möglichkeit auf eine große Offensive mehr haben aber die Ukraine im Gegenzug im Süden im Frühjahr/ Sommer erfolgreich sein, dann wird es militärisch und wohl auch politisch für Russland sehr eng an diesem Krieg festzuhalten.


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03.03.2023 um 11:59
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Sollte die russische Armee wirklich keine Möglichkeit auf eine große Offensive mehr haben aber die Ukraine im Gegenzug im Süden im Frühjahr/ Sommer erfolgreich sein, dann wird es militärisch und wohl auch politisch für Russland sehr eng an diesem Krieg festzuhalten.
Und da wurde von Konfliktforscherin Prof. Nicole Deitelhoff gestern bei Maibritt Illner eine Möglichkeit ins Spiel gebracht, die Marina Weisband (zugeschaltet) sichtlich erstarren ließ:

Deitelhoff denkt an eine Möglichkeit, wie dieser Konflikt beruhigt werden könnte:
Die territoriale Frage offenhalten...., eine zivile Verwaltung unter UN-Regie für die 4 Oblaste installieren, für 15-20 Jahre.
Und dann wird ein Referendum durchgeführt, mit einer neuen Generation, die darüber abstimmt, ob sie zu Russland oder zur Ukraine gehören wollen.

Ich glaube, auch in 20 Jahren würde ein verzerrtes Ergebnis entstehen. Die ukrainische Bevölkerung wäre ermordet-oder vertrieben.
Denen, die zurückkommen wollen, würde das Leben schwer gemacht. Die Russen beanspruchen die Krim für sich. Die Krim ist für die Russen eine "Herzensangelegenheit", hat mir eine Russin erklärt. Das war Jahre vor dem Krieg, nach der Annexion.
Auf dem Papier- theoretisch - ein Vorschlag, der den Konflikt lösen könnte. "Lasst die Bewohner abstimmen".
Faktisch wäre die Ukraine ohne die vier Oblaste nicht überlebensfähig.
Und ich verstehe gut, dass die Ukrainer die Besetzer aus ihrem Land werfen wollen.

Schlusswort, ganz am Ende der Sendung
https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner


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03.03.2023 um 11:59
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Die UA Drohnen hast Du noch vergessen, die mindestens bis Moskau reichen.
Schläge auf russische Militärflughäfen und die Logistik tief ins Land scheinen nun möglich.
Es wird dauerhaft schwieriger für Russland.
Hab leider noch keine Quelle für das Video, aber gestern ist in üblichen Kanälen ein Video von ukrainischen Partisanen auf der Krim aufgetaucht, die sinngemäß verkündeten, dass der ukrainische Frühling anstehe und sich die Russen auf der Krim warm anziehen sollen.

Immer vorausgesetzt, das ist authentisch, dann haben die Russen noch ein weiteres Problem, weil sie



  • Personal an der Front halten müssen, um Angriffe zu führen oder zumindest Gegenangriffe abzuwehren


  • Ihre Logistik irgendwie schützen müssen, oder sie noch weiter ins Hinterland legen müssen, was Versorgungswege streckt und damit auch die Zeiten, bis angefordertes Material ankommt, sich arg verlängern werden


  • infolge der weitreichenden Drohnen Luftabwehrsysteme in der Nähe ihrer kriegswichtigen Infrastruktur im Land stationieren müssen, womit sie in den Gefechtsgebieten fehlt.


  • sich auch noch mit Partisanen auf der Krim rumschlagen müssen, was dazu führt, dass eventueller Nachschub von der Krim Gefahr läuft abgefangen zu werden, auf alle Fälle aber Personal auf die Krim verlegt werden muss, um der Bedrohung zu begegnen


Die stehen derzeit echt jeden Morgen auf, nur um festzustellen, dass sie noch ein Problem haben, welches sie nicht bewältigt bekommen.


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03.03.2023 um 12:26
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Deitelhoff denkt an eine Möglichkeit, wie dieser Konflikt beruhigt werden könnte:
Die territoriale Frage offenhalten...., eine zivile Verwaltung unter UN-Regie für die 4 Oblaste installieren, für 15-20 Jahre.
Und dann wird ein Referendum durchgeführt, mit einer neuen Generation, die darüber abstimmt, ob sie zu Russland oder zur Ukraine gehören wollen.
Sowas ist doch aus meiner Sicht unsinnig. Wer will den dort leben? Dir pro-Russen bleiben vielleicht da und pro-Ukrainer verlassen die Region. Was sollte also dabei rauskommen? Auch wird Russland das übliche Propagandaprogramm dort auffahren, wie in Moldau derzeit zu sehen.
Dieser Konflikt ist nun ein Krieg, der zu Ende gebracht werden muss, sprich so lange geführt, bis eine Endgültige Lösung geschaffen werden kann. Am Ende der Kämpfe muss eine Lösung her, die dann dauerhaft sein sollte, damit der Wiederaufbau vonstatten gehen kann.
Sollte die Ukraine nicht in der Lage sein größere Gebiete zurück zu erobern und Russland nicht bereit sein diese herzugeben, dann muss die Ukraine und der Rest der Welt auch damit leben.
Und die UN als Konfliktlöser sehe ich nirgends, dann hätte da lange was passieren müssen.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Hab leider noch keine Quelle für das Video, aber gestern ist in üblichen Kanälen ein Video von ukrainischen Partisanen auf der Krim aufgetaucht, die sinngemäß verkündeten, dass der ukrainische Frühling anstehe und sich die Russen auf der Krim warm anziehen sollen.
Habe ich auch gesehen. Solche Videos sind immer schwierig, das können wie schon bei der Lyman Offensive geschickte Täuschungsmanöver sein.
Sollte es reale Möglichkeiten geben, dass dort effektive Truppen agieren, wäre es natürlich von Vorteil.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:infolge der weitreichenden Drohnen Luftabwehrsysteme in der Nähe ihrer kriegswichtigen Infrastruktur im Land stationieren müssen, womit sie in den Gefechtsgebieten fehlt.
Das ist ein wichtiger Punkt, wenn die Ukraine mit Drohnen und weitreichenden Raketen weit in Russland die Logistik angreifen kann.
Fehlende Luftabwehr an der Front wird bei den Offensiven nicht von Nachteil sein.


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03.03.2023 um 12:32
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Und die UN als Konfliktlöser sehe ich nirgends, dann hätte da lange was passieren müssen.
Wäre auch fraglich wenn konkret man da für die UN hinschicken sollte: EU- oder NATO-Länder würden ja sicherlich nicht akzeptiert, da bleiben dann direkt eigentlich nur Südamerika, Afrika und Asien als potenzielle Träger der Mission, und das hätte dann jeweils eigene Probleme. Und man hätte eben für 20 Jahre einen Konflikt in Europa der in der Intensität irgendwo zwischen Nordirland und Israel/Palästina liegt. Das kann auch niemand wollen.


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03.03.2023 um 14:11
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Sowas ist doch aus meiner Sicht unsinnig. Wer will den dort leben? Dir pro-Russen bleiben vielleicht da und pro-Ukrainer verlassen die Region. Was sollte also dabei rauskommen? Auch wird Russland das übliche Propagandaprogramm dort auffahren, wie in Moldau derzeit zu sehen.
@Röhrich
Das sehe ich auch so.
Die Idee hatte Prof. Deitelhoff auch in den Wind geschossen. Die ganze Zeit über wurde kontrovers diskutiert und dann,
in den letzten Sekunden der Sendung bringt sie diesen Lösungsvorschlag an. Sehr seltsam. Maria Weisbands Gesicht erstarrte und dann ist die Sendung aus. Warum hat sie diese Idee nicht in der Mitte platziert?

Ich denke, wenn der Westen eines Tages die Ukraine nicht mehr militärisch unterstützen kann und will, könnte es zu so einer
Lösung kommen, aber über den Kopf der Ukraine hinweg und zu deren Nachteil.

Ich fand neulich in einer Diskussion (Hart aber Fair) Prof. Herfried Münkler (Politikwissenschaftler, emeritierter Professor an der Humboldt Uni) sehr interessant. Das war die Sendung mit Wagenknecht.
Wagenknecht wiederholte Gebetsmühlenartig, dass "Kriege am Verhandlungstisch" beendet werden.
Und da brachte Prof Münkler ein Beispiel:

Der 30jährige Krieg endete am Verhandlungstisch, aber die Verhandlungen dauerten 4 Jahre und während der Verhandlungen wurde unermüdlich weitergekämpft, weil jede Partei ihre Verhandlungsposition verbessern wollte.

Also mantramäßig wiederholen, dass die Waffenlieferungen gestoppt werden müssen, damit Verhandlungen beginnen können, ist total illusorisch.
Beide Seiten sind derzeit nicht für Verhandlungen bereit. Der Kreml nicht und für die Ukraine hieße das, dass sie sich ergibt.
Es wird vermutlich so kommen, dass punktuell verhandelt wird (über Fluchtkorridore, Gefangenenaustausch etc.), aber die Kämpfe werden weitergehen, bis eine Seite nicht mehr kann.


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03.03.2023 um 14:23
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Also mantramäßig wiederholen, dass die Waffenlieferungen gestoppt werden müssen, damit Verhandlungen beginnen können, ist total illusorisch.
Der Kreml hat heute erneut verlauten lassen, dass an den Kriegszielen nicht gerüttelt wird.

Wir führen im Westen illusorische Scheindebatten um Waffenstillstände und Verhandlungen.
Im Kreml nimmt man diese sicherlich dankend an und gibt den westlichen Kremlpazifisten immer neue Parolen mit auf die Liste.
Solche Talkshows sind komplett an der Realität vorbei, damit lässt sich Quote machen aber wirklich etwas bringen tun die nicht. Seit 2015 schau ich mir diese nicht mehr an, zu viel russische Propaganda wird da von immer den gleichen Protagonisten verbreitet, ohne diese mal anständig zu entlarven.
Ist ja schon mal ein Anfang, wenn auch ukrainische Gäste zu Wort kommen.

Seit einem Jahr ist doch klar, welche Sprache Putin versteht und das ist eben nur die harte Hand, davor hat er Respekt.
Waffenlieferungen und eine verteidigungsfähige Ukraine werden die einzige Lösung zur Beendigung dieses Konfliktes sein, alles andere verlängert den Krieg. Diese Meinung habe ich vor einem Jahr schon vertreten und es hat sich bis heute daran nichts geändert.


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03.03.2023 um 14:23
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Die Intensität der Angriffe hat dahingehend ja schon abgenommen. Abgesehen davon wurde wohl allem Anschein nach heute Nacht eine Fabrik für Raketen oder Marschflugkörper angegriffen.
Nicht irgendeine im übrigen, sondern scheinbar das KB Maschinostrojenija bei Kolomna.
Dort wurden und werden unteranderem die Iskander und angeblich auch die Kinshal entwickelt und wohl auch teilweise gebaut.


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03.03.2023 um 15:45
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Das ist ein wichtiger Punkt, wenn die Ukraine mit Drohnen und weitreichenden Raketen weit in Russland die Logistik angreifen kann.
Fehlende Luftabwehr an der Front wird bei den Offensiven nicht von Nachteil sein.
Weiterer Nebeneffekt: die russische Luftabwehr wird mit jedem erfolgreichen Angriff der Ukraine immer paranoider.
Das führt zu dann zu unschönen Ergebnissen, so soll ja lt. Gerüchten eine SU-27 bei Engels abgeschossen worden sein, kurz nach einem ukrainischem Drohnenangriff.
Am Ende können sogar Zivilflugzeuge abgeschossen werden - so wie im Falle von PS752, wo durch die Geschehnisse in der Nacht (der Angriff Irans auf die U.S.-Basen im Irak) zu einer erhöhten Alarmbereitschaft geführt haben, in Kombination mit Verlegung und mangelnder „Kalibrierung“.


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03.03.2023 um 18:41
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Solche Talkshows sind komplett an der Realität vorbei, damit lässt sich Quote machen aber wirklich etwas bringen tun die nicht.
@Röhrich
Talkshow-Gäste wie Frau Wagenknecht haben schon eine Wirkung. Aber eben eine andere. Sie werden irgendwann den inflationsmüden Deutschen klar machen, dass sie "bessere Menschen" sind, wenn sie für "Verhandlungen sofort und Stopp von Waffen" sind.

Frau Wagenknecht bemüht die Argumente der Querdenker, in dem sie behauptet, dass im TV Stimmen, die Verhandlungen mit Russland und Waffenstillstand fordern, unterdrückt werden. Ich glaube deshalb kommt nicht drum herum, sie immer wieder einzuladen. Die Öffentlich Rechtlichen müssen diese Anschuldigung entkräften.

Und drittens ist mir neulich etwas Interessantes aufgefallen.
Frau Wagenknecht beginnt jede Talkrunde mit der Versicherung, dass Putin die Ukraine völkerrechtswidrig überfallen hat. Sie verurteilt diesen Krieg.
Damit hat sie sich ihre Eintrittskarte verdient und stellt sicher, dass man ihr nicht nachsagen kann, sie vertritt die Seite Russlands.
Aber dann, sehr schnell, spricht sie von "Kriegsverbrechen auf beiden Seiten". Und sie sagt, dass Die Ukraine verhandeln muss, damit der Krieg- der so viel Menscheneben kostet- ein Ende findet.
Man bekommt den Eindruck, der Krieg geht weiter und weiter, weil die ukrainische Regierung unvernünftig handelt.
Darauf angesprochen, verweist sie auf ihre Anfangssätze: Ich habe doch gesagt, dass Putin der Aggressor ist.

Sie fordert ein Stopp der Waffenlieferungen, spricht aber nur die westliche Seite an. Sie fordert das nie für Russland.

Wagenknecht spricht immer in Textblöcken. Ich vermute, dass ist beabsichtigt, weil das sehr nützlich ist, wenn ihre Einlassungen weiter verwertet werden sollen.
Russische Medien löhnen sich so eine Talkshow vornehmen und in Windeseile wegschneiden, was sie nicht verwenden können.
Übrig bleiben zusammenhängende Sätze, die wunderbar ins Konzept des Kreml passen.

Ukraine Kriegsverbrechen - Stopp der westlichen Waffenlieferungen- die NATO hat den Krieg provoziert- Friedensverhandlungen aufnehmen, denn die Ukraine kann den Krieg nicht gewinnen-

Wenn du dich doch mal in eine Talkshow mit ihr verirren solltest, würde dir das auch auffallen.


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03.03.2023 um 19:19
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Frau Wagenknecht bemüht die Argumente der Querdenker, in dem sie behauptet, dass im TV Stimmen, die Verhandlungen mit Russland und Waffenstillstand fordern, unterdrückt werden. Ich glaube deshalb kommt nicht drum herum, sie immer wieder einzuladen. Die Öffentlich Rechtlichen müssen diese Anschuldigung entkräften.
...du meinst also eine QuotentWagenknecht stellt eine Meinungsvielfalt dar? Meinungsvielfalt bedeutet ja nicht nur sich zu äußern sondern wie man gesellschaftlich damit umgeht damit sich überhaupt eine Vielfalt entwickeln kann. Allein deine Verwendung des Wortes Querdenker verhindert ja eine Vielfalt.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Sie fordert ein Stopp der Waffenlieferungen, spricht aber nur die westliche Seite an. Sie fordert das nie für Russland.
Du meinst bestimmt Waffenlieferung nach Russland, aber sei es drum, Frau Wagnknrecht engagiert sich ja politisch in Deutschland und nicht international. Wenn sie politisch der Auffassung ist das der deutsche Beitrag zu diesem Konflikt ein Stopp von Waffenlieferung ist, dann scheint sie wohl zu wissen, dass Ukrainer mittlerweile einen erheblichen Anteil amerikanisch erworbenes Ackerland mit deutschen Steuergeldern verteidigen.


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