Russland das Buhland... aber warum?

Röhrich schrieb:Der Krieg endet wenn beide Seiten keine militärischen Erfolge mehr verzeichnen.

Warum sollte das der Fall sein? Du schreibst selbst, dass es u.U. für Russland sinnvoll sein kann den Konflikt einzufrieren. Gleiches gilt für die Ukraine.

Röhrich schrieb:Dieser Konflikt wird auf dem Schlachtfeld entschieden.

Nö. Prinzipiell kann das über Jahre und Jahrzehnte so weiter gehen, auch dann wenn niemand mehr einen militärischen Vorteil sieht. Es gibt für beide Seiten zu viele Gründe nicht nachzugeben und an Maximalforderungen festzuhalten.

Domino420 schrieb:Ich habe auch inzwischen absolut null Vorstellung mehr, wie dieses quasi unlösbare Szenario weitergehen wird.

Putin wird weggeputscht. Es wird in keinster Weise wie ein Putsch aussehen. Dem Föhrer sei unpässlich, wird man sagen, er muss sich erst einmal gründlich erholen. Und dann kommt er einfach nicht wieder. Der Nachfolger beendet den Krieg, und gut is.

paxito schrieb:Du schreibst selbst, dass es u.U. für Russland sinnvoll sein kann den Konflikt einzufrieren. Gleiches gilt für die Ukraine.

Und dadurch endet der Krieg ja nicht, der Unterschied ist doch wohl klar.

paxito schrieb:Nö. Prinzipiell kann das über Jahre und Jahrzehnte so weiter gehen, auch dann wenn niemand mehr einen militärischen Vorteil sieht.

Und dann endet der Krieg so lange nicht, ein Krieg kann Jahrzehnt dauern.
Russland hat ja bereits angekündigt, dass es nun sicher eine Generation im Krieg steht.

Der Krieg wird auf dem Schlachtfeld enden, wann ist noch offen.
Die Ukraine könnte ihn beenden, wenn die ausreichend Material bekommen, um ihre Landesgrenzen wieder herzustellen.
Russland wird bei eine Niederlage in der Ukraine den Krieg nicht wieder anfangen wollen, er wird dann enden und es wird dann Verhandlungen geben.

Röhrich schrieb:Der Krieg wird auf dem Schlachtfeld enden, wann ist noch offen.

Wenn ein Krieg sich über Jahre und Jahrzehnte hinziehen kann und keine Seite willens ist nachzugeben - wie stellst du dir das konkret vor?
Mir kommen da nur zwei Varianten in den Sinn, entweder Russland erobert den größten Teil der Ukraine - wonach es nicht aussieht - oder Russland setzt Massenvernichtungswaffen ein.

Röhrich schrieb:Der Krieg wird auf dem Schlachtfeld enden, wann ist noch offen.

Im Grunde ist auch offen, wie der Krieg endet, ob auf dem Schlachtfeld oder am Verhandlungstisch.
Das ist derzeitvalles reine Kaffeesatzleserei.
Kann man ja machen, aber es ist Humbug so zu tun,als wüßte man genau, wie es enden wird.

Laura_Maelle schrieb:So könnte es laufen, das ist wahrscheinlich der Plan von Putin derzeit.

Putins Plan möglicherweise, aber wie die anderen schon sagten - die Ukraine wird sich nicht an Putins dümmlichen Plan halten.
Wette der Trottel schiebt schon wie Hitler Gespensterdivisionen über die Weltkarte.

paxito schrieb:entweder Russland erobert den größten Teil der Ukraine - wonach es nicht aussieht - oder Russland setzt Massenvernichtungswaffen ein.

Oder Russland zerstört gezielt die gesamte zivile Infrastruktur der Ukraine

O.G. schrieb:Alles hänge im Grunde nur an einer einzigen simplen Frage, sagte Putin-Propagandist Alexey Anpilogov: „Wie schnell können wir die gesamte zivile Infrastruktur der Ukraine vernichten?“

Wie wahrscheinlich das Szenario ist, lässt sich schwer abschätzen, finde ich.

paxito schrieb:Wenn ein Krieg sich über Jahre und Jahrzehnte hinziehen kann und keine Seite willens ist nachzugeben - wie stellst du dir das konkret vor?
Mir kommen da nur zwei Varianten in den Sinn, entweder Russland erobert den größten Teil der Ukraine - wonach es nicht aussieht - oder Russland setzt Massenvernichtungswaffen ein.

Ja, danach sieht es im Moment aus, da Putin nicht mehr viele Möglichkeiten hat, mit konventionellen Waffen zu siegen.

fischersfritzi schrieb:Oder Russlang zerstört gezielt die gesamte zivile Infrastruktur der Ukraine

Mit was? Mit den 2-3 Raketen die sie im Monat produzieren?

fischersfritzi schrieb:Oder Russland zerstört gezielt die gesamte zivile Infrastruktur der Ukraine

Warum sollte das den Krieg beenden? Weder Russland noch die Ukraine sind zur Kriegsführung darauf angewiesen.

cyberbeep schrieb:Putins Plan möglicherweise, aber wie die anderen schon sagten - die Ukraine wird sich nicht an Putins dümmlichen Plan halten.
Wette der Trottel schiebt schon wie Hitler Gespensterdivisionen über die Weltkarte.

Es kommt jetzt sehr auf den Westen an, dass der Westen nun verstärkt schwere Waffen an die Ukraine liefert. Man kann das nicht ewig hinauszögern. Die Ukraine will ja auch irgendwann zur Normalität zurückkehren. Sollten die Waffenlieferungen aus dem Westen nicht ausreichen, dann steckt die Ukraine in der Zwickmühle.

cyberbeep schrieb:Mit was? Mit den 2-3 Raketen die sie im Monat produzieren?

Es ging um grundsätzliche Möglichkeiten.
Ich hab ja dazu geschrieben, ich finde es schwierig abzuschätzen, wie wahrscheinlich das ist. Ich bin keine Militärexpertin, ich hsbe keine Ahnung, was man genau braucht, um das umzusetzen. Aber aus Laiensicht würde ich meinen, wenn man ohne Rücksicht auf Verluste alles drauf ballert, was man so am Lager hat, auch diese Kanikaze Drohnen etc, kann man eine Menge Schaden anrichten.

paxito schrieb:Warum sollte das den Krieg beenden? Weder Russland noch die Ukraine sind zur Kriegsführung darauf angewiesen.

Versteh nicht was du meinst.
Worauf sind die nicht angewiesen?

paxito schrieb:Wenn ein Krieg sich über Jahre und Jahrzehnte hinziehen kann und keine Seite willens ist nachzugeben - wie stellst du dir das konkret vor?

Der Krieg geht seit 2014.
Und dieser Krieg wird 2022 nicht zu Ende gehen.
Und wenn Russland nicht gewinnt, dann setzt es Massenvernichtungswaffen ein? Dann gewinnt es auch nichts und verliert noch wesentlich mehr.

fischersfritzi schrieb:Im Grunde ist auch offen, wie der Krieg endet, ob auf dem Schlachtfeld oder am Verhandlungstisch.

Wenn auf dem Schlachtfeld die Voraussetzungen geschaffen sind, wird er am Verhandlungstisch enden.
So Enden eigentlich alle Kriege.

fischersfritzi schrieb:Versteh nicht was du meinst.
Worauf sind die nicht angewiesen?

Zivile Infrastruktur.

Röhrich schrieb:Und wenn Russland nicht gewinnt, dann setzt es Massenvernichtungswaffen ein? Dann gewinnt es auch nichts und verliert noch wesentlich mehr.

Das schrieb ich nicht. Es ist für mich eine der wenigen Varianten wie dieser Konflikt militärisch beendet werden kann.

Röhrich schrieb:Wenn auf dem Schlachtfeld die Voraussetzungen geschaffen sind, wird er am Verhandlungstisch enden.
So Enden eigentlich alle Kriege.

Warten wir mal ab.
Niemand weiss, wie lange sich Putin hält und wer oder was danach kommt.

fischersfritzi schrieb:Warten wir mal ab.
Niemand weiss, wie lange sich Putin hält und wer oder was danach kommt.

Welche Möglichkeit gibt es denn noch?
Der Krieg ist real, wie sollte er denn sonst zu Ende gehen, wenn nicht auf dem Schlachtfeld die Voraussetzungen geschaffen werden?

@Röhrich
Durch einen Putsch in Russland.

Röhrich schrieb:Welche Möglichkeit gibt es denn noch?
Der Krieg ist real, wie sollte er denn sonst zu Ende gehen, wenn nicht auf dem Schlachtfeld die Voraussetzungen geschaffen werden?

Verhandlungen.

Machtwechsel, dadurch andere Verhandlungsvoraussetzungen.

Die Frage ist ja wohl auch, wie genau ist "Voraussetzungen auf dem Schlachtfeld" definiert.

"Kriege werden auf dem Schlachfeld beendet" ist in meinen Augen auch nur eine Worthülse.

Die Details sind, Stand jetzt, völlig offen.

Hier mal eine differenziertere Aussage zum Thema, wie und wann enden Kriege

Allerdings dürften militärische Niederlagen einer der Kriegsparteien oder ein "Siegfrieden" wie in Sri Lanka inzwischen eine Ausnahme darstellen.

Wann Kriege als beendet gelten können, ist durchaus umstritten. Der formale Friedensschluss ist nur selten genau der Zeitpunkt, an dem die Feindseligkeiten eingestellt werden. Wenn Feindseligkeiten erneut ausbrechen, bleibt oft unklar, ob es sich um die Fortsetzung desselben oder die Entstehung eines neuen Krieges handelt. Diese Frage ist aber für die Vermittlungspraxis von entscheidender Relevanz.

Kriege (insbesondere Bürgerkriege) können auf verschiedene Art und Weise beendet werden: a) durch den militärischen Sieg einer Seite, b) durch Friedensschlüsse nach einem militärischen Patt, c) durch Intervention Dritter und d) mittels Transformation in einen gewaltsamen Konflikt "niedriger Intensität". Dabei erfolgt die Intervention Dritter oft mit dem Ziel, entweder einer Kriegspartei zum Sieg zu verhelfen oder einen Friedensschluss zu erzwingen und dann seine Befolgung zu garantieren.

Kriege enden am häufigsten, wenn alle oder einzelne Kriegsparteien militärisch, materiell oder ideell nicht mehr in der Lage sind, ihren Widerstand aufrechtzuerhalten. Diese allgemeine Feststellung ist aber keineswegs an objektiven Kriterien zu messen. Die Hauptakteure entscheiden nach ihrer eigenen Wahrnehmung und Rationalität, wann diese Situation erreicht ist. Gerade "hoffnungslose" Situationen können zu einer Verlängerung der Kampfhandlungen führen, wenn eine Konfliktpartei die letzten Reserven mobilisiert.

Das Verstehen der oft widersprüchlichen Handlungslogiken kriegführender Parteien ist eine Voraussetzung dafür, dass internationale Vermittler die richtigen Schlüsse ziehen und nicht voreilig Lösungen anbieten, die sich schnell als wenig haltbar erweisen.

Quelle:
https://www.giga-hamburg.de/de/publikationen/giga-focus/wann-wie-und-warum-enden-kriege

paxito schrieb:Durch einen Putsch in Russland.

fischersfritzi schrieb:Verhandlungen.
Machtwechsel, andere Verhandlungsvoraussetzungen

Und beides wurde dann durch die ukr Erfolge auf dem Schlachtfeld bereitet.
So lange die Ukraine Erfolge vorzuweisen hat, wird Russland in die Defensive gedrückt, was sich politisch auswirkt.

Und die Ausführungen beschreiben ebenso die warum auf dem Schlachtfeld die Voraussetzungen für das Kriegsende geschaffen werden.

Die Krieg ist ausgebrochen und was auf dem Schlachtfeld passiert, endscheidet wie der Krieg zu Ende geht.
Was drumherum passiert, sind nur Folgen der Kämpfe.
In Russland würde sich kein Widerstand bilden, wenn die auf dem Schlachtfeld Erfolge vorzuweisen hätten. Alles passierte erst mit den vielen Misserfolgen im Krieg.