Lügenfresse schrieb:An alle Militärexperten hier: Das ist die Hypothese eines Amateurs. Bitte weist mich auf Denkfehler hin, wenn ihr welche findet.
Das stimmt - wenn der Kipppunkt erreicht ist, dann kann sich die ganze Situation auf einmal komplett negativ für Russland entwickeln. Man hat es ja auch gesehen im 2. Weltkrieg - so richtig zusammengeklappt ist die Wehrmacht erst ab der zweiten Hälfte 1944.
Leider wissen wir nicht, wo der Kipppunkt liegt und wann man den erreicht.
Lügenfresse schrieb:Der Engpass Russlands ist nicht das Material, das stimmt. Der Engpass ist wohl eher das qualifizierte und kompetente Personal. Wenn Putin das nicht aufbringen und vor allem koordinieren kann, wird er trotz seiner materiellen Überlegenheit über kurz oder lang aufgeben müssen.
Eben da wird der Kipppunkt sein. Wir sehen ja, dass es da gewaltig hapert. Sieht man ja an den Rekrutierungsbemühungen.
Wurstsaten schrieb:Diese Mengen an Munition, die täglich verschossen wird, ist schon an sich ein großer logistischer Aufwand, und die Lage der Depots ist bekannt.
Das ist die Achillesferse Russlands! Die Logistik für die Artillerie, die abseits von Eisenbahnstrecken gewährleistet werden muss - und hier kommen die HIMARS ins Spiel. Auf jeden Fall hat die Ukraine da eine Reichweite von knapp 80km. Russland bekommt bei der Logistik Probleme, wenn man sich weiter als 50km von Eisenbahnstrecken entfernt, das hat der Krieg bereits gezeigt.
Lügenfresse schrieb:Inwieweit würde das den Vormarsch der Russen insgesamt verändern? Im Augenblick konzentrieren sie sich ja wohl ohnehin auf den Vormarsch an der Ostfront.
Wenn die Krimbrücke „weg“ wäre, dann müsste Russland den gesamten südlichen Abschnitt mittels Schiff oder Flugzeug versorgen, inkl. der Zivilbevölkerung auf der Krim! Oder die Versorgung läuft dann über die aktuelle Landbrücke, aber da gibt es auch Partisanentätigkeit und die Ukraine kann da richtig mit den HIMARS auch rein hauen und die Versorgung erschweren. Nicht vergessen: Russland ist bei der Logistik extrem auf Eisenbahnstrecken angewiesen.
;)Damit würde Russland einen wichtigen Vorteil in dem Bereich verlieren - die Versorgung aus Russland ohne Gefährdung. Beim Transport von (zivilen) Gütern auf die Krim mit dem Schiff muss man 2x umladen, wenn es die Eisenbahnfähre nicht mehr gibt. Ansonsten ist die Fähre das Nadelöhr.
Kurz: Beim Verlust der Krim-Brücke wäre die gesamte Südflanke unter enormen Druck!