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Russland das Buhland... aber warum?

84.293 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Russland, EU ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Russland das Buhland... aber warum?

01.07.2022 um 18:26
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Von den ukrainern ist bekannt das sie zur Not mit Stöcken und steinen für ihre Freiheit kämpfen würden . Du begehst die klassische Täter Opfer Umkehr, ist bekannt .
Das ist ja Mal interessant, das ich Täter-Opfer-Umkehr betreibe, soweit ich sehen kann habe ich mich gar nicht positioniert sondern habe lediglich geäußert das es eben auch Experten gibt, die Diplomatie vorziehen.

Aber Du hast mich ja bestätig das man als Hardliner bei abweichender Meinung sofort als Kreml-Nah betitelt wird...


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Russland das Buhland... aber warum?

01.07.2022 um 18:27
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Warum richtet man sich nie an Russland? Die können den Krieg beenden, und unsere Briefunterzeichner wissen doch so gut was Putin will
Keine Ahnung, müsste man die betreffenden Personen selbst fragen.
Precht zB hat auch im Talk mit Lanz eingeworfen, dass die Ukrainer (die den Krieg sMn nicht gewinnen können - sprich die Besatzer im Süden rauswerfen) absichtlich in die Städte gehen, weil sie im offenen Feld keine Chance zur Verteidigung gegen die motorisierten Einheiten haben und davon ausgehen, dass es Putin nicht schmeckt, dass er die Bevölkerung (die er ja angeblich "befreien" will) damit (mit den Kollateralschäden) gegen sich aufbringt. Ich denke damit versteht man dessen Sicht auch im Grunde schon - und auch dessen Einsatz in solchen Schreiben. Ich deute seine Bubble so, dass die RF bzw. Putin (unter Progagandavorwänden) aus seiner Sicht nur ein bisschen (Luhansk, Donetsk) okkupieren will, um danach Friedensverhandlungen aufzunehmen, während die Ukraine sMn illusorische Ziele verfolgt und den Krieg damit unnötigerweise in die Länge zieht.

Kann den Talk auf Nachfrage auch verlinken, sofern überhaupt erwünscht.


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Russland das Buhland... aber warum?

01.07.2022 um 18:29
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Definitiv gehört das auf deren Fehlerliste.
Tja, die meisten haben Russland überschätzt. 2014 gegen die Ukraine und in Syrien haben sie sich ja noch halbwegs kompetent, wenn auch schon da ziemlich geil auf Kriegsverbrechen, gewirkt. Zum einen war das ja wirklich die russische Crème de la Crème und zum anderen waren ihre Gegner halt nur ein paar Syrier und die ukrainische Armee von 2014.
Da hatte der nun verstummende Nachklang der sowjetischen Armee wohl mehr Einfluss auf die Analysen, als die tatsächlichen Beobachtungen und Auswertungen von Grozny bis Damaskus.

Dachte aber auch, dass die Russen in wenigen Wochen in Kiew stehen, hauptsächlich weil ich die Ukrainer ehrlich gesagt nicht wirklich ernst genommen habe. Da haben sie in den knapp 8 Jahren ihre Armee von einem Affenzirkus tatsächlich in ne schlagkräftige Truppe verwandelt, trotz der erheblichen Limitierungen, besonders im Budget.
Vielleicht sollten wir die Ukrainer einladen um die Bundeswehr auf Vordermann zu bringen.


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01.07.2022 um 18:35
Zitat von cejarcejar schrieb:es eben auch Experten gibt, die Diplomatie vorziehen.
Tja, blöd nur, dass eine Seite keine Diplomatie will.


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01.07.2022 um 18:45
Zitat von cejarcejar schrieb:positioniert sondern habe lediglich geäußert das es eben auch Experten gibt, die Diplomatie vorziehen.
Inwiefern ist Vad, ein Experte für Diplomatie oder der russischen Politik?

Und alle ziehen Diplomatie vor, wenn möglich.
Jetzt sollte man aber auch wissen wie Diplomatie funktioniert und welche Rolle das Militär darin hat.
Vor allem erwartete ich das von einem General der über Clausewitz promoviert hat.

Und da ist der Knackpunkt. Russland will seine Ziele erstmal militärisch durchsetzen. Es geht klar um Territorium.
Also wie soll Diplomatie aussehen? Und es folgt daraus angesichts dessen das Russland kein glaubhafter Vertragspartner ist.

Folglich geht es nur um kurzfristige Ziele,. Vor allem im Sinne das Gas und Sonnenblumenöl wohl wieder günstiger werden.
Denn die Ukrainer weigern sich ja weiterhin die russische alternative Realität zu teilen, in der Russland klar gewinnt. Noch leise zu sein für die deutschen Sommerferien.
Zitat von Inv3rtInv3rt schrieb:Keine Ahnung, müsste man die betreffenden Personen selbst fragen.
Putin sagt es dich klar

Gebiet, Säuberungen, Beendigung der Existenz der Ukraine...ein Russland in den Grenzen der UdSSR.
Zitat von Inv3rtInv3rt schrieb:sprich die Besatzer im Süden rauswerfen) absichtlich in die Städte gehen, weil sie im offenen Feld keine Chance zur Verteidigung gegen die motorisierten Einheiten haben und davon ausgehen, dass es Putin nicht schmeckt, dass er die Bevölkerung (die er ja angeblich "befreien" will) damit (mit den Kollateralschäden) gegen sich aufbringt. Ich den
Jeder sucht den Kampf im günstigsten Gelände, logisch. Sollte der Russe aber wissen, aus Stalingrad.

Wenn Russland sich was aus Menschen machen würde gebe es keinen Krieg, denn es muss niemand befreit werden

Und die Russen sind momentan selbst aufgrund ihrer Möglichkeiten. In den Stellungskrieg gegangen, weil sie einen Bewegungskrieg gat nicht führen können.


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01.07.2022 um 19:02
Nachtrag: ich erwarte einfach wenn Leute , vor allem angeblich Intellektuelle diplomatische Lösungen fordern, das ganze mal konkretisieren.

Einige hatten ja zumindest den Mut zu sagen: Opfern wir die Ukraine, Pech gehabt.

Aber darauf wartet man vergeblich, auf Vorschläge.

Dieselben Leute würden als Lösung des Welthungers sagen: die Leute müssen mehr Essen.

Und damit läuft es mit darauf hinaus sich in eine moralische Wohlfühlhaltung zu begeben.


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Russland das Buhland... aber warum?

01.07.2022 um 19:08
Zitat von cejarcejar schrieb:soweit ich sehen kann habe ich mich gar nicht positioniert sondern habe lediglich geäußert das es eben auch Experten gibt, die Diplomatie vorziehen.
Das Problem ist, dass "Diplomatie" immer nur als leere Worthülse in den Raum geworfen wird, ohne dass mal jemand erklärt, wie diese diplomatische Lösung ganz konkret aussehen soll. Wie soll man Russland auf rein diplomatischem Weg dazu bringen, sich aus der Ukraine zurückzuziehen? Darauf hätte ich wirklich gern mal eine Antwort.


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01.07.2022 um 20:10
Zitat von cejarcejar schrieb:soweit ich sehen kann habe ich mich gar nicht positioniert sondern habe lediglich geäußert das es eben auch Experten gibt, die Diplomatie vorziehen.
Dann zeige doch mal auf wo die diplomatieKanäle geschlossen sind ?!
Macron in Moskau ? Scholz? Diverse Telefonate ( ich möchte lieber Eishockey spielen), United nations ...
Was brauch es denn noch , mal von ab das es von Moskau nur ein Kapitulationsangebot gibt . Wie steht es denn um deren Diplomatie und ex brigade Generäle...
Zitat von cejarcejar schrieb:Aber Du hast mich ja bestätig das man als Hardliner bei abweichender Meinung
Niemand weicht von deiner Meinung ab das Diplomatie gar nicht so schlecht wäre im Gegensatz zu Krieg . Was du halt unter den Teppich kehrst ist das von Russlands Seite Diplomatie unerwünscht ist , oder siehst du irgend eine deeskalation ? Das einzige wo sich Russland tatsächlich noch vom IS unterscheidet ist das die sich zu ihren terroranschlägen bekennen . Das ist ja das perfide, mit ihrer Taktik der Desinformation seit Jahren schaffen sie es tatsächlich jede Menge bauernopfer zu cashen.


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Russland das Buhland... aber warum?

01.07.2022 um 20:32
Zitat von cejarcejar schrieb:Das ist ja Mal interessant, das ich Täter-Opfer-Umkehr betreibe, soweit ich sehen kann habe ich mich gar nicht positioniert sondern habe lediglich geäußert das es eben auch Experten gibt, die Diplomatie vorziehen.
Diplomatie funktioniert nicht, wenn eine Seite die bedingungslose Kapitulation fordert. Solange Putin auf seinen Maximalforderungen beharrt, ist der Vorwurf gegen die Ukraine, sich der Diplomatie zu verweigern, tatsächlich Täter-Opfer-Umkehr.


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Russland das Buhland... aber warum?

01.07.2022 um 20:33
Zitat von cejarcejar schrieb:Ich meine, es ist schlimm, genug das jeder hier als Putin-Troll diskreditiert wird, wenn er nicht sofort in die "Macht--Russland-Kaputt"-Schreie einstimmt
Das ist wohl gemeint, wenn dir @Jedimindtricks Täter-Opfer-Umkehr vorwirft. Du sagst damit, die Verteidiger der Ukraine seien Kriegstreiber. Du behauptest, die Leute würden rufen: „Macht Russland kaputt!“ Und das ist keine Ironie oder sonst wie naiv-witzig, sondern exakt so unterstellst du das. Es ist harter Stoff, was du hier denjenigen unterstellst, die sich fürs Völkerrecht einsetzen.

Kriegstreiber ist aber hier schlicht Putin. Die Ukraine hat den Krieg nicht begonnen. Auch der Westen hat ihn nicht begonnen.

Diesen Umstand drehst du um. Du stellst das Opfer als Täter dar und den Täter als Opfer. Und das ist Täter-Opfer-Umkehr. Und das gehört zu Putins Propaganda.

Keiner der Ukraine-Verteidiger will das Russland in seinen völkerrechtlich legitimen Grenzen verkleinern. Das behauptest du aber hier.

Du machst das zwar ganz geschickt, indem du vorgibst, witzig sein zu wollen. Aber hier im Forum ist das Wissen über die Wirkungsweise der russischen Demagogie wohl inzwischen so verbreitet, dass die Leute auch subtile Manipulationsversuche als solche entlarven.

Wenn westliche Politiker fordern, man müsse Russland an weiteren Aggressionen dieser Art hindern, dann ist auch das keine Kriegstreiberei, sondern eine Besinnung aufs Völkerrecht.

Sicher weißt du, dass Putin russische Erde zurückholen will. Hier mehrfach verlinkt, aber gerne noch mal t-online:

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_92315104/putin-vergleicht-sich-mit-peter-dem-grossen-russische-erde-zurueckholen-.html

Einen solchen Imperialisten zu stoppen, der über Leichen geht, bezeichnest *du* als Kriegstreiberei. Zwischen den Zeilen, aber du tust es.

Wenn du mich fragst, sind Putin-Trolle nicht die, die nicht Russlands Zerstörung fordern. Das behauptet hier auch niemand, das haust du nur als unsachliche Polemik einfach mal raus.

Putin-Trolle sind meiner Meinung nach einmal die bezahlten Mitarbeiter der russischen Propaganda in St. Petersburg, Quelle:

Wikipedia: Troll-Armee

… und dann sind es die nützlichen Idioten, die den Müll hier im Westen unbezahlt nachplappern.

Beide – ob bezahlt oder unbezahlt – pfeifen aufs Völkerrecht.


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Russland das Buhland... aber warum?

01.07.2022 um 20:36
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nachtrag: ich erwarte einfach wenn Leute , vor allem angeblich Intellektuelle diplomatische Lösungen fordern, das ganze mal konkretisieren.
Ich kann nicht in den Kopf von Precht & Konsorten reinschauen aber es wurde - um die Denke jener Leute mMn verstehen zu können - so ein dämliches "Von wem ist das Zitat"-Spiel gespielt und dabei wurde von Lanz jenes eine Zitat von Stoltenberg - glaube von Kultaranta - vorgetragen, der die Aussage getroffen hat, dass Frieden möglich sei, es aber davon abhängt welchen Preis/welche Opfer man/die Ukraine bereit zu zahlen ist. (Der volle Kontext des Dialogs ist ja wesentlich differenzierter als dieser kurze Ausschnitt).
So first to the question of whether peace is possible. Yes, peace is possible. The question is what kind of peace? Because if Ukraine withdraw its forces and stop fighting, then Ukraine will cease to exist as an independent, sovereign nation in Europe. If President Putin stops fighting, then we’ll have peace. So the dilemma is, of course, that peace is always possible. Surrender can provide peace. But as we have seen, the Ukrainians, they don’t accept peace at any price. They are actually willing to pay a very high price for their independence. And again, Finland is a country that really knows the price for peace and also the price for independence and being a sovereign nation. And it’s not for me to judge how high price the Ukrainians should be willing to pay. I mean, we pay a price because we provide support, we see the economic effects of the economic sanctions. But there is no doubt, as you said Sauli, that the highest price is paid by Ukrainians every day. And therefore it’s for them to judge, not for me, what is the price they are willing to pay, for peace and for independence? So, that’s, in a way, the moral dilemma. Peace is possible, but the question, how much are you willing to forsake to pay for getting that peace? The absolute best way to achieve peace in Ukraine is for President Putin to end this senseless war. We have to remember, every morning, every day, every hour during the day, there is one man, one nation that is responsible for that – and that is President Putin. Then we have difficult dilemmas, difficult choices, but it is President Putin’s brutal invasion of Ukraine that has created those dilemmas. And they can be solved by . . . from his side by ending the war. Then, one more thing on this, is that as President Zelensky has stated many times, this war will end at the negotiating table. The question is what kind of position will the Ukrainians have when they negotiate a solution? Our responsibility is to make that position as strong as possible. We know that there is a very close link between what you can achieve at the negotiating table and your position at the battlefield. So our military support to them is a way to strengthen their hand at the negotiating table when they, hopefully soon, will sit there and negotiate the peace agreement. So that was ‘peace is possible’ – that’s not the question anyway, the question is: what price are you willing to pay for peace? How much territory? How much independence? How much sovereignty? How much freedom? How much democracy are you willing to sacrifice for peace? And that’s a very difficult moral dilemma. And it’s for those who are paying the highest price to make that judgement. Our responsibility is to support them. Then, on escalation, I think it’s extremely important that we remember there is a danger of escalation. Also, as you said this morning, a horizontal escalation, we always see a kind of vertical escalation – more fighting, more suffering, heavier weapons in Ukraine – but escalation beyond Ukraine. And NATO has been very aware of this risk since the beginning, actually before the invasion, because we have to remember that when the invasion came, we were very prepared. In one way, we have been prepared for this eventuality since 2014, with the biggest reinforcement of our collective defence since the Cold War, with the battlegroups in the eastern part of the Alliance, more defence spending, higher readiness, new command structure and all that. And then it was, actually, when we met, I remember we met, we discussed the possibility of an invasion of Ukraine. We had very precise intelligence on the nation. Russia absolutely denied. We had the meeting in the NATO-Russia Council in January, I think it was, where that was the last serious effort from our side to find a negotiated way out of this. Russia said, ‘We have no plans whatsoever to invade.’ They actually sent out pictures, days beforehand, showing some battle tanks moving over this bridge […] the strait between Azov and the Black Sea, saying that they were actually withdrawing their forces. Then they invaded. And then, that morning, we activated NATO’s defence plans and deployed significant additional troops, because we were prepared, and now we have 40,000 NATO troops in the eastern part of the Alliance. Why did we do that? To prevent escalation. Because we have this increased presence to send an absolutely clear message to President Putin, to remove any room for miscalculation, misunderstanding in Moscow about our readiness to protect and defend every Ally. And as long as that’s clear, there will be no attack. So our deterrence is to prevent escalation. I’m sad that we are in such a situation, because it would have been better for all of us if we could spend all that money we now are spending on deterrence, more weapons, more artillery, more missiles, more troops, more ships, more planes – on education, health, infrastructure. But in a more dangerous world, we have to invest in security and that’s exactly what we’ll do to prevent escalation. So, I know I’m being a bit long, but we are . . . NATO is actually doing two things to prevent escalation. One is deterrence. As we do – and we’ll also make new decisions at the Madrid summit to strengthen further our posture: investing more, more troops, more readiness. But the only thing we do, is that we don’t move into Ukraine. And that’s not an easy decision. In my conversations, my talks, with the Ukrainian leaders, including President Zelensky, it’s not easy to tell them that we are not going to impose a no-fly zone. They asked for a no-fly zone, we said no. They wanted us to – and some Allies as well – there has been some proposals that we should move with creating a humanitarian corridor. We’re not doing that. There have also been discussions about NATO reinforcing a naval corridor to get food out. To not do that, it’s not easy, because it has a cost for the Ukrainians. But we . . . but the reason why we don’t move in with NATO troops in Ukraine is to prevent escalation. So we are always, since the beginning of this war, been very mindful about the need, the moral obligation, to support a country fighting for their freedom, for democracy, for their independence. But at the same time, preventing escalation by not being directly involved in the conflict. Then the last question was about resilience?
Quote: https://www.nato.int/cps/en/natohq/opinions_196300.htm

Demzufolge deute ich seine und viele andere Aussagen - in Kombination mit der übrigen Erweiterung, dass die Ukraine sMn diesen Krieg nicht gewinnen kann (das Szenario full russian collapse, nicht den Status Quo) in jener Richtung gelagert, dass er/sie das Szenario War Forever zu unterbinden gedenkt/en (wg der no territory lost-Losung), indem der RF in dessen (Szenario Kyiv off the table) Versuch nachgegeben wird, Luhansk und Donetsk zu okkupieren, um das als Grundlage für die Friedensverhandlungen zu nehmen.

Objektiv betrachtet wäre das für mich der recht kaltherzige Lösungsvorschlag vom Recht des Stärkeren, der sich eine Discobrille (blaue Augen) geholt hat und in der Situation vllt. gerade anfällig dafür ist, lieber schnell den Frieden zu suchen bevor es im Zweifelsfall ganz auf die Matte geht. Woher diese Idee allerdings rühren soll, dass sich Putin tatsächlich in der schwächeren Position wähnt, um einen schnellen Waffenstillstand/Friedensvertrag ins Auge fassen zu müssen, tja, das müsste man diese Leute selbst fragen. Ich sehe rhetorisch keine Anzeichen von Nachgeben - außer dass die Brötchen der Landgewinne aus einem Zwang heraus geboren recht winzig gebacken werden.

Ich kann es der Ukraine jedenfalls nicht krumm nehmen, dass sie das "Angebot" der Gebietsabtretungen nicht hören wollen und habe den Ukrainern dahingehend auch nichts zu raten oder zu empfehlen, wie sie ihre Heimat zu verteidigen gedenken. Ich würde es selbst auch nicht hören wollen, was Hans und Franz mir dazu raten würden. Allerdings würde ich mich, wenn ich Hilfe suche, nicht wie ein Rumpelstilzchen (Melnyk) aufführen, weil ich davon ausginge, dass mir uU erwidert würde, "Referent dicke Lippe kann ja gleich mal alleine zusehen". Find halt die Art & Weise psychologisch ungünstig gewählt, um für Unterstütung/Hilfe zu werben, weshalb die Bitte als solche damit eher torpediert als unterstützt wird.

Der Helfer will - tacheles gesprochen - helfen, um sich gut/moralisch besser zu fühlen und nicht helfen, weil er sonst eine Leberwurst, ein Loser oder sonstwas ist. Trotz führt zu Trotz.


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Russland das Buhland... aber warum?

01.07.2022 um 20:41
Zitat von Inv3rtInv3rt schrieb:Der Helfer will - tacheles gesprochen - helfen, um sich gut/moralisch besser zu fühlen und nicht helfen, weil er sonst eine Leberwurst, ein Loser oder sonstwas ist. Trotz führt zu Trotz.
Wenn du glaubst das es so kindisch zugeht.

Gott sei Dank ist es in Demokratien nicht an einzelne Emotionen gebunden was entschieden wird


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Russland das Buhland... aber warum?

01.07.2022 um 20:44
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wenn du glaubst das es so kindisch zugeht.
Nachdem das ukrainische Außenministerium klargestellt hat, dass er nicht für die Haltung der Ukraine spricht wohl hoffentlich etwas weniger.


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01.07.2022 um 20:59
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Wie soll man Russland auf rein diplomatischem Weg dazu bringen, sich aus der Ukraine zurückzuziehen? Darauf hätte ich wirklich gern mal eine Antwort.
Völkerrechtlich geboten ist die Wiederherstellung der Ukraine inklusive Donbass und Krim.

Völkerrechtlich geboten ist der Abzug der russischen Truppen.

Putin tritt das Völkerrecht mit Füßen. Und mit ihm alle, die seine Propaganda verbreiten und/oder zufälligerweise (immer wieder diese erstaunlichen Zufälle!) genau das fordern, was auch Putin fordert. Das ist die Dimension, um die es hier geht.

Das ist nicht irgendein „Konflikt“. Hier entscheidet sich eine ganze Menge.

Die ganzen Errungenschaften nach 1945, das „Nie wieder“, die UN-Charta – alles das können wir in der Pfeife rauchen, wenn sich Leute wie Richard David Precht durchsetzen.

Deswegen danke für diese hervorragend gestellte Frage. Genau darum geht es: Auf welchem diplomatischen Weg soll es gelingen, einen Kriegstreiber zu einem völkerrechtskonformen Handeln zu bewegen, der öffentlich verlauten lässt, dass er russische Erde zurückholen will?

Das, @cejar , erklär uns mal.


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01.07.2022 um 21:13
Zitat von LügenfresseLügenfresse schrieb:Diesen Umstand drehst du um. Du stellst das Opfer als Täter dar und den Täter als Opfer. Und das ist Täter-Opfer-Umkehr. Und das gehört zu Putins Propaganda.
Zitat von LügenfresseLügenfresse schrieb:Keiner der Ukraine-Verteidiger will das Russland in seinen völkerrechtlich legitimen Grenzen verkleinern. Das behauptest du aber hier.
Zitat von LügenfresseLügenfresse schrieb:Du machst das zwar ganz geschickt, indem du vorgibst, witzig sein zu wollen. Aber hier im Forum ist das Wissen über die Wirkungsweise der russischen Demagogie wohl inzwischen so verbreitet, dass die Leute auch subtile Manipulationsversuche als solche entlarve
Ich mache das weder witzig, noch versuche ich überhaupt Russland irgendwie zu verteidigen, ich habe mich nicht mal positioniert.

Also um es klar zu stellen - Russland führt einen Angriffskrieg der durch nichts zu rechtfertigen ist. Auch in meinen Augen ist Russland hier das absolute Böse, auch in meinen Augen gehört Russland maximal bestraft. Dennoch gefällt mir der Reflex nicht, das alle die abweichende Meinungen haben als Puting-Jünger verschriehen werden
.


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01.07.2022 um 21:24
Zitat von cejarcejar schrieb:Also um es klar zu stellen - Russland führt einen Angriffskrieg der durch nichts zu rechtfertigen ist. Auch in meinen Augen ist Russland hier das absolute Böse, auch in meinen Augen gehört Russland maximal bestraft. Dennoch gefällt mir der Reflex nicht, das alle die abweichende Meinungen haben als Puting-Jünger verschriehen werden
Dann bist du für mich ein Faszinosum.

Warum suggerierst du denn dann, die Ukraine-Verteidiger wollten Russland zerstören?

Und die völkerrechtliche Dimension erfasst du schon, oder? Also dass die Weltgemeinschaft zum Beispiel mit vereinten Kräften einem angegriffenen souveränen Staat wie der Ukraine auch mit Waffengewalt helfen darf, den Aggressor aus dem Land zu vertreiben? Dass der Westen auch reingehen dürfte? Und auch dann noch völkerrechtskonform handeln würde, wenn er so Kriegspartei würde?

Wikipedia: Recht zur Selbstverteidigung

Wenn du in der Tat sagst, Russland sei „hier das absolut Böse“ – warum setzt du dich dann nicht dafür ein, dass sich das Völkerrecht durchsetzt?

Warum plädierst du für eine „diplomatische Lösung“, an deren Ende realistischerweise keine Wiederherstellung der Ukraine in ihren früheren Grenzen auch vor der Annektion der Krim stehen dürfte?

Sag mal. Das ist für mich nicht nachvollziehbar, sofern du nicht in Wahrheit doch für Putin bist.


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Russland das Buhland... aber warum?

01.07.2022 um 21:30
Zitat von cejarcejar schrieb:Dennoch gefällt mir der Reflex nicht, das alle die abweichende Meinungen haben als Puting-Jünger verschriehen werden
Außerdem ist es bitte kein „Reflex“ – das ist die nächste unsaubere Unterstellung von dir auf suggestiver Ebene. Was viele kluge Leute hier vorbringen, ist alles schon durchaus durchdacht. Wie die Putin-Propaganda funktioniert, ist klar, und deine Rhetorik weist eben einige sehr klare Indizien in diese Richtung auf.

Es ist nicht so, dass wir hier doof wären. Wenn jemand Leute einseifen will und behauptet, ihre rationale Reaktion auf subtile Signale sei ein Reflex, dann benenne zumindest ich das als weiteren Manipulationsversuch.

Wie gesagt, das ist hier nicht irgendein Konflikt.


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01.07.2022 um 22:05
Auch ich bin der Meinung, dass man den diplomatischen Weg gehen soll, allerdings nur mit der klaren Zielsetzung...

...der Wiederherstelleung der vollen Souveränität der Ukraine und Integrität ihrer Landesgrenzen.

...darüberhinaus wünschenswerterweise Entschädigungen durch Russland für die entstandenen Schäden und den Verlust an Menschenleben

...die Überstellung der verantwortlichen Kriegsverbrecher an den Gerichtshof in DenHaag.

Insbesondere im ersten Punkt dürfen keinerlei Zugeständnisse gemacht werden. Es ist natürlich klar, dass Russland sich derzeit nicht auf diese Forderungen einlassen wird (insbesondere was die Kriegsverbrecher betrifft), aber schlimmstenfalls vergeuden nur eine paar Diplomaten ihre Zeit, bestenfalls erreichen sie irgendetwas. Ansonsten darf Lawrow sich gern die Zähne ausbeißen. Aber es kann keiner sagen, man hätte es nicht versucht.

Denn diplomatische Gespräche zu führen, heißt ja nicht, dass man das andere läßt, nämlich weiter den Ukrainern so viele Waffen und Unterstützung zukommen lassen, wie nur möglich ist, um den Krieg zu führen, den Putin ihnen aufgezwungen hat. Die Sanktionen bleiben ohnehin in Kraft. Ein bisschen Druck kann bei Verhandlungen nicht schaden.

Deswegen darf man Russland auf keinen Fall einen Waffenstillstand anbieten. Ich fürchte nämlich, ab einem gewissen Zeitpunkt, wenn Putin einsieht, dass er militärisch nciht mehr weiterkommt, wird er selbst um einen Waffenstillstand nachsuchen, aber nur mit dem Hintergedanken, Zeit zu gewinnen, und die Herrschaft über die besetzten Gebiete zu verfestigen. Dann kann man ihm die Bedingungen präsentieren, die man immer schon genannt hat, siehe oben.


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01.07.2022 um 22:26
Vieles spricht dafür, dass die offensive Ausrichtung der russischen Außenpolitik von innen kommt und als Versuch gewertet werden kann, die Sowjetunion wenigstens teilweise wiederherzustellen (Christie und Grätz 2011: 232 ff.). Möglicherweise fungie- ren Russlands Energieressourcen als politischer und finanzieller „Treibstoff“ (Christie und Grätz 2011). Die damit verbundene Geringschätzung des Selbstbestimmungsrechts von Nachbarstaaten, deren Territorium ehemals Teil der Sowjetunion war, wird die Außenpolitik Deutschlands fast zwangsweise in Konflikt mit Moskau bringen. Es könnte überdies zu einem schweren Zielkonflikt führen, wenn russische Begehrlichkeiten sich auf die EU- und NATO-Partner in den baltischen Staaten ausweiten.
Quelle: https://pure.giga-hamburg.de/ws/files/24426183/gf_global_1408.pdf

Eine Einschätzung des GIGA zur Abhängigkeit von Energieimporten von Deutschland und Europas. Von 2014!
Man hätte auf die warnenden Stimmen hören sollen, anstatt die Überlegungen zur Diversifizierung der Energieimporte pauschal mit Anti-Russischer Einstellung und Verweis auf „Böses Ami-Frackinggas“ abzuwürgen.

Es war alles sichtbar, die Ziele Russlands lagen die ganze Zeit auf dem Tisch! Wir haben, im Gegensatz zur Ukraine, die Zeit nicht genutzt.
Das kann man auch unseren Politikern und deren Beratern vorwerfen.


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01.07.2022 um 23:28
Sanktionen wirken nicht!

Aber wieso sind lt. der russischen Statistikbehörde die Verkaufszahlen gewaltig in den Keller gegangen?
https://rosstat.gov.ru/compendium/document/50801

Ein Twitter-User hat es aufbereitet:

5BD2914A-BF42-4034-B693-3AD98B467069Original anzeigen (0,4 MB)
https://mobile.twitter.com/jakluge/status/1542220135305564160 (Archiv-Version vom 01.07.2022)

Der Unterschied zwischen Mai 2021 und Mai 2022.
Autos -96,7%, LKW -39,3%, Eisenbahn-Passagierwaggons -59,8%, Eisenbahn-Frachtwaggons -51,8%, Kühlschränke -58,1%, Waschmaschinen -59,2%, Eektromotoren (Wechselstrom) -49,9%,…

Das sieht nach einer extremen Wirtschaftskrise aus.


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