Quiron schrieb:Was die Solidarität zu sogenannten Partnerländern betrifft, kann ich folgendes beisteuern. Schon einmal etwas vom "Reverse Flow" gehört?
Was ist denn das wieder für ein Schwachsinnsartikel?
Niemand pumpt Gas "in die andere Richtung".
Since the end of gas purchases from the Russian Federation in November 2015, Ukraine has started to purchase natural gas from Poland, Slovakia, and Hungary, and is planning to provision a pipeline from Romania through Moldova.[citation needed] There is actually no physical reverse flow yet,[33][34] but a virtual reverse flow aka "netting". Ukraine buys natural gas from international gas traders as part of the volumes that Gazprom sends westwards through Ukraine as transit country.[4]
Wikipedia: Natural gas in UkraineOriginal anzeigen (0,2 MB)https://www.oxfordenergy.org/publications/european-gas-storage-backhaul-helps-open-the-ukrainian-safety-valve/Die Ukraine -> hatte <- lediglich keine direkten Verträge mit Russland.
Ansonsten lief das alles genau so, als hätten sie diese und genau wie im Transit. Damit konnte man dann höchstens denn völlig absurden Preisen entgehen, da die Ukraine ja in der Regel das Doppelte und Dreichfache von allen anderen Abnehmern bezahlt.
Jetzt könnten ganz schlaue Leute natürlich sagen "Aber Russland kann ja nicht der Slowakei, Ungarn oder Polen einfach den Gashahn abdrehen, weil sie Streit mit der Ukraine haben!".
Ja, doch, die betrachten diesen backhaul nämlich - welch Überraschung! - als illegal.
Da dann 2016 zu schreiben, die Ukraine sei ja gar nicht mehr erpressbar, ist wieder so deutsch, dass die Kartoffelkeimlinge darauf sprießen. Aber dass hier die Berichterstattung dazu ein wenig unkritisch, fadenscheinig und teils völlig erlogen war, hat man ja hier und da schonmal gehört.
Übertroffen wird das ja nur noch, wenn man hier im Thread jetzt so tut, als sei Nord Stream 2 also quasi ein Projekt gewesen, dass der europäischen und vor allem der osteuropäischen Energiesicherheit diente....nur hat das die ganze Welt irgendwie nicht verstanden. Unfassbar.
Es ist im Übrigen wieder eine nicht zu überbietende Doppelmoral, sich hier seit Tagen und Wochen über die osteuropäischen Schurkenstaaten mit ihren Transitgebühren zu beschweren, es aber als altruistischen Dienst an der Menschheit zu feiern, wenn Deutschland sich zum großen, europäischen Transitknoten für russisches Gas machen würde.
Und dass man einen South Stream damals blockiert hat, legt sogar nahe, dass man das tatsächlich probiert hat.
Ebenfalls 2016 kann man lesen:
Die ungewöhnlich entspannte Gasmarktsituation in der EU war für die Ukraine ein glücklicher Umstand. Die EU-Unternehmen benötigten nicht die gesamte Erdgasmenge, zu deren Abnahme sie sich gegenüber dem russischen Erdgaskonzern Gazprom verpflichtet hatten, und aufgrund dieses Überangebots auf dem europäischen Markt konnte Gazprom Firmen, die Gas an die Ukraine zurückverkauften, nicht wirksam bestrafen. Mehrere EU-Gasunternehmen konkurrierten daher um Gaslieferungen in die Ukraine – was zu sehr moderaten Preisen für diese Reverse Flows führte. Für die Zukunft sind Reverse Flows allerdings mit verschiedenen Risiken behaftet, die nicht ignoriert werden sollten:
- Durch Nord Stream II könnte Gazprom das Gastransitsystem der Ukraine und damit auch das der Slowakei größtenteils umgehen. So könnte Gazprom die Reverse Flows in die Ukraine verteuern (da die Ukraine nicht mehr im Zentrum, sondern am Ende der Pipeline läge).
- Eine angespanntere Gasversorgungssituation in der EU könnte EU-Gasunternehmen dazu bewegen, ihre eigenen Kunden zu bedienen, bevor sie überschüssiges Gas an die Ukraine verkaufen.
- Jegliche Unterbrechung der Gaslieferungen durch die Ukraine (beispielsweise im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Naftohaz und Gazprom über bestehende vertragliche Verpflichtungen) würde bedeuten, dass weniger Gas in den östlichen Mitgliedsstaaten der EU ankommt, welche dann kaum bereit sein würden, für volle Reverse Flows zu sorgen.
https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine/239225/analyse-zwei-erfolgreiche-jahre-fuer-die-erdgaswirtschaft-der-ukraine/Und was hat Putin so 2021 gemacht? Wissen wir es noch?
Das Gas verknappt....na, so ein Zufall.
Quiron schrieb:Die führt durch Länder wie Tschechien, Polen, Ukraine und Gott bewahre Weißrussland. Was man von Lukaschenko zu halten hat, wissen wir alle, welchen Weg die Ukraine noch gegangen wäre vor dem Krieg war auch unsicher (und ist es mehr denn je) und dass Polen mit der PiS-Partei ein Rechtsstaatproblem hat, sollte auch bekannt sein. Vom guten Willen dieser Länder soll Deutschland also abhängig bleiben? Etwas inkonsequent, wenn man gleichzeitig die Unabhängigkeit von Russland als Gefahr hochhält.
Und das hälst du für vergleichbar?
Also ein Land, dass derzeit schwer zu übersehende hegemonische Ansprüche auf andere Länder stellt, im ganzen "Westen" in den Wahlkampf eingreift, überall tendenzfaschistische Parteien sponsort, seine Oppositionellen in Europa ermorden lässt, Tag und Nacht die Menschheit mit Fake-News verblödet, Syrien in Grund und Boden bombte, was hier zur großen "Flüchtlingskrise" führte....das jetzt wieder in der Ukraine macht, nachdem man da schon rumannektiert hatte und nebenbei noch Nuklearmacht ist, ist jetzt auch nicht schlimmer als.....Polen?
Da sind wir aber schon hart im Relativiermodus.
Aber gut, der Selenskyj und dieser Melnyk haben sich ja auch erdreistet, den deutschen Herrenmenschen zu beleidigen, da muss man dann langsam mal umschwenken.
Und auch die restlichen osteuropäischen Untermenschen sind zu wenig demütig.