Fedaykin schrieb:oh dir fehlt so einiges an Geschichtlicher Kenntnis. Vor allem das die USA und China sich momentan näher stehen als China Russland. Die Gegenseitige Wichtigkeit ist wesentlich größer
Ich kenne da auch nicht jedes Detail, aber ich habe beide DTV Atlanten zur Weltgeschichte von 1982 2 mal komplett gelesen, und da fällt einem auf das wir Menschen soziologisch sehr einfach auf gewisse Bedürfnisse gestrickt sind ebenso die von den Menschen vor 150 Jahren entwickelten Nationalstaaten die heute so beherrschend und die aktuell höchste Entwicklung der Zivilisation sind auf denen alles andere aufbaut.
Die Interessen der Nationalstaaten orientieren sich an ideologische, kulturellen und insbseondere wirtschaftlichen Faktoren.
Diese wirtschaftlichen Faktoren haben 2 entscheidende Grössen.
1. Reproduktion von Sozialfaktoren wie Bildung, Industriewertschöpfung, soziale Sicherheit, Geld.
2. Zugang zu Nahrungsmitteln und Rohstoffen.
In der Entwicklung dieser beiden Grössen ähneln sich die USA, RU/SU und China sehr stark.
Die 3 Länder sind auch führend im Nationalbewusstsein, gerade weil das auch immer propagiert wurde, da die Länder eigentlich viel zu grosse Verwaltungseinheiten sind.
Durch ihre allumfassende Grösse in Relation zu den Nachbarländern/Regionen haben die sich und werden weiterhin so lange nahezu unbehelligt ausbreiten bis sie an die "Grenzen" eines der anderen beiden Grossmächte herankommen.
Im Falle Chinas und der SU/RU geht das recht fix durch die längste Grenze die 2 Staaten auf der welt haben (Mongolei mal weggerechnet =) ) und selbstverständlich verhandelt China auch mit den USA wenn China damit sein Gewicht gegen Russland erhöhen kann.
Aber auch die Chinesen wissen ganz genau wer das Land aus dem Kolonialjoch geholt hat. Stalin hat versucht das auszunutzen und das war ein paar Jahre schon ein Problem, das aber in den 50ern schon gelöst wurde.
Aber solange man sich noch in andere Bereiche ausdehnen kann wird dort kein übermässiger "Druck" erzeugt.
Ganz im Gegenteil wurde gerade durch die langfristigen Gasverträge 2014 und andere Rohstoffverträge zw. RU und China massiv potentieller "Druck" aus dem Kessel gelassen, China hat für 50-100 Jahre das was es braucht und Begehrlichkeiten an Sibirien und östlich davon stehen in keiner Relation zu einem Krieg wo sich beide schwächen und die USA problemlos die entstehenden Lücken füllen könnte.
China und die USA haben sich angenähert nachdem die Nationalstaaten in Indochina entstanden und China zusehen musste das an der Südgrenze kein US-amerikanisch-asiatischer Superstaat (Myanmar,Thailand, Malaysia, Laos, Kambodscha, Vietnam mit 250 Millionen Einwohnern ensteht. Die hatten schon genug Probleme mit des US gelenkten Indonesien und Philippinen und dem treuen Vasallen Japan (Korea war damals noch unterentwickelt und zu sehr chinesisch geprägt und durch die Spaltung mit sich selbst beschäftigt).
Da die Sowjetunion die Freiheitsbewegungen und Entkolonisierung massiv gefördert hat war ein neues Ungleichgewicht entstanden das Chinas Aussenpolitik in der Region behinderte.
Dazu kamen noch ideologische Probleme über den "wahren Weg des Kommunismus" und chaotische Zustände in der KPCh und Gebietsansprüche Chinas an Indochina (die die Franzosen noch erobert hatten).
Das alles hat dann zu Spannungen geführt, übrigens auch die Zusammenarbeit und Unterstützung der Chinesen für die USA in Kambodscha,Myanmar, Vietnam und Laos mit den finsteren Ereignissen rund um die konventionellen und BC Angriffe, "Killing Fields" , usw die dann zu den Schusswechseln zwischen RU und China führten.
Die haben aber nie vorgehabt sich gegenseitig nuklear anzugreifen, das war Wunschdenken der Westpropaganda um zu zeigen wie zerrüttet das Verhältnis RU China damals war.
Potentiell in ferner Zukunft sind die ganzen Probleme noch nicht ausgestanden, traditionell hat Russland sehr gute Beziehungen zu allen ehemaligen Kolnialstaaten nicht nur in Ostasien und pflegt diese, aber realwirtschaftlich passiert da ausser Waffenexport so gut wie garnichts.
Spätestens seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Art und Weise wie Russland derzeit langfristig seine Wirtschaftspolitik auf die eigenen Stärken konzentriert sehe ich da nicht das geringste Konfliktpotential zwischen China und Russland. Und das wissen auch die Amis.
Es wäre schön wenn die US Amerikaner endlich Einsicht zeigen und ihren noch sehr grossen (aber schwindenden) geopolitischen Einfluss nutzen und klar Schiff machen, über ihre verfehlte Expansionspolitik.
Je eher die damit anfangen umso nachhaltiger werden die an der zukünftigen Welt mitarbeiten können und dürfen.
Die müssen nichts weiter machen als sich zu entschuldigen für das Elend was sie in der Welt verbreitet haben.
Keiner in Ostasien wird Entschädigungen verlangen die das Wirtschafstaufkommen der USA nachhaltig schädigen würde, US amerikanische Kultur ist beliebt überall auf der Welt, die USA sind super in Finanz und Wirtschaftspolitik. Da haben die einen weltweiten Vorsprung, aber sie müssen den nutzen, den auch der Vorsprung schrumpft.