Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
16.10.2015 um 10:50@Fabs
@malcolm_little
@SouthBalkan
@Schlüsselkind
@windows99
http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article147622001/Gab-es-Komplizen-im-tuerkischen-Staat.htmlhttp://www.nzz.ch/meinung/kommentare/der-tiefe-fall-des-tuerkischen-kissinger-1.18630453
Fabs schrieb:There is a 360-degree, not 180 degrees, difference between the Islam we defend and daesh has in its mind.Der Versprecher ist schon beinahe beängstigend wahr! :D
@malcolm_little
@SouthBalkan
@Schlüsselkind
@windows99
windows99 schrieb:Gerade eben wurde bekannt gegeben, dass die 2 Attentäter identifiziert worden sind und es sich um IS-Sympathisanten handelt. Bei dem einen handelt es sich sogar um den Bruder des Attentäters von Suruc. Beide Attentäter standen in der Terrorliste und konnten dennoch den größten Anschlag in der Türkischen Republik verüben.Da sind viele Fragen offen, in einem Staat, wo ein regierungskritischer Kommentar zu Haft führen kann, bleiben auf Terrorliste stehende potentielle Attentäter frei.
http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article147622001/Gab-es-Komplizen-im-tuerkischen-Staat.html
Nach dem schwersten Terroranschlag in der Geschichte der Türkei, der am vergangenen Wochenende über hundert Tote forderte, geriet seine Regierung national wie international unter Beschuss. Wie konnte diese unfassbare Katastrophe geschehen, wie konnte der allmächtige Geheimdienst MIT – von Erdogan und Davutoglu mit viel Geld und Kompetenzen aufgepäppelt – sie nicht voraussehen? Gab es Drohungen, die nicht ernst genommen wurden; Hinweise, denen nicht nachgegangen wurde? Oder, schlimmer noch: Könnten Teile des Sicherheitsapparates, die aus ihrem Hass gegen Kurden, Linke und Aleviten kein Hehl machen, mit den Attentätern kooperiert haben?
Man könnte noch endlos weiterfragen, man könnte etwa auf den Pfusch der Ermittler vor Ort zu sprechen kommen, die den Tatort so eilig sperrten und unsauber zurückliessen, dass Passanten noch zwei Tage später Leichenteile fanden. Man könnte sich fragen, warum der IS bis heute kein Bekennerschreiben veröffentlicht hat. Und vor allem, warum die mutmasslichen IS-Selbstmordattentäter, die den Behörden offenbar bekannt waren, nicht rund um die Uhr beschattet wurden.
Eltern der Attentäter suchten Hilfe bei der Polizei - vergeblichhttp://dtj-online.de/selbstmordattentaeter-von-ankara-von-den-eigenen-eltern-angezeigt-von-der-polizei-laufen-gelassen-63808 (Archiv-Version vom 17.10.2015)
Als einer der Selbstmordattentäter von Ankara wurde Ömer Deniz Dündar identifiziert. Seine Eltern erheben nun schwere Vorwürfe gegen die Polizei. M. Dündar, der Vater des Attentäters, sagte gegenüber der Zeitung Radikal: „Ich bin viele Male zur Polizei gegangen, um meinen Sohn aus Syrien zurückzuholen. Er kam 2014 nach Adıyaman in die Türkei, blieb acht Monate bei uns. Ich habe der Polizei gesagt, ’Nehmt ihn fest, werft ihn ins Gefängnis.’ Nachdem er jedoch vernommen wurde, wurde er wieder freigelassen. Nach acht Monaten ging er wieder nach Syrien.“ Er war verheiratet und hatte ein Kind.
Ähnliches berichten die Eltern von Orhan Gönder, der bei der Wahlkundgebung der HDP in Diyarbakır am 5. Juni diesen Jahres eine Bombe zündete und vier Menschen tötete. Auch seine Eltern hatten sich vor der Tat an die Polizei gewandt und um Hilfe gebeten, als sie merkten, dass ihr Sohn sich eigenartig verhält. Die Mutter Hatice Gönder erzählt: „Die Polizei vernahm ihn und ließ ihn dann frei. Er verließ später sein Zuhause und ging nach Syrien. Wir haben überall im Grenzgebiet gesucht, ihn aber nicht finden können. Später haben wir erfahren, dass er die Bombe in Diyarbakir hochgehen ließ.“