querdenkerSZ schrieb:Dauerhafter Cannabiskonsum hat eine Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit zur Folge (Aufmerksamkeit, Konzentration, Lernfähigkeit). Nach heutigem Kenntnisstand werden jedoch keine bleibenden Hirnschäden verursacht.
Nun, wenn man es geraucht hat, ist das wohl recht eindeutig. Aber es geht darum, dass eine großartigen Langzeitfolgen nachweisbar sind. Die Fähigkeiten regenerieren sich nämlich nach dem Absetzen der Substanz.
querdenkerSZ schrieb:Starker Cannabiskonsum beeinträchtigt die Lungenfunktion. Zudem ist die Gefahr von Lungenkrebs erhöht, da der Cannabisrauch mehr Teer bzw. krebserregende Stoffe enthält als eine vergleichbare Menge Tabakrauch.
Nein. Das stimmt nicht. Natürlich entsteht durch die Verbrennung Teer und andere krebserregende Stoffe, aber mehr als beim Tabakrauch ist nicht wahr, denn Tabak enthält allein schon dutzende zusätzlich krebserregende Stoffe. Außerdem muss man Cannabis nicht rauchen. Man kann es verdampfen oder essen.
querdenkerSZ schrieb:Auswirkungen des Cannabiskonsums in der Schwangerschaft und auf das Neugeborene sind umstritten.
Die Forschung hat ebenfalls keine eindeutigen Belege für den Einfluss von Cannabis auf das Hormon- und Immunsystem erbracht.
Nun, dass Drogen (Egal welcher Art) in einer Schwangerschaft wohl nichts im Organismus zutun haben ist wohl eindeutig. Außerdem sagt der Text ja bereits in der nächsten Zeile, dass Cannabis eben keinen nachweisbaren Einfluss auf das Hormon-und Immunsystem hat.
querdenkerSZ schrieb:Bei dauerhaftem Konsum kann sich eine psychische und eine milde körperliche Abhängigkeit entwickeln.
Körperliche Abhängigkeit ist falsch. Egal ob mild oder nicht, dies trifft nicht zu. Natürlich wird das Gleichgewicht im Endocannabinoidsystem bei übermäßig regelmäßigen Konsum dahingehend beeinträchtigt, dass Cannabinoide von außen zugeführt werden und der Körper dies dann nur weniger produziert. Dies ist in dem Fall allerdings nicht mit einer wirklich körperlichen Abhängigkeit zu vergleichen. Der Körper braucht das zugeführte Cannabis nicht, um zu funktionieren. Es führt zu kleinen Entzugssymptomen wie Schlafstörungen oder verminderter Appetit, aber das ist auch ein psychischer Faktor. Aber eine echte körperliche Abhängigkeit ist mit Cannabis nicht gegeben.
querdenkerSZ schrieb:Verbreitet ist die Annahme, dass Cannabis Psychosen auslösen kann. Die Forschung ist hierzu allerdings nicht eindeutig.
Ja, die Forschung geht inzwischen davon aus, dass dies nicht der Fall ist. AUSLÖSEN tut Cannabis sie definitiv nicht, nur eventuell vorhandene psychische Störungen verstärken. Dies muss sich aber nicht auf Cannabis beschränken sondern kann auch bei Alkohol der Fall sein - Cannabis ist deswegen nicht unbedingt mehr "auslösend" als andere Substanzen. Wichtig ist dennoch, dass Menschen mit psychischer Vorbelastung Cannabis eher nicht konsumieren sollten.
querdenkerSZ schrieb:abei stehen Betroffene den Aufgaben des Alltags (Schule, Beruf etc.) häufig gleichgültig gegenüber. Lange Zeit sprach man in diesem Zusammenhang von einem so genannten "Amotivationalen Syndrom", das durch den Cannabiskonsum ausgelöst werde. Heute gilt die Annahme einer eindimensionalen Ursache- Wirkung- Beziehung als nicht mehr haltbar.
Nun. Wie der Text bereits sagt, ist dies nicht wissenschaftlich haltbar. Das "Amotivationale Syndrom" wird allerdings durch jede Substanz verstärkt, die eine Belohnung für das Gehirn auslöst. Das bedeutet, dass der Konsument selbst dafür verantwortlich ist, inwieweit er den Konsum seinem Alltag vorzieht.
stereotyp schrieb:Der entscheidende Denkfehler, den die Cannabis-Befürworter immer machen ist den Vergleich zum Alkohol zu ziehen. Und da Cannabis ja weniger schädlich sei, müsse Cannabis auch erlaubt sein.
Ja, das ist nur logisch. Denn damit steht und fällt jede Argumentation für einen gesundheitlichen Grund der Prohibition. Letzteres ist nicht haltbar, wenn eine Substanz, die weitaus schädlicher ist, erlaubt ist, aber die andere, die weitaus unschädlicheren Einfluss auf die Gesundheit hat, verboten bleibt.
stereotyp schrieb:eigentlich müßte sowohl Alkohol als auch Cannabis verboten sein.
Ja, so sehe ich das auch. Entweder oder. Das würde auf jeden Fall zu mehr Glaubwürdigkeit in der Debatte im Bezug auf die Drogenbeauftragten der Bundesregierung führen, die ja eher Alkohol-Positiv (eingestellt) sind.
stereotyp schrieb: Es gibt kein Recht auf Gleichbehandlung im Unrecht. Und eben so sehen die Gerichte den Vergleich zu Alkohol.
Ja, das ist ja mit der Kernpunkt der Legalisierungsdebatte. "Warum ist Alkohol erlaubt und Cannabis nicht"? Das bedeutet nicht zwingend, dass man Cannabis-Pro ist, sondern dass man die Unverhältnismäßigkeit hier erkennt.
Abahatschi schrieb:Du meinst für die Smokies, ned für die Gesellschaft.
Erzähle das mal verfolgten Cannabiskonsumenten, deren Familien durch Haftstrafen zerbrochen sind, weil sie für sich selbst angebaut haben. Thema Verhältnismäßigkeit und so.