Legalisierung von Cannabis
10.02.2015 um 11:34Rainlove schrieb:Man sollte mal Ärzte zu Wort kommen lassen, wir sind alles Laien aber sie haben im Gegensatz zu uns täglichen Einblick in Patienten:Ärzte unterliegen einem gewaltigen Interessenkonflikt, da sie völlig legal von Pharmaunternehmen gesponsort werden (bei jeder anderen Berufsgruppe würde man zweifelsfrei von Bestechung reden). Das geschieht im Rahmen von Fortbildungen, zu denen Ärzte z.B. in Urlaubsgebieten geladen werden, wo dann auch die neusten Medikamente vorgestellt werden, oder in Beratungen bei leckerem Essen.
Dr. Rainer Thomasius ist Ärztlicher Leiter des Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE)
Auf der anderen Seite sind auch gerade Suchttherapeuten (Thomasius ist ein solcher, kein normaler Arzt) nicht gut geeignet, um über Cannabis zu reden. Sie können auf mögliche Probleme hinweisen, sind aber eben auch in keiner neutralen Position, da sie nur mit den problematischsten Fällen konfrontiert werden. Dies verzerrt die persönliche Sicht gewaltig.
Von manchen Schlafmitteln kann man abhängig werden[...]Von jedem Schlafmittel wird man abhängig, solange es sich auch um "richtige" handelt. Diese funktionieren immer auf die selbe Weise, an die sich der Körper nach ca. zwei Wochen gewöhnt. Wenn man diese dann schlagartig absetzt, ist absolute Schlaflosigkeit vorprogrammiert.
[...]das stimmt aber eben auch von CannabisNein! Zumindest nicht in dem Kontext der Schlafmittel. Es ist bisher kein Wirkmechanismus bekannt, der eine physische Abhängigkeit verursacht, auch wenn bei manchen Entzugssymptome auftreten können. Das lässt vermuten, dass nur bei einer kleinen Gruppe von Menschen ein solcher Effekt auftritt. Eventuell sind die Symptome aber auch psychischer Natur, oder durch Cannabis unterdrückte, tieferliegende Probleme.
Die Argumentation der Kritiker, gerade im aktuellen Kontext, sind absolut verblendet. Natürlich darf man gewissen Personen kein Cannabis verschreiben - alleine schon bei psychischen Problemen. Aber jedes Medikament hat eine Vielzahl an Kontraindikationen. Darauf herumzureiten und medial derart zu beschwören zeigt ganz klar die Befangenheit der Personen. Das zeigt alleine schon ein Blick in die Beipackzettel der frei verfügbaren Schmerzmittel wie Paracetamol und Aspirin. Oder sollen wir diese verbieten, weil tausende davon abhängig sind und die Nebenwirkungen wie Magenblutungen und Nierenversagen fatal sein können? Solche gravierenden Nebenwirkungen hat Cannabis übrigends nicht!