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Wie war die DDR?

2.308 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: DDR, Gefängnis, Humanismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie war die DDR?

13.06.2016 um 05:52
Die Korrekturzeit ist v-i-e-l zu kurz!
Der letzte Abschnitt lautet richtig:
Im übrigen ist die die Familie Ruge tatsächlich hoch interessant. Und der oben verlinkte Walter war sogar Mitglied und Autor unseres (Nachfolge)Kollektivs von DDR-Zeitzeugen. Leider habe ich ihn nie persönlich kennengelernt.


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Wie war die DDR?

13.06.2016 um 08:56
Sooo - und gleich noch mal ich mit einer persönlichen Mitteilung.

Bevor sich vielleicht jemand die Mühe macht, mir persönlich antworten zu wollen - ich möchte lieber doch erst mal hier pausieren und würde nur einsteigen, falls es ganz knüppeldicke kommt.
Grund ist, dass ich mein Allmy-Blog eröffnen und dort in Vorbereitung des "17.Juni-Feiertages" die Eimzeltexte unseres Zeitzeugen-Buches verlinken möchte. Das ist in der Form, die ich mir vorgenommen habe, zwar eine immense Arbeit, aber immer noch nicht so nervenaufreibend wie diese Diskussion. Ich schlafe alters-und krankheitsbedingt schon normaler Weise nur in Raten, und jetzt komme ich so wenig dazu, dass (im Gegensatz zu meinem psychischen) mein mühsam bewahrtes physisches Gleichgewicht leicht in die Binsen gehen könnte. Denn es bleibt ja nicht aus, dass man selbst im Bett noch Stunden lang über Geschriebenes oder zu Schreibendes nachdenkt.
Nur noch kurz zu unseren Büchern, die nach hier von einem User vor einiger Zeit geäußerten abfälligen Meinung wohl Werbung dringend nötig hätten. Das hatte für mich so einen unangenehm kommerziellen Unterton. Deshalb: Unsere Autorengemeinschaft hat den Druck der Bücher aus einer Gemeinschaftskasse vorfinanziert und (trotz anderer Vertragslage) bisher keinen Cent zurück erhalten. Das wird auch nicht passieren, weil unser Verlag ständig um sein Überleben kämpfen muss, sich keine Werbung leisten kann, der Chef zugleich einziger Mitarbeiter ist und nach meiner Kenntnis irgendwelche was-weiß-ich Nebenbeschäftigungen durchziehen muss, um sich und seine Angehörigen über Wasser zu halten. Einer unserer Autoren, ich glaube es war Armin Stolper, hat ihn mal in Schkeuditz besucht und in locker-lustiger Art beschrieben, welch erstaunliche Wirtschaft er da besichtigen durfte. Näheres habe ich vergessen, aber der Beitrag fällt mir sicher beim Blättern irgendwann wieder in die Hände. Selbstverständlich ist H.S. trotzdem Geschäftsmann - sonst hätte sein Laden nicht so lange überlebt. Aber ich/wir vertrauen ihm und schätzen seine Leistung, besser gesagt Verdienste um die Wahrheitsfindung in Sachen DDR sehr hoch. Er hat viele interessante, unangepasste Bücher - u. a. auch die von Walter Ruge, und allein die Buchreihe "Spurensicherung/Spuren der Wahrheit" umfasst bisher 15 Bände - herausgebracht, ist zwar manchmal knurrig (selbst ich friedliche Alte hatte mich mehrfach mit ihm in der Wolle, allerdings nie wegen finanzieller Dinge), aber er ist einer der Aufrechten geblieben, inzwischen auch im Rentenalter und denkt daran, seinen Verlag aufzugeben. Ihm würde ich einen unerwarteten Zuschuss - denn er weiß von meiner "Werbung" nicht das Geringste - natürlich von Herzen gönnen. Außerdem könnte es durchaus sein, dass spätere Generationen unsere Bücher weitaus mehr zu schätzen wissen als die heutigen, so dass sie - dies für die kommerziell Denkenden - ihren heutigen Wert vervielfachen :D

Ufff, und jetzt erst mal Pause.
Aber ich kehre zurück!


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13.06.2016 um 09:17
Zitat von MonasterikerMonasteriker schrieb:Ja klar, wenn man auf Panzerstreitkräfte setzt, kostet so ein Pufferstaat wertvolle Zeit, aber ein durchgängiger neutraler Korridor hätte dann auch für eine größere Stabilisierung im Kalten Krieg beigetragen als die direkte Konfrontation an der innerdeutschen Grenze bzw. an der Grenze zu Westberlin. Anderenfalls setzte man ja auch zunehmend auf Raketen, um sich das Feindesland schon im Vorfeld zu verwüsten. Panzer wären da nur noch die Nachhut gewesen ...
Inwieweit soll der Stabilisierend gewirkt haben. Man hätte eben ein Neutrales Schlachtfeld gehabt und Deutschland hätte weder Einfluss auf den WP noch auf die NATO Strategie haben können.

Und das mit den Raketen stimmt so auch nicht. Da wären wir schon bei der Teilnuklearen Strategie
Zitat von MonasterikerMonasteriker schrieb:Der Vergleich hinkt jetzt etwas. Ein neutrales Deutschland wäre mit den Siegermächten ausgehandelt worden - man darf davon ausgehen, dass man vertraglich fixiert hätte, dass wegen der Nazi-Vergangenheit die militärische Kapazität auf ein Mindestmaß beschränkt worden wäre - bei ständiger Kontrolle z.B. im Rahmen der UNO. Eine Besetzung wäre dann ein Kriegsgrund gewesen
Klar, man hat in Ungarn gesehen was der WP / UDSSR so hält wenn Länder sich entscheiden selbst zu entscheiden.

Und wer sollte Krieg führen für ein Neutrales land?
Taber da Deutschland mit den Reparationen für die zwei Weltkriege noch im Zahlungsverzug war, hätte niemand wirklich ein Interesse daran gehabt.
Da würde ich mal Nachschauen wir so die Regelung war.


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Wie war die DDR?

13.06.2016 um 14:20
@knopper
Hallo,
ich habe jetzt verstanden, daß "Unrechtsstaat" ein irreführender Fachbegriff ist,
der "NUR" bedeutet, daß das Justizsystem nicht 100% unabhängig ist.

Wikipedia: Unrechtsstaat#Verwendung in der Diskussion um die DDR

(Was natürlich an sich schon extrem Sch... ist.
Justiz muß unabhängig sein, wg Gewaltenteilung).
sandra


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13.06.2016 um 15:55
@Sidonie29

Gut, dann warte ich mal ein paar Tage ab und antworte dann auf Deinen ausführlichen Beitrag.

@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Inwieweit soll der Stabilisierend gewirkt haben.
Auch darüber kann man letztlich nur spekulieren, aber ich denke mir, dass bei einer neutralen Pufferzone noch ein Hindernis dagewesen wäre, um nicht sofort gegeneinander vorzurücken. In diesem Falle wäre noch eine territoriale Distanz zwischen den beiden Blöcken dagewesen, die vielleicht beide Seiten davon abgehalten hätte, Panzertruppen loszuschicken und unter Bruch des Völkerrechts durch neutrale Staaten hindurchzumarschieren.

Gut, man kann nun argumentieren, dass bei hinreichender Skrupellosigkeit dies kein Hindernisgrund wäre, aber möglicherweise eben doch zumindest ein Verzögerungsgrund.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Und das mit den Raketen stimmt so auch nicht. Da wären wir schon bei der Teilnuklearen Strategie
Wie würde es denn richtig stimmen?
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Klar, man hat in Ungarn gesehen was der WP / UDSSR so hält wenn Länder sich entscheiden selbst zu entscheiden.
Ungarn war aber im Warschauer Pakt, während ein neutrales Deutschland nicht dort drin wäre - und somit kein Invasionsgrund seitens "befreundeter" Streitkräfte gegeben wäre.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Und wer sollte Krieg führen für ein Neutrales land?
Diejenigen, die den Vertrag über die Neutralität mit ausgehandelt hätten - also die Westmächte.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Da würde ich mal Nachschauen wir so die Regelung war.
Da ist zum einen der Versailler Vertrag, der nach 1945 wieder in Kraft gesetzt worden ist und das Potsdamer Abkommen. Deutschland war in der Zahlungspflicht für beide Weltkriege.


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13.06.2016 um 16:17
Zitat von MonasterikerMonasteriker schrieb:Wie würde es denn richtig stimmen?
DIe NATO schwenkte in den 60er auf Flexible Reakton um. Das heißt das Konventionelle Verteidigung auf Konventionellen Angriff erfolgte.

Die Strategie Konventionelle Angriffe sofort mit der Massiven Vergeltung zu beantworten wurde damit abgeschaft.

Die UDSSR hatte mehrere Szenarien von Rein Konventionell als auch in Kombo mit Atomwaffen gegen Strategische Ziele bzw Aufmarschgebiete und Logistikschwerpunkte.

Das sollte im zweifel die 7 Tagen bis zum Rhein ermöglichen.


Die Debatte um die Neutronenwaffe zeigte aber die Grenzen von Taktischen Atomwaffen als Panzerabwehrwaffe.

Folglich war die gesamte Strategie später eigenlich auf Starke Konventionelle Verbände gerichtet, einfach um die Strategische Eskalation mit Atomwaffen möglichst weit hinten anzustellen. Denn die Frage ist ja schon ob die USA einfach Atombomben auf Moskau werfen wenn UDSSR Panzerspitzen den Rhein überqueren.
Zitat von MonasterikerMonasteriker schrieb:Ungarn war aber im Warschauer Pakt, während ein neutrales Deutschland nicht dort drin wäre - und somit kein Invasionsgrund seitens "befreundeter" Streitkräfte gegeben wäre.
Ist doch egal im zweifel, wenn Deutschland sich eh dem Westen zugewandt hätte, und das wäre einfach ökonomisch und Politisch geschehen wäre die Neutralität eh egal.

Wie erwähnt, nur Idioten glauben Leuten wie Stalin das Blaue vom Himmel.
Zitat von MonasterikerMonasteriker schrieb:Diejenigen, die den Vertrag über die Neutralität mit ausgehandelt hätten - also die Westmächte.
Mehr als Unwahrscheinlich das man einen Konfrontation für ein Neutrales Land anfängt.
Zitat von MonasterikerMonasteriker schrieb:Da ist zum einen der Versailler Vertrag, der nach 1945 wieder in Kraft gesetzt worden ist und das Potsdamer Abkommen. Deutschland war in der Zahlungspflicht für beide Weltkriege.
Wikipedia: Reparationen#Deutsche Reparationen nach 1945


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Vltor ehemaliges Mitglied

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Wie war die DDR?

13.06.2016 um 18:35
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:DIe NATO schwenkte in den 60er auf Flexible Reakton um.
Galt nur nicht für die Franzosen. Die hielten an ihrer "nur ein Schritt über den Rhein und wir löschen eure ganze gottverdammte Bevölkerung aus"-Strategie fest. Aber gut, in dem Zeitraum hatten Frankreich und NATO sowieso eine etwas speziellere Beziehung.


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Wie war die DDR?

14.06.2016 um 09:06
Zitat von VltorVltor schrieb:Galt nur nicht für die Franzosen. Die hielten an ihrer "nur ein Schritt über den Rhein und wir löschen eure ganze gottverdammte Bevölkerung aus"-Strategie fest
Jein, Frankreih hatte seine Truppen nicht mehr in die NATO Streitkräfte integriert. Hätten im V Fall aber sehr wohl gehandelt.

DAs sie ihr Eigenen Atomarsenal zur Abschreckung vorbehielten ist auch war. Allerdings war das Arsenal recht bescheiden, als ist nix mit Auslöshcen der UDSSR gewesen.


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Wie war die DDR?

16.06.2016 um 05:31
Trotz unvorhergesehener Schwierigkeiten habe ich es nun doch noch geschafft, pünktlich zum 16. Juni - an dem ich im Jahr 1953 inmitten der Bauarbeiter von der Stalinallee vor dem Berliner Haus der Ministerien stand - in meinem Blog die Erinnerungen von rd. 80 Zeitzeugen der damaligen Ereignisse zu verlinken oder zu zitieren. Sie erschienen bereits 1999 im GNN Verlag Schkeuditz (Spurensicherung. Zeitzeugen zu 17. Juni 1953) und widersprechen in ihrer Gesamtheit deutlich sowohl der offiziellen BRD- als auch der DDR-Lesart dieser Ereignisse.
Es lohnt sich, sie zu lesen. Bitte besucht mein Blog!


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Wie war die DDR?

16.06.2016 um 13:29
@Sidonie29
Zitat von Sidonie29Sidonie29 schrieb:Bitte besucht mein Blog!
Habe ich getan und alles in Ruhe durchgelesen. An meiner Einschätzung, die ich hier bereits getroffen hatte:

Beitrag von Monasteriker (Seite 95)

hat sich allerdings nichts geändert.

Alles Gute noch! :)


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Wie war die DDR?

16.06.2016 um 15:25
@Monasteriker & all
Danke für die scheinbar abschließend gemeinten guten Wünsche, aber wir werden uns hier sicher noch des Öfteren austauschen, sofern es zwischen uns sachlich bleibt.
Ich beabsichtige als Nächstes nämlich - nicht in meinem Blog, sondern hier unter Politik/Geschichte - die Eröffnung eines neuen Threads mit dem Titel "Wege in die DDR" und danach einen weiteren "Leben in der DDR". In ihnen möchte ich weitere Lektüre aus der "Spurensicherungs-Reihe" anbieten. Dass ich dazu berechtigt bin, wurde der Allmy-Verwaltung vom GNN-Verlag Schkeuditz inzwischen mitgeteilt.
Mir erscheint das umso wichtiger, als die Zeitzeugen-Aussagen zum 17. Juni 1953 doch nur eine Momentaufnahme darstellen, die zwar berücksichtigt werden muss, für sich genommen aber keine seriöse Grundlage zu Verständnis und Beurteilung der SBZ/DDR-Jahre zwischen 1945 bis 1990 bilden.
Um zu verstehen, was die Menschen in dieser Zeit bewegte, Hunderttausende/Millionen beipielsweise aus meiner eigenen Generation an- und umtrieb, muss man auch auf die Ära von Krieg und Faschismus zurückblicken, und bei Älteren sogar auf deren Erfahrungen in der Weimarer Republik.
Beide Bücher sind bereits Ende der 90er erschienen, die Autoren der einzelnen Texte inzwischen verstorben oder müssen wie ich (87) im hohen Alter mit allerhand Gebrechen klar kommen. PC/Internet gehörten bis 1990 nicht zu unserer Alltagswelt (waren wohl selbst in der BRD noch nicht so selbstverständlich wie heute), und die wenigsten unserer Autoren trauten sich danach überhaupt noch auf dieses "Neuland", geschweige denn in Internet-Diskussionsforen wie Allmy und andere. Außer Sidonie29 ist hier keiner aus "Spurensicherungs"-Veteranentruppe vertreten oder - zumindest nach meinem Überblick - zu erwarten.
Mit anderen Worten: Euch Jüngeren bleibt vor allem Lesen, Nachdenken und die richtigen Schlüsse für Euer Leben ziehen. Denn wie sich die Welt entwickelt, könnte Ihr irgendwann durchaus in ähnliche Situationen geraten. Falls Ihr überlebt.
Eine Diskussion mit den Verfassern der Einzeltexte ist aus den o.g. Gründen mit einer Ausnahme (Sidonie29) nicht möglich. Deshalb bitte ich, im neuen Thread "Wege in die DDR" auf Kommentare zu verzichten und sie sowie sachliche Fragen hier unter "Wie war die DDR?" zu posten. Ich werde ihnen zwar nicht ausweichen, aber jede Verunglimpfung konsequent zurückweisen.


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Wie war die DDR?

16.06.2016 um 15:43
@Sidonie29
Zitat von Sidonie29Sidonie29 schrieb:Deshalb bitte ich, im neuen Thread "Wege in die DDR" auf Kommentare zu verzichten und sie sowie sachliche Fragen hier unter "Wie war die DDR?" zu posten.
Ich halte das nicht für eine gute Idee. Ein Thread ist ein Gesprächsfaden und sollte auch dafür genutzt werden. Es ist umständlicher, immer zwischen zwei oder drei Threads hin und her zu springen, statt eventuelle Fragen bzw. Anmerkungen an Ort und Stelle zu posten. Falls es also von mir Diskussionsbedarf geben sollte, behalte ich mir vor, das dort zu tun, wo die Texte stehen.

Ich wünsche Dir gesundheitlich alles Gute und zolle meinen Respekt, dass Du Dir trotz Deines hohen Alters so etwas noch zumutest.

Bis später dann ...


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Wie war die DDR?

16.06.2016 um 15:43
Die DDR war für mich immer ein absolut trostloser Ort. Bin dort Aufgewachsen und ich kann es eigentlich heute selbst kaum Glauben wie es damals zuging. Immer fehlte etwas, die einfachsten Dinge wie Nahrungsmittel oder Ersatzteile waren nur mit Beziehungen zu bekommen.
In den Großstädten sah das Bild etwas anders aus aber auch dort mussten die Menschen schlange stehen. Auf dem Land wurde man zudem auch von der Volkspolizei ständig drangsaliert und gegängelt. Bürokratie und Vorschriftswahnsinn in Reinkultur.
Nur das Bier war billig, Saufen um alles zu ertragen ging immer. Nach der Wende die Einsicht in die Stasiakten nur um zu Erfahren das der Nachbar, der immer auf guten Kumpel gemacht hat, ordentlich Buch über einen führte.
Die DDR war kaputt und Grotesk. Alles fiel auseinander. Die Postangestellten waren alle in der Stasi und sitzen heute in guten Positionen auf dem Amt. Pakete kamen geöffnet und durchwühlt bei einem an.
Ständig eine bedrückende Stimmung. Einer meiner Nachbarn wurde so Depressiv das er sich noch vor 89 erhängte.

Man kann es sich nicht Vorstellen. Vor allem wenn man es jungen Leuten erzählt. Das waren düstere Tage damals.
Entweder man akzeptierte die DDR so wie alles war oder man hatte immer das Gefühl dort weg zu wollen.


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Wie war die DDR?

16.06.2016 um 15:47
@TomSchmus
Zitat von TomSchmusTomSchmus schrieb:... man hatte immer das Gefühl dort weg zu wollen.
Ging mir auch so, aber als es dann problemlos nach dem Mauerfall möglich war, bin ich dann doch geblieben, weil die politischen und gesellschaftlichen Angelegenheiten wieder spannend wurden. Und wie ich festgestellt habe, sind die meisten derer, die nach der Wende den Sprung in den Westen wagten, über kurz oder lang dann doch wieder in den Osten zurückgekehrt.


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16.06.2016 um 15:53
@Monasteriker

Ja das war auch so ein Moment für die Geschichte. 89 als die Menschen nach Westberlin gingen kamen sie ja wieder zurück. Mitglieder des Politbüros guckten ganz Entgeistert in die Kamera. Man wollte doch nur mal schauen. Familie und Freunde waren doch in der DDR. Nur einige sind später Weggegangen.

Man weiß nicht ob man über das Politbüro lachen oder weinen sollte. Die Grenzöffnung hätte die DDR nicht in den Untergang geführt. Das haben die ganz alleine hinbekommen.


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16.06.2016 um 15:54
@TomSchmus
Zitat von TomSchmusTomSchmus schrieb:Die DDR war kaputt und Grotesk.
auf eine ganz bestimmte art und weise, natürlich ungewollt, total dümmlich.

wenn ich nur an die nachrichtensprecher dieser unmöglichen sendungen denke.
bin sooo froh, dass das alles nicht mehr besteht!

OMG - danke!


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16.06.2016 um 16:01
Hab damals noch die Feier zum Jahrestag der DDR mit anschließender Parade Live im TV gesehen. Die DDR wird auch noch in 100 Jahren existieren....

Als dann die Kameras und das verbotene ZDF über Proteste berichtet hat kam Abends einer von der Volkspolizei und hat in den Dörfern geguckt ob auch keiner irgendwelche Dummheiten macht und alle brav Linientreu sind.

Und damals hatte man noch Angst vor denen, die Angst war ständig spürbar. Es sind in der Gegend wo ich lebte schon Leute verhaftet worden weil sie sagten die DDR sei scheiße. Die sind nie wieder aufgetaucht.


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Wie war die DDR?

16.06.2016 um 16:16
Und was später einige aus der NVA noch für nen Müll gequatscht haben: "Wir waren Bereit ende der 80er den Westen zu besetzen. Wir wären bis nach Frankreich marschiert."

Anstatt solche Parolen für immer zu Wiederholen hätten sie mal lieber dem Volk selbst helfen sollen gegen die Zustände im Land.

Solche Ewig Gestrigen fand ich später überall. Manche reden selbst heute noch vom bösen Westen und wie gut es Ihnen in der DDR ging. Machen nebenbei Urlaub auf Mallorca und fahren immer die neuesten Autos. ;)
Natürlich ging es Ihnen damals gut und nach der Wende ist alles für die Zusammengebrochen. Sie konnten das nur nie richtig im Leben verarbeiten. Die sind noch nicht mal kritisch zu sich selbst und nehmen alles an was das Leben ihnen heute bietet. Bis zum ende der 80er war das alles noch Unmöglich.
Wer schon damals mit der DDR abgeschlossen hatte der kam später besser zurecht.


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Wie war die DDR?

16.06.2016 um 16:58
Da die Mods meinen Vorschlag, die Diskussion zum neuen Thread "Wege in die DDR" hierher zu verlegen, zum offenbar willkommenen(?) Anlass genommen haben, ihn gleich wieder rauszuschmeißen, widerrufe ich reumütig meine Idee, bitte die Verwaltung um Rückgängigmachung ihrer administrativen Maßnahme und alle Mitglieder um rege Diskussion an Ort und Stelle. Denn der erste/bisher einzige Texteintrag stammt immerhin original von mir, so dass ich mich sogar gern darüber austauschen würde. Und die ersten "Kommentare" gab es ja schon, obwohl mir eine Antwort darauf schwierig scheint.


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16.06.2016 um 17:43
@Sidonie29

Du kannst die Texte auch auf Deinem Blog posten und dort über die Kommentarfunktion mit anderen Usern bezüglich Anfragen usw. kommunizieren. Lange Texte sind in einem Thread eher unpraktikabel.


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