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Wie war die DDR?

2.308 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: DDR, Gefängnis, Humanismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie war die DDR?

01.05.2014 um 11:10
Zitat von SCHMANDYSCHMANDY schrieb:... aber die hatten sich mit den beschränkungen abgefunden und waren nicht Systemkritisch.
Und jetzt kannnste so "systemkritisch" sein wie de willst: Es ändert sich trotzdem nichts daran,
dass die Deutschen immer reicher werden, aber nur einige und die "Schere immer weiter klafft".


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 11:14
Wie ist das eigentlich heute ... bekommt man auch einen zumutbaren Job, wenn rauskommt, daß man in einer systemkritischen Partei oder Vereinigung ist?


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 11:18
@Thalassa
Kommt wahrscheinlich darauf an, ob du deinen "zumutbaren Job" in Staatsdiensten suchst.
Da wird schon nachgefragt und reagiert. Der Klempnerfirma kann eigentlich egal sein,
wo du dich politisch engagiert hast.


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 11:25
@ramisha

:D Wir hatten damals am Theater einen "jugendlichen Helden/Liebhaber", der sich beschwert hat, keine wirklichen Hauptrollen mer zu bekommen, nachdem er rumerzählt hat, daß er einen Ausreiseausantrag gestellt hat :D .
Da ja nunmal jeder wußte, daß diesem Antrag manchmal ganz schnell und wirklich über Nacht stattgegeben werden konnte, war das - so empfanden wir anderen das jedenfalls - eine logische Entscheidung. Hat derjenige aber nicht eingesehen und sich darüber beschwert, daß er nur noch als Zweitbesetzung für den Krankheitsfall des Hauptdarstellers, oder in kleineren und größeren Nebenrollen besetzt wurde - das war "unzumutbar" :D .


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 11:29
Zitat von ThalassaThalassa schrieb:bekommt man auch einen zumutbaren Job, wenn rauskommt, daß man in einer systemkritischen Partei oder Vereinigung ist?
Nein dann kommen die Gangstalker und zwingen einen H4 zu beziehen..


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 11:32
@SCHMANDY

... ich habe die Frage wirklich ernsthaft gestellt!
Ich kenne weder "systemtreue", noch "systemkritische" Arbeitssuchende, könnte mir aber vorstellen, daß man sich da auch ganz hinten anstellen muß :D .


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 11:33
@Thalassa
Da hat der "jugendliche Tragöde" (?) aber wirklich zu Unrecht geschmollt.
Selbst im Kapitalismus sollte der Hauptdarsteller ständig (Krankheit und Tod usw.
sind zu berücksichtigen) einsatzbereit sein. Er kann nicht erwarten, dass alle mit
seiner jederzeit vonstatten gehenden Abberufung rechnen müssen.

Hat er denn im "goldenen Westen" schauspielmäßig Fuß fassen können oder ist er
im Sande verlaufen? ;-)


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 11:36
@Thalassa
Ich kann mir vorstellen, dass ein "systemkritischer Arbeitnehmer" von einer
von Steuern und Auflagen durch den Staat gebeutelten mittelständischen Firma
eher eingestellt wird, als einer, der lauthals ein Loblied auf die BRD singt,
kräftig das Fähnlein der CDU schwingt und als Bürgermeisterkandidat von
sich reden macht.


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 11:53
@ramisha


:D Es hat wohl etwas gedauert, er hat es aber bis in Vorabendserien im Fernsehen geschafft - mittlerweile aber nicht mehr als "jugendlicher Liebhaber" ... wir sind ja alle älter geworden :D .

Ich weiß echt nicht, wie es wäre, wenn ich mich jetzt irgendwo bewerben müßte. Zu DDR-Zeiten wurden natürlich Jobs "an entscheidender Stelle" eher an verläßliche Leute vergeben. Das habe ich am eigenen Leib erfahren dürfen. Ich habe ein gutes Jahr lang, neben meinem eigentlichen Job als Abteilungsleiter eine stadtbezirkliche Einrichtung kommisarisch geleitet und mußte dann zugunsten eines Mitglieds der Partei der Arbeiterklasse abtreten. Hat mich damals aber nicht sonderlich gestört, da ich als Leiter meiner eigenen Abteilung schon reichlich ausgelastet war und Arbeit genug hatte.


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 12:01
@Thalassa
Bei deinem Naturell und deiner Familie im Hintergrund ist diese Reaktion nachvollziehbar.
Andere an deiner Stelle hätten sofort über die "Seilschaften", die Begünstigung von Parteigenossen
und die Hinterlistigkeit des Regimes gewettert. Aber auch heutzutage werden Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Gründen rausgeworfen und kein Schwein interessiert, ob sie danach wieder
irgendwo in Lohn und Brot stehen.


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 12:06
@ramisha

Ich wurde ja nicht rausgeschmissen, sondern war - nachdem mein zusätzlicher Posten wieder mit einem SED-Mitglied besetzt war, nicht mehr mein eigener "Leiter", sondern nur noch Leiter meiner eigenen Abteilung :D .
Ich habe diesen Job zusätzlich gemacht, blöd wie ich damals war. Allerdings bin ich auch schon als Stellverteter der Chefin und Leiter meiner eigentlichen Abteilung eingestellt worden - ich hätte das letztendlich wohl garnicht wirklich ablehnen können.


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 12:17
@Thalassa
Ganz schön verworren, aber wer kann schon von sich sagen, dass er sein eigener Leiter ist/war!


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 12:19
@ramisha

:D ...ich hatte eine zeitlang sogar meine eigene Kaderakte im Schrank :D , wenn ich gewollt hätte, hätte ich die bereinigen können, wenn was "Übles" dringestanden hätte :D .


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 18:35
Ich kann dazu gerne noch ein Beispiel geben:
Meine Mutter, 1980 war sie 39 Jahre alt, es war also noch tiefste DDR. Sie war Kindergärtnerin und das mit Leib und Seele.
Nun war es im Bildungs-und Erziehungsplan der DDR halt vorgesehen, die Kleinen auch politisch zu schulen. Da hat meine Mutter sich stets gewunden wie ein Aal und bekam auch Ärgern.
Sie hatte damals eine Gruppe mit ca. 25 Dreijährigen, denen sie die Ideale von Karl-Marx und Co. näher bringen sollte und das in... ich weiss nicht mehr genau, waren es 30 min pro Beschäftigung.
Also 1. eine Thematik, die die ganz Kleinen nicht im mindesten verarbeiten konnten, nicht, so wie sie es hätte rüber bringen sollen und das 2. in einer Zeitspanne, in der man die Kinder nie und nimmer hätte ruhig halten können. Sie kam aber nicht drum herum, hat aber immer versucht, einen Mittelweg zu finden. Man hätte das als Erzieher also knallhart durchziehen können nach dem Motto: Ich muss das machen, was solls oder aber man hätte sich weigern können. Bei letzterem wäre sie raus gewesen aus dem Job! Man hatte sie schon auf dem Kieker. Sie hat es dann aber so gedreht, dass die... ach wie hießen die damals, die dann in ihren Beschäftigungen immer hospitiert haben, die in ihren Unterlagen schnüffelten, irgendwelche SED-Schlampen von der Partei, sorry für das Wort aber das triffts am besten. Man ließ es dann durchgehen, dass sie Karl Marx halt in kindgerechte Geschichten verpackte und aus 30 min sagen wir, 2x 15 machte. Die A***karte hatte sie in ihrer Arbeit aber dadurch immer. Sie hat zuhause geweint, wenn es schlimm war aber das war nicht durchgehend. Es kam vor, dann ging es ihr nicht gut und dann gab es wieder bessere Zeiten.
Was dann nach der Wende kam, fand sie aber um ein vielfaches schlimmer.

Mein Vater kannte sowas nicht, der hat in der Tierproduktion gearbeitet. Den Tieren ging es immer gut, denen musste man nichts vom Sozialismus erzählen. ;)

Ich selber habe vor dem Ende der DDR in der Schule bei politischen Veranstaltungen den Mund aufgerissen. Es war 1987/88 und ich war 15/16 und hatte die Nase so gestrichen voll von dieser Lügerei. Wir hatten in der Klasse so eine rote Socke, ganz ganz schlimm. Verlogen, heuchlerisch, die Eltern beide in der SED. Sie kroch den Lehren in den A*** wo es nur ging. Es war gewissermaßen auch ein Privatkampf zwischen mir und ihr weil mich ihre Art so sehr angewidert hat. Sie hatte eine gewisse Macht, weil die Lehrer hinter ihr standen und ich, weil ich eben nicht nachplapperte, was sie vorbetete.

Sicher war es auch einfach zum Teil nur Teenie-Trotz. Es hat mir sehr gefallen, die FDJ-Bluse nicht anzuziehen, wenn wir es mussten und immer eine Ausrede parat zu haben. Ich fand es toll, bei polit. Veranstaltungen gar nichts zu sagen oder aber etwas, was die Lehrer nicht hören wollten. Hat sich toll angefühlt. Wirklich bedrohlichen Ärger habe ich aber nie bekommen. Vermutlich wußten die Lehrer, dass es eh keine Sinn machte, da es so offensichtlich war, dass die DDR am Ende war.

Heute ist die rote Socke groß bei der Polizei. Eine Weile hatte ich mal mit ihr zu tun. Sie hat sich kein bißchen geändert, nur ihr Mäntelchen nach dem Wind gehängt. Solche Menschen ekeln mich einfach nur an :(


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 19:46
@Thalassa
Zitat von ThalassaThalassa schrieb: sondern war - nachdem mein zusätzlicher Posten wieder mit einem SED-Mitglied besetzt war, nicht mehr mein eigener "Leiter", sondern nur noch Leiter meiner eigenen Abteilung :D .
ha ha... du warst also nur noch "halbleiter"?

:-)


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 23:12
@Thalassa

Also ich als systemkritischer Schreihals, wurde kurzerhand erwerbsunfähig geschrieben, bin 35, erfreue mich guter Gesundheit, bin geistig wie körperlich Leistungsfähig und belastbar, aber Frührentner. Die geistige Belastbarkeit erreicht ihre Grenzen sehr schnell, wenn es sinnlos oder total bekloppt wird, dann wird aus dem ruhigen und verträglichen Zeitgenosse ein nervender Nörgler, der einfach nur wissen will was der Blödsinn soll.

Es ist also wie damals, als denkender Mensch kommt man nicht weit. Verhält man sich wie ein Hund und hört brav, willig und mit dem nötigen Biss auf die Befehle, dann darf man auch Mensch sein und bekommt tolle Leckerlis, ansonsten wird man behandelt wie ein Hund.

Allerdings wirken heute die Leckerlis nicht mehr so dolle, weil in der DDR da hatten wir ja nüscht und heute kann ich von der Sozialhilfe doch ein recht gutes Leben führen, das hätte es damals nicht gegeben. Jedenfalls locken mich "Koks und Nutten" nicht hinterm Ofen vor. Viele merken das halt gar nicht mehr und halten das für normal und richtig.

Ich persönlich beurteile Systeme oder Denkweisen und so danach, wie die Kinder werden, die darin erzogen werden. Und da gewinnt die DDR.

Ich bin ja nur so ca. 11 in der DDR geworden und als Kind hat man noch nicht so viel mitbekommen davon und was bin ich heilfroh, dass ich heute kein Kind sein muss...allerdings weiß ich auch nicht, wie es mir als Erwachsener in der DDR ergangen wäre...


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Wie war die DDR?

01.05.2014 um 23:51
@Eigenartiger
Zitat von EigenartigerEigenartiger schrieb:dort gab es arbeit, fahrzeug, gute mentalität, Nahrung.
Naja, von dem was man so hört scheint es nicht so schlecht in der DDR gewesen zu sein.
Aber man hatte Fahrzeuge??? FAHRZEUGE?? :D

Ich glaube, man mußte jahrelang auf einen Trabi warten und ob ich sowas wirklich als Fahrzeug bezeichnen würde bin ich mir nicht sicher. :D


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Wie war die DDR?

02.05.2014 um 00:04
@DeepThought
Man hat denke ich gute Beziehungen gebraucht. Das ist in unserem heutigen Staat ähnlich, der ja auch ein Sozialstaat ist. Entweder Markt oder Staat, also gute Beziehungen.
Für die DDR gilt deshalb: um bestimmte Sachen zu bekommen, hat man entweder gute Beziehungen gebraucht oder eben Schwarzmarkt.


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02.05.2014 um 00:21
@DeepThought
Nix gegen den Trabbi! Das war Autofahren pur ;)


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Wie war die DDR?

02.05.2014 um 00:29
@Simowitsch

nu dlar junge, mir haddn freilisch Foahrzeuche! Men Oppa hads-sch senen Drecker selwer jebaut! E Modor vonner MZ, zwehunnerdfuzsch Gubig, E Getriewe von nem W-Fuzsch und ne e Differnezial, wo isch nisch wiss woheor, ower des Dinge ging. Hadde sojar ne Hydraulig dran jahabt. Was für e Deil! 16 Vorwärds un 4 Rückwärds-Gänge, der MZ-Modor hadde ja och e Gedriwe drinne. Das war e Hobby bei uns offn Dörfern. Die Deile im Bedrieb jeklaud und dann sone Karre zammenfriemln, des wor och ne Ard Freiheid. Dor ABV had da nüscht jesachd, der is immer mit dor Schwalwe rumgejegurvd.


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