Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

Zeitmaschine78 schrieb:Bei uns in Sachsen wollen nicht mal mehr die kleinen Gewerbetreibenden die CDU/CSU wählen, sie wählen die SPD, weil sie die Nase voll haben vor den privaten Versicherungen für Krankheit und Rente. Sie wollen auch die Bürgerversicherung und eine stabile staatliche Rente.
Die echten einheimischen Unternehmer in Sachsen können sich nicht vergleichen mit den Superreichen im übrigen Deutschland.

Nein, als gewöhnlicher Kleinunternehmer kann man sich nicht mit den Reichen vergleichen. Ich habe auch die Nase voll davon auf Facharzttermine als Kassenpatient ewig zu warten. Und wenn ich dann im Sprechzimmer bin, wurde mir auch schon deutlich gesagt, dass ich keinen Gewinn bringe, weil Kassenpatient.
Viele Praxen bei uns in Hamburg nehmen eh keine Kassenpatienten mehr. Es wird Zeit dass auch Beamte und Selbstständige in eine Bürgerversicherung einzahlen und in die Rente.
Alleine die Beamten, Lehrer z. Bsp., mit ihren Sondervergünstigungen Privatkasse und Beihilfe vom Staat ( Steuerzahler) für Arztbesuche und Krankenhaus, das sollte langsam ein Ende haben, auch sollten sie an ihrer Altersversorgung mitbeteiligt sein.
Die Pensionen sind exorbitant hoch, im Vergleich zu anderen Akademikern die nicht Beamte sind.

Rotmilan schrieb:Es wird Zeit dass auch Beamte und Selbstständige in eine Bürgerversicherung einzahlen und in die Rente.

Genau, der Ansicht sind wir alle. Wir brauchen in Deutschland Gerechtigkeit.

bgeoweh schrieb:Bei euch in Sachsen wählen sie mal vorrangig Nazis, weil anscheinend etwas mehr als ein Viertel der Wähler nicht mehr ganz sauber ist:

oweh

AfD mit 26% Nase vorn und dann
"3x Patt" von sich jeweils gegenüberstehenden Parteien (fast)

CDU und SPD je 18%
FDP und Linke jeweils 11%
Grüne und sonstige geweils 8%

kannste dir nicht ausdenken.

Bloss gut, dass die jetzt keine Landtagswahl abhalten!

Zeitmaschine78 schrieb:Bei uns in Sachsen wollen nicht mal mehr die kleinen Gewerbetreibenden die CDU/CSU wählen, sie wählen die SPD, weil sie die Nase voll haben vor den privaten Versicherungen für Krankheit und Rente. Sie wollen auch die Bürgerversicherung und eine stabile staatliche Rente.
Die echten einheimischen Unternehmer in Sachsen können sich nicht vergleichen mit den Superreichen im übrigen Deutschland.

Selten so einen dämlichen Unfug gelesen. Aber sowas von.

Wer Ahnung hat, weiß, das das englische Modell genau das beinhaltet. ..und bezahlen tut der Immobilienbesitzer (ja auch für Kleinstwohnungen) und der zahlt auch für seine/ihre Immobilie Krankenversicherungsbeiträge zu dem monatlichen Gehalt.


und die NHS hat immer noch nicht genug Geld. Muss immer noch zugebuttert werden.

Da kann man sich seinen schwerverdienten Urlaub sonst wo hinstecken.

Was wollen wir hier für eine Gesellschaft haben? DDR 2.0? Sieht schon länger danach aus.

Seidenraupe schrieb:kannste dir nicht ausdenken.

Auch nicht vergessen dass bei den Sonstigen auch nochmal 1-2% NPD und wer weiß wie viel Nazi-Kleinparteien dabei sind /sein können.

bgeoweh schrieb:Bei euch in Sachsen wählen sie mal vorrangig Nazis, weil anscheinend etwas mehr als ein Viertel der Wähler nicht mehr ganz sauber ist:

Das ist seit Jahren so! Deswegen steht hier auf dem Wahlzettel auf Listenplatz 1 die AfD. Konnte ich heute live und in Farbe in der Hand halten.

Sie hatte schon vor 4 Jahren offensichtlich die Mehrheit errungen. Die Nazis sind nicht weniger geworden.

Seidenraupe schrieb:Bloss gut, dass die jetzt keine Landtagswahl abhalten!

Da hat das linke Lager aus SPD, Grünen und Linken den amtierenden MP unterstützt und die CDU gewählt. Sonst wäre die AfD in 2020 die stärkste Kraft geworden. Wenn Hr. Kretschmer nicht mehr antritt, dann wird es hier finster.

Ich bin dann für das Lexit - Leipzig raus aus Sachsen.

SvenLE schrieb:Das ist seit Jahren so! Deswegen steht hier auf dem Wahlzettel auf Listenplatz 1 die AfD. Konnte ich heute live und in Farbe in der Hand halten.

Sie hatte schon vor 4 Jahren offensichtlich die Mehrheit errungen. Die Nazis sind nicht weniger geworden.

Ich finde es halt krass, dass die Zustimmung anscheinend in dem Maße steigt, in dem die Partei immer offener rechtsradikal bzw. extrem wird, und nicht etwa sinkt. Die ganzen Skandale um den Flügel usw. scheinen eher noch genutzt zu haben.

@bgeoweh
Ich habe auch keine Ahnung, warum man im Erzgebirge und Oberlausitz so hinter dem Mond lebt. Ich kann mir das nur so erklären:

- keine attraktiven Arbeitsplätze > alle Regionen ringsherum geht es besser. Wer einmal über den Kamm fährt, der sieht den Unterschied
- zu viel Westfernsehen > die Kriminalität in anderen Orten wird immer mit Ausländern in Verbindung gebracht
- keine Frauen > Wegzug der jungen Generation. Es bleiben einsame Männer zurück

https://ze.tt/was-das-fehlen-von-frauen-und-jungen-menschen-im-osten-mit-rassismus-zu-tun-hat/

Die Politik tut sich schwer, solchen Menschen eine Perspektive vorzugaukeln, da diese definitiv nicht existiert.

SvenLE schrieb:Wegzug der jungen Generation. Es bleiben einsame Männer zurück

Gehören Männer nicht auch zur jungen Generation???

SvenLE schrieb:Die Politik tut sich schwer, solchen Menschen eine Perspektive vorzugaukeln, da diese definitiv nicht existiert.

Mein Vater sagte mir, das das früher schon so gewesen wäre, außer in den damaligen "Kornkammern". (Vor der DDR)

Ja Ihr habt recht, aber die AFD Hochburgen sind im Tal der Ahnungslosen in Dresden und der Lausitz, dort haben viele Leute keine Ahnung von Politik oder wollen davon keine Ahnung haben, dort haben sich Leute von Bautzen bis Pirna eingeschworen gegen Ausländer und auch gegen alles Westliche, zum Glück aber nur 26%.[/quote]. Vielleicht wollen die ihren früheren heimlichen Regenten vom KGB wieder ?
Aber es ist tatsächlich so, in Ostsachsen sehnen sich viele Leute zurück in die DDR, sie sei moralisch besser gewesen, von der Mauer und vom Westfernsehen war in Ostsachsen ja in der DDR nichts zu spüren, die Leute fühlten sich womöglich wohl in der DDR, so verrückt ist das. Aber komisch, in Dresden wurde auch zur Wende massenhaft demonstriert.

Gwyddion schrieb:Gehören Männer nicht auch zur jungen Generation???

Ja, auch da ziehen einige weg. Es bleibt eben ein kleiner Kern zurück. Das sind nicht die gebildetesten und flexibelsten Menschen. Man sagt nicht umsonst auch DDR = Der dumme Rest. Hinter dem Witz steckt auch ein Fünkchen Wahrheit.

Bauli schrieb:Mein Vater sagte mir, das das früher schon so gewesen wäre, außer in den damaligen "Kornkammern".

Im Erzgebirge galt das definitiv nicht. Es gab viel Industrie, Handwerk und auch Bergbau. Das Oberbergamt in Freiberg gibt es seit 1500.
Mit der Wende ist aber alles den Bach herunter gegangen. Südlich einer Linie Dresden - Chemnitz - Plauen gibt es fast keine Industriebetriebe mehr. Ähnlich sieht es in der Oberlausitz aus. Die Städte Bautzen und Görlitz haben noch etwas, aber dann wird es finster.

Zeitmaschine78 schrieb:Aber komisch, in Dresden wurde auch zur Wende massenhaft demonstriert.

Die wollten Bananen :-)

SvenLE schrieb:Südlich einer Linie Dresden - Chemnitz - Plauen gibt es fast keine Industriebetriebe mehr. Ähnlich sieht es in der Oberlausitz aus.

Will ich gar nicht in Abrede stellen. Ich dachte eher an Großkonzerne, aber das konntest du ja nicht erraten. Mittelständische Betriebe sind hier ja nun auch keine Seltenheit. Aber die Politik muß das bewahren.

Hinzu kommt, dass die kleinen Betriebe meist für alle Mindestlohn zahlen, und massenhaft Bürger aus Tschechien tätig sind, was die Mindestlohnszene noch fördert. Dass keinerlei Geld da ist, sieht man, die Züge und Omnibusse, Freibäder (auch bei Sonne) sind menschenleer, die Mieten niedrig (keine Mieter in Mehrfamilienhäusern und Gewerbehäusern vor allem an Verkehrsadern und sind privat nicht zu halten), die Preise für private Miethäuser im Keller, die Situation für den Mittelstand ist katastrophal.

Zeitmaschine78 schrieb:Hinzu kommt, dass die kleinen Betriebe meist für alle Mindestlohn zahlen, und massenhaft Bürger aus Tschechien tätig sind, was die Mindestlohnszene noch fördert

Zeitmaschine78 schrieb:die Mieten niedrig (keine Mieter in Mehrfamilienhäusern und Gewerbehäusern vor allem an Verkehrsadern und sind privat nicht zu halten), die Preise für private Miethäuser im Keller

Beides willst du doch aber per politischem Programm für ganz Deutschland, fällt dir der Widerspruch nicht selbst auf?

@bgeoweh

Ich glaube der Widerspruch ist einfacher zu vermitteln, wenn man an den verschiedensten Orten in Deutschland gearbeitet hat und die Möglichkeit wahr genommen hat, sich auch woanders umzuhören, was andere anders machen.

Allerdings setzt das auch den Willen zu einer Aufbruchstimmung bei der ganzen dortigen Bevölkerung voraus wo @Zeitmaschine78 lebt.

Es ist schwerer zu vermitteln, wenn man dem Wettbewerb abgeschworen hat. Dann sieht man natürlich nur das, was der andere hat. Man hat so denke ich, sich aber dann auch mit den Gegebenheiten abgefunden.

Man könnte vielleicht auch Wut auf die eigenen Politiker im Ort, Kreis, Stadt etc. bekommen.

Ja aber man kann das Erzgebirge nicht mit unseren Großstädten auch nur annähernd vergleichen. Im Erzgebirge gibt es massenhaft
große Wohnblocks, die den Kommunen gehören oder Genossenschaften sind mit niedrigen Mieten. Deshalb ziehen verstärkt auch viele ältere Bürger aus den Niederlanden und Westgebieten ins Erzgebirge, besonders in Badeorte und kaufen die preiswerten Häuser.

calligraphie schrieb:Großartig, ich habe heute reinen Bürotag und werde mir die Tabelle ausdrucken, um mich gleich mal darin wiederzufinden. Hoffentlich keine zu traurige Erkenntnis.
Vielen Dank !

Es ist aber nicht gesagt, dass du nach der Wahl irgendwas von dem wiederfinden wirst, was jetzt noch auf dem Zettel steht.

Also - ehrlich gesagt verstehe ich Kubickis Punkt:

https://amp.welt.de/politik/bundestagswahl/article233859570/Kubicki-Warum-Baerbock-an-Kanzlerformaten-teilnimmt-leuchtet-nicht-ein.html

Die Grünen haben keine realistische Chance auf das Kanzleramt, wenn man den Prognosen glauben schenkt. Man hat lediglich aufgrund der anfänglichen Euphorie überhaupt angenommen, dass es da seitens der Grünen überhaupt eine Befähigung zu diesem Amt gibt. Nun ist die Euphorie abgeklungen und die Prognosen haben sich an ein realistisches Maß angeglichen. Warum die Grünen dennoch diese Plattform geboten bekommen, bloß weil sie den Fantasietitel Kanzlerkandidat (der weder im Grundgesetz noch sonst irgendwo vorkommt und letztlich die gleiche Rechtskraft wie der Begriff "Haushaltsvorstand" hat) für Frau Baerbock beanspruchen, ist eigentlich nicht erklärbar.

Frau Baerbock hat dieselben Chancen aufs Kanzleramt wie ein Herr Lindner. Eine Grün geführte Siegeskoalition wird es wohl nicht geben, d.h. entweder haben wir eine Ministerin Baerbock unter einem Kanzler Scholz oder Laschet, so sehr sie sich auch Kandidatin schimpft. Unter diesem Aspekt ist seine Kritik durchaus gerechtfertigt; ich kann auch den Wunsch verstehen, sie möge künftigen Triellen fernbleiben - ob ich dieser Forderung zustimme weiß ich indes nicht. Wie seht ihr das?