Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!
29.08.2021 um 04:07
Lasst uns mal gemeinsam alles durchdenken und ich geb meine Finale Wahlprognose ab:
Erstmal fragen wir uns, was im September noch so Thema sein wird. Momentan sehe ich:
Covid Welle 4
Afghanistan
Umfragewerte
Klimawandel
Das Covid Thema schadet Laschet, weil es in NRW schlecht läuft und überhaupt treibt es Menschen zur FDP.
Afghanistan schadet der Union. Da war auch die SPD dabei, aber letztendlich steckt man da den schwarzen Peter der Kanzlerpartei zu.
Umfragewerte: Momentan liest man nur , dass es für die Union scheiße läuft. Das kann sich drehen zu "CDU holt auf!", aber mal sehen.
Klimawandel schadet der Union.
Heißt, die Themen, sollte da nicht jemand klar was rumreißen, tun der Union weh. WAs die UNion noch versuchen kann:
Angst vor RRG schüren: Macht sie schon, nachdem SPD und Grüne das Linksbündnis nicht ausschlossen mag das ein bisschen verhaften, aber ob in echt einer glaubt, dass Olaf Scholz linksextreme POlitik macht? Hätte glaub ich bei Baerbock eher geklappt
Andere Spieler als Laschet einführen. Ist ein bisschen spät, aber ein Schattenkabinett mit Merz und 1,2 anderen beliebten Unionsfiguren (wer auch immer das sein könnte) könnte vielleicht noch ein paar stimmen bringen.
Drittens ist das Cum Ex und Wirecard, womit man Olaf Scholz wehtun könnte. Aber das Thema kommt sehr spät und irgendwo zwischen Afghanistan und Covid ist es meiner Meinung nach nicht groß genug, um der SPD zu schaden.
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So, sei das jetzt alles gesagt könnt ihr wohl nachvollziehen, warum ich nicht an eine kraftvolle aufholjagd der Union glaube. Die wird sich wohl noch etwas erholen können, aber über 25%, das glaube ich nicht. ABer das heißt nix, mit 25% kann man stärkste Kraft sein. Gucken wir mal auf Koalitionen.
Ich hab ja schon gesagt, dass für mich vieles mit der Linken steht und fällt. WEnn da das LInksbündnis eine Option ist und die Linke SPD und Grünen entgegenkommt bei der Außenpolitik, dann können SPD und Grüne nicht rechtfertigen, lieber mit FDP oder Union zusammenzugehen, sofern die ihnen nicht noch weiter entgegenkommen.
Aber da ist die Frage: Können FDP und UNion Scholz oder Baerbock entgegenkommen? Lindner mit einer gestärkten FDP, die sich wieder für eine Partei mit MOmentum hält, kann sich eigentlich nicht klein machen.
Die Union hat das entgegengesetzte Problem: Nach einer solchen Wahlklatsche werden Stimmen laut werden, dass man sich wieder auf 'konservative Werte' besinnen muss und Laschet wird abgesägt. Ob die da wirklich , nur fürs Juniorregieren, einfach die MIndestlohnerhöhung und die KLimapolitik schlucken? Schwer vorstellbar für mich. Vielleicht, wenn Scholz ihnen ein kleines bisschen entgegenkommt und um die Linke zu verhindern, aber da würde ich mich fragen, wie die CDU je wieder 'gesund' werden will aus der Opposition heraus, in der sie weite Teile der POlitik mittragen muss, die sie vorher verteufelt hat. UNd das bei einem erstarkenden rechten Flügel post Merkel? Neee.
Einziges Szenario was ich sehen könnte: Die UNion gewinnt wider erwarten deutlich und kommt auf 28% oder so, mit einer starken FDP. Für das Linksbündnis reicht es zwar, aber ganz ganz knapp und die Union bekommt den Regierungsauftrag. FDP wäre dabei. Da könnte ich mir vorstellen, dass die Grünen zusagen. Das könnten sie besser verkaufe, wenn auch die SPD sich schon bereit für die Opposition macht und die Linkspartei eigentlich auch ganz erleichtert ist, nicht regieren zu müssen. Die Grünen ringen dann Union und FDP ab, dass man früher aus der Kohle raus geht (will Söder ja auch) und ein paar andere Kompromisse und verkaufen ihren wählern, dass sie das schlimmste verhindert haben. Das ist trotzdem schwierig, weil bei jeder abstimmung über klimathemen da eigentlich eine mehrheit für RRG ist, die sich wehren könnte und die grünen zwischen regierung und überzeugung zerrissen sind, aber das kommt darauf an, wie weit Union entgegen kommt. In jedem fall würde man das wohl valide einem LInksbündnis vorgezogen werden können mit dem argument, dass eine knappe mehrheit mit einer volatilen Partei wie der LInken nicht überlebensfähig ist.
Aber was ist, wenn da ein Olaf Scholz mit 25% ist und einem Linksbündnis, das eine komfortablere Sitzmehrheit hat? Bei Afghanistan gab es 12 Abweichler, so komfortabel sollte die Mehrheit schon sein. Aber das ist durchaus möglich.
Wir sehen also, es läuft auf eine Frage hinaus:
Wie stabil wird das Linksbündnis sein, sowohl Sitzmäßig als auch Konsensmäßig? Wenn es sich als reale Option gestaltet, mit einer Sitzmehrheit von z.b. 20 Sitzen und die LInke einen KOmpromiss zur Außenpolitik anbietet, bin ich absolut sicher, dass es unter Scholz gemacht werden wird (unter Baerbock weniger).
Sollte das Linksbündnis keine OPtion sein, wird die Regierung denke ich darauf hinauslaufen, dass entweder ein Kanzler Scholz die Grünen und die FDP (falls die nicht will die Union) ins Boot holt (und falls beide nicht wollen doch die Linke, zur not als Minderheitenregierung) ODER die Union mit den Grünen Jamaika oder schwarz Grün macht.
Das sind für mich die drei warscheinlichsten Konstellationen: Linksbündnis, Jamaika, Ampel (falls Lindner entgegenkommt, sonst schwarze Ampel, aber ich denke Lindner will regieren und die Union im Falle der niederlage nicht.)
Wie gesagt, sollte ein Linksbündnis auf eine komfortable Sitzmehrheit kommen, halte ich es für sicher. Und darauf hoffe ich auch.
Meine FInale Wahlprognose:
SPD 25%
CDU 23%
Grüne 17%
FDP 12%
AFD 9%
LINKE 7%
SONSTIGE 7%
Sollte ich mich grob irren, dann könnte ich mir vorstellen, dass die 'Anderen' diesmal deutlich stärker sind, als vorhergesagt. Vielleicht kommen die auf 10%, und da ist eine Klimaliste+Volt, die den Grünen was klaut und freie WÄhler, die der Union was wegnehmen. Dann könnten wir eine UNion mit nur 20% und Grüne mit nur 15% sehen. Ich bin aber recht zuversichtlich, dass Cum Ex Scholz nicht mehr stark schaden wird und 25% für ihn möglich sind. Ein Ergebnis unter 20% für die SPD halte ich für unwarscheinlich., sollten die Grünen nicht noch einen Hammer Wahlkampf hinlegen oder Scholz einen groben Fehler machen.
Die AfD und Linke sind ziemlich stabil, ich glaube, die AfD wird nicht von den 'schwachen' Kandidaten profitieren, weil auch sie in einer Schwächephase ist.
Die FDP könnte stärker sein als ich vorhersage, aber ich glaube, warscheinlich ist, dass sie etwas schwächer ist (weil die vierte Coronawelle ihr zwar nützen wird, aber nicht mehr so, wie die davor).
Naja, und da hätten wir dann 49% für ein Linksbündnis bei 7% Sonstige. Das würde dicke reichen, wir hätten dann (wenn man überhangmandate und so weiter weglässt) eine Mehrheit von 20 Sitzen.