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Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

12.170 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Wahlen, Bundestagswahlen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

07.04.2021 um 05:20
@EinElch
Unter dem Deckmantel der Demokratie kann man bekanntlich sehr viel rechtfertigen, z.B. auch, dass es legitim sei, eine Partei wie die AfD zu waehlen. Dabei klinkst du aus (absichtlich oder bwusstlos), dass die repraesentativa Demokratie zwar gut ist, aber von Perfektion weit entfernt. Siehe Lobbyismus oder Populismus.

Quelle: Nachteile der repraesentativen Demokratie in Wikipedia.

Die AfD wird in Teilen oder womoeglich bald als Ganzes vom Verfassungsschutz beobachtet, weil sie die FDGO bedroht, und zwar eben unter dem Deckmantel "was wollt ihr denn, wir sind doch frei gewaehlt, also Demokraten".
Genau das ist eben so gefaehrlich und einige Buerger, wie du, muessen darueber aufgeklaert werden.

Nix fuer ungut - aber das Widewidewitt trifft hier auf dichh zu.


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07.04.2021 um 05:32
@EinElch
Zitat von EinElchEinElch schrieb:praktisch, nicht tatsächlich, ist das geschehen.
"Nicht tatsächlich" find ich gut formuliert ;)

@Spitzberger
Zitat von SpitzbergerSpitzberger schrieb:Nix fuer ungut - aber das Widewidewitt trifft hier auf dichh zu.
Da hat Kemmerich aber Glück gehabt, dass jemand anderes gegen ihn Widewidewitt gesprochen hat.
Zitat von SpitzbergerSpitzberger schrieb:oder womoeglich bald als Ganzes


Gibt dafür Belege, dass die gesamte AfD "womöglich bald" beobachtet wird? Oder ist das dein Wunsch, dann sollte aber auch "ab sofort" da stehen.


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07.04.2021 um 05:58
Zitat von Luke.SkywodkaLuke.Skywodka schrieb:Gibt dafür Belege, dass die gesamte AfD "womöglich bald" beobachtet wird?
Meinst du die Frage jetzt wirklich ernst?

Aber gut.
www.dw.com/de/gericht-untersagt-verfassungsschutz-vorerst-afd-beobachtung/a-56782227

Momentan laeuft noch ein Eilverfahren bei Gericht, mit dem die AfD das Schlimmste verhindern will.


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07.04.2021 um 06:10
Zitat von SpitzbergerSpitzberger schrieb:z.B. auch, dass es legitim sei, eine Partei wie die AfD zu waehlen
hab ich das irgendwo gefordert oder gutgeheißen? Habe ich überhaupt über das Wählen VON der AfD gesprochen? Nein? Ja, dann red doch auch nicht davon oder belege, dass ich das getan hätte.

Du hast das Thema verfehlt.


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07.04.2021 um 06:29
Hm, als nicht wahlberechtigter Ausländer ist die Diskussion für mich zwar akademisch, aber dennoch ganz interessant. Ich frage mich auch, wenn ich noch wählen dürfte, wen würde ich wählen? Und die Antwort fällt mir sehr schwer. Es nutzt nichts, auf die Vergangenheit zurückzublicken, denn die meisten Parteien sind heute in einer Verfassung oder folgen heute einer Ideologie, die kaum noch etwas mit ihrer Vergangenheit, sagen wir mal mit den 70er oder 80er Jahren des letzten Jahrhunderts zu tun hat. Damals, als ich noch wählen durfte, hatte ich weniger Probleme mit der Entscheidung. Ich habe zwar immer CSU gewählt, weil ich damals das Gefühl hatte, dass in meiner bayerischen Heimat eine recht vernünftige Politik gemacht wurde und es mir auch persönlich damit ganz gut ging. Da ich aber eher am linken Rand der CSU zu finden war, hätte ich auch kein Problem gehabt, einen Bundeskanzler Helmut Schmidt zu wählen, dessen Politik ich rückblickend als positiv für Land und Leute empfinde.

Egal, denn heute gibt es keinen Helmut Schmidt oder FJS mehr.

Heute sehe ich Merkel, die meiner Meinung nach nicht nur die Union, sondern auch das Land zugrunde richtet, angetrieben von ihrer eigenen Ideologie, die m.E. nur auf Machterhalt um jeden Preis getrieben wird.

Die Grünen mit ihrem Verbotsfetischismus empfand und empfinde ich nur abstossend, heute um so mehr, als dass sie sich ganz offensichtlich in der Rolle der Partei für Besserverdienende (früher ein Merkmal der FDP) sehr wohlfühlen.

Auch die Linke will ich nicht an ihrer Herkunft aus der SED messen, sondern an ihrem heutigen Anspruch. Und da sehe ich zwar einige gute Ansätze hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit, vor allem in den Aussagen von Sara Wagenknecht, aber die Partei als Ganzes macht einen chaotischen und völlig unzusammenhängenden Eindruck, der mich an jeglicher Regierungsfähigkeit zweifeln lässt. Die Wirklichkeit z.B. in Berlin bestärkt mich an der Ablehnung.

Die AfD? Hier habe ich allerdings das Problem, dass so lange Figuren wie Höcke einen massgeblichen Einfluss haben, mir der Verdacht doch aufkommt, dass da viele von längst vergangenen "glorreichen Zeiten" träumen, die hoffentlich nie wieder kommen.

Die CDU unter Merkel, AKK oder dem laschen Laschet? In meinen Augen steht sie nur noch für den Machterhalt egal wie und egal mit wem. Inhalte sind da völlig egal. Mal beschliessen wir den Ausstieg aus der Kernenergie, mal nicht, mal zerstören wir die Automobilindustrie, mal nicht, usw. Da weiss der Wähler jedenfalls heute nicht mehr, was morgen noch gelten soll.

Die CSU? Unter Seehofer und jetzt dem harten Coronasheriff Söder? Hat sich inzwischen ganz der merkelschen Machtlinie unterworfen. Es geht nur noch um Posten.

Da ist noch die SPD, ein Schatten ihrer selbst, mit dem Bindestrich-Vorsitzenden und der Elternvertreterin, mit dem Enteignungs-Kevin, der von sozialisierten BMWs träumt und einer Wohnraum-Politik die von der SED sein könnte? Dazu noch mit einem Scholz, der das Gegenteil von Kevin sein soll, aber nicht weiss, wie? Nein danke. Eine SPD der die "Arbeiter" inzwischen völlig egal geworden sind, die sich um Gendersternchen mehr Gedanken macht als um Arbeitsplätze in der Industrie? Da grauselt es mich nur.

Bleibt noch die FDP. Unter dem alten Grafen war sie eine radikale Besserverdienerpartei mit dem einen oder anderen linksliberalen Aushängeschildchen. Bereit jederzeit umzufallen und mit dem zu koalieren, der ihnen mehr Pöstchen und ihren Wählern weniger Steuern versprach. Für mich damals undenkbar. Und dann kam der Spass-Guido. Das ist Geschichte. Heute, ich will es kaum glauben, erscheint mir Lindner als einer der wenigen in Berlin, der noch zu wissen scheint, was er eigentlich sagt. Gilt das für seine Partei? Ich weiss es nicht. Wenn ich wählen dürfte, wäre es vielleicht eine Möglichkeit, meine Stimme zu vergeben. Wer hätte das vor 20 Jahren gedacht?

So ziehe ich heute das Fazit, dass es gut ist, dass ich nicht wählen kann. Ich befürchte aber, dass es vielen im Land so geht, dass sie am liebsten nicht wählen, oder sagen, ist eh egal, es ist alles für die Katz.' Das ist traurig und schade für ein Land, das einmal eine unterm Strich gelungene Politik und Gesellschaft vorzeigen konnte.


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07.04.2021 um 06:50
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Das ist halt schlicht Unsinn. Eine Wahl ist per se demokratisch, solange sie frei ist.
Ich habe doch auch gar nicht die Wahl als solche als undemokratisch bezeichnet, sondern wie damit umgegangen wurde seitens der FDP. Denn es war ja klar von wem die Stimmen kamen und als Demokrat kann man sich eben nicht von Nazis in den Sattel hieven lassen. Und das solch ein Manöver durchaus kalkulierbar war ist ja auch schon dargelegt worden.

Das Kenne dich dann Schlussendlich doch zurückgetreten ist ist auch nicht undemokratisch sondern der einzige noch offene Ausweg um überhaupt noch als Demokrat sein Gesicht zu wahren.


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07.04.2021 um 08:04
@Rick_Blaine

Ich kann mich größtenteils Deinen Ausführungen anschließen.

Allerdings darf ich hier noch wählen und es wird auf die einzige Partei hinauslaufen die das hohe Gut der Freiheit in ihrem Namen trägt.

Dürfte ich in meiner zweiten Heimat wählen die hier wohl den meisten egal ist würde ich Porky wählen. Jemand der so viel Selbstironie aufbringt ein Autogramm als Porky zu geben wenn ein Kind ihn darum bittet verdient einfach größten Respekt.

Warum viele Menschen auf ihre Freiheit scheißen wie Affen auf die Maya Ruinen ist mir nicht vorstellbar.

In einer Zeit in der mir eine ehemalige FDJ Funktionärin sagt ob ich als Geimpfter in einem Geschäft einen Anzug kaufen darf oder nicht ist Freiheit das Wichtigste das es zu verteidigen gibt.

Da wähle ich bestimmt keine Partei die mir sagen will ob ich donnerstags Fleisch essen darf, keine Partei die von einer Person geführt wird die schon als Elternvertreterin verbrannte Erde hinterlassen hat, keine Partei die Reiche erschießen will und keine Partei Herrn Höcke beinhaltet und auch keine Partei die galubt dass Kobolde Batterien aufladen.


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07.04.2021 um 08:11
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Warum viele Menschen auf ihre Freiheit scheißen wie Affen auf die Maya Ruinen ist mir nicht vorstellbar.

In einer Zeit in der mir eine ehemalige FDJ Funktionärin sagt ob ich als Geimpfter in einem Geschäft einen Anzug kaufen darf oder nicht ist Freiheit das Wichtigste das es zu verteidigen gibt.

Da wähle ich bestimmt keine Partei die mir sagen will ob ich donnerstags Fleisch essen darf, keine Partei die von einer Person geführt wird die schon als Elternvertreterin verbrannte Erde hinterlassen hat, keine Partei die Reiche erschießen will und keine Partei Herrn Höcke beinhaltet und auch keine Partei die galubt dass Kobolde Batterien aufladen.
Da bin ich ganz bei Dir :D
Leider zeigt die Geschichte, dass viele Menschen erst dann Freiheit zu schätzen wissen, wenn sie diese verloren haben. Aber selbst die sind dann in der Minderheit.


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07.04.2021 um 08:17
@Rick_Blaine

Nicht alle Menschen wissen Freiheit zu schätzen.

Die lassen sich lieber von einer Frau regieren die ernsthaft glaubt dass man eine Pandemie am Besten dadurch bekämpft dass die Menschen die eigentlich Mi Do oder Sa ins Geschäft gehen sich da alle am Mittwich zusammenknubbeln und die glaubt Herr Scheuer wäre eine gute Wahl für eine task force und Flintenuschi wäre genau die richtige um die wichtigste Aufgabe der Nachkriegszeit zu lösen.


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07.04.2021 um 08:24
@sacredheart

Na komm, immerhin hat sie in der FDJ Karriere gemacht, das liest sich doch gut im Lebenslauf. Und sie kennt es ja nicht anders: In der DDR lebte es sich doch gut, auch wenn man einen Anzug nur Donnerstag zwischen 9 Uhr und 9 Uhr 30 bei der HO kaufen konnte. Äh ja, letzten Donnerstag, tut uns leid. Diesen Donnerstag gibt es dafür Unterhosen. Aber nur von 8 bis 8 Uhr 30. Dann sind die auch weg... Kommense mal nächsten Donnerstag, da wird es blaue FDJ Hemden geben, von 11 bis 11 Uhr 15. Und nur bei der HO in Leipzsch. Fahrense halt mit ihrem Trabbi da mal hin. Ach so, der wird erst in 13 Jahren geliefert. Hmmm....


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07.04.2021 um 12:34
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Bereit jederzeit umzufallen und mit dem zu koalieren, der ihnen mehr Pöstchen und ihren Wählern weniger Steuern versprach.
Und seit letzter Legislatur wirft man ihnen vor, genau dieses Verhalten geändert zu haben. Ich habe seitdem die FDP die Koalitionsverhandlungen hat platzen lassen einen Heidenrespekt vor ihr.
So nah an der Macht auf sie verzichten, weil man an Dingen nicht teilhaben will, die der eigenen Überzeugung widerstreben, kein Wunder, dass die SPD da fassungslos war. "Man kann für seine Überzeugung und die Wähler einstehen?" - Ein Donnerschlag für die Genossen.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Heute, ich will es kaum glauben, erscheint mir Lindner als einer der wenigen in Berlin, der noch zu wissen scheint, was er eigentlich sagt.
Vor allem ist er, neben Kubicki einer derjenigen, die den politischen, aufgeheizten Diskurs regelmäßig durch mäßigende Worte versucht zu entspannen.

Ich habe von ihnen jedenfalls noch keine ausfallenden Bemerkungen in Richtung der politischen Ränder gesehen. Mir graust es, wenn ich mir vorstelle, das Leute, wie Özdemir der Grüne oder Britta "die Schreckschraube" Hasselmann, die wirklich blanken Hass empfinden, mal in einer Machtposition gegenüber Leuten wie der AfD ist. Das kann nicht gut enden, da ist mir selbst die Wachkomaamöbe Merkel lieber. Die ist so lethargisch, dass sie nicht drauf kommen würde, ihre Macht zu missbrauchen, gewählten Parlamentariern der Gegenseite das Leben zusätzlich zu erschweren.

Von den Grünen erwarte ich das durchaus. Das sind Idealisten, keine Realpolitiker.

Und Recht hast du, die Grünen sind die Heimat der Besserverdienenden. Die FDP ist die einzige Partei der ECHTEN Mitte, wenn man mich fragt.
Und nicht der nach links verzerrten Mitte, wo die CSU fast am NS kratzt und die AfD praktisch Hitlers Blut und Leib ist.


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07.04.2021 um 13:02
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Mir graust es, wenn ich mir vorstelle, das Leute, wie Özdemir der Grüne oder Britta "die Schreckschraube" Hasselmann, die wirklich blanken Hass empfinden, mal in einer Machtposition gegenüber Leuten wie der AfD ist. Das kann nicht gut enden, da ist mir selbst die Wachkomaamöbe Merkel lieber. Die ist so lethargisch, dass sie nicht drauf kommen würde, ihre Macht zu missbrauchen, gewählten Parlamentariern der Gegenseite das Leben zusätzlich zu erschweren.
Die Grundproblematik liegt nicht einmal in dem offen zur Schau getragenen Hass einzelner Spitzenpolitiker, sondern, dass er sich mittlerweile bis in die Mitte der Gesellschaft gefressen hat. Soziale Stigmatisierung, Ausgrenzung und die berufliche sowie soziale Vernichtung von Existenzen gehören mittlerweile zum Tagesgeschäft in der Bundesrepublik Deutschland. Eine vermeintlich "falsche" Meinung oder selbst die "falschen" Freunde oder ein "falsches" Like auf Instagram kann schnell zum Jobverlust führen und zu sozialer Ausgrenzung. Der Konformitätsdruck innerhalb der Gesellschaft nimmt praktisch täglich zu. Selbst Familien oder langjährige Freundschaften brechen anhand von abweichenden politischen Positionen auseinander. Das ist schon eine sehr beunruhigende Entwicklung, die wahrscheinlich noch eine ganze Weile andauern wird.


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07.04.2021 um 13:04
Zitat von MoltoBeneMoltoBene schrieb:Selbst Familien oder langjährige Freundschaften brechen anhand von abweichenden politischen Positionen auseinander.
Das nehme ich vor allem im Hinblick auf die Coronasituation wahr. Selbst ich hab keinen Bock mehr, darüber mit meinen Brüdern zu reden, weil da gefährliches Halbwissen sich mit ausufernder Überzeugung paart.


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07.04.2021 um 13:08
Ich denke, warum in diesem Jahr ein Kreuz bei der CDU/CSU oder SPD entweder ein Akt der Verzweiflung oder Gewohnheit sein wird, braucht man hier nicht drüber reden.

Die Grünen haben die SPD inhaltlich längst abgelöst und ist für mich die Verbotspartei schlechthin, angefangen beim Tempo-Limit auf Autobahnen und endend bei der Frage ob Einfamilienhäuser noch gebaut werden dürfen. Sie ordnen die Vernunft der Ideologie unter. Die Grünen haben eigentlich den richtigen Ansatz wie man in die Zukunft gehen muss, aber es fehlt Ihnen bisher an Geschick und Erkenntnis, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Die Linke ist eigentlich ein Sammelbecken für diejenigen, denen die Forderungen der SPD und Grünen noch nicht weit genug gehen - am besten ein bedingungsloses Grundeinkommen und Vermögenssteuer - bloß umsetzbar sind diese Visionen in der Praxis ja selten.

Die AfD ist programmatisch (auch die Linke wurde lange vom Verfassungsschutz beobachtet und das hat sich irgendwann als sinnlos heraus gestellt) klar nationalistisch eingestellt. Rechts zu sein ist per se nicht böses, aber wird dies gerne als eine Art autoritäres System verstanden. Die Migrationsfrage für den Standort Deutschland würde dann noch mal komplett neu aufgerollt werden, aber unterm Strich sitzt mir da zu wenig Kompetenz für die wirklichen Probleme der Menschen an Board.

Die FDP ist so ein klassisches Lockvogelangebot. Bei Datenschutz und Bürgerrechten sind die on Top, aber die Lösung für alle Probleme kann nicht sein, alles zu entstaatlichen und zu privatisieren.

Dadurch werft auch gerne mal einen Blick auf die Freien Wähler (CSU Light), die Dank ihrer Kommunalpolitikserfahrung recht nah am Alltagsgeschehen der Menschen dran ist. Für mich bleibt am Ende das Kreuz wohl wieder bei Die Partei hängen, weil für Sonneborn und Co Politik noch kein Selbstläufer ist und man die Probleme des Systems noch am ehsten erkennt und diese humoristisch aufarbeitet, so dass es auch mal jeder versteht.


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07.04.2021 um 13:18
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Dadurch werft auch gerne mal einen Blick auf die Freien Wähler
Bei all den Splitterparteien bin ich mir immer unsicher, ob die in den Bundestag überhaupt einziehen - und dann finde ich, kann ichs (fast) bleiben lassen.

Hätte ich gar keine Ahnung, was ich wählen würde, würde ich es aber genauso machen. Dann lieber Kleinstpartei statt die Stimme dem Sieger zu schenken.


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07.04.2021 um 13:20
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Die Grünen haben die SPD inhaltlich längst abgelöst und ist für mich die Verbotspartei schlechthin, angefangen beim Tempo-Limit auf Autobahnen und endend bei der Frage ob Einfamilienhäuser noch gebaut werden dürfen. Sie ordnen die Vernunft der Ideologie unter. Die Grünen haben eigentlich den richtigen Ansatz wie man in die Zukunft gehen muss, aber es fehlt Ihnen bisher an Geschick und Erkenntnis, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen
Die SPD war nie eine klassische Verbotspartei. Bei der SPD war neben Ideologie auch immer Vernunft mit ihm Spiel. Desweiteren ist es nicht verkehrt, sondern auch vernünftig, wenn man sich für Minderheiten und mehr für Arbeitnehmerrechte einsetzt. Alles mit Maß und mit Realismus gekoppelt natürlich. Etwas was den Linken ein wenig fehlt.
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Die AfD ist programmatisch (auch die Linke wurde lange vom Verfassungsschutz beobachtet und das hat sich irgendwann als sinnlos heraus gestellt) klar nationalistisch eingestellt. Rechts zu sein ist per se nicht böses, aber wird dies gerne als eine Art autoritäres System verstanden. Die Migrationsfrage für den Standort Deutschland würde dann noch mal komplett neu aufgerollt werden, aber unterm Strich sitzt mir da zu wenig Kompetenz für die wirklichen Probleme der Menschen an Board.

Die FDP ist so ein klassisches Lockvogelangebot. Bei Datenschutz und Bürgerrechten sind die on Top, aber die Lösung für alle Probleme kann nicht sein, alles zu entstaatlichen und zu privatisieren.
Die AfD weist auch viel wirtschaftsliberale Parallellen zum Original FDP auf. Ist Rechtsaußen und Wirtschaftsliberal zugleich.


Ps.
Die Grünen sind keine gute Rote Alternative. SPD darf nicht sterben, denn sie ist und bleibt die einzig wahre sozialdemokratische Volkspartei mit halbwegs Vernunft. Das muss nur wieder sichtbar werden, aber verloren haben sie ihre Grundfeste nie. Insbesondere die Unterschiede zwischen der Union und der SPD müssen wieder sichtbar werden.

Wad die Leute alle an der CDU/CSU so toll finden, konnte ich nie verstehen.


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07.04.2021 um 13:22
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Die SPD war nie eine klassische Verbotspartei
Ich glaube, diese Verbindung war nicht impliziert - die Grünen haben die Themen übernommen UND sind eine Verbotspartei - zwei getrennte Sachverhalte, ich glaube, das hast du missverstanden.


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07.04.2021 um 13:29
@rhapsody3004

Nichts für ungut, aber ich glaube du lebst in der Vergangenheit und träumst von der guten, alten Zeit. Auch ich würde mir eine SPD zurückwünschen, die der eines Willy Brandt oder Helmut Schmidt's entspricht. Aber wie jede andere Partei ist diese lediglich eine Hülle, die mit Personen und Programmatik gefüllt wird. Und bei der SPD ist von früher nur noch der Name übrig geblieben.

Wenn man sich dieses Personal alleine anschaut. Welcher klassische Arbeiter kann sich mit einer Saskia Esken, dem Nowabo oder einem Kühnert oder Klingbeil identifizieren? Hat von den Spitzenfunktionären der heutigen SPD eigentlich jemals wer wirklich gearbeitet? Wissen die überhaupt, was es bedeutet 40-50h die Woche einer beruflichen Tätigkeit außerhalb der politischen Blase nachzugehen? Ich denke nicht. Und wenn man in einer vollkommen anderen Welt lebt, als die Welt derer, die sie eigentlich vertreten sollten, dann wundert es kaum, dass die SPD praktisch niemand mehr wählt, außer diejenigen, die sich noch an bessere Zeiten erinnern (wie du).


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07.04.2021 um 13:31
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Die AfD weist auch viel wirtschaftsliberale Parallellen zum Original FDP auf. Ist Rechtsaußen und Wirtschaftsliberal zugleich.
Die Union ist Rechtskonservativ (und zum Teil auch wirtschaftsliberal), die AfD darf man denke ich zu Recht in die Rechtsaußen Ecke stellen.

EinElch;

Denke ich nicht, denn für viele Wirtschaftsliberale und Unternehmer ist die SPD denke ich auch schon immer als eine Verbotspartei wahrgenommen worden. Aus deren Sicht stimmt das sogar, ist aber trotzdem nicht mit den Linken oder den Grünen zu vergleichen. Noch nie.

Die Grünen werden aber für mein Empfinden auch immer vernünftiger. Zumindest anpassungsfähiger, kompromissbereiter. Die Linke muss noch viel lernen, obwohl ich sie ebenfalls schätze. Bei den Linken ist tatsächlich noch viel zu viel reine Ideologie und unrealistische Träumerei im Spiel.


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07.04.2021 um 14:25
@rhapsody3004

So sehr kann die Wahrnehmung differieren, aber das will ich jetzt gar nicht im Detail erörtern, die Wahrnehmung ist ja immer geprägt durchs subjektive.

Ich glaube, das wesentliche Problem, dass wir heute vorallem an der Ununterscheidbarkeit einiger Parteien oder ihrer Teile festmachen, ist der Paradigmenwechsel nach 1990. Wir haben jetzt wahlberechtigte Generationen, die nicht unter dem Einfluss des Ost-West-Konflikts aufwuchsen und keine kommunistischen Feindbilder eingeimpft bekamen. Wir haben nun Generationen, die eben globaler und ferner zumeist linker sind - und aufgrund ihres Alters meist noch recht ideologisch (die Älteren dieser Generation vielleicht schon nicht mehr).

Und in dieser neuen, gesellschaftlichen Strömung haben die Parteien versucht zu angeln, da es eben eher um den Machterhalt, als denn um die eigene politische Agenda ging. Das sehe ich bei der CDU, aber auch bei der SPD. Nach 16 Jahren Kohl merkte die CDU, dass die Gesellschaft nicht mehr so konservativ ist, wie noch zu Zeiten des Warschauer Pakts. Und das quittierte die Bevölkerung mit Rot-Grün; in den letzten 16 Jahren Merkel erlebten wir also eine Union, die maximales Wählerfischen am Rand der SPD betrieb. Die wiederum ihrerseits auf den hippen Woke-Train aufsprang, und ihre Identität vollständig verlor. Die SPD war nämlich keineswegs "links", die war schon immer eine Partei knapp links der Mitte. Aber eben nicht Links. Nachdem die CDU aber den Platz rechts der Mitte, die Mitte und Links davon effektiv besetzte, blieb der SPD nur das abwandern in klassisch Linke Gefilde. Das taten sie aber weder gut, noch klug.

Das ist zumindest meine Ansicht.
Die Parteien hätten an ihren Überzeugungen und Programmen festhalten sollen, auch wenn das Wählerstimmen kostet. Ich bin beispielsweise entsetzt gewesen, als die Kernkraft praktisch per Führerbefehl abgeschafft wurde, weil irgendwo - oh Wunder, das geht - eine Katastrophe passierte, die wir so gar nicht zu erwarten hätten. Heute gibt es keinen, den man wählen könnte, wenn man Kernkraft will. Das ist die eigentliche Verfehlung. So wie die SPD eben die Betriebsräte im Stich ließ, und die Fabrikarbeiter und sich jetzt um Gendersternchen kümmert.

Und natürlich hat sich auch die Gesellschaft gewandelt, es gibt nicht mehr so viele "Malocher" wie damals, wir sind ein Dienstleistungsland geworden. Aber das hat man nicht klug in die eigene politische Anschauung eingebunden.


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