sacredheart schrieb:Wenn ich mit meinem jüngeren Sohn in Essens Stadtbibliothek gehe, die groß, gut ausgebaut ist und ein aktuelles und mannigfaches Angebot hat, muss man niemals Sorgen haben, dass es zu voll ist. Warum geht da niemand hin? Das ist sogar kostenlos, aber kaum jemanden interessiert es.
Als jemand der ziemlich viel liest muss ich dazu sagen dass Stadtbibliotheken recht obsolet sind. Wenn man lernen will, dann geht man in die Uni-Bibliothek, die ist auch ziemlich voll.
Stadtbibliotheken haben, selbst hier in FFM, eine eher simple Auswahl. Der Hauptbestand sind Romane, die meist locker 50% ausmachen, richtige Fachbücher gibts praktisch gar nicht, Sachbücher schon, aber auch meist eher populärwissenschaftlich und einfach. Dazu kommt, dass man gerade solche Bücher, also die die mainstreamiger sind, meistens als pdf laden kann, legal per Amazon oder durch Piraterie. Die meisten lesen heute vom Tablet aus. Fachbücher sind dagegen schwer zu finden, dafür muss man wirklich in die Bibliothek und die Auswahl und das Niveau sind eine ganz andere Dimension als das, großteils veraltete, Zeug in normalen Stadtbibliotheken. In letzteren sind eher Jugendlich oder Kinder, mir genügten diese auch als ich unter 20 war. Danach merkte ich langsam dass das was ich suche oft nur wo anders auffindbar war.
@cesare Ist die Beteiligung nicht erst kürzlich wieder gestiegen seitdem die AfD drin ist? Also einerseits weil die AfD Leute hevorlockt, die vorher gar nicht wählten und andererseits, weil wieder andere wählen, damit die AfD nicht zu viel bekommt? Oder ist das tatsächlich seit Jahrzehnten am Steigen? Ist keine rhetorische Frage ich weiß es echt nicht, auch weil ich nach Wahlen häufig widersprüchliche Pressemitteilugnen lese. Auch diesmal wieder.
@Optimist Ne andere Sache an die ich bis dato noch überhaupt nicht dachte ist dass es auch viele Rechte geben kann, vor allem aus der Unterschicht, die AfD wählen, weil die Parteien einfach keine anderen Themen als Flüchtlingskrise mehr haben.
Da haben viele wahrscheinlich auch ganz andere Probleme, aber die sagen sich, wenn sowieso keiner auf irgendwas eingeht, das ich fordere, dann wähle ich die AfD, weil ich dadurch wenigstens zeige dass mir die Flüchtlingspolitik nicht passt. Das wäre dann ebenfalls ein Scheitern der Politik und mit ihren Versuchen, diese AfD Wähler zurückzuholen, würden die dann eigentlich alles nur noch schlimmer machen, weil sie sich dann nur noch mehr auf das Asylthema versteifen als eh schon und die Unterschichtler, bzw den Ärmeren generell und somit halt auch den ärmeren Rechtsgeneigten, erst recht nichts mehr geboten wird, das ihre Lage bessern könnte.
Wenn man eh nichts kriegt dann wählt man halt die eine Partei die wenigstens in einer Sache dieselbe Meinung vertritt, auch wenns einem selbst überhaupt nichts bringen wird, wenn die Asylpolitik strenger wird, denn Job- Wohnungs- und Rentenprobleme oder Digitalisierungsmangel auf dem Land werden dadurch sowieso nicht thematisiert, geschweige denn behoben. Diese Leute würden vielleicht was ganz anderes wählen, vielleicht sogar was Linkes, wenns mal eine Partei gäbe, die sich für ebendiese Themen stark macht die die Leute direkt und 100% betreffen. Denn Internet, Arbeit, Geld und Wohnung braucht nunmal jeder, egal ob rechts oder links.