Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!
09.01.2018 um 01:33Sixtus66 schrieb:Man macht nicht nur was die Rechten wollen, sondern alle Parteien prügeln sich drum die paar verdammten AfD Wähler zurückzugewinnen, während der Rest der Bürger scheißegal zu sein scheint. Selbst das was ich gerade sage hab ich noch nie wo angesprochen werden gehört. Mal fragen, fühlen sich die Wähler angesprochen und wenn nein wieso nicht?Weil ihre ganze Aufmerksamkeit ausschließlich auf das Thema Flüchtlinge fokussiert ist. Denn das ist notwendig, um sie von dem Grübeln darüber abzuhalten, warum ihre Kaufkraft trotz Jahrhundertboom immer mehr schwindet und damit sie nicht darüber nachdenken müssen, dass sie sich ausgebeutet fühlen könnten.
Ich möchte mnicht wissen, wie hoch der Anteil der Exporte an diesem Boom ist im Vergleich zum Bürgerkonsum. Man braucht die Bürger also längst nicht mehr, um eine Wirtschaftshausse zu feiern, sondern muss nur mal nachlesen, um wieviel der Export im letzten Jahr wieder gestiegen ist und diese Zahlen ins Verhältnis setzen zum inländischen Verbrauch, der wohl eher stagnieren dürfte (Ausnahmen Autoindustrie, auch der Letzte braucht noch seinen Protz-SUV, "man gönnt sich ja sonst nix"). Schrieb gestern, dass der die Kompensation ist für das Häusle im Grünen, das sich ein Normalverdiener schon längst nicht mehr leisten kann (im Gegensatz zu früher).
Was hat die Regierung, die wieder verzweifelt versucht eine zu werden, also dem Bürger anzubieten?
1. weniger Flüchtlinge ("wir sind da schon auf einem guten Weg")
2. niedrigere Steuern ("wir arbeiten dran, kann auch etwas länger dauern, aber wir haben es nicht vergessen.)
Sixtus66 schrieb:Es geht nur noch um diese 13%, nicht den Rest.Ist doch ein schönes Thema, wenn man sonst nix zu bieten hat. Eigentlich ist die SPD in der aktuellen Lage in der Position, der CDU Bedingungen zu stellen, die sie sonst nie erfüllt bekäme. Wenn da die CSU nicht wäre, aber die achtet nur darauf, dass in der Flüchtlingsfrage kein Millimeter preisgegeben wird. Also könnte die SPD theoretisch extrem soziale Forderungen stellen, die sogar die CSU wohl mittragen würde, solange die Obergrenze steht. Aber selbst dazu hat die SPD nicht die Eier, jedenfalls nicht ein Herr Schulz.
Es wird also wieder eine butterweiche Abschlusserklärung herauskommen, die so unverbindlich ist, dass sich keine Seite zu irgendetwas bemüht fühlt, allerdings zu einer Koalitionsbildung reicht. Auf der Strecke bleiben wieder einmal die Ärmsten der Armen: Flüchtlinge, Sozialhilfeempfänger, Hartz 4 Lebenslängliche. Und für die Normal- und Besserverdiener hat man das Zuckerl Steuerermäßigung in absehbarer Zeit, z.B. beim Soli. Wenn nicht in dieser Legislaturperiode, dann in der übernächsten.
Sixtus66 schrieb:Wir haben im Prinzip fast keine Partei mehr, die einfach mit linken Ideen Werbung machen würdeDas "fast" würde ich fast streichen. So lange man weiß, dass die Linke nur jammern kann, zwischendurch mal demonstrieren, um danach weiter zu jammern, ist für den rechten Zeitgeist die Welt doch in Ordnung. Die 200.000 Flüchtlinge, die pro Jahr noch aufgenommen werden, haben selbst die Rechten schon eingepreist und können damit leben. Zumal viele davon, im Lauf der Zeit vielleicht sogar die meisten, am Ende dann ja doch abgeschoben werden.
Sixtus66 schrieb:Ich kenne außer mir selbst echt absolut niemanden in meiner Altersklasse und drunter mehr der noch wählt.Gewählt habe ich, obwohl ich schon fast ein Dutzend Mal die Möglichkeit dazu hatte, noch nie. Das ist mir einfach zu dumm.