Es gibt sehr unterschiedliche "Versionen" der Demokratie, es gibt die 2 Parteien Demokratur in der meist zwei Hauptparteien im ständigen Wechsel sind aber im Prinzip nur geringfügige Unterschiede in der Nähe der "Mitte" haben aber immer extremer an den äußeren Enden wirken (Beispiel USA), dann die Polyparteiendemokratie (meist im Kern von Europa oder Japan zu finden), die jedoch auch meist von 2-4 zentral großen Parteien, meist durch Koalitionen geprägt. Dann autokratische Demokraturen (Russland). Theokratische Demokraturen (Saudi Arabien, Iran). Das ist natürlich ein sehr grobes Bild der "Demokratur" auf der Welt. Wirkliche Demokratie, also direkte Demokratie gab es noch nie!
Die einzigen die der Sache recht nahe kommen sind die Skandinavier, die Schweizer und einige gewerkschafliche Organisationen.
Ich selbst bin gegen jede Form der Diktatur und Demokratur. Eine wirklich anstrebbare Perspektive sehe ich in der direkten Demokratie und dem Anarchosyndikalismus:
Wikipedia: AnarchosyndikalismusDas Hauptziel des Anarchosyndikalismus ist die revolutionäre Überwindung des Staates und der kapitalistischen Gesellschaft durch die unmittelbare Übernahme der Produktionsmittel in gewerkschaftlicher Selbstorganisation. Durch diesen Akt soll die klassen- und staatenlose Kollektivordnung entstehen. Um dieses Ziel zu verwirklichen, ist der Anarchosyndikalismus bestrebt, die Arbeiterklasse in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen zu organisieren und so eine wirksame Gegenmacht zu Staat und Kapital zu bilden. Der Begriff Arbeiterklasse umfasst dabei nicht nur lohnabhängig Beschäftigte (Arbeiter und Angestellte), sondern auch andere gesellschaftliche Gruppen wie z. B. Arbeitslose, Hausfrauen bzw. -männer oder Schülerinnen und Schüler, also Gruppen, die direkt oder indirekt am gesamtgesellschaftlichen Produktionsprozess beteiligt sind.
Hauptaktionsfelder des Anarchosyndikalismus sind der Klassenkampf im Betrieb mit den Mitteln der direkten Aktion, möglichst breitenwirksame Agitation für seine Ziele und Aspekte der Kultur- und Jugendarbeit. Der Anarchosyndikalismus ist dabei stets bemüht, die Lebensbedingungen der Menschen konkret zu verbessern: Er fordert mehr Lohn, kürzere Arbeitszeiten, Gleichberechtigung und ein würdevolles Leben für alle Menschen.
Im Prozess einer sozialen Revolution soll das kapitalistische System überwunden und der antiautoritäre Sozialismus aufgebaut werden. Hierzu sollen die Produktionsmittel von den Produzenten kollektiviert und die Güterproduktion nach dem gesellschaftlichen Bedarf selbstorganisiert werden; dies kann z. B. über den Weg einer vorstandslosen Genossenschaft angegangen werden, analog den in Argentinien anlässlich der 2001 eskalierten Wirtschaftskrise erfolgreich etablierten Ansätzen. Ziel ist letztlich eine anarchistische Gesellschaft, in der die materiellen Bedürfnisse eines Jeden gedeckt werden können.
Und:
Wikipedia: Direkte DemokratieDie direkte Demokratie als Urform der Demokratie entstand ursprünglich nicht in Flächenstaaten, sondern in kleineren Gemeinwesen, u. a. der antiken griechischen polis. Die erste bekannte direkte Demokratie wurde in der Antike in Athen praktiziert und ist unter der Bezeichnung Attische Demokratie bekannt. Hier wurden Entscheidungen in einer Versammlung aller Stimmberechtigten getroffen.
Wobei in einer direkten Demokratie ist es schwer dieses als Basis für größere oder überregionale Entscheidungen zu treffen. Ich wäre in dem Fall für eine Art "Richterliche, Geschworenendemokratie" ähnlich wie Parteien nur eben ohne Institutionalisierung mittels Ideologien.
Außerdem sehe ich auch in einer Technokratie durchaus eine rationalere gesellschaftspolitische Ausrichtung:
Wikipedia: TechnokratieDie Technokratie ist eine Form der Regierung, in der alle Handlungen auf wissenschaftlichem und technischem Wissen aufbauen. Wissenschaftler, Ingenieure und andere naturwissenschaftlich und technisch fähige Personen, oft auch aus der Praxis der Wirtschaft, ersetzen dabei Politiker. Im Vordergrund steht die rationale, effektive Planung und Durchführung zielorientierter Vorhaben. Während sich die Aufmerksamkeit ganz auf Mittel und Wege konzentriert, verringert sich die Bedeutung demokratischer Willensbildung und politischer Entscheidungsprozesse hinsichtlich der Wahl gesellschaftlicher Ziele. Technokraten bilden ihre Thesen auf der Tatsache, dass es keinen ideologischen Weg gibt, die staatliche Stabilität aufzubauen und somit für das Wohl der Menschen zu sorgen. Technokratische Kabinette sind meist typische Vertreter der parteilosen Regierungen, und werden in Zeiten parteipolitischer Wirren installiert.
Wobei diese durchaus auch im Gegensatz zum demokratischen Prinzip steht. Ich glaube leider Churchill hat am Ende recht behalten bei der Betrachtung aller anderen Modelle in Sachen Gesellschaft und Politik:
"Die Demokratie ist die schlechteste Staatsform, ausgenommen alle anderen."
Es ist schwer es allen recht zu machen, einen gemeinsamen Nenner zu finden das schaffen häufig nur schwere Krisen und Katastrophen. Wobei selbst da extreme Spannungen vorprogrammiert sind. Ich bin da als Mensch mehr und mehr an der Selbstverwaltung im anarchistischen Sinne interessiert, nach diesem Prinzip:
Wikipedia: Ejército Zapatista de Liberación NacionalDie EZLN war die erste linke Guerillabewegung, die nach dem Zusammenbruch der im sogenannten Ostblock zusammengeschlossenen sozialistischen Staatengemeinschaft in Erscheinung getreten ist. In ihren Comuniqués hat sie politische Ziele formuliert, die sich von den staatssozialistischen Vorstellungen gesellschaftlicher Veränderung durch ihre Bezugnahme auf Basisdemokratie unterscheiden. Durch die Nutzung des damals noch neuen Mediums Internet verbreiteten sich die poetischen, metaphernreichen Communiqués ihres Sprechers Subcomandante Marcos vor allem in westlichen Industrienationen. Insbesondere von der Bewegung gegen Neoliberalismus und kapitalistische Globalisierung (vgl. Globalisierungskritik) wurden bzw. werden die Zapatisten als Vorbild gesehen und stark rezipiert.
Im Gegensatz zu anderen Guerillabewegungen geht es im Diskurs der Zapatisten nicht darum, die Macht im Staat zu übernehmen. Stattdessen betonen sie ihren basisdemokratischen Anspruch und zielen auf den allmählichen Aufbau autonomer Strukturen auf kommunaler, munizipaler und regionaler Ebene. Das PR-Geschick des mestizischen Sprechers der Rebellen Subcomandante Marcos, mit dem der Aufbau autonomer Strukturen, indigene Basisdemokratie, Geschlechtergleichheit und Ökologie einer internationalen Öffentlichkeit nahegebracht werden, führte zur Identifikation weiter Teile der globalisierungskritischen Bewegung. Wie diese fordert die EZLN Selbstbestimmung der Menschen und ruft zum weltweiten Kampf gegen die kapitalistische Globalisierung auf. Die EZLN hat, durchaus gewollt, großen Einfluss auf die Diskussion innerhalb der Internationalistischen Linken, insbesondere mit ihrer radikalen Machtkritik.
Einer der Grundgedanken der EZLN ist das „gehorchende Befehlen“ (mandar obedeciendo), das Treffen von Entscheidungen im Sinne des Willens des Volkes. Ihr Motto „Eine andere Welt ist möglich“ wurde außerdem zum Slogan der globalisierungskritischen Bewegung, insbesondere attac. Ein anderes Motto lautet „Fragend suchen wir den Weg“ und bezeichnet ihre Sicht des Verhältnisses von Theorie und Praxis.
Was jedoch den Zustand der Demokratie betrifft muss ich sagen das Nordeuropa noch recht gut dasteht, hier ist das politische Gefüge nicht so sehr in extreme Lager aufgesplittet aber auch hier kann es jeder Zeit turbulenter werden, besonders wenn wir bedenken wie voneinander abhängig das ganze Gefüge ist. Es ist alles verkompliziert worden, aber das lässt sich bei diesem ganzen Gewusel scheinbar nicht vermeiden…