@Yoshi:
Ich finde es zwar interessant sich so auszutauschen, aber ich muss gestehen so allmählich wird mir das alles etwas zu hoch, da komme ich nicht mehr mit. Vielleicht will ich da auch gar nicht weiter einsteigen, weil ich auch nicht an dieses Gedankenkonstrukt glaube. Und für mehr als ein Gedankenkonstrukt halte ich deine Gedanken darüber auch nicht.
Aber ich will doch mal auf einiges eingehen:
Das Bewusstsein:
Du: "Der Fehler liegt in der Identifikation mit dem Körper ("Ich bin ein Objekt in einem Universum, wo noch andere Objekte sind").
Aber ich bin kein Objekt, ich bin das Subjekt, und ich bin unendlich, bloß identifiziere ich mich als Objekt, als Individuum."
Was wir wirklich sind, wissen wir nicht. Wir haben auch nichts anderes als derzeit unseren Körper und unser Bewusstsein, mit welchem wir uns identifieren können. Womit sollten wir uns auch sonst identifizieren?
Es ist auch egal, womit wir uns identifizieren. Wir sind erst einmal. Wenn unser Bewusstsein in einem Froschkörper steckte, würden wir uns eben als Frösche identifizieren. Aber das ändert nichts an unserem Bewusstsein an sich.
Ich: "Doch, ich bin ein Mensch ! Was soll ich denn sonst sein? Eine Einbidlung deines Bewusstseins?"
Du: "Nein, du bist die Aufmerksamkeit, das Bewusstsein, und du machst eine Erfahrung als Mensch. Aber dein menschlicher Körper ist nicht deine wahre Essenz, das ist bloß ein temporäres Mittel, mit dem du dich identifizierst."
Ich bin immer das, womit ich mich jetzt identifiziere. Und jetzt bin ich ein Mensch. Wenn ich in meinem nächsten Leben eine Fledermaus wäre, würde ich mich natürlich als Fledermaus identifizieren. Ich denke, auch eine Fledermaus hat ein Bewusstsein, ein "Ich" - Wenn auch ein anderes.
Aber auch das spielt keine Rolle. Mein menschlicher Körper ist so lange er von meinem Bewusstsein durchdrungen ist, ein Bestandteil meiner Selbst. Und solange wie mein Bewusstsein in diesem Körper existiert, identifiziere ich mich auch mit diesem. Und solange bin ich genau wie du, ein Mensch !
Du: "Aber ich glaube eben nicht an ein objektives Universum, ich bin der Meinung, jeder lebt in seiner eigenen Realität, und diese schneiden sich. Objektiv ist da nichts."
Das glaube ich eben nicht ! Objektiv ist da nämlich alles was ist ! Meine Realität bildet sich zwar in meinem Bewusstsein und darin nehme ich sie anders wahr als du (wahrscheinlich). Das bedeutet aber nicht, dass ausser in meinem und in deinem Bewusstsein ansonsten nichts ist.
Woher kommen denn die Schnittmengen, wenn wir interagieren? Du hast doch gar keinen Zugang zu meinem Bewusstsein und ich nicht zu deinem? Es kann also nur eine Art Spiegelung dessen was auf mich und auf dich wirkt sein. Diese findet sich dann sowohl in deinem als auch in meinem Bewusstsein wieder. Aber eine Spiegelung setzt etwas voraus, nämlich die Existenz von etwas. Wäre da wirklich nichts, könnte sich auch nichts spiegeln.
Das ist wie soll ich sagen, so wie mit dem Bild auf der Netzhaut des Auges. Was wir wahrnehmen ist nicht die Wirklichkeit, sondern das Bild auf der Netzhaut unseres Auges. Das ist quasi das Spiegelbild der Wirklichkeit. Und dieses dringt durch unser Auge in unser Bewusstsein. Und dazu auch noch auf dem Kopf stehend
:DWas wir scheinbar sehen, ist also nur ein Abbild der Wirklichkeit, nicht die Wirklichkeit. Das heißt aber nicht, dass die Wirklichkeit ausserhalb unseres Auges nicht existiert. Sie existiert ! Nur wir sehen sie nicht wirklich, wir sehen nur ein Abbild davon in unserem Auge.
Du: "Wenn wir uns beide begegnen, befinden wir uns nicht in demselben "objektivem Universum". Das, was ich wahrnehme erscheint in meinem Bewusstsein, das was du wahrnimmst erscheint in deinem Bewusstsein.
Ich male dich auf meine Leinwand, du mich auf deine. Wennimmer es Gemeinsamkeiten in unsenren Realitäten gibt, treten wir in Interaktion."
Das sehe ich auch so. Nur, meiner Ansicht nach befinden wir uns dennoch in demselben objektiven Universum !!! - Es ist das gleiche wie mein Vergleich mit dem Auge. - Alles was um uns herum ist, das ist wirklich und wir beide sind in der gleichen Wirklichkeit. Nur jeder nimmt sie anders wahr.
Ich: "Was aber nicht heißt, dass es alles das was existiert nur und ausschließlich IN uns ist, sondern alles was existiert, ist auch ausserhalb von uns. Nur die Art und Weise wie ein Individuum diese wahr nimmt, die ist IN jedem einzelnen anders."
Du: "Das ist Ansichtssache. Ich bin nicht der Meinung, das das physische Dinge außerhalb von uns sind.Alles, was man wahrnimmt sind Ausdrücke des Bewusstseins. Was du z.B. als Baum siehst, ist ein Ausdruck seiner Seele (Aufmerksamkeit)."
Es spielt für mich keine Rolle wie man das nennt, aber es ist für mich sehr wohl existent und zwar auch ausserhalb meiner Wahrnehmung, darum geht es mir. Wenn da draussen ein Baum steht, dann gibt es diesen Baum wirklich. Und wenn du ihn umfassen kannst und ich auch, machen wir beide eine ähnliche Erfahrung und könnten sagen: Der Baum ist echt, ich habe ihn wahrgenommen, du hast ihn wahr genommen...
Was das nun wirklich ist, das uns da als Baum erscheint ist eine andere Frage, ob es ein Ausdruck seiner Seele ist, ob es nur eine Erscheinungsform von einem organischen Zellhaufen ist, spielt dabei eigentlich keine Rolle. Einer Ameise erscheint dieser Baum vielleicht als Universum. Einem Elektron als leerer Raum mit ein paar herumschwirrenden Atomen. Trotzdem bilden diese herumschwirrenden Atome einen Baum und wir beide können ihn erfahren, erleben, sein SEIN auf uns wirken lassen.
Es müssten dann rein theoretisch zwei Bäume existieren, wenn der Baum rein physisch nicht existiert. Einmal in deinem Bewusstsein und einmal in meinem. Und dann auch noch genau der gleiche Baum
:DEntschuldige, aber das geht über meine Vorstellungskraft hinaus. Da komme ich nicht mehr mit. Und woher soll nun dieser Baum gleich in doppelter Ausführung herkommen in deinem wie auch in meinem Bewusstsein, wenn er physisch nicht wirklich existiert?
Raum und Zeit:
Du: "Raum und Zeit sind doch beides Wahrnehmungen."
Natürlich nehmen wir Raum und Zeit wahr. Genauso wie wir alles andere was ist (oder einen Teil davon) auch wahr nehmen. Und warum nehmen wir Dinge wahr? - Weil sie nunmal existieren !
Was nicht existiert, können wir auch nicht wahr nehmen ! Das ist logisch. Also bilde ich mal den Umkehrschluss und sage: Was ich wahr nehmen kann, muss demzurfolge auch existieren !
Aber man kann doch nicht hergehen und sagen: Alles was existiert, existiert nur in meiner Wahrnehmung und ansonsten überhaupt nicht?
Du: "Du nimmst einen Raum wahr, aber die Dreidimensionalität ist doch auch eine Wahrnehmung in deinem Bewusstsein, genau wie das Vergehen der Zeit."
Ich nehme einen Raum wahr, weil er existiert und weil ich entsprechende Sinnesorgane habe, die mir dies ermöglichen ! Und also nehme ich auch die Zeit wahr, weil sie existiert und vergeht. Und das tut sie nunmal auch ausserhalb meines Bewusstseins.
Ich: "Ich behaupte mal, Raum und Zeit existieren, unabhängig von meinem oder deinem Bewusstsein."
Du: "Jetzt wird's interessant. Denn das sehe ich genau umgekehrt. Mein Bewusstsein vergeht nie, aber alle Wahrnehmungen kommen und gehen."
Was ist daran jetzt umgekehrt? Ich denke auch, dass mein Bewusstsein unvergänglich ist und Wahrnehmungen kommen und gehen... Aber deswegen können Raum und Zeit doch sehr wohl unabhängig von meinem oder deinem Bewusstsein existieren?
Du: "Man kann sogar die Zeitlosigkeit erfahren, und genau daran sieht man schon, dass Zeit im Verstand ist, und nichts objektives unabhängig vom Bewusstsein existierendes."
Nein, wo kann man bitte "Zeitlosigkeit" erfahren und wie? - Die einzige Form der scheinbaren Zeitlosigkeit erfährt man, indem man sich in einen Zustand der völligen Bewusstlosigkeit begibt. Und weil man dann auch seiner selbst nicht mehr bewusst ist, erfährt man leider gar nichts
:DIm Nachhinein erfährt man nur, dass man eine Zeit lang "weggetreten" sein muss, aber was in dieser Zeit gewesen ist, weiß man ja nicht, weil man sich dessen gar nicht bewusst werden kann. Und wenn man auf die Uhr sieht, erfährt man, dass trotzdem Zeit vergangen ist...
Das dürfte ja dann gar nicht der Fall sein, wenn es ausserhalb unserer Wahrnehmung so etwas wie Zeit gar nicht gäbe
:D Du:"Wie nimmt ein Insekt Raum und Zeit wahr, wie ein Pflanze?"
Das weiß ich nicht, weil ich kein Insekt bin und auch keine Pflanze. Und leider antwortet mir die Fliege und die Pflanze nicht, wenn ich sie frage...
Aber wir kennen ja das Beispiel mit der Fliegenklatsche. Die Fliege nimmt die Bewegungen der Klatsche langsamer wahr als wir. Daher kann sie dieser auch früher ausweichen... Das liegt daran, dass die Fliege viel mehr Bilder pro Sekunde aufnehmen kann als der Mensch. Wahrscheinlich verläuft also bei der Fliege alles im Zeitlupentempo. Und interessant dabei ist, innerhalb dergleichen vergehenden Zeit, wo für uns Menschen alles in einem für uns normalen Tempo verläuft.
Insofern birgt die Zeit schon auch einige Rätsel in sich. Wie kann das sein, dass im selben Zeitraum für die Fliege alles langsamer abläuft als für uns? Die Zeit selbst verlangsamt sich ja nicht...
Für einen Baum schätze ich mal, ist es genau umgekehrt. Allerdings kann ich das nicht beweisen. Ich vermute mal, für einen Baum mit einer Lebensdauer von bis zu 1000 Jahren vergeht die Zeit wie in Zeitraffer. Eine tausendjährige Linde oder Eiche nimmt wahrscheinlich alles schneller wahr, weil sie selbst einen langsameren Lebensrhytmus hat als wir Menschen. Aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung.
Aber nur weil Lebewesen die Zeit jeweils anders wahr nehmen heißt das noch lange nicht, dass die Zeit ausserhalb des Bewusstseins gar nicht existiert. Ich meine, den herrlich gelb leuchtenden Raps sieht eine Biene ja auch anders als der Mensch. Für die Biene, habe ich mal irgendwo gelesen, soll der Raps angeblich violett erscheinen. Aber nur weil die Biene ihn anders wahr nimmt, muss das ja nicht heißen, dass der Raps nur im Bewusstsein der Biene existiert.
Du: "Es gibt z.B. auch Farben, die du nicht wahrnehmen kannst, genau wie es Töne etc. gibt, du du nicht wahrnehmen kannst."
Ja, das weiß ich
:DDas heißt aber nicht, dass es das, was ich nicht wahr nehme, nicht gibt. Das müsste aber so sein, wenn es tatsächlich existentiell bzw.physisch nichts gäbe ausserhalb unseres Bewusstseins, sondern alles was ist, nur in unserem Bewusstsein existieren würde. - Denn wie soll eine Farbe, die wir gar nicht sehen können, in unserem Bewusstsein existieren können? Welche Farbe hat denn diese Farbe?
:DDas geht nicht ! Bei den Tönen das gleiche. - Wie sollen Töne in unserem Bewusstsein existieren, wenn es sie ausserhalb unseres Bewusstseins nicht gäbe? Und erst Recht in Bezug auf völlig unhörbare Töne ! Wenn wir sie nicht wahrnehmen können, sind sie auch nicht in unserem Bewusstsein ! Wenn es nichts ausserhalb unseres Bewusstseins gäbe, dürfte es keine unhörbaren Töne geben ! Und es gibt sie doch...
:DNoch ein Beispiel: Radioaktive Strahlen. Die können wir nicht wahr nehmen. Wir wussten bis vor einigen Jahren noch nichteinmal, dass es sie gibt ! Es gab sie schlichtweg nicht, weil wir sie auch nicht in unserem Bewusstsein hatten. - Trotzdem wurden plötzlich Menschen, die mit diesen Strahlen experimentierten krank. - Das wäre aber unmöglich, wenn diese Strahlen die es also vormals gar nicht gab (weil sie ja nicht in unserem Bewusstsein existierten und es ausserhalb unseres Bewusstseins deiner Ansicht nach ja gar nichts gibt). Menschen werden also an Strahlen krank, die es gar nicht gibt?
:D - Und plötzlich gibt es sie dann doch? Wo kommen sie denn her? Hat sie sich jemand ausgedacht? Und dadurch erst sind sie in unser Bewusstsein gedrungen und dann haben sie uns krank gemacht? - So war es sicher nicht ! Man kann sie ja auch messen ! Ist das, was der Geigerzähler anzeigt denn nur eine Einbildung?
Ich: "Selbstverständlich gibt es eine Menge Unterschiede zwischen Dir und mir. Und Du hast ein ganz anderes Bewusstsein, welches Dich als "ICH" wahr nimmt als ich mein ICH wahrnehme."
Du: "Du identifizierst dich aber damit mit deinem Ego-ICH.
Wenn du sagst, wir hätten ein verschiedenes Bewusstsein, beziehst du das darauf, das unsere Ego-ICHS unterschiedlich sind, was ja auch so ist.
Aber die Aufmerksamkeit, der Wahrnehmer ist immer derselbe."
Ja sicherlich identifiziere ich mich mit meinem Ego-Ich. Mit was denn sonst? Ein anderes habe ich nunmal nicht. So wie Du dich auch mit Deinem Ego-Ich identifizierst. Denn ein anderes hast auch Du nicht !
Was "Die Aufmerksamkeit" ist, das wäre erst einmal abzuklären. Dafür wäre der Diskussionsleiter zuständig. Der hat diesen Begriff hier hauptsächlich eingebracht und auch erweitert.
Aber der "Wahrnehmer" ist nicht immer derselbe. Denn Ich bin ein Wahrnehmer und Du bist ein anderer Wahrnehmer. Da ich nicht du bin und du nicht ich, sind wir also nicht dieselben Wahrnehmer, sondern sehr unterschiedliche Wahrnehmer.
Du: "Wenn du alle Wahrnehmungen weglässt, bleibt nur das "Ich bin", und das ist bei jedem und allem gleich, und es gibt eben nur ein "Ich bin". Wir alles sind dieses eine Selbst, jedes Atom ist dieses Eine selbst, bloß erfahren wir uns getrennt, um Erfahrungen zu machen."
Wenn man alle Wahrnehmungen wegnimmt bleibt nur das "Ich bin". Soweit stimme ich mit dir überein. Dieses reine "Sein" ist zunächst einmal bei allen gleich. Aber jedes Sein hat ein völlig ihm eigenes Bewusstsein und das es sich als "ICH" jeweils empfindet ist auch bei allen gleich. Aber dieses "ICH-Sein" macht uns doch gerade alle zu Individuen. Denn obwohl dieses ICH-Sein bei allen im Prinzip gleich ist, hat doch jeder sein eigenes...
:DDu: "Wir als Individuen sind einzigartig, aber wir sind ja keine Individuen."
Das widerspricht sich. Entweder sind wir Individuen und dann sind wir Einzigartig oder wir sind keine Individuen. Ich meine, wir sind Individuen. Obwohl wir alle das gleiche "ICH-Sein" in uns haben, sind wir gerade dadurch jeder ein anderes ICH...
Das hört sich jetzt komisch an, aber vielleicht ein Beispiel dazu: Nehmen wir eine Stuhlfabrik. Tausend Stühle gehen pro Tag vom Fliesband. Jeder Stuhl bekommt eine Nummer. Jeder Stuhl ist gleich ! Und wenn jeder Stuhl ein Bewusstsein hätte, würde sich jeder Stuhl aber als Individuum bezeichnen und sagen: Ich bin Stuhl Nr. 1 - Ich bin Stuhl nr. 2 usw...
Wir wissen aber noch nicht einmal ob wir alle wirklich das gleiche "Ich-Sein" haben ! - Wir nehmen das an, dass es bei uns allen gleich ist. Aber woher wollen wir das überhaupt wissen?
Du: "Ich bin auch nicht mein Körper, oder meine Gedanken, und Glaubenskonstrukte, ich bin die reine Aufmerksamkeit, das Bewusstsein, welches diese Dinge wahrnimmt."
Von mir aus bist du dann eben die reine Aufmerksamkeit, das Bewusstsein. Und ich bin das auch
:D - Trotzdem bin ich nicht du und du nicht ich...
Du: "Wenn du und ich nur noch das reine Selbst sind, ohne Wahrnehmungen mit denen wir uns identifizieren, dann gibt es keinen Unterschied zwischen uns, wir sind dann dasselbe "Ich bin"."
Das bezweifle ich eben ! Selbst wenn wir beide nur aus dem reinen Sein bestünden, vorausgesetzt es handelt sich um ein bewusstes Sein, dann würdest du dieses als ICH bezeichnen und ich ebenso. Jeder würde sein SEIN als ICH bezeichnen. Dennoch wären wir nicht dasselbe "Ich bin".
Und wäre es so - Wie willst du das beweisen oder wenigstens erklären, mir glaubhaft machen? Das wäre ja sensationell ! Und ehrlich gesagt, mir gefällt dieser Gedanke. Allein mir fehlt der Glaube
:DDu: "Es ist immer alles eins, aber das EINE erfährt sich in Trennung."
Solche Sätze sind mir zu schwurbelig. Das hört man in der Esoterik am laufenden Band, alles sei Eins... Meine Erfahrungen zeigen mir aber genau das Gegenteil. Ich meine, dieses alles einsseinwollen ist eine reine Wunschvorstellung.
Du: "Dadurch das es Unterschiede zwischen uns gibt, du dich als Fabiano und ich mich als yoshi89 identifiziere, mit all unseren einzigartigen Glaubensannahmen, entsteht die Illusion von Trennung, wenn du aber all diese Dinge weglässt, gibt es keine Unterschiede. Das ist bloß eine Illusion, die Trennung."
Na das glaube ich eben so nicht !
Selbst wenn man jedes Lebewesen auf das reine "SEIN" reduzieren würde, ohne Namen, ohne Körper, ohne Form und ohne Erinnerungen, ohne alles halt, nur auf das bloße SEIN mal beschränken würde - Es bliebe immer noch die Frage offen, ob sich das SEIN von Wesen A vom SEIN des Wesens B nicht doch unterscheiden würde. Zumal es ja auch verschiedene Formen des Seins gibt. Und wenn das alles die jeweiligen Ausdrucksformen des Seins sein sollen, dann besagt dies alleine ja schon dass es da millionen verschiedener Seinsarten gibt, denn ebenso viele Erscheinungsformen von Wesen gibt es ja auch.
Und selbst wenn jedes SEIN an sich gleich wäre, so hätte jedes einzelne doch ein eigenes ICH und wäre nicht mit einem zweiten ICH-Sein austauschbar. Woher will man wissen, dass dein ICH das gleiche ICH ist wie mein ICH???
:DDu: "Okay, aber was ist die Welt?
Die Welt, die wir erfahren ist eine Ebene des Bewusstseins."
Naja, ich sehe das anders. Die Welt ist alles das was um mich herum ist. Und so wie ich sie wahr nehme ist sie dann "meine" Welt. So wie du sie wahr nimmst, ist es "deine" Welt. Dass wir sie durch unser Bewusstsein erfahren streite ich nicht ab, aber ich sage: Sie ist in erster Linie da draussen ausserhalb von mir. Auch wenn ich nicht bin, ist die Welt trotzdem da. Also befindet sie sich nicht nur und ausschließlich in einer meiner Bewusstseinsebenen, sondern zunächst völlig unabhängig von mir, da draussen. Denn: Wenn ich als der, der ich aktuell bin sterbe, existiert sie immer noch.
Du: "Aber die Welt ist eine Erscheinung. Es gibt weder Raum, noch Zeit."
Das ist deine Ansicht. Ich teile sie nicht. Für mich ist die Welt keine Erscheinung, für mich gibt es Raum und Zeit. Ich selbst bin sogar Teil dieser Welt ! Wäre die Welt nur eine Erscheinung, dann wäre auch ich nur eine Erscheinung. Und wem erscheine ich da? Ausser mir und der Welt als Erscheinung gibt es ja nichts... Ich erscheine also als Erscheinung in einer Erscheinung...?
:D Das ist mir einfach zu unlogisch. Oder zu hoch, da setzt leider mein Verstand aus
:DDu: "Stell dir einfach vor, das Universum ist ein Traum, wenn sich dieser Traum auflöst, bleibt nur noch die raum- und zeitlose Realität.
In einem Traum sind Raum und Zeit auch nicht wirklich von absolutem Bestand."
Naja vorstellen kann man sich ja vieles. Aber nur weil es in unserem Vorstellungsvermögen und Träumen eine Welt gibt, die nicht physisch ist, muss deswegen die Welt um uns herum auch so eine Seifenblase sein?
Ich meine, diesen Rückschluss kann man ohne Beweis so nicht machen.
Du: "Das heißt Raum und Zeit sind nicht die absolute Wirklichkeit, sondern die absolute Wirklichkeit ist das Selbst, oder auch Gott, in welchem alle Dinge erscheinen und verschwinden. So sehe ich das."
Kannst du ja so sehen. Aber ich sehe das anders. Und was bitte heißt schon "absolute Wirklichkeit" ??? - Die kennst weder du noch ich. Die kennt allerhöchstens Gott.
Ich: "Sich selbst als jeweiliger Wahrnehmer als das einzig absolute hin zu stellen und alles andere als lediglich Objekte der eigenen Wahrnehmung ist aber sehr egozentrisch."
Du: "Was ist daran egozentrisch zu sagen, dass man nicht seine Wahrnehmungen ist, sondern der Wahrnehmer selbst?"
Genau DASS ist das Egozentrische daran !
:D Und vor allem, diesen Wahrnehmer, also sein eigenes Ego-Ich als das einzig absolute hin zu stellen !
Aber selbst wenn es Egozentrisch ist, das macht ja nichts. Dann bestünde die Welt eben aus lauter einzigen absoluten Egozentrikern
:DIch: "Woher willst du wissen, ob ich tatsächlich existiere und nicht ein Trugbild deines eigenen Bewusstseins bin?"
Du: "Glaub mir, diese Gedanken habe ich auch schon gehabt.
Aber ich weiß einfach, dass es nicht so ist... jedenfalls denke ich nicht so, aber wer so denken will, dem soll nichts im Wege stehen."
Nein, niemand weiß, dass es nicht so ist oder so sein könnte ! Das wäre theoretisch nämlich durchaus genauso möglich. Allerdings glaube ich auch nicht, dass es so ist. Aber Glauben heißt nicht Wissen...
Du: "Es gibt in der Tat Wege, den Solipsismus zu wiederlegen. Habe mal irgendwo davon gelesen."
Sicherlich kann man das auch widerlegen. Aber es gibt prinzipiell für alles ein Für und ein Wider. Es wäre eine von vielen Möglichkeiten.
Du: "Existenz ist unendlich, etwas das keinen Anfang und kein Ende hat ist unendlich. Und ich gehe davon aus, dass alles, was ich wahrnehme, ein eigenständiges bewusstes Individuum ist."
Naja, wir haben zumindest einen Anfang. Wo und Wann und durch Wen oder Was er auch immer mal gesetzt worden ist, aber alles was ist, hat einen Anfang und war nicht schon immer da, ausser Gott.
Wenn du aber schon davon ausgehst, dass alles was du wahr nimmst, ein eigenständiges, bewusstes Individuum ist, wie kannst du dann diese Individualität wiederum abstreiten und behaupten, wenn man alles auf das reine Sein reduzieren würde, wären wir alle gleich, ja wäre jedes ICH dasselbe...?
Du: "Ich meine eben, das man das Sein selbst ist, und sich mit etwas
identifiziert, das man nicht in Wirklichkeit ist."
Selbstverständlich sind wir das Sein selbst. Was sollen wir sonst sein? Aber es wäre gleich, was für ein Sein wir hätten, mit jedem Sein würden wir uns als dieses Sein identifizieren. Dann sind wir das auch, womit wir uns identifizieren. Wir können uns gar nicht mit etwas identifizieren, was wir gar nicht sind. Ausser bei gewissen psychischen Erkrankungen kommt das vor. Wenn jemand sich für eine andere Person hält, die er aber gar nicht ist. Aber das hatte ich weiter oben irgendwo schonmal angesprochen, da ist keiner drauf eingegangen und da wir uns ja hier nicht mit Ausnahmefällen, sondern dem Regelfall beschäftigen, lassen wir das mal aussen vor.
Du: "Angenommen, du träumst, du seist ein Vogel. Spätestens wenn du aufwachst, wirst du erkennen, dass du kein Vogel bist, sondern dich als einer identifiziert hast. Genauso ist es im Wachzustand - spätestens wenn du stirbst, wirst du erkennen, dass du nicht dieser Mensch warst, da du noch da bist, und der Körper tot ist."
Das mag sein. Aber im Traum war ich tatsächlich ein Vogel und habe mich als Vogel mitsamt meinem Selbst identifiziert. Und deswegen sage ich ja auch, an der Form und am Körper ist an sich nichts gelegen. Dennoch besteht das SEIN im Grunde aus dem individuellen Ich-Bewusstsein und könnte sich theoretisch mit jeder Form und jedem Körper identifizieren, sobald es in der Lage wäre, mit seinem Bewusstsein diesen einzunehmen. Und sei es eben nur im Traum...
Du: "Nach deinem physischem Tot, identifizierst du dich mit deinem Astralkörper. Wenn dieser stirbt, geht es in der Mentalebene weiter usw. usf. Aber all das bist nicht du. Du bist das "Selbst", was keine Form hat. Du bist real, aber du hast Form."
Bitte nicht immer diese Widersprüche ! Du bist das "Selbst", was keine Form hat. Du bist real, aber du hast Form...
:DWas hab ich denn nun, Form oder nicht? Entscheide dich mal !
Aber ich sag dir was: Mein SEIN hat wahrscheinlich keine Form. Es ist einfach. Aber es kann im Prinzip jede Form annehmen. Ich wäre immer noch ich, ob als Mensch, als Frosch, als Adler... Die Form ist nicht entscheident für das Selbst und das Selbst an sich ist Formlos.
Und jetzt allmählich wird es für mich nicht mehr fassbar:
Ich: "Doch, die gibt es auch wenn du dich mit nichts identifizierst."
Du: "Nein, wo sollen da noch Unterschiede sein?"
Oder dieses:
"Alles, worüber du etwas weißt, kannst nicht du sein."
Was sollen solche dahin geworfenen Aussagen? Weiß ich etwas über Frösche, kann ich kein Frosch sein? Ich bin ja auch keiner
:DKönnte ich dann, wenn ich ein Frosch wäre, nichts über Frösche wissen?
Bedeutet das: Je mehr ich von dem was um mich herum ist, weiß, um so weniger bin ich? Je weniger ich weiß, um so mehr bin ich? Was bin ich denn?
Bedeutet das: Was man selbst ist, darüber weiß man am wenigsten? - Ja, das mag sein
:D"Du bist nichts, was du wahrnimmst, du bist der Wahrnehmer selbst, und der Wahrnehmer hat keine Form, er ist einfach und er ist real."
Na gut. Sicher. Von all den Dingen um mich herum, kann ich selbst nichts sein, ich identifiziere mich ja auch nicht damit. Ich nehme sie ja nur wahr. Ich nehme allerdings auch mich selber wahr. Bin ich dann nicht mehr, weil ich mich als der der ich bin, nun wahr genommen habe?
Der Wahrnehmer hat auch eine Form, denn sonst könnte er gar nicht mit den anderen Wahrnehmern kommunizieren, ja er könnte sie gar nicht wahr nehmen. Wenn ich nur das reine SEIN wäre (ich behaupte mal, dass ist nur Gott), dann könnte mich niemand wahr nehmen, weil ich keine Form habe und somit auch auf alles andere keine Wirkung ausüben könnte.
Alles was ist, wirkt auf alles andere was auch ist, durch seine Eigenschaften (die uns der Threadsteller ja absprechen will). Und dazu gehört auch die Form. Durch eine Form tritt das SEIN überhaupt erst in Erscheinung und kann so von anderen SEINS-Formen wahr genommen werden. Ohne Form ist das gar nicht möglich.
Wir alle sind Wahrnehmer und gleichzeitig Wahrnehmende ! - Wir sind Sender und Empfänger gleichermaßen. Wir werden weil wir sind und durch eine Form in Erscheinung treten auch von anderen die ebenfalls sind, wahr genommen. Und wir nehmen die anderen Seinsformen, wenn sie uns formal in Erscheinung treten auch wahr.
Weil wir alle ein Sein haben bzw. ein Sein sind, welches in einer Form ist, bzw. eine Form hat, das ist unser Leib - können wir uns auch gegenseitig erkennen. Wäre das nicht so, wüsste kein SEIN davon, dass es auch andere Seinsformen gäbe.
Du: "Okay, aber was ist Zeit? Kannst du Zeit sehen, kannst du sie riechen?"
Was ist radioaktive Strahlung? Kannst du sie sehen, kannst du sie riechen? Würdest du sagen: Sie existiert nicht, weil du sie nicht wahr nehmen kannst? Aber Radioaktivität kann man messen ! - Zeit auch !
Du: "Viele Wissenschaftler sind inzwischen sogar der Meinung, dass es soetwas wie eine objektive Zeit gar nicht gibt, sondern dass Zeit eine Illusion ist, die lediglich in der Wahrnehmung existiert."
Das mag sein. Es gibt aber ebenso viele Wissenschaftler, die das nicht so sehen. Zeit ist sicherlich nicht das, was wir glauben dass sie es sei, weil wir inzwischen erkennen, dass sie Eigenschaften besitzt, die wir gar nicht mehr logisch nachvollziehen können, etwa dass die Zeit bei Beschleunigung langsamer vergeht, bzw. für den Beschleunigten selbst schneller. Dass bei Lichtgeschwindigkeit die Zeit anders verläuft als bei geringerer Geschwindigkeit usw... Das sie scheinbar "dehnbar" ist, dass sie nicht überall gleich schnell vergeht, kein Absolutum darstellt usw...
Zeit ist ein Phänomen, aber nur weil wir es nicht begreifen, sie in die Illusion zu versetzen, das halte ich für etwas Vorschnell.
Du: "Zeit gibt es nur in der Wahrnehmung. In Wirklichkeit gibt es nur das Jetzt."
Schöne Worte. Und ja, da ist etwas dran. Aber Zeit gibt es auch ausserhalb unserer Wahrnehmung. Nur weil wir sie wahr nehmen sagt das noch nichts darüber aus, dass es sie deswegen nur innerhalb unserer Wahrnehmung gibt und sie ausserhalb gar nicht existiert.
In Wirklichkeit gibt es nur das Jetzt... Was ist Wirklichkeit? ...