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Philosophische Betrachtungen

675 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Philosophie, Bewusstsein ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Philosophische Betrachtungen

25.09.2010 um 17:50
@Awaresum
Zitat von AwaresumAwaresum schrieb:Trotzdem gelten für das SEIN nicht die Kriterien von einem ETWAS
Könntest du erläutern warum nicht?
Sollte ich mir das in etwa so wie z.b Gravitation vorstellen, also wenn Materie da ist dann auch die Gravitation, wenn keine Materie dann auch keine Gravitation?
Zitat von AwaresumAwaresum schrieb:Ich kann lediglich sagen, dass es auch in diesem Fall bestimmte Inhalte aus dem Bewußtsein sein müssen, welche zu einer Kontinuität zusammengefügt werden, die man Traum nennt.
Es gibt keine Inhalte in diesem Bewusstsein, da noch nie eine Sinnesehrfahrung gemacht wurde, und auch keine mehr gemacht werden kann, da er keine Sinne besitzt.

Ich schreibe dieser Mensch hat garkeinen Sinn weil z.b ein von Geburt an Blinder Informationen über Farben bekommen kann, indem seine Hand über eine Flamme geführt wird mit der Behauptung : Das ist Rot, oder in den Schnee gehalten mit der Behauptung: Das ist Blau.

Stell dir einfach vor dieser Mensch wurde im Reagenzglas "hergestellt" ohne Sinne, ohne Sinneserfahrungen und ohne jede Aussicht diese je zu machen.


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25.09.2010 um 18:12
@Eikyu
Zitat von EikyuEikyu schrieb:Könntest du erläutern warum nicht?
Sollte ich mir das in etwa so wie z.b Gravitation vorstellen, also wenn Materie da ist dann auch die Gravitation, wenn keine Materie dann auch keine Gravitation?
Nein. Materie und ihre Wirkung (Gravitation) sind Kommunikationsmittel des Geistigen, um etwas von einem Bewußtsein in ein anderes zu vermitteln. Ohne diese Kommunikationsmittel können bestimmte Lebewesen wie wir Menschen, ebenso Tiere und Pflanzen, nicht mitander kommunizieren.

Die Kommunikationsmittel sind nicht das SEIN, sondern das vom SEIN Getrennte.
Zitat von EikyuEikyu schrieb:Es gibt keine Inhalte in diesem Bewusstsein, da noch nie eine Sinnesehrfahrung gemacht wurde, und auch keine mehr gemacht werden kann, da er keine Sinne besitzt.
Sinneserfahrungen sind nicht das erschaffende Kriterium für Bewußtseinsinhalte, sondern nur das kommunikative Hilfsmittel, um Inhalte damit weiterzugeben. Unsere Sinne können nur Materielles erkennen. Doch alles Materielle sind "lediglich" die Kommunikationsmittel dessen, was sich in unseren Bewußtseinen befindet und wir benutzen diese Hilfsmittel, um uns einander mitzuteilen.

Ein Bewußtsein ohne Inhalte gibt es nicht. Nichtmal als Vorstellung. Denn man kann nur dann von Bewußtseinsinhalten sprechen, wenn mindestens EINER vorhanden ist. Ein leeres Bewußtsein ist schon vom Wort her nicht korrekt, derart bezeichnet zu werden, weil nichts da wäre, dessen man sich bewußt sein könnte.
Zitat von EikyuEikyu schrieb:Stell dir einfach vor dieser Mensch wurde im Reagenzglas "hergestellt" ohne Sinne, ohne Sinneserfahrungen und ohne jede Aussicht diese je zu machen.
Sowas ist nicht möglich. Auf diesem Planeten können Menschen lediglich in einem bestimmten Ausmaße die Kommunikationsmittel für Seelen erschaffen (=physische Körper) und sie dann anwenden. Doch kein Mensch verfügt über die geistige Fähigkeit, eine Seele zu erschaffen. Das können nur solche, die wir Götter nennen.


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25.09.2010 um 18:46
@Awaresum
Eikyu schrieb:

Stell dir einfach vor dieser Mensch wurde im Reagenzglas "hergestellt" ohne Sinne, ohne Sinneserfahrungen und ohne jede Aussicht diese je zu machen.


Sowas ist nicht möglich. Auf diesem Planeten können Menschen lediglich in einem bestimmten Ausmaße die Kommunikationsmittel für Seelen erschaffen und sie dann anwenden. Doch kein Mensch verfügt über die geistige Fähigkeit, eine Seele zu erschaffen. Das können nur solche, die wir Götter nennen.
Du meinst also es nicht möglich den genetischen Code so zu verändern, sei es zufällig oder durch Menschenhand, das ein Mensch ohne Sinne kreiert werden würde?
Und überhaupt, warum soll das eine Seele sein, dieser Mensch hat lediglich keine Sinne und keine Sinnesehrfahrungen, doch er atmet und ist aus Fleisch und Blut.

In der Tat gebe es nichts was sich in seinem Bewusstsein befinden würde, aber das Gehirn ist ja nicht Tot. Das Ich, sprich das Bewusstsein müsste irgendetwas "bearbeiten" was nicht von den Sinnen stammt.

Hier mal ein kleines Beispiel eines Blinden:
Ich bin 47 Jahre alt und von Geburt an blind. Daher kann ich die Frage, wie Blinde träumen, nur aus der Sicht des Geburtsblinden beantworten. Ich träume sehr oft und sehr viel und kann mich auch nach dem Aufwachen noch an sehr vieles erinnern. Da ich bald ein halbes Jahrhundert alt sein werde, habe ich in meinem Leben schon sehr viele Träume gehabt. Um es gleich vorwegzunehmen: Ich kann in meinen Träumen nicht sehen. Ich sehe weder Bilder, noch Farben, noch Dinge oder Menschen. In meinen Träumen spielen sich die Szenen, wenn die Träume ruhig verlaufen und nicht allzu durcheinandergeraten, fast so wie in meinem wirklichen Leben ab. Ich kann Dinge und Menschen berühren, kann die Stimmen der Menschen, von denen ich gerade träume, hören und kann mich mit ihnen unterhalten. Nur sehen kann ich sie nicht. Ich beschäftige mich auch tagsüber oft mit meinen Träumen, da sie, wie ich einmal in einem wissenschaftlichen Buch über Träume gelesen habe, sehr viel über unser Unterbewußtsein aussagen.
Quelle: http://www.anderssehen.at/alltag/berichte/traum2.shtml

Wenn das auf Sehen zutrifft, warum sollte es nicht auch auf Hören, Fühlen, Schmecken und Riechen zutreffen?


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25.09.2010 um 19:27
@Eikyu

Ich glaube hier hast du @Awaresum an einem ganz entscheidenen Punkt getroffen. Denn theoretisch könnte ein Mensch auch ohne Sinnesorgane geboren werden. Zumindest wäre es denkbar. Und dann? Was wäre dann in seinem Bewusstsein?

Wenn das was hier als Aufmerksamkeit betrachtet, das eigene SEIN ist, welches die Dinge um ihn herum erst dadurch erschafft, indem es seine Aufmerksamkeit darauf lenkt, dann müsste es auch in einem Menschen so allerlei Dinge in seinem Bewusstsein geben, auf die er seine Aufmerksamkeit lenken könnte. - Nur, was soll das sein?

Er hat weder Sinne, noch Erinnerungen an Sinneseindrücke. Im Grunde ist dann da nichts ausser sein eigenes SEIN. Und dieses kann aber nichts eigenes erschaffen, von dem ES selbst keinen Begriff und keinerlei Vorstellungen hat. Denn diese kommen ja nicht aus ihm selbst, sondern von Aussen.

So jemand hat aber keine Verbindung zur Aussenwelt. Also woher sollen Eindrücke herkommen, die man nicht machen kann ohne die Sinne? Ausser, da draussen um uns herum ist doch etwas, völlig unabhängig davon ob wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten oder nicht...


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25.09.2010 um 19:35
@Eikyu
Zitat von EikyuEikyu schrieb:Du meinst also es nicht möglich den genetischen Code so zu verändern, sei es zufällig oder durch Menschenhand, das ein Mensch ohne Sinne kreiert werden würde?
Der genetische Code ist ebensowenig ein Mensch, wie sein Körper, den er benutzt. Beides sind Kommunikationsmittel des Geistigen.
Zitat von EikyuEikyu schrieb:Und überhaupt, warum soll das eine Seele sein, dieser Mensch hat lediglich keine Sinne und keine Sinnesehrfahrungen, doch er atmet und ist aus Fleisch und Blut.
Atmen, Fleisch und Blut sind nichts, was für eine Seele zutrifft. Es sind die Getrenntheiten von der Seele, erschaffen, um sich damit kommunikativ auszudrücken.
Zitat von EikyuEikyu schrieb:Das Ich, sprich das Bewusstsein müsste irgendetwas "bearbeiten" was nicht von den Sinnen stammt.
Dieses "Irgendwas" kennt jeder von uns. Jeder Einzelne von uns benutzt Vorstellungen, für die es keine Sinnesorgane gibt, mit denen man das Vorgestellte erfahren könnte.

Auch reduzierst du hier Bewußtsein allein auf das Ich. Das gilt jedoch nur in einem ganz bestimmten Fall. Das habe ich weiter oben erwähnt, als ich beschrieb, was es bedeutet, wenn man sagt: "Ich bin mir darüber bewußt, dass..."

Wenn man Bewußtsein als "Ich" definiert, ist damit lediglich der Erlebnischarakter gemeint, den man jeweils erfährt.

Tatsächlich ist das ICH jedoch kein Bewußtsein in dem Sinne, sondern vielmehr ein Instrument, das man in der Psychologie den "Aufmerksamkeitsfokus" nennt, welchen man benutzt, um ihn auf die jeweiligen Inhalte seines Bewußtseins zu richten, sprich, auf die Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Vorstellungen, Überzeugungen, etc.

Der Fokus selbst ist nicht das Bewußtsein, sondern vielmehr der jeweilige Erlebnischarakter.

Stell dir das Ich wie ein Rohr vor, durch welches du blickst und du damit immer nur das erkennen kannst, was sich unmittelbar vor der Öffnung befindet. Das ist mit ICH gemeint, oder besser, der Aufmerksamkeitsfokus.

Ich benutze den Begriff "Bewußtsein" vielmehr als Ausdruck für die Summe seiner Inhalte.

Interessant wird es, wenn man Menschen fragt, was sie mit "Bewußtseinserweiterung" eigentlich meinen. Meinen sie ein Mehr an Inhalten, also mehr Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, etc. oder wollen sie ein noch größeres Ich, ein größeres "Rohr", genannt Aufmerksamkeitsfokus, mit dem sie mehr erkennen können? :)
Zitat von EikyuEikyu schrieb:Wenn das auf Sehen zutrifft, warum sollte es nicht auch auf Hören, Fühlen, Schmecken und Riechen zutreffen?
Ein solches Wesen wird trotzdem ein Lebewesen sein, wenn man ein Lebewesen dadurch definiert, dass es Aufmerksamkeit ausübt. Es ist lediglich nicht fähig mit etwas zu kommunizieren, was wir Sinne nennen.

Sinne sind nur dann von Bedeutung, wenn man die Materie als Kommunikationsmittel benutzt.


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25.09.2010 um 20:01
Ein Beispiel in Kurzfassung dafür, dass es auch andere Kommunikationsmittel gibt, als Sinnesorgane.

Das folgendes Beispiel ist von Wissenschaftlern, von Bewußtseins- und Verhaltensforschern durchgeführt worden, mit unterschiedlichen Probanden an unterschiedlichen Orten.

Eine Hundebesitzerin verläßt jeden Morgen das Haus, um zur Arbeit zu fahren. Während des Tages passt die Oma auf den Hund auf. Jeden Nachmittag steht der Hund zu einer bestimmten Zeit auf, geht an die Eingangstür, setzt sich dort hin und wartet, bis Frauchen nach Hause kommt. Wenige Minuten später trifft sie dann jeweils ein.

Nun kommt das Experiment:

Die Forscher wollten herausfinden, was da genau passiert, deswegen sagten sie zu der Frau: "Bitte kommen Sie an den nächsten Tagen zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause, die nur Sie bestimmen. Damit können wir ausschließen, dass der Hund lediglich einer Gewohnheit folgt."

Ergebnis:

Der Hund stand zu unterschiedlichen Zeiten auf und setzte sich an die Eingangstür. Immer ein paar Minuten bevor Frauchen nach Hause kam.

Erklärung der Wissenschaftler: "Keine Ahnung, wie der Hund das macht!"

Dieses Beispiel zeigt, dass es auch andere Kommunikationsformen als unsere Sinnesorgane gibt, mit denen sich ein Lebewesen (hier die Frau) einem anderen Lebewesen (hier der Hund) mitteilen kann.


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25.09.2010 um 20:08
@Awaresum
Zitat von AwaresumAwaresum schrieb:Atmen, Fleisch und Blut sind nichts, was für eine Seele zutrifft. Es sind die Getrenntheiten von der Seele, erschaffen, um sich damit kommunikativ auszudrücken.
Mag ja richtig sein, meine Intention war aber eher die, dass das atmen das fließen von Blut etc. eine Art Kommunikation mit dem noch leeren Bewusstein/Ich darstellen könnte.
Wenn noch keine Sinneseindrücke vorhanden sind, man sich aber den Körperfunktionen bewusst werden könnte, wie würden die sich presentieren?
Zitat von AwaresumAwaresum schrieb:Stell dir das Ich wie ein Rohr vor, durch welches du blickst und du damit immer nur das erkennen kannst, was sich unmittelbar vor der Öffnung befindet. Das ist mit ICH gemeint, oder besser, der Aufmerksamkeitsfokus.
Ja, nur ist da nichts...ich betrachte eine Bibliothek, aber leider ohne Bücher.
Ein solches Wesen wird trotzdem ein Lebewesein sein, wenn man ein Lebewesen dadurch definiert, dass es Aufmerksamkeit ausübt. Es ist lediglich nicht fähig mit etwas zu kommunizieren, was wir Sinne nennen.

Sinne sind nur dann von Bedeutung, wenn man die Materie als Kommunikationsmittel benutzt.
Das sollte allen klar sein, ein Mensch ohne Sinne wird wohl kaum seine neuesten Witze, oder seine Erlebnisse im Swingerclub zum besten geben können.
Es geht auch nicht darum ob es noch ein Lebewesen ist, oder nicht (sollte auch allen klar sein).
Es geht darum was sich dieser Mensch bewusst werden könnte, ob es zu einer bewussten Informationsverarbeitung kommt, und wie sich diese zeigt.


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25.09.2010 um 20:14
Zitat von AwaresumAwaresum schrieb:Ergebnis:

Der Hund stand zu unterschiedlichen Zeiten auf und setzte sich an die Eingangstür. Immer ein paar Minuten bevor Frauchen nach Hause kam.
Quelle?


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25.09.2010 um 20:14
@Eikyu
Zitat von EikyuEikyu schrieb:Wenn noch keine Sinneseindrücke vorhanden sind, man sich aber den Körperfunktionen bewusst werden könnte, wie würden die sich presentieren?
So was gibt es nicht. Ich meine, so ein rigoroses "Körper ja" aber "keine Sinneseindrücke".

Wenn es einen Körper gibt, dann gibt es auch die dafür entsprechenden "Hifsmittel", welche das Kommunikationsvermögen des Körpers vermitteln.


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25.09.2010 um 20:43
@Awaresum
Zitat von AwaresumAwaresum schrieb:So was gibt es nicht. Ich meine, so ein rigoroses "Körper ja" aber "keine Sinneseindrücke".
Sich seiner Körperfunktionen bewusst zu werden, bedeutet lediglich man könnte erfahren das man Ist.
Bitte erkläre mir warum sollte es kein "Körper ja", "Sinneseindrücke nein" geben?


Wenn ich denn Begriff der Qualia hernehme (ich hoffe das ist dir ein Begriff) dann beschreibt er z.b das Gefühl Warm, Kalt etc. mit einem Sinn, als subjektiven Erlebnisgehalt.
Könnte man soeine Erfahrung nicht auch rein mit der Erkenntnis das man Ist nachvollziehen?
Das Gefühl, oder besser der Eindruck man Ist, muss sich doch irgendwie gestalten, sich offenbaren...und ich mein jetzt nicht in Form von Sinneseindrücken.


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25.09.2010 um 22:24
@Awaresum
@Eikyu

Was ist eigentlich mit einem Neugeborenen? Ich meine, was ist da in dessen Bewusstsein eigentlich vorhanden? Zumindest in den ersten Augenblicken... Ausser einigen Eindrücken während der Schwangerschaft soviel wie nichts !

Und damit hätten wir zumindest für einige wenige Augenblicke so ein Wesen ohne Sinne bzw. ohne Sinneseindrücke. Denn darum geht es ja schließlich. Es entwickelt allmählich seine Sinne um Eindrücke von Aussen wahr zu nehmen, einzuordnen und abzuspeichern und später mit den vorhergehenden zu vergleichen durch Erinnerung.

Da ist dann aber nichts mit einer Aufmerksamkeit, die quasi ihre eigene Welt erschafft. Sondern da wird lediglich ein Lernprozess in Gang gesetzt durch die Aufmerksamkeit, die Dinge um einen herum richtig wahr zu nehmen und einzuordnen und mit den vorangegangenen Eindrücken durch die Erinnerung zu vergleichen. So werden Erfahrungen gemacht. Es muss immer schon etwas daseiendes geben, auf was sich das aus der Vorstellung durch die Erinnerung von bereits erfahrenem bezieht. Sonst funktioniert das ganze nicht.

Ich erinnere an das Beispiel mit der Wand und der Fliege. Das Bewusstsein muss erst mal die Erfahrung gemacht haben, was eine Wand und eine Fliege ist, es also schon irgendwie mal erlebt haben um diese Erfahrung durch Erinnerung mit dem Jetztzustand zu vergleichen und zu erkennen: Da ist eine Wand und da sitzt plötzlich eine Fliege drauf. Ohne diese vorangehende Erfahrung und das sich dadurch angeeignete Wissen würde man zwar etwas wahr nehmen, aber nicht wissen was es ist.

Und ohne Sinnesorgane würde man ausser seinem eigenen SEIN überhaupt nichts wahr nehmen. Was also soll dann in so einem Bewusstsein sein?

Wodurch wird es gefüllt? Wenn ich niemals je eine Fliege gesehen, gehört, gespürt oder irgend wahr genommen habe, wie soll sich mein Bewusstsein als Neugeborener, welches nahezu leer ist, so etwas wie eine Fliege vorstellen können? Es hat in sich nichts vergleichbares. Erst wenn die Fliege tatsächlich in meinen Erfahrungshorizont durch ihr Erscheinen eintritt, nehme ich sie als etwas mir bislang unbekanntes wahr. Und beim nächsten Mal weiß ich es dann schon einzuordnen.

Aber wie heißt es so schön: Von Nichts kommt nichts. - Ich glaube das einfach nicht, dass die Welt um uns herum nur IN uns durch unsere Aufmerksamkeit erst erschaffen wird. Und wenn es so wäre, wie kommt es dann, dass in ein und demselben Raum verschiedene Menschen sich die gleiche Welt bilden?

In einer Wohngemeinschaft (also eine relativ kleine Welt, die von mehreren gleichermaßen bewohnt wird) wissen alle genau wo die Küche, wo das Badezimmer liegt, wie die Räume aussehen, wo der Herd, die Spüle, das Klo und die Dusche stehen. - Obwohl doch alles das nur eine Erscheinlichkeit sein soll, die sich das jeweilige Bewusstsein, sprich, die Aufmerksamkeit jedes einzelnen selber erst bildet...

Ist da nicht doch ein kausaler Zusammenhang zwischen dem äusseren und dem inneren? Und wenn dieser bei allen der gleiche ist - Dann lässt dies doch eher den Rückschluss zu: Da ist etwas ausserhalb von uns, was jeder in gleicher Weise wahr nehmen kann.


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25.09.2010 um 22:49
@Awaresum

Ok, ich sehe schon, wenn man Kritik übt, ist man nicht mehr von Interesse.
Wenn du schon mit den sogenannten "morphogenetischen Feldern" kommst - Frage: Wer entwirft sie eigentlich? Bzw. woher kommen sie?

Die Aufmerksamkeit???
Sicher nicht. Allerhöchstens die göttliche Aufmerksamkeit, aber wohl kaum die eines jeden Geschöpfes, sprich Lebewesens. Wir könnten hier vielleicht am ehesten noch von so etwas wie einem kollektiven Bewustseins sprechen, obschon ich nicht so recht daran glaube. Aber das wäre eine Erklärung für diese Phänomene.

Das wäre dann allerdings etwas, welches nicht in unserem eigenen Bewusstsein formiert wird, sondern ausserhalb von diesem, in einem Bereich, auf das alles was lebt, auf eine bestimmte Weise Zugriff haben könnte. Das wäre dann eine Aufmerksamkeit jenseits unseres eigenen SEINS allerdings.


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25.09.2010 um 22:49
@Eikyu
Zitat von EikyuEikyu schrieb:Könnte man soeine Erfahrung nicht auch rein mit der Erkenntnis das man Ist nachvollziehen?
Das Gefühl, oder besser der Eindruck man Ist, muss sich doch irgendwie gestalten, sich offenbaren...und ich mein jetzt nicht in Form von Sinneseindrücken.
Der Eindruck, dass man ist, im Sinne von Vorhandensein, entsteht nur dann, wenn es zu einem Identifizierungsvorgang kommt. Nur dafür benötigt man ein Ich. Dabei ist das, womit man sich jeweils identifiziert, nicht ausschließlich auf Sinneswahrnehmungen beschränkt. Du kannst dir genauso etwas vorstellen zu sein, und dann beispielweise den Eindruck haben "Ja, das bin ich. Ich fliege gerade über das Haus, in dem ich wohne".

Solche Eindrücke kennen wir nur aus dem, was wir als Traum bezeichnen. Doch der Erlebnischarakter ist nicht im geringsten Maße eingeschränkt, weder schlechter noch besser, als würde man tatsächlich über ein Haus fliegen (also lediglich mit seinem Körper) und diesen Eindruck über die Sinnesorgane vermittelt bekommen, wie beispielsweise die Wahrnehmung der Luft am Körper, während man über das Haus fliegt, oder das Gefühl, keinen festen Boden mehr unter den Füßen zu spüren.

Die Qualität des Erlebnischarakters hängt ausschließlich davon ab, mit welcher Intensität die Aufmerksamkeit dieses Erlebnis erschafft.


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25.09.2010 um 23:02
Ich mische mich trotzdem mal dazwischen... Bei jemandem, der weder weiß was ein Haus ist, noch was Fliegen ist, der sich davon keinen Begriff machen kann, der kann sich so etwas auch nicht einmal im Traum vorstellen.

Insofern ist der Erlebnischarakter in einem Traum auch immer von den Vorerfahrungen abhängig. Ohne zu Wissen und je erfahren zu haben was ein Haus ist und was Fliegen ist, kann man sich so etwas auch nicht vorstellen.

Was soll sich jemand darunter vorstellen, wenn ich sage: Denk dir mal den Mond? - Wenn so jemand den Mond noch nie gesehen noch je davon gehört hat? Er weiß es nicht einzuordnen und wird auch nie davon träumen können...

Die Qualität eines Erlebnischarakters hängt zwar schon auch davon ab, wie intensiv man mit seiner Aufmerksamkeit dabei ist oder war, das besagt aber nicht, dass die Aufmerksamkeit erst diesen Erlebnischarakter erschafft. Er ist als potentielle Möglichkeit generell vorhanden. Die Frage ist nur, in wieweit das Individuum von diesen Möglichkeiten auch Gebrauch macht.

Im Klartext an einem Beispiel: Ich kann mit einem Paragleiter über ein Haus fliegen. Wenn ich allerdings dabei Zeitung lese und ich das ohnehin schon hundermal gemacht habe und meine Aufmerksamkeit dadurch auf die Inhalte richte, die in der Zeitung stehen, erlebe ich so gut wie gar nichts davon, was den Erlebnischarakter betrifft mit einem Paragleiter über ein Haus zu fliegen.

Insofern hängt das natürlich von meiner Aufmerksamkeit ab, wie groß mein Erlebnischarakter ist. Aber die potentiellen Möglichkeiten sind durch die äusseren Vorgaben gegeben, ich muss sie eben nur wahr nehmen. Inwieweit ich das tue, das hängt allerdings von meiner Aufmerksamkeit selbst ab.


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25.09.2010 um 23:21
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Wodurch wird es gefüllt? Wenn ich niemals je eine Fliege gesehen, gehört, gespürt oder irgend wahr genommen habe, wie soll sich mein Bewusstsein als Neugeborener, welches nahezu leer ist, so etwas wie eine Fliege vorstellen können?
Wenn du niemals eine Fliege gesehen, gehört .... gibt es für dich als Neugeborener keine Fliege. Nichtmal in deiner Vorstellung.
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Was ist eigentlich mit einem Neugeborenen? Ich meine, was ist da in dessen Bewusstsein eigentlich vorhanden? Zumindest in den ersten Augenblicken... Ausser einigen Eindrücken während der Schwangerschaft soviel wie nichts !

Und damit hätten wir zumindest für einige wenige Augenblicke so ein Wesen ohne Sinne bzw. ohne Sinneseindrücke
Im Bewußtsein eines Neugeborenen sind sämtliche Bewußtseinsinhalte aus früheren Daseinsformen vorhanden, aber nicht beliebig zugänglich. Das hat etwas damit zu tun, dass sich die Aufmerksamkeit auf das aktuelle Dasein konzentrieren soll, neue Erfahrungen machen und daraus lernen soll.

Bei jedem Daseinswechsel werden die neu gemachten Erfahrungen als Erinnerungen im Bewußtsein gespeichert, und zwar in dem Bereich, den wir das Unterbewußtsein nennen. Deswegen kommen Babys immer mit einem relativ "sauberen" Bewußtsein zur Welt.

Im Laufe der Daseinsform kann es dann passieren, dass sich der Mensch an etwas erinnert, was nicht zu seinem aktuellen Dasein gehört. Und die Wissenschaftler, die solche Fälle untersuchen, sind sprachlos und können es nicht erklären, wie es möglich sein kann, dass sich bestimmte Menschen an etwas erinnern, beispielsweise an Orte oder Ereignisse, bei denen es vollkommen ausgeschlossen werden kann, dass sie diese während ihre aktuellen Daseins aufgesucht oder sie erfahren haben.

Das zeigt, dass der Zugang zum Unterbewußtsein nicht vollkommen "dicht" ist, sondern es gelegentlich auch zu solchen Erinnerungen an Erfahrungen aus früheren Daseinsformen kommen kann.
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Ist da nicht doch ein kausaler Zusammenhang zwischen dem äusseren und dem inneren? Und wenn dieser bei allen der gleiche ist - Dann lässt dies doch eher den Rückschluss zu: Da ist etwas ausserhalb von uns, was jeder in gleicher Weise wahr nehmen kann.
Er ist keinesfalls dergleiche, wie du schreibst.

Ein Beispiel:

Drei Männer gehen nebeneinander durch dieselbe Stadt. Der Erste "sieht" nur Autos. Der Zweite sieht nur die Frauen, der er aufreißen will. Und der Dritte sieht nur Häuser, weil ihn Architektur interessiert. Alle drei Männer könnten Dasselbe sehen. Aber sie tun es nicht. Sie sehen immer nur das, was sie sich mit ihrer bevorzugten Sichtweise selbst erschaffen haben, zu sehen. Alles andere wird ausgeblendet.

Fragst du beispielweise anschließend Denjenigen, der sich nur für Architektur interessiert "Hast du diese hübsche Blondine vorhin bemerkt, die uns entgegenkam und uns angelächelt hat?" dann wird er antworten: "Welche Blondine?" :)

Du bestimmst also, was du sehen willst. Und es ist nicht so, wu du sagst, dass der "...Zusammenhang zwischen dem äußeren und inneren bei allen der gleich ist."

Jeder sieht nur das, was er sehen will.


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25.09.2010 um 23:28
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Ok, ich sehe schon, wenn man Kritik übt, ist man nicht mehr von Interesse.
Solche Bemerkungen kannst du dir sparen, weil sie hier niemanden weiterbringen.

Nur weil ich nicht sofort und unverzüglich alles stehen und liegen lasse, um dir zu antworten, bedeutet keinesfalls, dass ich dich nicht beachte.

Du bist ungeduldig, das ist alles.


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25.09.2010 um 23:35
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Bei jemandem, der weder weiß was ein Haus ist, noch was Fliegen ist, der sich davon keinen Begriff machen kann, der kann sich so etwas auch nicht einmal im Traum vorstellen.
Wo steht, ich oder jemand hätte geschrieben, dass es auch für solche gilt, die weder wissen, was ein Haus noch was fliegen ist?

Bitte halte dich an das, was tatsächlich geschrieben steht. Am besten du benutzt die Zitatfunktion.


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25.09.2010 um 23:41
@Awaresum

Also dass es für jemanden, der noch nie eine Fliege gesehen oder erlebt oder irgend erfahren hat, nicht gibt, das nehme ich dir nicht ab. Da kommt ein Neugeborenes zur Welt und hat davon was es umgibt keinen blassen Schimmer. - Trotzdem gibt es alles das was es umgibt. Es weiß es nur nicht einzuordnen. Aber das heißt nur für das Neugeborene: Unbekannt. Abspeichern, könnte mal wichtig sein und später: Aha, ja jetzt ist es mir bekannt...

Die Sache mit einer früheren Daseinsform, nehme ich dir mal ab. Das halte ich durchaus für möglich. Und auch, dass so etwas im Unterbewusstsein abgespeichert ist. Solche Phänomene gibt es nämlich tatsächlich, dass sich jemand an einen Ort erinnert, den er vormals noch nie gesehen hat...

Ich gebe dir auch Recht damit, dass jeder das was um ihn herum ist, anders wahr nimmt. Dein Besipiel ist durchaus nachvollziehbar. Nur: Wenn diese drei Personen durch ein und dieselbe Stadt ziehen und alle drei unterschiedliche Dinge wahr genommen haben, aufgrund dessen weil sie ihre Aufmerksamkeit auf verschiedene Dinge konzentriert haben - Dann besagt das doch das es sowohl Autos, Häuser und Frauen dort gegeben haben muss. Der eine hat eben nur die Autos, der andere nur die Häuser und der dritte nur die Frauen wahr genommen, weil seine Aufmerksamkeit entsprechend darauf ausgerichtet war. Aber es besagt, dass Autos, Häuser und Frauen in der Stadt durchaus vorhanden waren.

Nur für den betreffenden selbst waren da eben dann NUR Autos, oder NUR Häuser oder NUR Frauen. Aber in Wirklichkeit war da alles davon und sicher noch mehr. Heißt: In der Stadt war in Wirklichkeit eine ganze Menge los. Nur jeder hat davon nur einen Teil wahr genommen. Das heißt doch aber nicht, dass nur das was der einzelne davon wahr genommen hat in der Stadt gewesen ist? Es war alles das was alle zusammen wahr genommen haben da, denn sonst hätten sie es nicht auf so unterschiedliche Weise wahr nehmen können, oder? Und sicher war da noch ein Kran auf einer Baustelle, eine Straßenbahn, ein paar Hunde und Vögel, ein Eisladen usw... Was keiner von den dreien wahr nahmen...

Heißt doch: Wir nehmen wahr, was ist - Aber wir filtern aufgrund unserer eigenen Aufmerksamkeit, die sich auf etwas bestimmtes fokusiert. Was doch aber nicht sagt, dass alles das was unser Bewusstsein herausfiltert nicht existiert?


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25.09.2010 um 23:47
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Also dass es für jemanden, der noch nie eine Fliege gesehen oder erlebt oder irgend erfahren hat, nicht gibt, das nehme ich dir nicht ab.
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Das Bewusstsein muss erst mal die Erfahrung gemacht haben, was eine Wand und eine Fliege ist
Ich weiß nicht, was du damit bezweckst, aber in einem Posting schreibst du, dass du es mir nicht abnimmst, und schon im übernächsten Posting bestätigst du, was ich sage.

Testest du meine Aufmerksamkeit? :)


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