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Philosophische Betrachtungen

675 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Philosophie, Bewusstsein ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Philosophische Betrachtungen

10.08.2010 um 23:41
Zitat von gondolfinogondolfino schrieb:Entgleist der Zug währenddessen, merkt man dann auch nichts?
Das läßt sich nicht verallgemeinern. Es ist abängig davon, mit welcher Intensität jemand seine Aufmerksamkeit auf etwas Anderes als das Zugerlebnis gerichtet hat.

Vielleicht kennst du ja das Prinzip, welches ich hier aufzeige. Es gibt Menschen, die haben ihre Aufmerksamkeit so weit von den Sinneserfahrungen abgezogen, dass man neben ihnen eine Kanone abfeuern könnte, und sie würden nichts davon bemerken.

Bei einem Zugunglück, bei dem man verletzt wird, ist es jedoch in den allermeisten Fällen so, dass sich die Aufmerksamkeit unverzüglich wieder auf die Sinneserfahrungen richtet.

Aber das ändert nichts am hier aufgezeigten Prinzip. Die Intensität und Qualität deiner ausgeübten Aufmerksamkeit entscheidet darüber, was du jeweils erfährst.


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10.08.2010 um 23:53
Zitat von gondolfinogondolfino schrieb:Für mich hört sich das so an, als würdest Du die Welt auf das reduzieren was Deine Aufmerksamkeit fassen kann, oder liege ich da falsch?
Du liegst nicht falsch. - Es stimmt.

Aber meine Aufmerksamkeit bestimmt nicht darüber, was deine Welt oder die eines anderen ist. Damit hab ich nix zu tun. :)

Das ist jeweils der Job desjenigen, der Aufmerksamkeit ausübt. Sprich, jedes Lebewesen bestimmt für sich darüber, was es als "eine Welt" bezeichnet.
Zitat von gondolfinogondolfino schrieb:Dies erlaubt Dir eine Bewertung dieser Inhalte, aber meinst Du damit würden der Zug, der Tunnel und die Landschaft aus dem Raum verschwinden oder sich nicht mehr bewegen?
Zug, Tunnel und die Landschaft sind pure Materie. Und alles Materielle entsteht nur dann, wenn eine Messung (siehe Quantentheorie)... sprich Aufmerksamkeit ausgeübt wird.

Daraus ergibt sich die Antwort auf deine Frage.


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11.08.2010 um 00:22
@Awaresum
Zitat von AwaresumAwaresum schrieb:Aber das ändert nichts am hier aufgezeigten Prinzip. Die Intensität und Qualität deiner ausgeübten Aufmerksamkeit entscheidet darüber, was du jeweils erfährst.
Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel, hier beschreibst Du allerdings die Ausnahme und nicht die Regel. Denn es ist wohl auch kaum wünschenswert seine Aufmerksamkeit von dem was Dein Bewusstsein durchs Leben trägt, soweit zu entfernen, daß man nichtmals mitbekommt ob man in Lebensgefahr schwebt. Das passiert normalerweise nur unter enormem Drogeneinfluss oder sowas.

Aufmerksamkeit ist an Dein Leben gekoppelt, Dein Leben ist etwas, etwas das war bevor Du auch nur darüber nachdenken konntest. Welche Aufmerksamkeit ist für Deine Anwesenheit verantwortlich?
Zitat von AwaresumAwaresum schrieb:Aber meine Aufmerksamkeit bestimmt nicht darüber, was deine Welt oder die eines anderen ist. Damit hab ich nix zu tun.
Du unterschätzt vieleicht die Aufmerksamkeit, wenn nur Du alleine es wärst, die eine besäße dann könntest Du damit recht haben. Jedoch sind wir von viel mehr Aufmerksamkeit umgeben als Dir vieleicht bewusst ist.
Zitat von AwaresumAwaresum schrieb:Zug, Tunnel und die Landschaft sind pure Materie. Und alles Materielle entsteht nur dann, wenn eine Messung (siehe Quantentheorie)... sprich Aufmerksamkeit ausgeübt wird.
Was spricht dagegen, daß sogar der Raum selbst eine Aufmerksamkeit besitzt?

Das würde zumindest erklären, warum der Zug, die Landschaft und auch Du Dich weiterbewegst, obwohl Deine eigene Aufmerksamkeit vieleicht woanders liegt. Denn letztlich vergeht Zeit, und die verändert Deinen Zustand, egal wo du mit Deiner Aufmerksamkeit hinflüchtest.

Someone is watching you ;)


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11.08.2010 um 00:31
Zitat von gondolfinogondolfino schrieb:Was spricht dagegen, daß sogar der Raum selbst eine Aufmerksamkeit besitzt?
Raum lösgelöst von einem Etwas gibt es nicht.

Die Eigenschaft "Raum" entsteht erst beim Akt der Beobachtung. Sie ist eine Zugabe, eine geistige Anschauung, und nichts, was einem Ding oder Etwas innewohnt.

Ohne Aufmerksamkeit auf ein Etwas auszuüben, was einen Raum einnimmt, gibt es keinen Raum.

Oder kannst du ein Beispiel nennen für einen Raum, in dem sich nichts befindet? Wofür sollte es dann einen Raum geben, der nichts beinhaltet? Daran erkennst du, dass die Notwendigkeit für das Vorhandensein eines Raumes nur dann gegeben ist, wenn es einen Inhalt dazu gibt.


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11.08.2010 um 00:39
Oder kannst du ein Beispiel nennen für etwas, das keinen Raum einnimmt?
Ja, Aufmerksamkeit.

Der Raum ist möglicherweise eine Aufmerksamkeit. Dadurch finden sich ja auch soviele nette Etwas´se darin.


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11.08.2010 um 00:45
Dein Leben ist etwas, etwas das war bevor Du auch nur darüber nachdenken konntest.
Ein herrliches Paradaxon. :)

Magst du mir und uns erklären, wie du etwas über mein Leben wissen kannst, bevor es mich gab und ich darüber nachdenken konnte?


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11.08.2010 um 00:48
@gondolfino

"Raum" ist ein Parameter, der nur für materielle Dinge gilt. Die sind zwar letzten Endes auch nur "geistige Dinge", aber der Parameter Raum gilt nur für solche geistigen Anschauungen, die wir als Materie bezeichnen.


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11.08.2010 um 00:57
Zitat von AwaresumAwaresum schrieb:Die Eigenschaft "Raum" entsteht erst beim Akt der Beobachtung. Sie ist eine Zugabe, eine geistige Anschauung, und nichts, was einem Ding oder Etwas innewohnt.
Die Eigenschaft des Raums entsteht nicht erst durch die Beobachtung.
Die leere Tasse selbst hat ein begrenztes Nichts, diese Nichts ist allerdings Sauerstoff hier auf der Erde. Der Raum definiert sich nicht erst durch uns, wir nennen ihn nur so aber er war schon vorher da. Der Raum bzw. das Universum hat sicherlich auch ein Bewusstsein. Nicht so wie wir es für uns sehen aber doch eine Gesetzmässigkeit in der sich das Universum erfährt bzw. nach diesen Regeln funktioniert und arbeitet.


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11.08.2010 um 01:00
@DonFungi

Wenn du keine Aufmerksamkeit auf etwas richtest, was du "Raum" nennst, wo ist er dann für dich?


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11.08.2010 um 01:02
@Awaresum
Für mich nicht bekannt aber dennoch vorhanden.


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11.08.2010 um 01:02
"Wenn du keine Aufmerksamkeit auf etwas richtest, was du "Raum" nennst, wo ist er dann für dich?"

so eine schön formulierte frage , das nichts ist immer und überall ....


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11.08.2010 um 01:05
Zitat von DonFungiDonFungi schrieb:Für mich nicht bekannt aber dennoch vorhanden
Der erste Teil deines Satzes ist die einzig richtige Antwort.

Der zweite Teil ist eine Vermutung. :)


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11.08.2010 um 01:10
Zitat von helmfriedhelmfried schrieb:das nichts ist immer und überall ....
Noch ein herrliches Paradoxon :)

Denn in dem Moment, in dem du dem Nichts irgendwelche Eigenschaften zuordnest, ist es kein Nichts mehr, sondern ein Etwas.


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11.08.2010 um 01:14
@Awaresum
Die Vermutung ist eine Annahme das gestehe ich dir ein, aber es verhält sich wie mit der Tasse die ich beschrieben habe. Das Nichts in der leeren Tasse ist kein Nichts. Es ist ein begrenztes Nichts.
In diesem Falle Luft. Auch wenn ich nichts wüsste vom Raum (Universum) unterliege ich dessen Gesetzmässigkeiten. Auch wenn ich mir dessen nicht bewusst bin werde ich davon beeinflusst.


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11.08.2010 um 01:18
Zitat von DonFungiDonFungi schrieb:Das Nichts in der leeren Tasse ist kein Nichts
Das stimmt.

Alles andere, was du über das "Nichts in der Tasse" schriebst, ist nur insofern als ein Nichts zu bezeichnen, wenn du es als Abwesenheit von Kaffee verstehst :)


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11.08.2010 um 01:28
@Awaresum

wieviele eigenschaften müßte man denn bedienen um aus dem "all" einen eben diesen zugrunde liegenden übergeordneten begriff allverstandener existens und deren einnehmung durch die wahrnehmung beschreiben zu lassen um das "nichts aus unserer vermutung ausklammern zu können .
mag ja richtig sein das die existenz der toten oder untoten dinge keiner wahrnehmung bedarf um sich zu erhalten , bliebe dann aber die frage nach dem sein des lebens gegenüber dem sein des nichtlebendigen worauf das leben eine antwort gibt wie in unserer zivilisation.
stell dir mal vor wir wären humanoiden die nur auf ihre umwelt reagieren ohne eine antwort zu geben .
dann wäre das alles oder die sinnigkeit nach dem blick in die ferne gegeben als nichtig .
deshalb find ich die these des beobachters und dessen beobachteten objekt das dem beobachter erst den charakter der situation verleiht schon verführender und halte die dinge die wir mehr oder weniger kennen nur als eine projektion unserer vergangenen und gegenwärtigen idee einer bergreifenden vorstellung des realistischen .


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11.08.2010 um 01:33
@Awaresum
Den Kaffe kannste vorerst mal vergessen. Geh bitte noch mal nachlesen und mach dir darüber noch mal Gedanken. Ich geh jetzt schlafen.

Morgen, youw ist eigentlich schon Heute, bin ich gerne bereit über das nichts in der leeren Tasse zu philosophieren, aber heute ist müde angesagt :D


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11.08.2010 um 01:34
Dein Leben ist etwas, etwas das war bevor Du auch nur darüber nachdenken konntest.


Ein herrliches Paradaxon.

Magst du mir und uns erklären, wie du etwas über mein Leben wissen kannst, bevor es mich gab und ich darüber nachdenken konnte?
Das fragst Du vieleicht besser Deine Eltern :)
Ich denke daß Ihre Aufmerksamkeit an Deinem Leben wohl sehr viel mehr verantwortlich ist, als ich es jemals sein könnte.

Aber darum geht es ja nicht, du hast sicher verstanden worauf ich hinausmöchte. Die Aufmerksamkeit die Du und Ich haben, ist mit Sinneseindrücken, Emotionen, Gefühlen, eben dem Leben selbst verknüpft. Du selbst schreibst Ihr die Fähigkeit zu, sich aus dieser Zone soweit zu entfernen, daß man nichtmals ein Zugunglück mitbekommen würde. Wieso sollte es also so abwegig sein, daß bereits vor Deiner Geburt diese Aufmerksamkeit da war, ohne ein "Etwas" zu sein, wie Du es beschreibst?

Ich weiß das nicht, aber diese Möglichkeit ist genauso wahrscheinlich wie noch viele andere Theorien.
Zitat von AwaresumAwaresum schrieb:"Raum" ist ein Parameter, der nur für materielle Dinge gilt. Die sind zwar letzten Endes auch nur "geistige Dinge", aber der Parameter Raum gilt nur für solche geistigen Anschauungen, die wir als Materie bezeichnen.
Eine sehr verwirrende formulierung, dann treffe ich meine Ausage anders ohne den von Dir gesetzten Begriff "Raum"
Zitat von AwaresumAwaresum schrieb:Zug, Tunnel und die Landschaft sind pure Materie. Und alles Materielle entsteht nur dann, wenn eine Messung (siehe Quantentheorie)... sprich Aufmerksamkeit ausgeübt wird.
Was, wenn es eine ständige Aufmerksamkeit gibt?
Zitat von gondolfinogondolfino schrieb:Das würde zumindest erklären, warum der Zug, die Landschaft und auch Du Dich weiterbewegst, obwohl Deine eigene Aufmerksamkeit vieleicht woanders liegt. Denn letztlich vergeht Zeit, und die verändert Deinen Zustand, egal wo du mit Deiner Aufmerksamkeit hinflüchtest.



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11.08.2010 um 01:37
@helmfried
Zitat von helmfriedhelmfried schrieb:deshalb find ich die these des beobachters und dessen beobachteten objekt das dem beobachter erst den charakter der situation verleiht schon verführender und halte die dinge die wir mehr oder weniger kennen nur als eine projektion unserer ...
Wer, was denkst du, ist der Projizierende deiner Bewußtseinsinhalte, also deiner Erinnerungen, Überzeugungen, Anschauungen, Gedanken, Gefühle, Vorstellungen, etc. deren Summe du "Universum" nennst?


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11.08.2010 um 01:47
@gondolfino
Zitat von gondolfinogondolfino schrieb:Wieso sollte es also so abwegig sein, daß bereits vor Deiner Geburt diese Aufmerksamkeit da war, ohne ein "Etwas" zu sein, wie Du es beschreibst?
Ich sage ja nicht, dass es abwegig ist. Ich fand nur das daraus entstandene Paradoxon so schön.

Es ist ganz und gar nicht abwegig zu sagen, dass man vor der Geburt des physischen Körpers bereits "lebendig" war. Ich unterstreiche das sogar sehr deutlich !
Zitat von gondolfinogondolfino schrieb:Was, wenn es eine ständige Aufmerksamkeit gibt?
Sehr gute Frage. Kompliment !

Denkst du, das könnte man mit einer logischen, nachvollziehbaren Argumentationskette nachweisen, dass es eine ständige Aufmerksamkeit geben MUSS ?


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