off-peak schrieb am 31.08.2020:Wo liegt Dein Problem? Du hattest nach einem Beispiel fuer Kausalitaet gefragt. Als sich es nannte, tatest Du so, als waer dem nicht so. Und kamst mit aus A folgt B. Mein Beispiel erfuellt allerdings genau diese Bedingung.
Ich gehe mal wohlwollend davon aus, dass du dich einfach nur missverständlich ausgedrückt hast und eigentlich "Wirkung" (statt "Folge") meintest...?
:)off-peak schrieb am 31.08.2020:Also, wo hapert's denn?
Naja, es hapert(e) vor allem daran, dass du Sachverhalte nicht klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, sondern dich stattdessen scheinbar mit Suggestionen durchzumogeln versucht hast. Mit
"Masse/Gravitation--> Trägheit" ist in etwa so viel ausgesagt wie mit
"Affe/Evolution --> Mensch", nämlich nahezu nichts, weshalb es für derartige Antworten in der Schule nicht nur bestenfalls einen halben Punkt gegeben hätte, sondern man insbesondere von einer Diskussion unter vermeintlich interessierten Diskussionsteilnehmern auch weitaus mehr erwarten würde, ganz abgesehen davon, dass bei derart verknappten Antworten Missverständnisse förmlich vorprogrammiert sind.
Es stört auch insbesondere deshalb, weil es halt müßig ist, jemanden das jeweilige Verständnis von Kausalität aus der Nase ziehen zu müssen. Denn Fakt ist nun einmal, dass sich auch hinter der berühmten Kausalität letztendlich nur ein
von Menschen erfundendes und erdachtes Konzept verbirgt, weshalb es mindestens ein Dutzend verschiedene Theorien und Auffassungen zu Kausalität gibt, wenn nicht sogar mehr*. Wenn man will, kann man den Begriff der Kausalität natürlich auch so weit dehnen, dass nahezu "alles Mögliche" darunter fällt. Im engeren Sinne zählen aber eben nur Beziehungen zwischen raumzeitlich lokalisierbaren Ereignisse/Zuständen dazu. Insbesondere ist die Relation von Ursache und Wirkung vom "bloß" logischen Zusammenhang von
Grund und Folge zu unterscheiden. Das wird spätestens dann interessant, wenn man sich bspw. vor Augen führt, dass etwa diverse Erhaltungssätze logisch aus dem sog. Noether-Theorem abgeleitet werden können, was aber nur eines von unzähligen Beispielen aus der theoretischen Physik ist. Um hier vielleicht ein simples Beispiel zu bringen... Das klassische Fallgesetz:
Ein in Ruhe befindlicher und fallen gelassener Körper hat nach der Zeitspanne t die Strecke s = 1/2*gt^2 zurückgelegt.Definiert man nun die Geschwindigkeit v als erste Ableitung des Weges s nach der Zeit t, folgt aus dem Fallgesetz (rein logisch-mathematisch, wohlgemerkt), dass die Geschwindigkeit v proportional zur verstrichenen Zeit t ist (d.h. v = ds/dt = gt). Und dieser proportionale Zusammenhang hat dann eben nix mehr mit Kausalität zu tun, sondern folgt aus dem Fallgesetz mit Hilfe von Mathematik/Logik.
Ein anderes berühmtes Beispiel der jüngeren Geschichte wäre etwa die logische Konsequenz der Existenz des Higgs-Bosons aus dem Standardmodell der Elementarteilchenphysik.
In der Realität ist der Zusammenhang zwischen der Natur und den sie beschreibenden mathematisch-physikalischen Theorien (sowie der ihnen innewohnenden Logik) natürlich weitaus komplexer, als er hier in halbwegs überschaubaren Beiträgen dargestellt werden kann...
*eine Einführung findet sich bspw. hier...
Wikipedia: Kausalität#Philosophiehttps://plato.stanford.edu/entries/causation-metaphysics/