@KaoSKerosin KaoSKerosin schrieb:Philosophie ist Grundlagenforschung...
Nein. Philosophie ist Grundlagensetzung. Und auf den gesetzten Grundlagen kann dann Forschung betrieben werden. Bei den Naturwissenschaften ist z.B. der methodische Naturalismus eine solche durch die Philosophie gesetzte Grundlage. Das heißt nicht, dass diese Grundlagen nicht erneut durch Philosophen hinterfragt werden können - Beispiel: Karl R. Popper: Logik der Forschung - aber das ist dann nicht Forschung, sondern Kritik.
KaoSKerosin schrieb:Jedoch verlangt Sie eine Geistige Freiheit alles bisher gelernt in Frage zu Stellen.
Das reicht aber nicht aus. Philosophie verlangt auch Konsequenz in der Anwendung der Logik und Stringenz in der Verwendung von zuvor definierten Begriffen. Erst dann kann philosophische Kritik zu neuen und tieferen Einsichten führen.
KaoSKerosin schrieb:Ist das Universum ein unbelebtes System?
Definiere bitte "Universum" "unbelebt" und "System" im von Dir gemeinten Kontext, dann können wir gern darüber diskutieren. Aus meiner Sicht - die ich bereits begründet hatte - ist das Universum kein Lebewesen. Es hängt nun von Deinen Definitionen ab, ob man das Universum doch als belebtes System auffassen kann - aber dazu müsstest Du zunächst Definitionen liefern, die wir dann gemeinsam auf Stichhaltigkkeit abklopfen können. Vorher ist das alles nur Schattenfechterei.
KaoSKerosin schrieb:Wissenschaft und Philosophie gehören zwar zusammen aber dennoch kochen beide ihre eigene Suppe ...
Philosophie ist umfassender als Wissenschaft, weil sie letztere einer Kritik unterziehen kann, aber selber keine Wissenschaft, während Wissenschaft die Anwendung einer bestimmten Methode ist - bei Naturwissenschaften eben das experimentelle Prüfen von Hypothesen und das Verallgemeinern von Hypothesen zu Theorien - aber keine Philosophie, weil letztere kein Gegenstand der Wissenschaft ist - es sei denn im Rahmen von Kulturgeschichte.
KaoSKerosin schrieb:Ich glaube das rein Wissenschaftlich betrachtet unsere Äußerung Humbug sind.
Darüber kann die Wissenschaft kein Urteil fällen, weil metaphysische Fragen kein Gegenstand der Naturwissenschaften sind. Sie bleiben außen vor. Um ein Urteil fällen zu können, müssen solche Fragen wissenschaftlich zugänglich gestaltet werden. Und wenn man behauptet, dass Evolution als Akteur auf Fehler korrigierend einwirkt bzw. das Universum als Lebewesen bezeichnet, dann ist das nicht metaphysisch, sondern in den Bereich der Wissenschaften fallend. Und aus wissenschaftlicher Sicht sind solche Behauptungen dann in der Tat Humbug, wie bereits hinreichend begründet worden ist.
KaoSKerosin schrieb:Problematisch ist das wir zu Wörtlich genommen werden.
Nein. Problematisch ist, dass Du/ihr Aussagen trefft, die der wissenschaftlichen Beurteilung zugänglich sind, dann aber nach dem ersten Gegenwind als metaphysisch deklariert, obwohl sie es nicht sind. Das schafft dann vermeintliche Missverständnisse und nachfolgend dann auch den einen oder anderen Unmut bei den Beteiligten. Aber das kann man dann ja klären ...
KaoSKerosin schrieb:Warum sollte das Universum kein Charakterloses Wesen sein das einfach nur Existent ist.
Diese Frage kann man nur mit einer Gegenfrage beantworten: Warum sollte es nicht so sein? - wobei hier die Betonung auf "sollte" liegt. Und wenn wir mit dieser Frage in die Metaphysik einsteigen - Worin ist die Begründung für das Sollen zu finden? Und woraus leitest Du ab, dass Deine Begründung richtig ist?
KaoSKerosin schrieb:Das macht wofür es Geschaffen wurde ...
Auch hier leitet sich die Frage ab, woraus Du ableitest - und wie Du es begründest - dass das Universum geschaffen wurde? Und weiter: Woraus leitest Du ab, dass das Universum für einen Zweck erschaffen wurde (falls es erschaffen worden ist, was Du zuerst noch begründen müsstest!)? Und noch weiter: Falls es einen Zweck gibt, für den das Universum erschaffen wurde - woraus leitest Du ab, was dieser Zweck ist und warum ausgerechnet dieser und kein anderer bzw. keine anderen?
KaoSKerosin schrieb:Muss Leben oder dessen Form so sein wie wir es kennen?
Leben geht nur als Stoffwechselsystem mit aktiver Ordnungserhaltung. Alternativ-Vorschläge sind mir jederzeit willkommen.
KaoSKerosin schrieb:NEIN ... uns fehlt der Vergleich ...
Jetzt nimmst Du die Antwort vorweg, obwohl Dir doch der Vergleich fehlt, um das "Nein" zu begründen. Das ist ein Widerspruch in sich. Erst aus dem Vergleich heraus ließe sich doch begründen, ob Leben auch anders geht als ich es definiert habe. Bis dahin ist diese Definition gültig, es sei denn, Du bietest eine bessere an, die auf Vergleiche anwendbar ist.
KaoSKerosin schrieb:Naturwissenschaften befassen sich mit greifbaren Problematiken.
Naturwissenschaften befassen sich mit der Natur bzw. mit Erscheinungsformen der Natur. Leben ist eine Erscheinungsform der Natur. Damit man Leben erforschen kann, muss man wissen, worum es sich dabei handelt. Dazu benötigt man praktikable Definitionen des Lebensbegriffs. Dann kann man eine bestimmte Erscheinungsform der Natur daraufhin untersuchen, ob sie lebendig ist oder nicht.
KaoSKerosin schrieb:Nicht mit dem "Wesen des Lebens" oder dessen Sinn ...
Das hängt wieder davon ab, wie Du "Wesen des Lebens" definierst. Aus meiner Sicht betrifft das die Erkennbarkeit des Lebens in Abgrenzung von nichtlebenden Systemen und Erscheinungsformen der Natur. Dieser Aspekt lässt sich begrifflich eingrenzen und über eine Definition bestimmen. Wenn Du darunter etwas anderes verstehst - also etwas Metaphysisches - dann müsstest Du das klarer herausstellen, also konkret sagen, was Du darunter verstehst und worin dabei das Metaphysische zu sehen ist. Dann könnte ich Dir leichter folgen.
Und ja, Sinnfragen sind natürlich nicht Gegenstand der Naturwissenschaften. Aber das hatten wir ja schon ...