off-peak schrieb:Wie ich schon sagte, Seele ist ein anderer Begriff für Bewusstsein. Und das entsteht im Gehirn, welches mit dem Tode aufhört, zu arbeiten, und dann allmählich verwest.
Sorry, aber ich rieche hier ziemlich stark ein Dogma, an dem sich jeglicher, sonst so hoch gelobter Zweifel verbietet.
Kopf kaputt, Affe tot, kommt nie zurück. - Diese Erkenntnis begleitet die Menschheit schon seit unzähligen Jahrtausenden und auch heute ist den meisten vernüftigen Menschen klar, dass mit dem Tod die ganze Show vorbei ist. Deshalb sind Beerdigungen auch keine Spaßveranstaltungen a la
"Juhu, endlich ist dieser gute Mensch im Paradies, wir freuen uns so für ihn!", sondern Trauerfeiern teils der übelsten Sorte. Und aus dem gleichen Grund sind die meisten vernünftigen Menschen bestrebt, den Tod um jeden Preis zu vermeiden und die Lebenszeit, so gut es geht, zu verlängern. Denn wenn das Licht in der Birne erst einmal aus ist, dann war's das, und zwar endgültig. Und dann gibt's auch kein Zurück.
Allerdings gibt es da noch den berühmten
Zweifel u.a. basierend auf der Tatsache bzw. Einsicht, dass wir Menschen keine allwissenden Götter sind, die ein umfassendes Wissen und Verständnis über die Naturvorgänge besitzen. Es gibt (vermutlich noch mehr als genug) Dinge, die wir nicht wissen (fehlendes Wissen), dann eine Menge Dinge, die wir zumindest glauben, zu wissen (vorläufiges Wissen), und dann gibt es noch eine Menge Dinge, die wir tatsächlich wissen (gesichertes Wissen). Vielleicht gibt's auch noch eine vierte Kategorie: Dinge, die wir zwar wissen, aber irgendwie nicht so recht verstehen (QM lässt grüßen). Und wenn es bspw. um Fragen rund um das Bewusstsein, den Tod oder etwa auch die Natur der Realität geht, bewegen wir uns gegenwärtig, im 21. Jhd., in jedem Fall auf ziemlich dünnen Eis. Wir wissen mittlerweile zwar schon recht viel, basteln uns darauf basierend dann irgendwelche Weltbilder, aber ich bezweifle ernsthaft, dass wir genug wissen (und verstehen), um mit apodiktischer Gewissheit jeglichen Zweifel am endgültigen Ende des bewussten Erlebens mit dem Tod ausschließen zu können. Das hielte ich aufgrund wissenschaftshistorischer Erfahrungen sowie wissenschaftstheoretischer Überlegungen für ziemlich vermessen, um nicht zu sagen naiv.
Aber danke für's Video oben. Auch wenn da nur ein ziemlich unbedeutender Informatiker spricht, so ist seine Argumentation
zumindest auf Basis des gegenwärtigen Weltbildes und aktuellen Standes der Naturwissenschaften doch ziemlich klar, schlüssig und einleuchtend.