Chomsky schrieb:
Zunächst würde ich dir empfehlen, den Wikipedia-Artikel zu Ende zu lesen. Ich kann zwar die Verlockung verstehen, nur den ersten Satz des Wikipedia-Eintrages zu lesen, um meine vermeintliche missglückte Argumentation aufzuzeigen, aber dazu hättest du meinen Beitrag, wie auch den Wikipedia-Eintrag genauer lesen müssen. Denn ich schrieb:
Es gibt nicht DEN Atheismus. Auch im Atheismus gibt es verschiedene Ausprägungen. Insgesamt ist Atheismus noch nicht einmal eine Weltanschauungen. Aber mich würde es mal interessieren, bei wenn ihr tatsächlich gelesen habt, dass es keinen Gott gibt?
(...)
Der Atheismus kommt in mehreren Erscheinungsformen vor. (...) Also schon ein erster Hinweis, dass es tatsächlich nicht DEN Atheismus gibt (allerdings finde ich, dass das vatikanische Sekretariat für Nichtglauben selbst nicht alle Strömungen des Atheismus erfasst hat). Gemein ist allen Atheisten aber folgendes (danke an @Snowman_one, der es pointiert zusammengefasst hat):
Snowman_one schrieb:
Atheismus ist kein glaube, sondern die Ablehnung des glaubens an Gott.
Ist das nun verständlich?
Atheismus ist lt. Wikipedia imm engeren Sinne die Überzeugung, dass es keinen Gott und keinerlei Götter gibt. Es mag ja sein, das es unzählige Arten von Atheimsus gibt, aber was tut das denn bitte zur Sache.
Es gibt auch nicht DEN Baum, sondern nur unzählige Arten von Bäumen, aber das ändert doch nichts daran, dass sie alle Bäume sind.
Du sagst alle Atheisten haben folgendes gemeinsam: dass Atheismus kein Glaube ist, sondern die Ablehnung des Glaubens an Gott.
Und ich sage, wenn jemand den Glaube an Gott ablehnt, dann ist er Gottlos und damit per Defintion ein Atheist, welcher Ausprägung auch immer.
Theosoph schrieb:
Und nun nochmal: Atheismus geht davon aus, dass es keinen Gott gibt (s. Wikip). Da man aber die Nicht-Existenz von Gott nicht beweisen kann, ist Atheismus ein unbeweisbarer Glaube. Ich denke soweit können das alle logisch nachvollziehen. Halten wir also fest, das Atheisten gläubige Menschen sind, die speziell an die Nicht-Existenz Gottes glauben.
Chomsky schrieb:
Schwarz-Weiß! Einfach nur Schwarz-Weiß! Mensch, Leute! Denkt doch mal nach! So gesehen sind wir immer Gläubige von der Nicht-Existenz von Gegenständen, deren Existenz wir nicht beweisen können. Also dann darf ich dich auch herzlich Willkommen heißen im Club der NICHT-Zeus-Gläubigen, der NICHT-Zahnfee-Gläubigen, der NICHT-Monster-von-Lohnness-Gläubigen. So gesehen würde man den Begriff "Glauben" (im Sinne der Religion) total verwässern. Ein 100%-Beweis ist nur in den strukturwissenschaftlichen Räumen (Mathematik, Logik, theoretische Informatik) möglich. Empirische Aussagen sind immer fallibel. Daraus aber zu schließen, dass dann trotzdem alles existieren könnte, weil wir nie einen 100%-Beweis haben, ist sehr unvernünftig.
So wie für dich die Zahnfee hoffentlich nicht existiert, so existiert für mich auch Gott nicht. Aber eher im Sinne der praktischen alltäglichen Relevanz. Beweisen... ja beweisen können wir das freilich nicht. (Zumindest wenn wir Beweis zunächst in einen naiven Sinne gebraucht)
Auch darum ging es mir, zu erkennen, dass wir hier in dieser Frage auf Glauben angewiesen sind und zwar Theisten und Atheisten.
Es gibt drei Möglichkeiten: Du glaubst daran, enthälst dich oder glaubst nicht daran. Hier gibt es nur schwarz, weiß oder keine Meinung. Wer den Glauben an Gott ablehnt, hat eine Meinung dazu, nämlich eine ablehende.
Und ja ich glaube nicht an die Zahnfee, also gehöre ich zu den NICHT-Zahnfee-Gläubigen, bei Lochness enthalte ich mich, wo ist das Problem? Lochness oder Zahnfee mit einer Religion zu verwechseln, halte ich für sehr unwahrscheinlich, aber wenn einer eine solche gründet, warum nicht.
Chomsky schrieb:
Daraus aber zu schließen, dass dann trotzdem alles existieren könnte, weil wir nie einen 100%-Beweis haben, ist sehr unvernünftig.
Ich gehe nicht davon aus, das alls exisitiert, aber wir nähern uns an. Also, die angesprochene Art von "100%" Beweisen sind bei dieser Frage außen vor, aber da es unvernünftig wäre, einfach nur deshalb an alles zu glauben - volle Zustimmung - was macht man? Richtig man sucht nach verschiedenen Hinweisen, Interesse vorausgesetzt.
Und da sind wir bei dann bei den Fragen, die ich an Dich und tlw. andere hier gestellt habe:
Theosoph schrieb:
Wer intelligente, hochkomplexe Wirkungen (bspw. harmonische Geomtrie einer Schneeflocke) unintelligenten blind waltenden, chaotischen Kräften zuschreibt, der denkt unlogisch. Und hierfür die Natur als Bsp. anzuführen ist der Fehler den Du begehst, der Zirkelschluss, denn es geht ja gerade um die Naturerscheinungen. Wo also ist etwas intelligentes komplexes auf dieser Welt entstanden, ohne das zutun von Kraft, Intelligenz und Plan?
Hier machst Du wieder den Fehler, die komplexen, stauneswerte und intelligenten Wirkungen der Natur intentionslosen und in diesem Sinne blinden und unintelligenten, d.h. planlosen Kräften zuzuordnen. Nochmal: Das ist unlogisch. Wer hinter intelligenten Wirkungen, einfach gesagt Dummheit vermutet, handelt gegen jegliche Erfahrungen und damit unlogisch.
Warum also annehmen, dass eine Intelligenz dahinter steckt? Ganz einfach: Weil es die logischste Begründung dafür ist.
Die Intelligenz betreffend hatte ich auch noch andere Fragen in den Raum gestellt.
Ich bin zu meinen Glauben nicht gekommen, weil ich einfach alles Glaube, sondern aufgrund von Vernunft und Logik, sprich einem gesunden Menschenverstand. Ich bin nicht Dogmatisch, sondern für Erklärungen offen, auch dafür, meine Meinung zu ändern, wenn es vernüntigere Ansätze gibt.