@Theosoph Danke für deinen Beitrag. Zunächst möchte ich wieder betonen, dass ich niemanden den Glauben absprechen möchte. Jeder macht individueller Erfahrungen.
@Hans_Kaunitz z.B. hat gewisse Erfahrungen gemacht, die er für gut findet. Für mich sind diese nicht nachvollziehbar, aber es steht mir nicht zu, ihn diese abzusprechen. Andersum gilt allerdings das Gleiche.
Es ist aber etwas völlig anders, wenn man im öffentliche Raum Aussagen tätigt, um etwas zu "bewirken". Und da halte ich es wie Sokrates, dass hier zunächst die Güte des Arguments zählt.
Theosoph schrieb:Für Dich, da Du ja allen ans Herz legst, erstmal auf Wikipedia zu lesen, bevor hier gepostet wird, ich zitiere Wikipedia:
"Atheismus (von altgriechisch ἄθεος átheos „ohne Gott“) bezeichnet im engeren Sinne die Überzeugung, dass es keinen Gott und keinerlei Götter gibt."
Zunächst würde ich dir empfehlen, den Wikipedia-Artikel zu Ende zu lesen. Ich kann zwar die Verlockung verstehen, nur den ersten Satz des Wikipedia-Eintrages zu lesen, um meine vermeintliche missglückte Argumentation aufzuzeigen, aber dazu hättest du meinen Beitrag, wie auch den Wikipedia-Eintrag genauer lesen müssen. Denn ich schrieb:
Chomsky schrieb:Es gibt nicht DEN Atheismus. Auch im Atheismus gibt es verschiedene Ausprägungen. Insgesamt ist Atheismus noch nicht einmal eine Weltanschauungen. Aber mich würde es mal interessieren, bei wenn ihr tatsächlich gelesen habt, dass es keinen Gott gibt?
Der Atheismus kommt in mehreren Erscheinungsformen vor. Hier wiederum zitiere ich Wikipedia:
Es gibt verschiedene, sich teilweise überschneidende und widersprechende Einordnungen und Systematisierungen des Begriffs ‚Atheismus‘.
Beispielsweise unterscheidet das vatikanische Sekretariat für Nichtglaubende diejenigen, die
von der Existenz Gottes „nichts wissen“;
sie leugnen;
daran zweifeln (skeptischer Atheismus);
meinen, sie sei unserer Intelligenz unzugänglich (agnostischer Atheismus);
die Frage für sinnlos halten (»semantischer oder neopositivistischer Atheismus«);
jede positive Offenbarung ablehnen (die „Ungläubigen“);
Gott aus dem menschlichen Tun ausschließen (spekulativ-praktischer Atheismus);
ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf ein Wertesystem konzentrieren, in dem Gott abwesend ist (praktischer Indifferentismus).
Also schon ein erster Hinweis, dass es tatsächlich nicht DEN Atheismus gibt (allerdings finde ich, dass das vatikanische Sekretariat für Nichtglauben selbst nicht alle Strömungen des Atheismus erfasst hat). Gemein ist allen Atheisten aber folgendes (danke an
@Snowman_one, der es pointiert zusammengefasst hat):
Snowman_one schrieb:Atheismus ist kein glaube, sondern die Ablehnung des glaubens an Gott.
Ist das nun verständlich?
Theosoph schrieb:Und nun nochmal: Atheismus geht davon aus, dass es keinen Gott gibt (s. Wikip). Da man aber die Nicht-Existenz von Gott nicht beweisen kann, ist Atheismus ein unbeweisbarer Glaube. Ich denke soweit können das alle logisch nachvollziehen. Halten wir also fest, das Atheisten gläubige Menschen sind, die speziell an die Nicht-Existenz Gottes glauben.
Schwarz-Weiß! Einfach nur Schwarz-Weiß! Mensch, Leute! Denkt doch mal nach! So gesehen sind wir immer Gläubige von der Nicht-Existenz von Gegenständen, deren Existenz wir nicht beweisen können. Also dann darf ich dich auch herzlich Willkommen heißen im Club der NICHT-Zeus-Gläubigen, der NICHT-Zahnfee-Gläubigen, der NICHT-Monster-von-Lohnness-Gläubigen. So gesehen würde man den Begriff "Glauben" (im Sinne der Religion) total verwässern. Ein 100%-Beweis ist nur in den strukturwissenschaftlichen Räumen (Mathematik, Logik, theoretische Informatik) möglich. Empirische Aussagen sind immer fallibel. Daraus aber zu schließen, dass dann trotzdem alles existieren könnte, weil wir nie einen 100%-Beweis haben, ist sehr unvernünftig.
So wie für dich die Zahnfee hoffentlich nicht existiert, so existiert für mich auch Gott nicht. Aber eher im Sinne der praktischen alltäglichen Relevanz. Beweisen... ja beweisen können wir das freilich nicht. (Zumindest wenn wir Beweis zunächst in einen naiven Sinne gebraucht)