umma schrieb:Nur, WIE & WER soll das kontrollieren & in die richtigen Bahnen lenken??
Ja, ich weiß, das ist auch in Österreich ein Problem. Allerdings könnte man schon einiges an Ressourcen freischaufeln, wenn man die hoffnungslosen Fälle in Ruhe ließe und nicht ständig irgendwohin zu irgendwelchen Ämtern und Ärzten zitieren würde. Man sollte die zu knappen Ressourcen einfach sinnvoller einsetzen als jetzt.
Die Alternative ist ein BGE, jeder bekommt gleich viel und nur das und sonst nix mehr (außer Versicherungsleistungen, für die man eingezahlt hat) und ob man dann arbeitet oder nicht, kann jeder selbst entscheiden. 🤷♀️ Das BGE müsste aber dann so hoch sein, dass diejenigen, die wirklich nicht arbeiten können, davon anständig leben können. Dann könnte man überhaupt viele Behörden einsparen, weil man sie nicht mehr braucht. Derzeit geht schon so viel Geld und Personal drauf, weil man Kontrolle und Sanktionen bei Arbeitslosigkeit ausüben möchte und in Wahrheit funktioniert das ja nicht einmal besonders gut. 🤷♀️ Das System ist so nicht treffsicher.
In richtige Bahnen kann man es nur mit der Streichung der finanziellen Unterstützung lenken. Bei Minderjährigen bekommen die Eltern dann keine Familienbeihilfe für dieses Kind mehr und dessen Anteil an der Sozialhilfe wird auch gestrichen. Wenn es sich nicht mehr lohnt, absichtlich nicht zu arbeiten, dann hört sich das noch am ehesten auf. Wenn jemand dann eine Ausbildung macht, dann soll das im Ausgleich dazu belohnt werden. Bei einem besonders gut abgeschlossenen Ausbildungs- oder Schuljahr sollte es Prämien geben.
Bei Volljährigen würde ich Geldleistungen in Sachleistungen umwandeln. Miete, Strom, Heizung, Handyrechnung und Internet vom günstigsten Anbieter wird übernommen, Lebensmittel, Bekleidung , Schuhe, Kosmetik, Körperpflege, Haushaltsartikel und dergleichen kann man sich kostenlos in angemessener Menge bei bestimmten Stellen abholen. Mit den Öffis kann man innerhalb des Wohnortes kostenlos fahren, muss man wegen einer Bewerbung weiter wegfahren, kann man die Kostenübernahme dafür beantragen.
Kabelfernsehen oder Streaming wird abgemeldet, das ist Luxus, Nachrichten kann man auch im Internet lesen.
Keine Gutscheine, denn die werden eh nur weiterverkauft. Taschengeld 40 Euro im Monat.
Aber da sind wir dann wieder bei der Treffsicherheit 🤷♀️.
umma schrieb:Habe in letzter Zeit versucht, Termine rein zur Beratung (für junge Menschen aus dem Ausland) zu bekommen.
Ich denke, Arbeitsvermittlung und Berufsberatung sollten getrennt angeboten werden. Das sollen andere Stellen machen und Menschen mit unterschiedlichen Ausbildungen und Ressourcen.
Es soll auch unterschieden werden zwischen jenen, die wirklich Arbeit suchen und jenen, die nur so tun, damit sie Arbeitslosengeld bekommen.
Die Mitarbeiter:innen, die sich um die schweren Fällen kümmern, müssen andere und mehr Möglichkeiten zur Verfügung haben als beim IT'ler, dessen Stelle abgebaut wurde und der eh innerhalb eines Monats einen neuen Job hat.
Wenn man alle über dieselbe Schiene schickt, kommt es zu Ungerechtigkeiten und Vorurteilen und die Mitarbeiter:innen sind wenig motiviert, da sie ausgelaugt sind. Sie sehen ja genug den ganzen Tag und müssen das Gefühl haben, gegen Windmühlen zu kämpfen.
Es hat keinen Sinn, Menschen in Berufe zu zwingen, die sie nicht machen möchten und für die sie nicht geeignet sind. Das wird bei Mangelberufen wie Pflege und Gastronomie gern gemacht, aber das funktioniert nicht. Man sollte schon eine Auswahl haben, aber sich dann zumindest für irgendwas entscheiden.
Man muss sich letztlich für einen Weg entscheiden: übt man Kontrolle aus und verhängt Sanktionen? Okay, aber dann muss man das eben auch ordentlich machen, es muss die richtigen treffen und man muss den bürokratischen Wahnsinn in Kauf nehmen. Ein halbgarer Weg wie jetzt ist zahnlos. Das nimmt keiner ernst.
Oder man sieht ein, dass Kontrolle nicht funktioniert, die Sanktionen genau keinen interessieren und letztendlich auch nicht wirken (zumindest in der jetzigen Form nicht) und schlägt einen anderen Weg ein, zum Beispiel den des BGE.