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Wenn Helden nach Antworten suchen...

67.181 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Plaudern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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20.04.2024 um 15:18
Zitat von ummaumma schrieb:Also „wegen der Kinder zuhause bleiben“ muss heute keine und keiner! mehr.
In Deutschland mag das so sein, für Österreich gilt das nicht. Es gibt nur wenige Ganztagskindergärten und die sind hauptsächlich in Wien oder anderen Hauptstädten zu finden. In ländlichen Gegenden schließen die Kindergärten zu Mittag. Außerdem nehmen sie erst Kinder ab 3 Jahren.

Für jüngere Kinder gibt es wenig und die Betreuung ist teuer, sodass sich ein Teilzeitjob gar nicht rentiert.
Zitat von ummaumma schrieb:640.-€
Das verdienen manche bei 15 bis 20 Wochenstunden netto, hängt halt von der Branche und dem Kollektivvertrag ab. Arbeiten gehen und das Geld dann für die Kinderbetreuung wieder ausgeben ist wenig sinnvoll. 🤷‍♀️
Der Anteil der Kinder unter drei Jahren, die eine Krippe oder einen Kindergarten besuchen, ist zuletzt weiter leicht gestiegen, zeigt die neu veröffentlichte Kindertagesheimstatistik der Statistik Austria. 2022/23 haben demnach 29,9 Prozent dieser Altersgruppe einen Kindergarten besucht. Im Jahr davor lag der Anteil bei 29,1 Prozent.
Quelle: https://science.apa.at/power-search/12020890788324887503

Das zeigt, dass die Eltern das Angebot schon in Anspruch nehmen, aber trotzdem finde ich nicht mal 30 % schon recht wenig.
Sehr große Unterschiede gibt es weiterhin auch beim Ausmaß der Betreuung, berichtete Regina Fuchs, Leiterin Direktion Bevölkerung der Statistik Austria, im Ö1-"Mittagsjournal". Während in Wien über 90 Prozent und im Burgenland über 70 Prozent der Plätze VIF-konform und damit mit einer Vollzeitstelle der Eltern vereinbar sind, liegt der Wert in allen anderen Bundesländern unter 50. Schlusslicht sind Nieder- und Oberösterreich mit rund einem Viertel. Über ganz Österreich ist der Anteil an VIF-konformen Plätzen im Vergleich zu früheren Jahren sogar zurückgegangen: Nur 48,6 Prozent der Kindergartenplätze ermöglichen den Eltern eine Vollzeitstelle, vor zwei Jahren waren es noch 52
Quelle: siehe oben


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20.04.2024 um 15:40
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:In Deutschland mag das so sein, für Österreich gilt das nicht. Es gibt nur wenige Ganztagskindergärten und die sind hauptsächlich in Wien oder anderen Hauptstädten zu finden. In ländlichen Gegenden schließen die Kindergärten zu Mittag. Außerdem nehmen sie erst Kinder ab 3 Jahren.

Für jüngere Kinder gibt es wenig und die Betreuung ist teuer, sodass sich ein Teilzeitjob gar nicht rentiert.
Ich hätte nicht gedacht, dass das in Österreich noch so wenig frauen-/ familienfreundlich organisiert ist.
So waren die Regelungen bei uns vor ca
50 Jahren, als ich in der Familienphase war.


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20.04.2024 um 16:52
Zitat von ummaumma schrieb:Ich hätte nicht gedacht, dass das in Österreich noch so wenig frauen-/ familienfreundlich organisiert ist.
So waren die Regelungen bei uns vor ca
50 Jahren, als ich in der Familienphase war.
Das liegt hauptsächlich daran, dass es seit Ende des Zweiten Weltkriegs kaum eine Regierung in Österreich gab, an der die ÖVP nicht beteiligt war. Die ÖVP sieht halt Frauen gerne am Herd als Vollzeithausfrau. Und wenn dann noch die FPÖ mit der sogenannten "Herdprämie" daherkommt, dann ist klar, dass die Ausweitung der Kinderbetreuung immer irgendwie unter den Tisch fällt.

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/bundeskanzleramt/geschichte/regierungen-seit-1945.html
Der FPÖ-Kurs sieht dagegen vor, mehr zu bezahlen, wenn Kinder zu Hause betreut werden. Zumindest für die Eltern – insgesamt spart sich der Staat so Ausgaben für Kinderkrippen und Kindergärten.
Quelle: https://materie.at/k/das-comeback-der-herdpraemie/

Ich fände es wünschenswert, wenn wirklich alle Eltern tatsächlich eine Wahl hätten. Die haben sie aber nicht, wenn es gar nicht genügend Kinderbetreuung gibt. Dann muss ja ein Elternteil weniger arbeiten oder ganz daheim bleiben und meist ist das dann die Mutter.

Pensionssplitting gibt es in Deutschland bei einer Scheidung automatisch im Rahmen des Versorgungsausgleichs. In Österreich nicht. Da kann derjenige, der mehr Pension bekommt, sich freiwillig dazu entscheiden, ob die/der Partner:in einen Teil der Ansprüche übertragen bekommt und auch nur dann, wenn es gemeinsame Kinder gibt.

Ich kenne niemanden, der das gemacht hat. Auch bei Menschen, die ich durchaus als modern denkend empfinde, hat die Mutter die Arbeitszeit reduziert und muss die Verluste an Einkommen und Pension alleine tragen. Klar, wenn sie bis zum Tod verheiratet bleiben, wird sie vom Ehemann mitversorgt, aber wie viele Ehepaare bleiben bis zum Tod zusammen?

Im Endeffekt hat also meistens die Frau die Arschkarte. Für mich wäre das nichts, ich hätte das so niemals mitgemacht. Zum Glück hat sich die Frage nie gestellt.


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20.04.2024 um 18:06
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Da kann derjenige, der mehr Pension bekommt, sich freiwillig dazu entscheiden, ob die/der Partner:in einen Teil der Ansprüche übertragen bekommt und auch nur dann, wenn es gemeinsame Kinder gibt.
Unglaublich. Das wusste ich alles nicht.


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20.04.2024 um 18:11
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:. Klar, wenn sie bis zum Tod verheiratet bleiben, wird sie vom Ehemann mitversorgt, aber wie viele Ehepaare bleiben bis zum Tod zusammen?
Schon allein der Gedanke, dass ich wegen dieser Mitversorgung von ihm abhängig wäre, würde mich als Ehefrau verrückt machen.


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20.04.2024 um 18:22
Zitat von ummaumma schrieb:Schon allein der Gedanke, dass ich wegen dieser Mitversorgung von ihm abhängig wäre, würde mich als Ehefrau verrückt machen.
Ja, mich auch! Aber was bleibt einer Frau mit Kinderwunsch anderes übrig? Sie kann auf Kinder verzichten, ja. Aber welche Frau mit Kinderwunsch möchte das?

Zum Einen gehen wenige Väter in Elternkarenz und wenn sie es denn tun, dann für zwei Monate. Ich kenne auch keinen einzigen Vater, der wegen seiner Kinder Teilzeit arbeitet. Das heißt, die Hauptlast liegt nach wie vor bei der Mutter und somit ist die Mutter immer von irgendjemandem finanziell abhängig - der Vater der Kinder ist da noch der Idealfall. Schleicht sich der oder verstirbt, ist die Mutter dann von ihren Eltern abhängig oder vom Staat. Oder sie sucht sich einen neuen Versorger.
Die Ministerin war zwei Monate in Babypause, dann übernahm ihr Mann, der ein Jahr lang mit dem Kind zu Hause blieb. Damit gehört er zu dem einen Prozent von Vätern in Österreich, die länger als sechs Monate in Karenz waren.
[...]
Bei acht von zehn Paaren in Österreich geht der Vater nicht in Karenz und bezieht nie Kinderbetreuungsgeld. Das belegt der Wiedereinstiegsmonitoring 2021 der Arbeiterkammer. Im September 2022 haben fast 100.000 Frauen Kinderbetreuungsgeld bezogen – und nur 5085 Männer.
[...]
Spannend dabei ist: Es kommt offenbar nur begrenzt darauf an, welche Einstellung Paare mitbringen, bevor sie eine Familie gründen. Studien zeigen, sagt Scheibelhofer, dass auch viele moderne junge Menschen mit progressiven Familienbildern nach der Geburt des ersten Kindes in gewisse Muster verfallen.
GrafikVaeterkarenzOriginal anzeigen (0,2 MB)

Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000140378857/warum-gehen-maenner-kaum-in-karenz

Ich glaube, 2023 waren es dann knapp 6000 Männer.


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20.04.2024 um 18:39
Zitat von ummaumma schrieb:Schon allein der Gedanke, dass ich wegen dieser Mitversorgung von ihm abhängig wäre, würde mich als Ehefrau verrückt machen.
Warum sollte man da abhängig sein? Wenn die eigene Rente nicht reicht kann man doch zum Amt gehen. Für genau solche Fälle ist es doch da.


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20.04.2024 um 18:40
Zitat von ummaumma schrieb:Die 640.-€
ganz grob umgerechnet wären bei 5 Tagen so ca.
32.-€, bei Vollverpflegung incl. Windeln und Pflegematerial…..also nicht sehr viel.
Hier die Zahlen im Zusammenhang mit der Tagesmutter:

Der pauschalisierte Monatsbetrag ohne Zuzahlung des Jugendamtes bei einer
- 35 Std. Woche = 1400€
- 40 Std. Woche = 1600€

Der pauschalisierte Monatsbetrag mit Zuzahlung des Jugendamtes bei einer
- 35 Std. Woche = 560€
- 40 Std. Woche = 640€

Ohne Unterstützung vom Jugendamt kostet es schon einiges. Für den einen oder anderen daher uninteressant.


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20.04.2024 um 19:53
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Warum sollte man da abhängig sein? Wenn die eigene Rente nicht reicht kann man doch zum Amt gehen. Für genau solche Fälle ist es doch da.
Das Amt zahlt aber nichts, wenn man verheiratet ist und der Mann genug verdient. Ehen sind eine wirtschaftliche Gemeinschaft mit gegenseitiger Unterhaltspflicht.


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20.04.2024 um 19:55
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ohne Unterstützung vom Jugendamt kostet es schon einiges. Für den einen oder anderen daher uninteressant.
Finde ich auch sehr teuer, da lohnt sich das Arbeiten ja gar nicht mehr.

Wann zahlt das Jugendamt zu und wann nicht?


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20.04.2024 um 19:57
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Wann zahlt das Jugendamt zu und wann nicht?
Wenn das Kind keinen Platz in der KiTa bekommt, soweit ich weiß.


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20.04.2024 um 20:02
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Rente nicht reicht kann man doch zum Amt gehen. Für genau solche Fälle ist es doch da.
Das finde ich nicht, denn man lebt schließlich in einer Solidargemeinschaft. Warum sollte dafür das Amt (= wir alle per Steuern) zahlen?
Wichtig ist, dass jeder, Mann und Frau, sich genügend Rentenanteile erwirtschaften kann, sprich:
arbeitet.


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20.04.2024 um 20:03
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ohne Unterstützung vom Jugendamt kostet es schon einiges. Für den einen oder anderen daher uninteressant
Oh ja, diese Beträge kannte ich nicht.


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20.04.2024 um 20:05
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:n sie es denn tun, dann für zwei Monate. Ich kenne auch keinen einzigen Vater, der wegen seiner Kinder Teilzeit arbeitet. Das heißt, die Hauptlast liegt nach wie vor bei der Mutter und somit ist die Mutter immer von irgendjemandem finanziell abhängig - der Vater der Kinder ist da noch der Idealfall. Schleicht sich der oder verstirbt, ist die Mutter dann von ihren Eltern abhängig oder vom Staat. Oder sie sucht sich einen neuen Versorger.
Genau! Da liegt der Hund begraben!
Ich kenne leider auch keinen Vater auf Teilzeit wegen der Kinder.
Da sollte sich endlich mal was ändern.


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20.04.2024 um 20:06
Zitat von nairobinairobi schrieb:Wenn das Kind keinen Platz in der KiTa bekommt, soweit ich weiß.
Okay, das finde ich sinnvoll. Was kostet denn die Betreuung in einer KiTa so in etwa?


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20.04.2024 um 20:09
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Was kostet denn die Betreuung in einer KiTa so in etwa?
Das weiß ich nicht.

Heute besuchten wir die junge Familie.
Der Kleine versteht so viel und weiß genau, was weiß will.
Mit mir macht er gerne "hoppe, hoppe Reiter".
Unser Hund ist sehr lieb mit ihm.


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20.04.2024 um 20:13
Zitat von nairobinairobi schrieb:Mit mir macht er gerne "hoppe, hoppe Reiter".
Unser Hund ist sehr lieb mit ihm.
So schön!
Kennst du auch noch „Hoppe hoppe drill??“
Und er wird sicher nie Angst vor Hunden (wie ich) haben.


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20.04.2024 um 20:15
Zitat von ummaumma schrieb:Hoppe hoppe drill
Das ist mir unbekannt, wie geht das?
Zitat von ummaumma schrieb:Und er wird sicher nie Angst vor Hunden (wie ich) haben.
Der kleine Hund meiner Tochter geht ihm mehr aus dem Weg. Unserer ist Kinder eher gewöhnt. Wir wohnen in einem Gebiet mit vielen Kindern.


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20.04.2024 um 20:26
Zitat von nairobinairobi schrieb:Das ist mir unbekannt, wie geht das?
Ich schick’ dir ne PN.
Vielleicht kennen es deine Eltern? Ich kenne es noch von meiner Oma!


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20.04.2024 um 22:25
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Das Amt zahlt aber nichts, wenn man verheiratet ist und der Mann genug verdient. Ehen sind eine wirtschaftliche Gemeinschaft mit gegenseitiger Unterhaltspflicht.
Na wenn man sich scheiden lässt schon. Es ging ja darum bei jemanden bleiben zu müssen wegen dem Geld.
Zitat von ummaumma schrieb:Das finde ich nicht, denn man lebt schließlich in einer Solidargemeinschaft. Warum sollte dafür das Amt (= wir alle per Steuern) zahlen?
Wichtig ist, dass jeder, Mann und Frau, sich genügend Rentenanteile erwirtschaften kann, sprich:
arbeitet.
Na wenn sie nicht wegen den Kindern arbeiten konnte oder weniger dann ist das halt so. Aber bevor man in einer ungesunden Ehe gegangen ist dann doch lieber aufstocken.


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