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Wenn Helden nach Antworten suchen...

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nairobi Diskussionsleiter
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14.12.2023 um 04:46
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Amazon
Der Bekannte, der dort arbeitet (seit 4 1/2 Monaten im Krankenstand) muss jetzt erst mal zum Orthopäden und will dann eine Reha beantragen. Bei Amazon wird er aber wohl nicht mehr arbeiten können. Da musste er ja sehr viel stehen und laufen.

Bei Amazon wird seit Montag wieder gestreikt.
Amazon weigert sich, einen Tarifvertrag anzuerkennen.
Bei TESLA in Skandinavien streiken sie jetzt auch für einen Tarifvertrag.

Der Bekannte sagte, dass bei Amazon viel Ware sei, die defekt sei und die entweder zum Hersteller zurückgeschickt oder zerstört werden muss.
Als Insider bekommt er das ja mit.


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14.12.2023 um 07:04
Zitat von nairobinairobi schrieb:Absprung geschafft hast?
Ja so sehr mir die Arbeit selbst gefallen hat, war mehr kein Leben und dauernd damit rechnen, dass man stempeln gehen muss weil eben der Kostenplan nicht aufgeht… darum seh ich auch viele realistischer


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14.12.2023 um 10:50
Zitat von devil075devil075 schrieb:Mag schon sein, dass einige Überstunden bezahlen - in der Kette, in der ich war, war es nicht üblich.
Dann haben sie gegen das Arbeitsrecht verstoßen. Im KV steht nämlich mit Sicherheit, dass Überstunden ausbezahlt werden müssen. Ich hoffe, dass du sie bei deinem Ausscheiden ausbezahlt bekommen hast. Andernfalls hast du hoffentlich geklagt. Du hättest mit Sicherheit gewonnen.
Zitat von devil075devil075 schrieb:Übrigens die Öffnungszeiten haben sie verlängert, der Personalstand ist in meiner letzten Kette dabei gesunken… da weiß ich nicht wie gut es ist 9,7 % mehr zu bekommen… wenn die 30 Stundenkraft 45 arbeiten muss
Wenn die Menschen trotzdem im Handel arbeiten, kann man ihnen nicht helfen. 🤷‍♀️ Warum lässt man sich sowas gefallen? Wenn alle sich wehren, wird sich was ändern, denn dann finden diese Unternehmen einfach keine Arbeitskräfte mehr.

Wenn ich statt 30 Stunden 45 arbeite und diese 15 Mehrstunden nicht ausbezahlt bekomme, das bei der Personalverrechnung einmahne und dann eine Ablehnung bekomme, stehe ich am nächsten Tag bei der Gewerkschaft auf der Matte und klage diese Mehrstunden ein. Das werde ich gewinnen, weil es ganz einfach so im KV steht. Wenn ich danach gekündigt werden, klage ich das Unternehmen gleich noch einmal wegen Motivkündigung. Dann bekomme ich Kündigungsentschädigung auch noch. 🤷‍♀️

Zusätzlich bewerte ich das Unternehmen bei kununu sehr schlecht, schildere den Sachverhalt und warne so andere Menschen, sich dort zu bewerben.

Wenn das alle so machen würden, gibt es so etwas bald nicht mehr.

Was sollen sie mir denn tun? Ja, den Job bin ich los, aber wer will denn bei jemandem arbeiten, der meine Rechte beschneidet? Dafür bekomme ich ja dann auch Kohle, von der ich wunderbar überbrücken kann, bis ich einen neuen Job habe. Zusätzlich bekomme ich sofort Arbeitslosengeld, weil es ja eine Kündigung durch den Arbeitgeber ist.

Schlimmer kann der nächste Job ja kaum werden.


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14.12.2023 um 11:06
Zitat von nairobinairobi schrieb:Bei Amazon wird seit Montag wieder gestreikt.
Amazon weigert sich, einen Tarifvertrag anzuerkennen.
Bei TESLA in Skandinavien streiken sie jetzt auch für einen Tarifvertrag.
Richtig so, so macht man das. In den USA gibt es halt keinen solchen Schutz für Arbeitnehmer:innen wie in Deutschland, Skandinavien oder Österreich. Deshalb glauben diese Unternehmen, sie können das hier genauso machen. Geht aber nicht, weil üblicherweise die Gesetze jenes Landes gelten, in dem sich der Standort befindet. Da muss man sich eben als Unternehmen vorher schlau machen, ob man einen Standort in einem Land eröffnen möchte, in dem es starke Gesetze für Arbeitnehmer:innen gibt.
Natürlich wird versucht, das auszuhebeln, indem man den potenziellen Mitarbeiter:innen einen amerikanischen Arbeitsvertrag gibt. Dann muss man eben genau schauen, was da drinnen steht. Wenn die Bezahlung und die Benefits so gut sind, dass es sich trotzdem rentiert, kann man das ja machen.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Der Bekannte sagte, dass bei Amazon viel Ware sei, die defekt sei und die entweder zum Hersteller zurückgeschickt oder zerstört werden muss.
Als Insider bekommt er das ja mit.
Defekte Ware hatte ich noch nie. Falschlieferungen kamen vor und einmal bekam ich statt einem neuen Duschgel ein bereits benutztes, ohne Siegel, das bereits halb leer war. Es ist nicht während des Transports ausgelaufen, denn da war nichts im Karton. Da habe ich dann reklamiert und musste die Waren oft nicht einmal zurückschicken.

Wenn man von den chinesischen Verkäufern über Amazon was kauft (Marketplace) kann natürlich vorkommen, das man betrogen wird. Ich habe mal dort ein Smartphone gefunden, das spottbillig war und alle möglichen tollen Funktionen haben sollte. Dass sowas Fake ist, kann man sich ja denken und solche Artikel dann direkt bei Amazon melden.


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14.12.2023 um 12:12
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Wenn das alle so machen würden, gibt es so etwas bald nicht mehr.
Was mir bei dir immer wieder fehlt, ist die Bereitschaft, sich auch einmal in die Lage der anderen Seite hineinzuversetzen.

Unternehmer und Unternehmen brauchen Arbeiter und Angestellte und umgekehrt ist es ganz genau so.

Natürlich ist es gut und sinnvoll, dass die Arbeitnehmer eine eigene Interessenvertretung haben. Aber selbst die Gewerkschaften haben in der Vergangenheit immer wieder erkannt, dass es in manchen Zeiten sinnvoll ist, maßvolle Forderungen zu stellen, um die Unternehmen nicht zu überfordern. Eine Einsicht, die ich bei dir gar nicht finden kann.

Es stellt sich auch die Frage, ob die Gewerkschaften, so, wie sie heute funktionieren und sich darstellen, noch zeitgemäß sind.
Der Organisationsgrad der abhängig Beschäftigen legt das mit seiner Entwicklung nahe.

Waren es in den 80-ern noch stabil 35%, nimmt er seitdem ständig ab und liegt nunmehr bei nur noch rund 14%.


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14.12.2023 um 14:26
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Schlimmer kann der nächste Job ja kaum werden.
Kann man alles machen… in der Theorie
Ab gesehen „nach“ Corona(Maßnahmen) ist es in meiner Umgebung nicht ganz so leicht einen Job zu bekommen und auch sonst wo wurde dieser Umstand ausgenutzt. Es war aber beim großen R… in der Stadt nicht anders, da hatte ich eben eine Ü-Pauschal im Gehalt und verdienen kann man auch nicht mehr sitzt aber mindestens 3 Stunden im Bus…

Ich sah kein Geld war aber 3 Wochen ähm eigentlich 5 zuhause (ging die letzten 2 Krankenstand, das erste mal ohne „zum Sterben


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14.12.2023 um 16:18
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Was mir bei dir immer wieder fehlt, ist die Bereitschaft, sich auch einmal in die Lage der anderen Seite hineinzuversetzen.
Ja natürlich, denn Gesetz ist Gesetz. Wenn es Gesetze bzw. Kollektivverträge gibt, die regeln, wie welche Arbeitszeit bezahlt werden muss, dann haben sich die Arbeitgeber gefälligst daran zu halten und wenn sie das nicht tun, verstoßen sie gegen geltendes Recht.

Soll ich mich jetzt auch in einen Dieb oder sonstigen Verbrecher hineinversetzen und Gründe suchen, um das Fehlverhalten zu entschuldigen?

Sehe ich ehrlich gesagt nicht ein. 🤷‍♀️
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Aber selbst die Gewerkschaften haben in der Vergangenheit immer wieder erkannt, dass es in manchen Zeiten sinnvoll ist, maßvolle Forderungen zu stellen, um die Unternehmen nicht zu überfordern. Eine Einsicht, die ich bei dir gar nicht finden kann.
Die Abgleichung der Inflationsrate ist maßvoll. Das ist eigentlich die unterste Stufe, mit der man anfängt.

Ansonsten trifft man sich bei diesen Verhandlungen ohnehin irgendwann.
Zitat von devil075devil075 schrieb:Kann man alles machen… in der Theorie
Ab gesehen „nach“ Corona(Maßnahmen) ist es in meiner Umgebung nicht ganz so leicht einen Job zu bekommen und auch sonst wo wurde dieser Umstand ausgenutzt. Es war aber beim großen R… in der Stadt nicht anders, da hatte ich eben eine Ü-Pauschal im Gehalt und verdienen kann man auch nicht mehr sitzt aber mindestens 3 Stunden im Bus…
Auch bei einer Überstundenpauschale darf man nicht ausgenutzt werden. Und die gilt ja auch nur für Überstunden, also jene Stunden, die über Vollzeit hinaus gearbeitet werden. Also wenn Vollzeit lt. KV 40 Wochenstunden sind, gilt die Pauschale ab der 41. geleisteten Wochenstunde. Und auch nicht unbegrenzt, denn man darf dann samt Überstunden nicht unter einen Stundenlohn kommen, der den Mindestlohn lt. KV unterschreiten würde. Das muss man sich ausrechnen. Wenn man so viele Überstunden machen, dass die Pauschale/der All-In-Vertrag das nicht mehr abdeckt, dann müssen die überschreitenden Stunden ausbezahlt werden.

Ich persönlich pendle lieber und werde gesetzeskonform bezahlt als ich fahre nur 5 Minuten zum Job und muss mich ausbeuten lassen. Aber das muss natürlich jede:r für sich entscheiden.

Und warum wechselt man nicht einfach die Branche und lässt Handel Handel sein? Ich verstehe das nicht. Dann mach ich doch eine Umschulung und mache dann etwas anderes. Wenn man Glück hat, bekommt man die Umschulung sogar noch gefördert.
Zitat von devil075devil075 schrieb:Ich sah kein Geld war aber 3 Wochen ähm eigentlich 5 zuhause (ging die letzten 2 Krankenstand, das erste mal ohne „zum Sterben
So kann man es machen, aber wenn man beispielsweise (im Handel ja üblich) einen Vertrag über 20 Wochenstunden hat, dann braucht man nicht mehr Freizeit, sondern mehr Geld. Das kann man sich ja nicht immer aussuchen, manchmal bekommt man ja gar keine Vollzeitstelle angeboten (nicht alle arbeiten freiwillig Teilzeit). Abgesehen davon darf man im Krankenstand nicht viel machen außer zu Hause rumsitzen und zum Arzt gehen. Was hat man davon? Außerdem ist es illegal und man darf sich nicht erwischen lassen, dass man den Krankenstand missbraucht, denn das ist ein Entlassungsgrund und im Gegensatz zu einer Kündigung bekommt man bei einer Entlassung dann keine Ansprüche ausbezahlt, hat keine Kündigungsfrist und bekommt vom AMS auch nicht sofort Arbeitslosengeld, denn man soll ja für das Fehlverhalten, das zur Entlassung geführt hat, bestraft werden.


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14.12.2023 um 16:24
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Es stellt sich auch die Frage, ob die Gewerkschaften, so, wie sie heute funktionieren und sich darstellen, noch zeitgemäß sind.
Der Organisationsgrad der abhängig Beschäftigen legt das mit seiner Entwicklung nahe.

Waren es in den 80-ern noch stabil 35%, nimmt er seitdem ständig ab und liegt nunmehr bei nur noch rund 14%.
Ich finde schon, aber das kann ja auch jede:r für sich entscheiden, die Mitgliedschaft ist freiwillig.

Allerdings braucht man dann nicht zu raunzen, wenn man keine Vertretung oder Hilfe bekommt, sollte man einmal wirklich ein arbeitsrechtliches Problem haben. Dann muss man die Klage selbst bezahlen.

Ich weiß, dass ich es mir leisten kann, Ansprüche einzuklagen, sollte ich das Pech haben, und von einem Arbeitgeber ausgebeutet werden. Meine Klage bezahlt die GPA, denn diese Prozesskostenhilfe bezahle ich mit meinem Mitgliedsbeitrag mit. Ich kann auch klagen, wenn ich aus verpönten Motiven gekündigt werde. Ich kann bei einem Streik mitmachen und bekomme mein Entgelt vom Streikkostenfonds ersetzt.

Bin ich kein Mitglied einer Gewerkschaft, bin ich auf mich allein gestellt. Das Service bieten die Gewerkschaften eben nur Mitgliedern an und auch wenn es weniger Mitglieder werden im Vergleich zu früher, ändern sich diese Leistungen ja nicht.


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14.12.2023 um 16:43
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:dass man den Krankenstand missbraucht
Ich hab das nicht missbraucht, ich hatte Monate mit Rückenschmerzen gearbeitet und dann endlich die nötige Infusionenskur gemacht sprich keine Bettruhe sondern mit Ausgehzeit

In der Theorie ist alles so aber eben nur in der Theorie


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14.12.2023 um 16:53
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ja natürlich, denn Gesetz ist Gesetz.
Die Gesetze besagen doch nur, dass die tariflichen Mindestlöhne bezahlt werden müssen. Wie hoch die sind, da halten sich die Gerichte raus und überlassen es den Tarifparteien.

Was haben die Gesetze damit zu tun, dass man sich im Leben als fairer Partner zeigen sollte, ohne die (Geschäfts-) Partner zu überfordern?
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Die Abgleichung der Inflationsrate ist maßvoll. Das ist eigentlich die unterste Stufe, mit der man anfängt.
Ja warum machen sie es dann nicht auch so, sonder stellen Forderungen, die sich weit darüber befinden?


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14.12.2023 um 17:52
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ich persönlich pendle lieber und werde gesetzeskonform bezahlt als ich fahre nur 5 Minuten zum Job und muss mich ausbeuten lassen. Aber das muss natürlich jede:r für sich entscheiden.

Und warum wechselt man nicht einfach die Branche und lässt Handel Handel sein? Ich verstehe das nicht. Dann mach ich doch eine Umschulung und mache dann etwas anderes. Wenn man Glück hat, bekommt man die Umschulung sogar noch gefördert.
Ich bin gependelt und wenn man die Zeit im Bus gerechnet hat und den Lohn mit Ü-Pauschale (diese Stunden MUSSTE ich über das Quartal gesehen auch wirklich arbeiten egal ob nötig oder nicht) kam man auf keinen grünen Zweig und das war einer der größten Konzerne sprich die wissen schon wie sie was machen…

In Umgebung von 30 km gab es dann Tourismus - mit Matura und knapp 20 Dienstjahren im Backoffice hat man mir 1750.- brutto geboten natürlich Wochenende und Feiertag ohne Zuschläge ;) da war der Handel die bessere Alternative. Büro allgemein hab ich nach knapp 100 Bewerbungen abgehakt und öffentlich hatte ich ohne Vitamin B nach 2 Jahren Bewerben im Hilfsdienst endlich die Chance auf Wechsel aber eben nur Hilfsdienst…. Erst mit Bein in der Tür hat der Wechsel, der dann endlich war was ich will, geklappt … also du siehst du redest von Theorie und die Realität ist anders… natürlich kann man es anders machen und AMSn oder den Partner bezahlen lassen NUR ich bin das nicht. Du kannst natürlich jetzt meinen, dass ich ein Einzelfall bin… da erzähle ich dir dann gern von meinen Matura-Kollegen…


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14.12.2023 um 18:45
Zitat von devil075devil075 schrieb:Ich hab das nicht missbraucht, ich hatte Monate mit Rückenschmerzen gearbeitet und dann endlich die nötige Infusionenskur gemacht sprich keine Bettruhe sondern mit Ausgehzeit
Inwiefern war dass dann für dich ein Ausgleich für nicht bezahlte Überstunden? Das verstehe ich nicht. 🤔

Wenn du krank bist und nicht arbeiten kannst, ist es ja normal und völlig korrekt, nicht arbeiten zu gehen und sich krankschreiben zu lassen.

Zeitausgleich (also frei gegen Entgeltfortzahlung) wäre auch eine Möglichkeit gewesen, aber gar keine Abgeltung der Überstunden ist nicht erlaubt.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Die Gesetze besagen doch nur, dass die tariflichen Mindestlöhne bezahlt werden müssen. Wie hoch die sind, da halten sich die Gerichte raus und überlassen es den Tarifparteien.
Die KV sind aber ebenfalls Gesetz bzw. haben eine vergleichbare Wirkung.

Es gibt Kollektivverträge und die regeln noch viel mehr, zum Beispiel, wann Mehr- oder Überstunden anfallen und mit welchem Zuschlag diese bezahlt werden müssen. Oder Urlaubs-/Weihnachtsgeld, Regelungen für Krankenstand, Urlaub usw.

Wenn es für eine bestimmte Branche einen KV gibt, muss man diesen anerkennen und danach handeln, das heißt, man kann sich z. B. als Handelsunternehmen nicht aussuchen, ob man den KV annimmt oder nicht.

Wenn jetzt @devil075 ihre Überstunden nicht ausbezahlt bekam, obwohl der KV für ihre Branche das vorsieht, dann hat ihr Arbeitgeber rechtswidrig gehandelt. Ich da gibt's dann kein Verständnis von mir. Da wird dann geklagt und das kann man eben besser, wenn man Mitglied bei der Gewerkschaft ist, denn diese bezahlt dann die Prozesskosten.


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14.12.2023 um 20:15
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Zeitausgleich (also frei gegen Entgeltfortzahlung) wäre auch eine Möglichkeit gewesen, aber gar keine Abgeltung der Überstunden ist nicht erlaubt.
Ich war die 3 Wochen ZA und hab mir dann das Recht genommen die restliche Kündigungsfrist endlich meinen Rücken auf Vordermann zu bringen bevor ich meinen neuen Marathondienst angetreten bin - fit. Viele Monate hab ich mit Schmerzen gearbeitet, da wir durch Einsparungen immer zu wenig waren.
Mit neuem Job kein Problem ohne kannst du klagen - in der Theorie 😉


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14.12.2023 um 20:51
Zitat von devil075devil075 schrieb:Mit neuem Job kein Problem ohne kannst du klagen - in der Theorie
Klagen kannst du immer, denn wenn du deshalb gekündigt wirst, ist es eine Motivkündigung. Ist die Klage erfolgreich, wird das Arbeitsverhältnis fortgesetzt und der Arbeitnehmer bekommt sein Gehalt für den Zeitraum, der seit der Kündigung vergangen ist, nachgezahlt. Oder man vereinbart, dass man jetzt nichts mehr miteinander zu tun haben möchte, dann kann man kündigen, aber nur, wenn das Arbeitgeber eine Abfertigung bezahlt. Von dem Geld kann man in der Arbeitslosigkeit überbrücken, bis man einen neuen Job hat.

https://www.wko.at/arbeitsrecht/kuendigungsanfechtung-gruende

Suchen wird man ja realistisch betrachtet eh schon davor. Wer hat schon Lust, sich ausbeuten zu lassen?
Zitat von devil075devil075 schrieb:Ich war die 3 Wochen ZA
Also hast du deine Überstunden doch abgegolten bekommen, nur nicht in Geld, sondern als Zeitausgleich? Das geht natürlich auch, wenn es so vereinbart wurde. Nur gar nichts bekommen ist nicht erlaubt (also weder Zeitausgleich noch Geld).


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14.12.2023 um 21:09
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Gewerkschaften
Heute hörte ich in den Nachrichten über dieses Urteil

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/egmr-urteil-lehrer-beamte-100.html

Also das hätte ich denen gleich sagen können: Beamte dürfen nicht streiken. Das haben wir in der Ausbildung gelernt. Natürlich darf man demonstrieren und mitlaufen, aber halt in der Freizeit.


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14.12.2023 um 21:49
Zitat von nairobinairobi schrieb:Also das hätte ich denen gleich sagen können: Beamte dürfen nicht streiken.
Die Lehrerin wollte ja auch wissen, ob das Streikverbot für Beamte auch rechtmäßig ist und hat deshalb beim EGMR geklagt.

Interessantes Urteil jedenfalls.


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15.12.2023 um 07:09
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Die Lehrerin wollte ja auch wissen, ob das Streikverbot für Beamte auch rechtmäßig ist und hat deshalb beim EGMR geklagt.
Tja, die wollten die Bußgelder nicht zahlen. Pech gehabt.
Aber Wahnsinn, wie lange sich das hingezogen hat 🤔
Der Streik war 2009!


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15.12.2023 um 07:55
Zitat von nairobinairobi schrieb:Tja, die wollten die Bußgelder nicht zahlen. Pech gehabt.
Aber Wahnsinn, wie lange sich das hingezogen hat 🤔
Der Streik war 2009!
In meinen Augen ein unmögliches Verhalten, denn jeder Beamte / jede Beamtin weiß, dass Streik verboten ist.
Und deswegen den EUGH für Menschenrechte zu
bemühen, lächerlich. Der hat sicher andere Probleme zu lösen!
In der Zwischenzeit dürfte sich die Klägerin ganz sicher auf ihren Beamtenrechten ausgeruht haben.
Solches Verhalten trägt dazu bei, den Ruf des Beamtenstatus in der Öffentlichkeit zu schmälern.


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15.12.2023 um 08:56
Es gibt natürlich Jobs, die man nur wegen des Geldes macht. Dennoch, selbst in er Mehrheit dieser Jobs, gibt es meist eine Möglichkeit sich durch besondere Leistung und Fähigkeit zu profilieren und weiterzuentwickeln.

Wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die sich besser in den Rechten des Arbeitnehmers, als im fachlichen Umfeld ihrer beruflichen Tätigkeit auskennen, habe ich mich immer nur gewundert (habe ich in Großbanken regelmäßig erlebt).

Ich empfand das als Zeitverschwendung, mich mit rechtlichen Zusammenhängen zu befassen, um dann ein paar hundert Euro rauszuholen oder mein (zerrüttetes) Arbeitsverhältnis durch gerichtlichen Zwang fortzusetzen. Ist wie der Versuch, eine gescheiterte Beziehung mit Psycho-Spielchen und Rechtsanwälten wieder kitten zu wollen.

Ich würde jungen Menschen empfehlen, sich ein berufliches Umfeld zu suchen, das sie interessiert, sich dann dort zu engagieren und auch weiterzubilden (proaktiv und aus eigenem Antrieb).

...und wenn das Arbeitsverhältnis nicht so funktioniert, wie ich mir das vorstelle, dann gehe ich... lange bevor da irgendwas vor ein Arbeitsgericht kommt.

Hält man sich daran, dann sagt man selbst irgendwann an (natürlich sollten die Vorstellungen "im Markt" sein), was man haben möchte. Der Arbeitgeber kann dann entscheiden, ob er das bezahlen möchte oder nicht.

Ich wüsste gar nicht, wie mir eine Gewerkschaft jemals hätte helfen sollen.

Natürlich gibt es auch Jobs in sehr großen Institutionen, in denen mein System nicht so gut funktioniert, vor allem in den unteren Lohnsegmenten. Weshalb eine Arbeitnehmervertretung auch sinnvoll ist!


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15.12.2023 um 11:15
Zitat von ummaumma schrieb:In meinen Augen ein unmögliches Verhalten, denn jeder Beamte / jede Beamtin weiß, dass Streik verboten ist.
Ja, das lernt man in der Ausbildung. Es gehört zu den Grundprinzipien des Beamtentums. Sich alimentieren lassen und streiken, das geht nicht. Demonstrieren darf man für normale Anliegen, aber dann muss man sich frei nehmen.


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