Trailblazer schrieb:Was mir bei dir immer wieder fehlt, ist die Bereitschaft, sich auch einmal in die Lage der anderen Seite hineinzuversetzen.
Ja natürlich, denn Gesetz ist Gesetz. Wenn es Gesetze bzw. Kollektivverträge gibt, die regeln, wie welche Arbeitszeit bezahlt werden muss, dann haben sich die Arbeitgeber gefälligst daran zu halten und wenn sie das nicht tun, verstoßen sie gegen geltendes Recht.
Soll ich mich jetzt auch in einen Dieb oder sonstigen Verbrecher hineinversetzen und Gründe suchen, um das Fehlverhalten zu entschuldigen?
Sehe ich ehrlich gesagt nicht ein. 🤷♀️
Trailblazer schrieb:Aber selbst die Gewerkschaften haben in der Vergangenheit immer wieder erkannt, dass es in manchen Zeiten sinnvoll ist, maßvolle Forderungen zu stellen, um die Unternehmen nicht zu überfordern. Eine Einsicht, die ich bei dir gar nicht finden kann.
Die Abgleichung der Inflationsrate ist maßvoll. Das ist eigentlich die unterste Stufe, mit der man anfängt.
Ansonsten trifft man sich bei diesen Verhandlungen ohnehin irgendwann.
devil075 schrieb:Kann man alles machen… in der Theorie
Ab gesehen „nach“ Corona(Maßnahmen) ist es in meiner Umgebung nicht ganz so leicht einen Job zu bekommen und auch sonst wo wurde dieser Umstand ausgenutzt. Es war aber beim großen R… in der Stadt nicht anders, da hatte ich eben eine Ü-Pauschal im Gehalt und verdienen kann man auch nicht mehr sitzt aber mindestens 3 Stunden im Bus…
Auch bei einer Überstundenpauschale darf man nicht ausgenutzt werden. Und die gilt ja auch nur für Überstunden, also jene Stunden, die über Vollzeit hinaus gearbeitet werden. Also wenn Vollzeit lt. KV 40 Wochenstunden sind, gilt die Pauschale ab der 41. geleisteten Wochenstunde. Und auch nicht unbegrenzt, denn man darf dann samt Überstunden nicht unter einen Stundenlohn kommen, der den Mindestlohn lt. KV unterschreiten würde. Das muss man sich ausrechnen. Wenn man so viele Überstunden machen, dass die Pauschale/der All-In-Vertrag das nicht mehr abdeckt, dann müssen die überschreitenden Stunden ausbezahlt werden.
Ich persönlich pendle lieber und werde gesetzeskonform bezahlt als ich fahre nur 5 Minuten zum Job und muss mich ausbeuten lassen. Aber das muss natürlich jede:r für sich entscheiden.
Und warum wechselt man nicht einfach die Branche und lässt Handel Handel sein? Ich verstehe das nicht. Dann mach ich doch eine Umschulung und mache dann etwas anderes. Wenn man Glück hat, bekommt man die Umschulung sogar noch gefördert.
devil075 schrieb:Ich sah kein Geld war aber 3 Wochen ähm eigentlich 5 zuhause (ging die letzten 2 Krankenstand, das erste mal ohne „zum Sterben
So kann man es machen, aber wenn man beispielsweise (im Handel ja üblich) einen Vertrag über 20 Wochenstunden hat, dann braucht man nicht mehr Freizeit, sondern mehr Geld. Das kann man sich ja nicht immer aussuchen, manchmal bekommt man ja gar keine Vollzeitstelle angeboten (nicht alle arbeiten freiwillig Teilzeit). Abgesehen davon darf man im Krankenstand nicht viel machen außer zu Hause rumsitzen und zum Arzt gehen. Was hat man davon? Außerdem ist es illegal und man darf sich nicht erwischen lassen, dass man den Krankenstand missbraucht, denn das ist ein Entlassungsgrund und im Gegensatz zu einer Kündigung bekommt man bei einer Entlassung dann keine Ansprüche ausbezahlt, hat keine Kündigungsfrist und bekommt vom AMS auch nicht sofort Arbeitslosengeld, denn man soll ja für das Fehlverhalten, das zur Entlassung geführt hat, bestraft werden.