Ich habe kürzlich über eine skurrile Bewegung gelesen - die "No wash-Bewegung". Menschen lüften ihre Kleidung aus, anstatt sie zu waschen. Im Guardian wird über einen Mann berichtet, der seine Waschmaschine nur zwei Mal im Jahr benutzt. Er trägt Unterhosen eine Woche lang, trägt auch im Winter keine Socken und trägt statt Boxershorts eine Badehose, mit der er dann auch gleich duscht, um sie zu reinigen. Er macht das, um Zeit zu sparen.
Tim cut down on socks by wearing sandals, including for much of the winter. “I never have to wash socks any more, which was always the biggest problem.” Did he at least wear clean underpants every day? “You can get pants to last a week,” he says. How, I ask nervously, do you get a week’s worth of wear out of pants? “You just have very low standards.” Sometimes, he would wear swimming trunks as underwear – he would wear them in the shower, where they would get a wash, then they would dry quickly.
Zumindest gibt er zu, very low standards bei Sauberkeit und Hygiene zu haben. 🤣
Klar kann man manche Kleidungsstücke öfter tragen als einmal. Aber eine Woche lang? 🤮Und dann auch noch Unterhosen? Mir würde da echt grausen, diesen Mann muss man schon von weitem riechen. Mich wundert, dass seine Frau noch nicht von ihm getrennt ist, denn sie wäscht ja ihre Kleidung normal weiter (und die Kleider der Kinder werden ebenso gewaschen).
“Seeing as I don’t have to go to the office any more, I don’t really have a need for clean clothes,” he says. “It doesn’t matter.”
Ja - schön. Er hat aber auch noch eine Frau und zwei Kinder.
Does he notice his clothes starting to smell? “I do notice – and I change them. But you just don’t need to wash them as much as people do.” His wife occasionally says he smells, “but she generally doesn’t mind too much”.
Na schau ma mal, wie lange sie das nicht zu sehr stört 🤣. Nächstes Jahr um diese Zeit sind sie vielleicht schon geschieden.
“I stopped washing my clothes as much during winter 2022,” says Jenny, answering a call for readers to share their experiences of reducing their laundry. “The drivers for me were the rising energy costs, the effect on the environment and the inability to dry clothes easily inside. It occurred to me that I didn’t need to wash clothes as often. Most clothes really only needed a freshen up.”
She took to spraying them with an odour-eliminating mist instead: “They are good as new. It is also much kinder to the fabric, so clothes last much longer.”
Gut, die Energiekosten als Motivation kann ich ja noch verstehen. Die Frage ist halt, wie oft man diesen Spray draufgeben kann und wie oft sie dann tatsächlich ihre Bekleidung wäscht. Wenn sie seit 2022 kein einziges Mal Wäsche gewaschen hat, möchte ich dieser Jenny lieber nicht in geschlossenen Räumen begegnen.
Ken, a retired university lecturer, says: “We used to wash our clothes about six times a week. Now, we do it just once a week. We use soap nuts [a type of small fruit that contains soap] and wash at 30C. I put the wash on overnight, so it uses cheaper electricity.” He says he was motivated “by the climate emergency”.
Ja okay - man kann es mit dem Waschen auch übertreiben. Sechs Mal die Woche waschen ist viel. Es kommt halt auch darauf an, wie viele Personen im Haushalt leben, aber nachdem dieser Mann schon in Rente ist, werden etwaige Kinder schon ausgezogen sein und für zwei Personen (also seine:n Lebensgefährt:in/Ehepartner:in und ihn, weil er von "we" spricht) ist sechsmal die Woche wirklich viel. Einmal die Woche reicht bei uns auch, allerdings sind das dann mehrere Waschladungen, weil wir ja die Wäsche sortieren in bunt, dunkel, Handtücher, weiß...
Wir waschen, wenn die Wäschetruhe voll ist. Und natürlich warten wir ab, bis wir eine Trommel vollkriegen. Die meisten Sachen waschen wir bei 40 Grad und Kurzprogramm, denn für T-Shirts und Hosen, die nicht schmutzig sind, sondern nur ein bisschen verschwitzt, reicht das völlig aus. Selbst wenn man wenig Kleidung besitzt: 7 T-Shirts, 7 Unterhosen, 7 BHs, 7 Paar Socken und zwei lange Hosen hat man sicher bald einmal. Und somit wäscht man einfach am Tag sechs und kommt trotz regelmäßigem Wäschewechsel mit einmal waschen pro Woche aus. 🤷♀️Mein Mann trägt nur schwarze Kleidung, da kann man alles zusammen in die Waschmaschine werfen. Ich wiederum trage hauptsächlich bunte Kleidung, da kann ich auch so ziemlich alles zusammen geben. Dann noch Handtücher, Geschirrtücher, Bettwäsche extra und fertig. Da kommt man zu zweit doch niemals auf sechsmal die Woche waschen!
Gibt es in Deutschland eigentlich noch günstigere Nachttarife beim Strom, so wie Ken beschreibt? In Österreich habe ich nämlich keinen solchen gefunden, den hätte ich mir dann nämlich auch genommen. Da wir ein freistehendes Haus haben, stört es ja niemanden, wenn die Waschmaschine bzw. die Wärmepumpe nachts läuft, das hört der nächste Nachbar nicht. Früher gab es Nachtstrom, daran kann ich mich noch erinnern, da wurde dann hauptsächlich der Elektroboiler aufgeheizt, denn der brauchte ja am meisten Strom.
Quelle:
https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2023/jun/20/the-no-wash-movement-would-you-wear-underpants-for-a-week-without-cleaning-themDie Designerin Stella McCartney ist auch ein Fan dieser Bewegung, sie wäscht ihre Kleidung auch nur ganz selten, weil das Waschen in der Waschmaschine der Kleidung schade. Eine Mitarbeiterin der Umweltberatung meinte in einem anderen Artikel, man könne ja an der Kleidung riechen, dann weiß man eh, ob man sie noch tragen kann. Ja - ausgezeichneter Rat.🤣 Genau deshalb kommen bei mir Unterwäsche, Socken und T-Shirts auch nach einem Tag tragen in den Wäschekorb
;). Dann riechen sie nämlich definitiv nicht mehr frisch genug für mich, um sie erneut zu tragen.