Ozeanwind schrieb:Ich bin sehr introvertiert, mich strengen persönliche Kontakte wirklich sehr an, vor allem dann, wenn von mir Aktion in Form von Gesprächen z.B. erwartet wird. Ich sitze am liebsten dann einfach nur am Rand und schaue und höre zu.
Das kenne ich. Mich strengt das Zuhören aber mehr an als das selbst Reden. Ich bin nicht introvertiert, aber mir fällt es sehr schwer, zuzuhören und entsprechend zu antworten, wenn mich ein Thema null interessiert.
Bei meinen Verwandten ist es zu 95 % so, dass mich die Themen nicht interessieren. Meist geht es um Kinder oder Enkel, Hochzeiten, Scheidungen, Todesfälle, Krankheiten. Da Interesse zu heucheln aus Höflichkeit finde ich immer sehr anstrengend.
Wenn ich selbst rede, dann nur über Dinge, die ich interessant finde, deshalb ist das weniger anstrengend für mich (aber für die Verwandten wahrscheinlich das Zuhören 😂). Es ist einfach schwierig, wenn man zu unterschiedlich ist.
umma schrieb:Sie respektieren GsD unsere Privatsphäre. Haben wir vor allem den Kindern beigebracht. Ich kann abschließen👍.
Dort ist es ja generell so, dass alle immer in allen Räumen zugegen sind.
Eigene Zimmer kennt man dort im Dorf nicht.
Und niemand ist gerne alleine😳.
Das ist eine ganz andere Art zu leben. Gut, dass man dir hier Raum gibt.
Ozeanwind schrieb:Ich habe, außer meiner Mutter, keine Verwandten in der Nähe wohnen, die Verteilung ist weltweit. Es ist schon eine große Ausnahme, dass zumindest mein Bruder in Deutschland wohnt.
Wenn man sich da besucht, dann dauert das schon etwas länger, als ein paar Stunden, ansonsten wäre der Reiseaufwand zu groß.
Das wird bei uns anders gehandhabt: wer wegzieht, hat Pech gehabt und wird nicht besucht. Das ist nämlich viel zu anstrengend. Sie sind ja weggezogen, also sollen auch sie zu Besuch kommen und wenn nicht, bricht der Kontakt halt ab.
Das geht echt allen so, die aus dem näheren Umkreis weggezogen sind. Vor mir sind ja auch schon andere nach Wien oder ins Ausland gegangen und keiner wurde je besucht. Die Polen nicht, die Ungarn nicht, die Schweizer nicht, die in den USA schon gar nicht. Der Kontakt wurde einfach abgebrochen bis auf Grüße zu Weihnachten und zum Geburtstag.
Ich fahre eigentlich nur hin, um mich um meine Mutter zu kümmern. Würde meine Mutter nicht mehr leben, hätte ich gar keine Motivation, dort noch hinzufahren. Ich sehe nämlich gar nicht ein, warum immer nur ich mich um Kontakt bemühen soll und von den anderen gar nichts kommt. Dann kann das Interesse ja nicht so groß sein.
Ozeanwind schrieb:Das wäre der absolute Horror für mich. Ich habe ja schon Probleme damit, dass ich meine Mutter nun häufiger sehe und um mich habe, als früher.
Ich habe echt gern meine Ruhe und empfinde es immer anstrengend, Menschen länger als ein paar Stunden um mich zu haben. Einzige Ausnahme ist da mein Mann.
Das geht mir genauso. Mein Mann ist der einzige Mensch, der mich rein durch seine Anwesenheit nicht nervt. 😂 Dafür schafft er es halt dann gelegentlich, mich mit bestimmten Verhaltensweisen zu nerven. Da geht es ihm aber bestimmt mit mir genauso.
umma schrieb:Ich bin auch sehr gerne ganz alleine. Aber ich kann dort klarkommen, ist ja nicht für lange.
Mein Mann hat die Wohnung deshalb vor allem für mich gebaut.
Das ist gut!
nairobi schrieb:Die Verfassung wird nicht geändert, und es gibt, wenn überhaupt, nur minimale Veränderungen.
Aber Hauptsache, Abtreibung verboten und Alkohol aus braunen Papiertüten trinken 🤦♀️
Ja, schon sehr eigenartig. Das sehen sogar US-Bürger kritisch, vor allem jene aus dem linken und liberalen Spektrum. Ich bin gespannt, wie die einzelnen Bundesstaaten mit der Entscheidung des Supreme Court umgehen werden.