nairobi schrieb:Grundstücke
Natürlich Grundstück.
nairobi schrieb:verteuert
Was ja auch immer krass ist ist die Mehrwertsteuer.
Vorgestern erhielt ich eine weitere Rechnung von ca. 30.000 Euro. Knapp 4800 Euro davon gehen gleich an den Staat.
nairobi schrieb:ein Mann von der Feuerwehr durchs Fenster aus einer Wohnung geholt werfen musste.
Werden. Natürlich wurde er nicht geworfen (wie auch?).
nairobi schrieb:@ Pattimay
Falsch geadded
@pattimayvioletluna schrieb:Gemeinschaftseigentum nicht funktioniert. Was einem nicht gehört, wird nicht wertgeschätzt. Sieht man ganz gut an den ganzen Leihscootern, die irgendwohin geworfen werden oder an Mietwohnungen, vor allem den Allgemeinbereichen.
Das stimmt und diese zunehmende Gleichgültigkeit und Verrohung finde ich echt schlimm. Vandalismus, Tierquälerei, Gegenstände werden brutal zerstört, darunter auch wichtige Sachen wie Notrufeinrichtungen, Bushaltestellen, Scheiben zertrümmert, Fahrräder demoliert, Kleidercontainer angezündet, Graffitis überall hingeschmiert usw.
violetluna schrieb:Dafür gibt es eben wenig Bedarf, trotzdem werden bevorzugt Luxusobjekte gebaut. Die verkaufen sich dann aber nicht so gut.
Das glaube ich eigentlich nicht. In meiner Stadt gab es in den letzten Jahren mehrere Bauprojekte, die zum großen Teil auch schon abgeschlossen sind. In bevorzugten Lagen wurden Neubauten errichtet, ganz modern und wie gesagt von der Lage her (Blick, Ruhe usw.) top.
Da wurden schon während der Bauzeit die Wohnungen angeboten und alle wurden, soweit ich weiß, relativ zügig verkauft. Es gibt immer Menschen, die 500.000 bis 900.000 Euro für eine ETW hinlegen können und sich auch teure Mieten leisten können.
Alleine die Grundstückspreise in diesen Lagen sind irre.
Das ist schätzungsweise das 9fache von dem, was mich das ländliche Grundstück gekostet hat. Für viele Normalverdiener utopisch.
Vor einiger Zeit sollten mal Baulücken gemeldet und erhoben werden. Baulückenkataster nennt sich das. Da sollte nämlich etwas dran gemacht werden, dass - manchmal hässliche - Baulücken geschlossen werden können.
Der eigentliche "Übeltäter" ist übrigens oft gar kein Privatmann, sondern tatsächlich der Staat selbst.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Bund-laesst-immer-mehr-eigene-Wohnungen-leer-stehen,bima136.htmlDas kann ich sogar bestätigen. Gestern war ich mit einer lieben Kollegin von einer anderen Abteilung und einem Kollegen von noch einer anderen Abteilung mittags nett essen. Der Kollege (Single) ist vor einigen Wochen innerhalb des Stadtteils umgezogen. Er hat weit über 20 Jahre in einer Mietwohnung gelebt, deren Eigentümer der Bund ist. Früher gab es in meiner Stadt etliche Kasernen, die aber heute zum Teil nicht mehr bestehen, da die Bundeswehr ja über viele Jahre zurückgebaut und reduziert wurde. Viele dieser Wohnungen wurden früher von Bediensteten des Bundes bewohnt.
Nun war es so, dass in dem Haus ein Wohnung frei wurde. Da die Häuser älter sind (1960er/frühe 70er Jahre, schätze ich mal grob) besteht natürlich Renovierungsbedarf. Also wurde renoviert. Das dauert, bei öffentlichen Gebäuden dauert so etwas erfahrungsgemäß oft sehr lange. Der Staat zahlt schlecht, so dass sich keiner überschlägt.
Als bei uns vor Jahren die Tiefgarage saniert werden
musste - es bestanden wegen mangelnder Sicherheit Gefahren, hat dieses Projekt über 2 Jahre gedauert. Arbeiter einer bekannten großen Firma wurden zwischendrin mehrmals abgezogen, denn es musste noch ein großes Einkaufscenter gebaut werden- ein weit lukrativeres Objekt.
Jedenfalls hat der Kollege sich für diese andere lange schon leerstehende Wohnung interessiert. Da er schon sehr lange dort wohnte dürfte seine Zuverlässigkeit bekannt gewesen sein. Das war aber egal. Da er Landesbeamter ist, wird die Wohnung nicht an ihn vermietet. Egal, wie lange sie leer steht.
Einzusehen ist das nicht, denn wenn Wohnungen lange leer stehen, tut das der Substanz grundsätzlich nicht so gut.
Glücklicherweise hat der Kollege nach langer Suche seine jetzige Mietwohnung gefunden und er fühlt sich da auch wohl.
violetluna schrieb:Artikel zum Leerstand in Deutschland:
Interessant:
Anders sieht es aus, wenn Vermieter ihre Wohnungen leer stehen lassen, zum Beispiel weil sie schlechte Erfahrungen mit Mietern gemacht haben, auf steigende Preise spekulieren oder Kosten für notwendige Sanierungen scheuen. Für sie gelten oft strengere Regeln. Wenn Wohnraum knapp und teuer ist, können Kommunen ein Zweckentfremdungsverbot erlassen.
Finde ich in Ballungsräumen grundsätzlich auch richtig, dass das überwacht wird (falls es genug Personal dafür gibt).
Das gibt es in Berlin, Köln, Stuttgart, Hamburg und einigen anderen Städten. Es verbietet einen Leerstand, der über einen bestimmten Zeitraum hinausgeht – je nach Stadt drei bis sechs Monate. Halten sich Vermieter nicht daran und reagieren sie nicht auf Verwarnungen, droht ihnen ein Bußgeld, das meist zwischen 50.000 und 100.000 Euro liegt.
Die Pflicht zur Vermietung kennt aber Ausnahmen. Dafür benötigen Vermieter eine Genehmigung vom zuständigen Bezirksamt. Wer die Immobilie gerade saniert, dem werden längere Fristen eingeräumt, vorausgesetzt, die Arbeiten geschehen „zügig“. Auch Eigentümer, die die Wohnung in absehbarer Zeit verkaufen wollen, erhalten Aufschub.
Lässt sich die Wohnung etwa wegen ihrer schlechten Lage nicht vermieten, muss der Eigentümer nachweisen, dass er alles Zumutbare unternommen hat, um Mieter zu finden: ob über Zeitungsannoncen oder einen Makler. Wenn die Wohnung zu baufällig ist, um sie zu bewohnen, ohne dass der Vermieter die Schuld trägt, gilt ebenso kein Vermietungszwang. Hat er den Zustand der Wohnung aber selbst zu verantworten, muss er sie unter Umständen auf eigene Kosten wieder bewohnbar machen.
Sicherlich gibt es da aber auch wieder einige Schlupflöcher und Ausnahmeregelungen usw.
Quelle:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohnen/haus/welches-recht-gilt-fuer-den-leerstand-von-wohnungen-15631770.html (link von
@violetluna )
Der Artikel ist schon 4 Jahre alt und dürfte nicht ganz das
aktuelle Bild widerspiegeln. Denn da war noch lange kein Corona und auch nicht die Lieferengpässe bezüglich vieler Materialien und Personalressourcen im Handwerksbereich, LKW-Fahrer usw.
Inzwischen dürfte es wahrscheinlich noch prekärer geworden sein. Kriegsflüchtlinge kommen ja seit einigen Monaten auch wieder mit inzwischen wohl fast 7stelligen Zahlen hinzu (wobei viele von ihnen ja auch erst mal privat untergekommen sind).
Von Ende Februar bis Ende April wurden bislang 610.103 Personen aus der Ukraine neu erfasst, berichtet die Funke Mediengruppe aus der Statistik, die auf Daten des Ausländerzentralregisters (AZR) basiert.
Quelle:
https://www.tagesschau.de/inland/gefluechtete-ukraine-107.htmlIn Deutschland sind inzwischen mehr als 700.000 Ukrainer festgestellt worden. Wie das Bundesinnenministerium WELT AM SONNTAG mitteilt, sind seit Kriegsbeginn am 24. Februar bis zum 11. Mai „727.205 Menschen neu im Ausländerzentralregister (AZR) erfasst worden. Davon sind 714.998 ukrainische Staatsangehörige
Quelle:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article238748069/Kriegsfluechtlinge-Mehr-als-700-000-Ukrainer-in-Deutschland-erfasst.htmlOft sind das ja Mütter mit 1 oder 2 Kindern, die demnach ja auch irgendwann Wohnungen brauchen. Dass sie zeitnah in ihr Land zurückgehen können, ist ja völlig unrealistisch.
Im folgenden Artikel werden die wichtigsten Punkte aufgezählt, warum es immer prekärer auf dem Wohnungsmarkt zugeht. Einiges wäre m.M.n. teilweise vermeidbar gewesen.
Zu den Ursachen der Wohnkrise in Deutschland zählen ein der Bevölkerungsentwicklung stark hinterherhinkender Wohnungsbau, Binnenwanderung, Rückgang des Sozialwohnungsbestandes, komplexe Baustandards, der Trend zu Singlehaushalten und die Zweckentfremdung von Wohnraum
Quelle:
http://wohnkrise.de/ursachenZu dem Punkt "ein der Bevölkerungsentwicklung stark hinterherhinkender Wohnungsbau" muss man ja ganz klar sagen, dass das stark mit in der Verantwortung des Staates liegt, wenn man auf die Zahlen, die einem ja vorliegen, nicht adäquat reagiert.
Das ist wie bei uns mit dem Personalmangel. Es ist lange vorher bekannt, wann jemand in Pension geht.
Dann plötzlich zu sagen "huch! 20 % der Beschäftigten werden ja nächsten Monat pensioniert, na sowas" ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, wenn man nicht schon einige Jahre vorher durch Neueinstellungen entsprechend vorgesorgt hat.
Der Staat will halt möglichst nichts ausgeben, daran liegt es. Auf der anderen Seite werden Gelder unnötig verpulvert, dass man sich nur noch wundern kann. Der Bund der Steuerzahler geht solchen Dingen ja immer auf die Spur.
Deswegen geht es meiner Meinung nach nicht ohne private Investoren. Auf den Staat kann man sich da nicht verlassen.
"komplexe Baustandards" ist das, auf das
@Trailblazer angespielt hat, und "Trend zu Singlehaushalten" ist halt auch immer stärker festzustellen, und höhere Ansprüche sind nach meinem Dafürhalten auch oft da.
Mit Entsetzen habe ich 1985 einige Hinterhofwohnungen in Berlin gesehen. Ich hätte es schrecklich gefunden, so leben zu müssen. Dunkel, beengt, in einer Betonwüste, keine so gute Luft, alles heruntergekommen und abgewohnt, teilweise eine Dusche "Marke Eigenbau" reingefriemelt und so.
Klar, dass da irgendwann stark renoviert werden muss.