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Wenn Helden nach Antworten suchen...

67.399 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Plaudern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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08.06.2022 um 12:33
Zitat von ummaumma schrieb:Schwimmbad
Na, hoffentlich kamst Du nicht in einen Regen...hier fing es nämlich prompt zur Mittagspausenzeit an zu regnen.


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08.06.2022 um 14:28
Man kann hier beobachten, weshalb manche Staedte, wie Berlin, nicht den Hauch einer Chance haben, das Wohnungsproblem zu loesen...

...anstatt die tatsaechlichen Probleme anzugehen, wird linksintellektuellen Tagtraeumen ueber Enteignung und staatliche Kontrolle nachgegangen.

Als ob durch Enteignungen nur eine einzige Wohnung neu geschaffen werden wuerde...
Als ob der Staat als Bautraeger oder Immobilienvermieter nicht von Preissteigerungen und Inflation betroffen waere...
Als ob der Staat sich als Generalunternehmer bei irgendeinem Bauprojekt nennenswerten Umfangs als effizienter als die Privatwirtschaft gezeigt haette (vielleicht gerade in Berlin?)


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08.06.2022 um 17:51
Welche Lösung schlägst du denn stattdessen vor, @Trailblazer?


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08.06.2022 um 20:06
Zitat von pattimaypattimay schrieb:9€ Ticket
Ich habe mich die letzten Tage gewundert, dass eine Kollegin immer schon vor 15 Uhr recht eilig weg musste. Habe heute erfahren, dass sie sich das Ticket besorgt hat und das jetzt mal ausprobiert. Sie fährt erst mal von zu Hause mit ihrem Auto ca. 10 Minuten an einen Bahnhof. Das Parken da ist nicht ganz so einfach. Um 05.12 Uhr geht der Zug.
Sie fährt dann ca. 25 Minuten. Dann sind es noch 10-15 Minuten zu Fuß (je nach Gehtempo).
Muss sie morgen mal fragen, wie das so ist.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Werde das Rad nehmen
Heute Nachmittag hatte ich einigermaßen Glück.
Gerade ist es aber wieder am Nieseln.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Die Grundidee war keine schlechte, nur wurde eins nicht berücksichtigt: die Habgier der Menschen und das Machtstreben. Die meisten Menschen werden durch Macht korrumpiert
Man hat immer nur gehört, dass die Menschen im Ostblock dieses oder jenes nicht hatten/kannten, dass sie irrsinnig lange auf bestimmte Güter warten mussten.

Wohnen/Energie war künstlich verbilligt.

Es ging ja auch anders. Also gut war das nicht. Viele Menschen wollten da raus und weg. Weil es so schlecht war.


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08.06.2022 um 21:02
Zitat von nairobinairobi schrieb:Man hat immer nur gehört, dass die Menschen im Ostblock dieses oder jenes nicht hatten/kannten, dass sie irrsinnig lange auf bestimmte Güter warten mussten.

Wohnen/Energie war künstlich verbilligt.

Es ging ja auch anders. Also gut war das nicht. Viele Menschen wollten da raus und weg. Weil es so schlecht war.
Ja, weil Marx' Ideen grottenschlecht umgesetzt wurden. Das hat ja mit der Grundidee von Marx nichts mehr tun, er hat ja keine Diktatur propagiert, sondern dass Produktionsgüter, Ackerland, Wohnbauten der Gemeinschaft gehören sollen.


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09.06.2022 um 04:25
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ja, weil Marx' Ideen grottenschlecht umgesetzt wurden
Und weil das so schlecht war, will das wohl keiner mehr?

Was ich super finde sind diese Mehrgenerationenhäuser. Gibt es ja auch von sozialen Trägern.


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09.06.2022 um 04:43
Gestern Abend kam noch eine Sendung auf TLC. Ich habe vergessen, wie die hieß. Es ging um einen jungen Mann im Amiland, der als Erzieher in einem Kindergarten gearbeitet hat.
Die Arbeit war ihm sehr wichtig.
Eine Mutter hatte sich beschwert "was, wenn er auf mein Kind fällt?"
Das Problem: der junge Mann war extrem übergewichtig.
Er konnte auf gar kein Kind fallen, weil er nur sitzen konnte. Jeder Schritt war unglaublich anstrengend. Er ging auch oft barfuß. Er hatte überall Stühle platziert, um sich hinsetzen zu können.
Mittags kam eine Freundin und brachte Essen mit - u.a. Chips...
Ein Auto hatte er.
Die Familie unterstützte ihn. Machte ihm sauber, versorgte ihn (weniger mit gesundem, als mit fettem Essen).
Er wollte natürlich etwas an seiner Situation ändern.
Durch eine Magenverkleinerung.
Er hat sich zu einem Doktor begeben. Nach dem Gespräch ging es auf die Waage. Herr Nairobi schätzte 400 Kilo. Ich sagte 240 Kilo. Tatsächlich waren es Spoiler308 Kilo.
Der Arzt trug ihm auf, in 3 Monaten 34 Kilo abzunehmen. Dann erst sei surgery möglich.
Er bekam eine Ernährungsberaterin zur Seite gestellt.
Und er sollte sich bewegen. Alles schwierig, aber er hatte ja ein Ziel.
Am Tag x hatte er erst 29 Kilo verloren. Er bekam nochmal zwei Wochen für die restlichen 4,5 Kilo. Das hat er gerade so geschafft. Zwei Drittel des Magens wurden entfernt, zudem jede Menge Gallensteine.
4 Monate später hatte er insgesamt 56 Kilo verloren. Wog noch 252. Aber er war schon beweglicher.
Er hatte ein sehr nettes Lachen/Lächeln.


Danach kam noch eine Sendung über extrem starke Schwestern. Die waren alle übergewichtig, die eine aber besonders. Sie bekam Sauerstoff und war letztlich auf den Rollstuhl angewiesen. Auch die Partner, die einige hatten, waren ziemlich dick. Eine hatte ein kleines Kind, noch normal, wie es aussah. Den bekommen sie bestimmt auch noch fett gefüttert. Sie benutzten auch ziemlich viele Wörter, bei denen immer ein Piepton eingespielt wurde.
Mir hat das nicht so gefallen.
Schlimm, dass das bei manchen so extrem ist.
Das hat mich schon etwas beschäftigt.
Man ist so so hilflos bei extremem Übergewicht 😐


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09.06.2022 um 09:19
@Trailblazer
Sicher, durch Enteignung schafft man keinen neuen Wohnraum. Es geht aber auch darum vorhandenen Wohnraum bezahlbar zu gestalten.
Neuer Wohnraum muss zusätzlich geschaffen werden. Sicher.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich habe vergessen, wie die hieß
Die heisst "mein Leben mit 300kg" gucke ich gerne. Dr. Now ist super!
Zitat von nairobinairobi schrieb:Schlimm, dass das bei manchen so extrem ist.
Das hat mich schon etwas beschäftigt.
Ich schaue diese Sendung ja häufig und was man bei schätzungsweise 95% der Fälle sieht ist, dass es immer zu gravierenden Erlebnissen im Leben kam. Sehr häufig Missbrauch in der Kindheit und/oder Jugend. Oder psychische/physische Misshandlung.


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09.06.2022 um 14:25
@violetluna
@pattimay

Warum ist Wohnraum teuer, sowohl als Kauf als auch zur Miete?

Glaubt man den einschlägigen Meinungsmachern in den problematischen Metropolen, dann sind es die vermeintlichen Großkapitalisten, die geradezu reflexartig ins Fadenkreuz genommen werden.

Natürlich gibt es solche Auswüchse, trotzdem ist das viel zu kurz gesprungen.

Wohnraum ist teuer, weil Wohnraum knapp ist. Und Wohnraum ist knapp, weil er teuer in der Herstellung ist.

Ja, Investoren bauen in Berlin lieber Luxuswohnungen oder Gewerbe-Immobilien als preiswerten Wohnraum....

Es ist doch bezeichnend, dass ausgerechnet die Metropolen, die besonders von Wohnraumknappheit betroffen sind, den Bauträgern die dicksten Knüppel zwischen die Beine werfen.

Machen wir eine Probe...

Stellt Euch vor, ihr würdet mit einer unerwarteten Erbschaft überrascht und hättet auf einmal 5 Mio. EUR zur Verfügung...

Nun seid ihr ja fest davon überzeugt, dass Eigentum verpflichten sollte und nehmt euch vor, 1 Mio. in risikoarmen Anlagen zu investieren und von dem Rest, den ihr nicht zum Leben braucht, wollt ihr etwas Gutes tun und billigen Wohnraum in Berlin schaffen.

Eure guten Absichten würden den ersten Dämpfer erhalten, wenn das erfahrene Architekturbüro, das ihr beauftragt habt, Euch mitteilt, dass die Vorbereitung des Bauvorhabens und die Zusammenstellung der Antragsunterlagen 1-2 Jahre in Anspruch nehmen werden und die sich anschließenden Runden mit Genehmigunsverfahren und Planungsänderungen gut nochmals 6-8 Jahre.

Wenn sich dann anschließend herausstellt, dass ihr den Wohnraum, den ihr für 13 EUR vermieten wollt, für mindestens 26 EUR vermieten müsstet, um nicht draufzulegen, weil immer neue Bauvorschriften und Auflagen das Vorhaben verteuern, habt ihr immer noch nicht allen Mut verloren. Ihr habt ja gewusst, dass das kein profitables Geschäft wird.

Wenn dann in der Szene durchsickert, dass ihr nun selbst Kapitalist und Immobilienunternehmer seid und euch die Reifen plattgestochen werden und eure Familie anonym bedroht wird, beginnt ihr nachdenklich zu werden...
...aber ihr könnt die Wut ja nur zu gut verstehen.

Dann kommt der Morgen an dem ihr im Radio hört, dass Herr Künast oder Frau Kühnert vorschlagen, alle Immobilienbesitzer mit mehr als einer Million EUR Bestandsvolumen zu enteignen...

...und ihr macht zwei Anrufe:

Der erste Anruf geht an das Planungsbüro und der zweite an euren Bankberater!


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09.06.2022 um 15:55
Zitat von pattimaypattimay schrieb:gravierenden Erlebnissen im Leben kam.
Ich schaue auch ab und zu. Die Personen tun mir unheimlich leid. Ich wünsche denen allen eine möglichst effektive Verbesserung ihrer Situation.
Wie verzweifelt muss man sein, um dieses Elend im TV der Welt zu zeigen??


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09.06.2022 um 18:03
Zitat von ummaumma schrieb:Wie verzweifelt muss man sein, um dieses Elend im TV der Welt zu zeigen??
Ich habe eine Doku über die Sendung gesehen, da die Therapien und Operationen für Ottonormalamerikaner nicht bezahlbar sind, ist es eine Möglichkeit kostenlos dazu zu kommen.


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09.06.2022 um 19:53
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Wohnraum ist teuer, weil Wohnraum knapp ist.
Heutzutage bestehen aber auch -meiner Meinung nach- andere Vorstellungen und Wünsche als noch vor vielleicht 45/50 Jahren.
Auch mir war es schon beim ersten Bau wichtig, dass wir geräumige Kinderzimmer haben.
In der Sozialwohnung war das Kinderzimmer sehr sehr klein.
Will man einen Balkon?
Was für Böden und Sanitärobjekte möchte man?
Garage, Carport, oder nur ein Stellplatz?
Etc. pp.
Durch diese Vorstellungen kommen dann natürlich die Kosten zu Stande.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Und Wohnraum ist knapp, weil er teuer in der Herstellung ist.
Gerade auch durch Corona und Krieg hat sich vieles mächtig verteuert. Angebot und Nachfrage.
Ein wesentlicher Faktor sind natürlich auch die Grundstückspreise. Das Grundstücke, das ich im ländlichen Raum gekauft habe, hätte ich in der Stadt nicht bezahlen können.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Vorbereitung des Bauvorhabens und die Zusammenstellung der Antragsunterlagen 1-2 Jahre in Anspruch nehmen werden und die sich anschließenden Runden mit Genehmigunsverfahren und Planungsänderungen gut nochmals 6-8 Jahre.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:weil immer neue Bauvorschriften und Auflagen das Vorhaben verteuern
Heute gibt es tatsächlich eine ganze Reihe von Auflagen. Oft aus umweltpolitischen Gesichtspunkten heraus.
Zitat von ummaumma schrieb:Ich schaue auch ab und zu. Die Personen tun mir unheimlich leid. Ich wünsche denen allen eine möglichst effektive Verbesserung ihrer Situation.
Ja, natürlich. Man ist unheimlich gehandicapped. Mein Kollege hat mal mitbekommen, dass ein Mann von der Feuerwehr durchs Fenster aus einer Wohnung geholt werfen musste. Er war auch extrem dick und musste ins Krankenhaus.
Natürlich erregte das einiges Aufsehen bei Passanten.
Wie oft kommt denn diese Sendung eigentlich, @ Pattimay @umma ?
Zitat von ummaumma schrieb:Wie verzweifelt muss man sein, um dieses Elend im TV der Welt zu zeigen??
Abgesehen von einem Honorar, das die Gefilmten ja bekommen (vielleicht übernimmt das Fernsehen die OP-Kosten?)

Dieser junge Mann träumte auch von einer Partnerin, einer Familie. Vielleicht möchte er dadurch auch Kontakte knüpfen?
Er wirkte sehr sympathisch.

Manche mögen halt auch Publicity.


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09.06.2022 um 20:03
Zitat von nairobinairobi schrieb:Und weil das so schlecht war, will das wohl keiner mehr?
Das Problem ist, dass Menschen nunmal habgierig sind und deshalb Gemeinschaftseigentum nicht funktioniert. Was einem nicht gehört, wird nicht wertgeschätzt. Sieht man ganz gut an den ganzen Leihscootern, die irgendwohin geworfen werden oder an Mietwohnungen, vor allem den Allgemeinbereichen. Das ist schade, aber man muss wohl einsehen, dass sowas nur funktioniert, wenn man die Menschen dazu zwingt. Das ist passiert und somit war es dann eine Diktatur. Aber sie will dann ja auch niemand, das kann auch nicht die Lösung sein.
Zitat von pattimaypattimay schrieb:Sicher, durch Enteignung schafft man keinen neuen Wohnraum. Es geht aber auch darum vorhandenen Wohnraum bezahlbar zu gestalten.
Neuer Wohnraum muss zusätzlich geschaffen werden. Sicher.
So ist es. Bei der Enteignung geht es ja darum, bestehenden Wohnraum, der absichtlich leer steht, zu nutzen. Allein dadurch würde sich die Wohnungsnot schon etwas entspannen.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Wohnraum ist teuer, weil Wohnraum knapp ist. Und Wohnraum ist knapp, weil er teuer in der Herstellung ist.
Klar, und warum ist er knapp? Weil teure Wohnungen leerstehen. Dafür gibt es eben wenig Bedarf, trotzdem werden bevorzugt Luxusobjekte gebaut. Die verkaufen sich dann aber nicht so gut. Wer am Bedarf vorbei baut, soll bei Leerstand eben enteignet werden. Das bedeutet ja nicht, dass man ihm sein Objekt ohne Bezahlung wegnimmt, er wird ja entschädigt. Allerdings bekommt er weniger als er für das Objekt haben möchte. Aber trotzdem ist es mehr, als wenn das Objekt weiter leersteht, denn dann verursacht es nur Kosten.


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09.06.2022 um 20:25
Zitat von nairobinairobi schrieb: @umma ?
Ich weiß nicht, wie oft das läuft. Habe mehr zufällig reingeschaut.


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09.06.2022 um 22:40
Artikel zum Leerstand in Deutschland:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohnen/haus/welches-recht-gilt-fuer-den-leerstand-von-wohnungen-15631770.html


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10.06.2022 um 05:14
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Artikel zum Leerstand in Deutschland:
Müsste man sich leider für registrieren.

Wenn ich mich nicht täusche:

- Mieter müssen ihre Wohnung nicht bewohnen. Theoretisch müsste man aber gesetzlich regeln, dass sie zumindest bewohnbar eingerichtet ist? Sonst könnte ein Vermieter ja mit einer Person X eine Scheinmiete eingehen, um einen tatsächlichen Leerstand zu verschleiern

- Vermieter können für Leerstand bestraft werden, das ist dann aber auch eher ein Papiertiger


Darfst meine Kombination aus Halbwissen und Bauchgefühl gerne verbessern 😅


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10.06.2022 um 05:41
Zitat von nairobinairobi schrieb:Grundstücke
Natürlich Grundstück.
Zitat von nairobinairobi schrieb:verteuert
Was ja auch immer krass ist ist die Mehrwertsteuer.
Vorgestern erhielt ich eine weitere Rechnung von ca. 30.000 Euro. Knapp 4800 Euro davon gehen gleich an den Staat.
Zitat von nairobinairobi schrieb:ein Mann von der Feuerwehr durchs Fenster aus einer Wohnung geholt werfen musste.
Werden. Natürlich wurde er nicht geworfen (wie auch?).
Zitat von nairobinairobi schrieb:@ Pattimay
Falsch geadded @pattimay
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Gemeinschaftseigentum nicht funktioniert. Was einem nicht gehört, wird nicht wertgeschätzt. Sieht man ganz gut an den ganzen Leihscootern, die irgendwohin geworfen werden oder an Mietwohnungen, vor allem den Allgemeinbereichen.
Das stimmt und diese zunehmende Gleichgültigkeit und Verrohung finde ich echt schlimm. Vandalismus, Tierquälerei, Gegenstände werden brutal zerstört, darunter auch wichtige Sachen wie Notrufeinrichtungen, Bushaltestellen, Scheiben zertrümmert, Fahrräder demoliert, Kleidercontainer angezündet, Graffitis überall hingeschmiert usw.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Dafür gibt es eben wenig Bedarf, trotzdem werden bevorzugt Luxusobjekte gebaut. Die verkaufen sich dann aber nicht so gut.
Das glaube ich eigentlich nicht. In meiner Stadt gab es in den letzten Jahren mehrere Bauprojekte, die zum großen Teil auch schon abgeschlossen sind. In bevorzugten Lagen wurden Neubauten errichtet, ganz modern und wie gesagt von der Lage her (Blick, Ruhe usw.) top.
Da wurden schon während der Bauzeit die Wohnungen angeboten und alle wurden, soweit ich weiß, relativ zügig verkauft. Es gibt immer Menschen, die 500.000 bis 900.000 Euro für eine ETW hinlegen können und sich auch teure Mieten leisten können.
Alleine die Grundstückspreise in diesen Lagen sind irre.
Das ist schätzungsweise das 9fache von dem, was mich das ländliche Grundstück gekostet hat. Für viele Normalverdiener utopisch.

Vor einiger Zeit sollten mal Baulücken gemeldet und erhoben werden. Baulückenkataster nennt sich das. Da sollte nämlich etwas dran gemacht werden, dass - manchmal hässliche - Baulücken geschlossen werden können.

Der eigentliche "Übeltäter" ist übrigens oft gar kein Privatmann, sondern tatsächlich der Staat selbst.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Bund-laesst-immer-mehr-eigene-Wohnungen-leer-stehen,bima136.html

Das kann ich sogar bestätigen. Gestern war ich mit einer lieben Kollegin von einer anderen Abteilung und einem Kollegen von noch einer anderen Abteilung mittags nett essen. Der Kollege (Single) ist vor einigen Wochen innerhalb des Stadtteils umgezogen. Er hat weit über 20 Jahre in einer Mietwohnung gelebt, deren Eigentümer der Bund ist. Früher gab es in meiner Stadt etliche Kasernen, die aber heute zum Teil nicht mehr bestehen, da die Bundeswehr ja über viele Jahre zurückgebaut und reduziert wurde. Viele dieser Wohnungen wurden früher von Bediensteten des Bundes bewohnt.
Nun war es so, dass in dem Haus ein Wohnung frei wurde. Da die Häuser älter sind (1960er/frühe 70er Jahre, schätze ich mal grob) besteht natürlich Renovierungsbedarf. Also wurde renoviert. Das dauert, bei öffentlichen Gebäuden dauert so etwas erfahrungsgemäß oft sehr lange. Der Staat zahlt schlecht, so dass sich keiner überschlägt.
Als bei uns vor Jahren die Tiefgarage saniert werden musste - es bestanden wegen mangelnder Sicherheit Gefahren, hat dieses Projekt über 2 Jahre gedauert. Arbeiter einer bekannten großen Firma wurden zwischendrin mehrmals abgezogen, denn es musste noch ein großes Einkaufscenter gebaut werden- ein weit lukrativeres Objekt.
Jedenfalls hat der Kollege sich für diese andere lange schon leerstehende Wohnung interessiert. Da er schon sehr lange dort wohnte dürfte seine Zuverlässigkeit bekannt gewesen sein. Das war aber egal. Da er Landesbeamter ist, wird die Wohnung nicht an ihn vermietet. Egal, wie lange sie leer steht.
Einzusehen ist das nicht, denn wenn Wohnungen lange leer stehen, tut das der Substanz grundsätzlich nicht so gut.
Glücklicherweise hat der Kollege nach langer Suche seine jetzige Mietwohnung gefunden und er fühlt sich da auch wohl.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Artikel zum Leerstand in Deutschland:
Interessant:
Anders sieht es aus, wenn Vermieter ihre Wohnungen leer stehen lassen, zum Beispiel weil sie schlechte Erfahrungen mit Mietern gemacht haben, auf steigende Preise spekulieren oder Kosten für notwendige Sanierungen scheuen. Für sie gelten oft strengere Regeln. Wenn Wohnraum knapp und teuer ist, können Kommunen ein Zweckentfremdungsverbot erlassen.
Finde ich in Ballungsräumen grundsätzlich auch richtig, dass das überwacht wird (falls es genug Personal dafür gibt).
Das gibt es in Berlin, Köln, Stuttgart, Hamburg und einigen anderen Städten. Es verbietet einen Leerstand, der über einen bestimmten Zeitraum hinausgeht – je nach Stadt drei bis sechs Monate. Halten sich Vermieter nicht daran und reagieren sie nicht auf Verwarnungen, droht ihnen ein Bußgeld, das meist zwischen 50.000 und 100.000 Euro liegt.
Die Pflicht zur Vermietung kennt aber Ausnahmen. Dafür benötigen Vermieter eine Genehmigung vom zuständigen Bezirksamt. Wer die Immobilie gerade saniert, dem werden längere Fristen eingeräumt, vorausgesetzt, die Arbeiten geschehen „zügig“. Auch Eigentümer, die die Wohnung in absehbarer Zeit verkaufen wollen, erhalten Aufschub.

Lässt sich die Wohnung etwa wegen ihrer schlechten Lage nicht vermieten, muss der Eigentümer nachweisen, dass er alles Zumutbare unternommen hat, um Mieter zu finden: ob über Zeitungsannoncen oder einen Makler. Wenn die Wohnung zu baufällig ist, um sie zu bewohnen, ohne dass der Vermieter die Schuld trägt, gilt ebenso kein Vermietungszwang. Hat er den Zustand der Wohnung aber selbst zu verantworten, muss er sie unter Umständen auf eigene Kosten wieder bewohnbar machen.
Sicherlich gibt es da aber auch wieder einige Schlupflöcher und Ausnahmeregelungen usw.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohnen/haus/welches-recht-gilt-fuer-den-leerstand-von-wohnungen-15631770.html (link von @violetluna )


Der Artikel ist schon 4 Jahre alt und dürfte nicht ganz das aktuelle Bild widerspiegeln. Denn da war noch lange kein Corona und auch nicht die Lieferengpässe bezüglich vieler Materialien und Personalressourcen im Handwerksbereich, LKW-Fahrer usw.
Inzwischen dürfte es wahrscheinlich noch prekärer geworden sein. Kriegsflüchtlinge kommen ja seit einigen Monaten auch wieder mit inzwischen wohl fast 7stelligen Zahlen hinzu (wobei viele von ihnen ja auch erst mal privat untergekommen sind).
Von Ende Februar bis Ende April wurden bislang 610.103 Personen aus der Ukraine neu erfasst, berichtet die Funke Mediengruppe aus der Statistik, die auf Daten des Ausländerzentralregisters (AZR) basiert.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/gefluechtete-ukraine-107.html
In Deutschland sind inzwischen mehr als 700.000 Ukrainer festgestellt worden. Wie das Bundesinnenministerium WELT AM SONNTAG mitteilt, sind seit Kriegsbeginn am 24. Februar bis zum 11. Mai „727.205 Menschen neu im Ausländerzentralregister (AZR) erfasst worden. Davon sind 714.998 ukrainische Staatsangehörige
Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article238748069/Kriegsfluechtlinge-Mehr-als-700-000-Ukrainer-in-Deutschland-erfasst.html

Oft sind das ja Mütter mit 1 oder 2 Kindern, die demnach ja auch irgendwann Wohnungen brauchen. Dass sie zeitnah in ihr Land zurückgehen können, ist ja völlig unrealistisch.


Im folgenden Artikel werden die wichtigsten Punkte aufgezählt, warum es immer prekärer auf dem Wohnungsmarkt zugeht. Einiges wäre m.M.n. teilweise vermeidbar gewesen.
Zu den Ursachen der Wohnkrise in Deutschland zählen ein der Bevölkerungsentwicklung stark hinterherhinkender Wohnungsbau, Binnenwanderung, Rückgang des Sozialwohnungsbestandes, komplexe Baustandards, der Trend zu Singlehaushalten und die Zweckentfremdung von Wohnraum
Quelle:
http://wohnkrise.de/ursachen

Zu dem Punkt "ein der Bevölkerungsentwicklung stark hinterherhinkender Wohnungsbau" muss man ja ganz klar sagen, dass das stark mit in der Verantwortung des Staates liegt, wenn man auf die Zahlen, die einem ja vorliegen, nicht adäquat reagiert.

Das ist wie bei uns mit dem Personalmangel. Es ist lange vorher bekannt, wann jemand in Pension geht.
Dann plötzlich zu sagen "huch! 20 % der Beschäftigten werden ja nächsten Monat pensioniert, na sowas" ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, wenn man nicht schon einige Jahre vorher durch Neueinstellungen entsprechend vorgesorgt hat.

Der Staat will halt möglichst nichts ausgeben, daran liegt es. Auf der anderen Seite werden Gelder unnötig verpulvert, dass man sich nur noch wundern kann. Der Bund der Steuerzahler geht solchen Dingen ja immer auf die Spur.

Deswegen geht es meiner Meinung nach nicht ohne private Investoren. Auf den Staat kann man sich da nicht verlassen.

"komplexe Baustandards" ist das, auf das @Trailblazer angespielt hat, und "Trend zu Singlehaushalten" ist halt auch immer stärker festzustellen, und höhere Ansprüche sind nach meinem Dafürhalten auch oft da.
Mit Entsetzen habe ich 1985 einige Hinterhofwohnungen in Berlin gesehen. Ich hätte es schrecklich gefunden, so leben zu müssen. Dunkel, beengt, in einer Betonwüste, keine so gute Luft, alles heruntergekommen und abgewohnt, teilweise eine Dusche "Marke Eigenbau" reingefriemelt und so.
Klar, dass da irgendwann stark renoviert werden muss.


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10.06.2022 um 07:27
Zitat von Mr.WölkchenMr.Wölkchen schrieb:Müsste man sich leider für registrieren.
Nein, ich bin auch nicht registriert, ich konnte ihn so lesen.
Zitat von Mr.WölkchenMr.Wölkchen schrieb:Vermieter können für Leerstand bestraft werden, das ist dann aber auch eher ein Papiertiger
Anscheinend nicht immer. Es gibt Bußgelder von bis zu 100000 Euro. In Hamburg wurde sogar ein Mann vorübergehend enteignet. Sechs Wohnungen wurden auf seine Kosten renoviert und dann vermietet. Das wird im Artikel erwähnt. Näheres auch hier:

https://taz.de/Stadt-macht-Ernst-gegen-Leerstand/!5353348/
Zitat von nairobinairobi schrieb:Das stimmt und diese zunehmende Gleichgültigkeit und Verrohung finde ich echt schlimm. Vandalismus, Tierquälerei, Gegenstände werden brutal zerstört, darunter auch wichtige Sachen wie Notrufeinrichtungen, Bushaltestellen, Scheiben zertrümmert, Fahrräder demoliert, Kleidercontainer angezündet, Graffitis überall hingeschmiert usw.
Ich bin mir nicht sicher, ob das jemals anders war. Ich kann mich zumindest zu meinen Lebzeiten nicht daran erinnern.

Gestern las ich auch ein wenig über die Geschichte der Grady Homes, das waren public housing-Gebäude in Atlanta. Eigentlich gedacht als günstige Wohnungen für Afroamerikaner, die durch die Depression arbeitslos geworden waren, ließ der Staat sie verfallen. Es gab Finanzierung für den Bau, nicht aber für die Instandhaltung. Wer es sich leisten konnte, zog wetg, in den leerstehenden Wohnungen wurde mit Drogen gedealt, Gangs zogen ein, die Kriminalität schoss in die Höhe. 2005 wurden die Gebäude abgerissen und es entstanden neue Wohnungen dort. Die kann sich aber jemand mit wenig Geld nicht leisten, für sie kleinsten Wohnungen mit einem Schlafzimmer ohne Balkon werden auch schon über 1000 Dollar Miete monatlich verlangt.

http://sites.gsu.edu/knajeeullah1/category/uncategorized/grady-homes/

Und die neue Wohnanlage:

https://www.ashleyauburnpointe.com/amenities

Wie kam ich ausgerechnet auf die Grady Homes: die Bücher von Karin Slaughter handeln manchmal dort bzw. kommen in ihren Büchern öfter vor.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Das glaube ich eigentlich nicht. In
Ich beobachte das in meinen Ort sehr gut. Seit der Pandemie wollen viele Menschen raus aus der Stadt ins Grüne. Es ist halt ein Unterschied, ob man während eines Lockdowns oder einer Quarantäne in einer Stadtwohnung sitzen muss oder im eigenen Garten. Es gibt auch haufenweise Häuser zu verkaufen, so ab 300000 Euro geht es los, wobei die meisten Häuser an 500000 angeboten werden.
Ich lasse mir immer die Inserate zuschicken und bei den günstigeren Häusern kann ich mir die gar nicht mehr ansehen, da heißt es dann gleich "Anzeige nicht mehr verfügbar". Die Inserate mit den teureren Häusern sehe ich jetzt schon seit einigen Monaten in schöner Regelmäßigkeit.

Jetzt wird die EZB wohl bald die Zinsen anheben und dann ist es aus mit den günstigen Krediten. Die Bankenaufsicht hat auch die Bedingungen für die Kreditnehmer wieder verschärft, man muss jetzt wieder 30 % Eigenmittel haben. Bei 6000000 Euro sind das dann auch 180000 Euro, die spart man sich nicht einfach so an.


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10.06.2022 um 08:18
Das ist auch wieder ein spezielles Schmankerl: Ab 2035 sind Verbrennungsmotoren innerhalb der EU verboten. Ausnahme: Supersportwagen. Die dürfen weiterhin mit Verbrennungsmotor angeboten werden.

Der Pöbel soll gefälligst zu Fuß gehen, war früher ja auch so.

Mit dem Ferrari zur Arbeit pendeln?
https://diepresse.com/6150325


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10.06.2022 um 08:59
@violetluna
Sich über die 5000 oder 10000 Ferraris aufzuregen, die jedes Jahr gebaut werden und von denen viele keine 1000km im Jahr bewegt werden, ist ahnlich sinnvoll, wie mit der roten Fahne in der Hand das Ende der Wohnungsknappheit in der Enteignung von leerstehenden Wohnungen zu suchen (bei unter 1.0% Leerstand in Berlin in 2020 z.B.).

Besser trennt man sich von solchen tendenziösen und reißerischen Parolen und sucht Lösungen auf sachlicher Basis.


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