umma schrieb:Aber schon alleine die Tatsache, dass da Menschen durch „Beten“ manipuliert werden sollen, ist für mich schlimm.
Es gibt auch dort Fachärzte /- innen für Psychiatrie.
Ich glaube nicht, dass es da um Manipulation geht. Es ist eben eine religiöse Überzeugung, dass sich an Menschen auch mal etwas böses oder schlechtes haften kann. Wie man das letztendlich interpretiert, ist eigentlich egal.
Dem einen oder anderen ist mit solchen Riten tatsächlich schon geholfen worden, entweder, weil er wirklich etwas schlechtes angezogen hat oder weil sich da mental irgendwas festgesetzt hat. So eine "Therapie" kann befreiend wirken, das kann ich übrigens aus eigener Erfahrung sagen.
Es gibt in Tschetschenien bspw. eine islamische Klinik, die psychische Erkrankungen nicht bloß mit Hilfe der Psychologie, sondern vor allem mit religiösen Riten heilt. Unser Hoca war mal eine Zeit lang dort, um sich das genauer anzusehen. Die Heilungschancen sollen dort interessanterweise ziemlich gut sein, vermutlich weil Religion eine sehr positive Stütze sein kann, wenn man davon überzeugt ist.
Also ich würde das ganze nicht unterschätzen.
Ob man das jetzt Besessenheit vom Teufel nennen möchte oder psychische Erkrankung, letztendlich gibt es immer mehrere Wege sich von etwas negativem zu befreien. Es hilft nie allen Menschen das selbe. Wenn jemandem mit diesen religiösen Riten letztendlich etwas geholfen werden kann, ist das was gutes.
Bei uns ist man dem gegenüber einfach nur sehr verschlossen.
umma schrieb:Aber, wie gesagt, wir leben in 2021 und ich fühle die Aufklärung als Verpflichtung!
Ich sehe das so: was man selbst für richtig hält, sollte man einfach leben/vorleben. Wer sich davon inspirieren lassen möchte, wird das so oder so tun.