devil075 schrieb:Viele Jugendliche und Kinder haben Depressionen sind verunsichert. Ich empfinde es als besonders schlimm, wenn man gerade diese Zeit nicht unbeschwert und fröhlich verbringen kann
Wegen der Pandemie eskaliert das gerade und das Gesundheitssystem ist darauf nicht vorbereitet. Aber Depressionen bei Kindern gab es immer schon. Sie wurden nur nicht als solche erkannt und man sagte den Menschen, sie sollen sich doch einfach zusammenreißen. Man erkannte auch Autismus, ADHS und diverse Lernschwächen nicht und diese Kinder wurden einfach für dumm und verhaltensauffällig gehalten und im Stich gelassen. Jetzt ist das anders und dafür bin ich sehr dankbar.
nairobi schrieb:Für mich gerade, da das Verständnis einfach anders ist. So jemand kennt gewisse Dinge halt. Ich hatte bei manchen kinderlosen Personen auch manchmal das Gefühl, dass sie sehr egoistisch schienen. Sie mussten sich ja nur um sich selbst kümmern.
Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit verschiedenen Lebensweisen. Wer keine Kinder hat und auch nie welche wollte, richtet sich sein Leben eben anders ein. Warum sollte man beispielsweise dann in der Hauptsaison auf Urlaub fahren, wo es doch da viel teurer ist und auch voller? Warum sollte man am Abend nach der Arbeit gleich nach Hause gehen?
Das Leben mit Kindern ist eben anders und wer immer schon Kinder wollte, nimmt das in Kauf. Jemand, der keine hat und nie welche wollte, wird sein Leben nicht umkrempeln wollen, nur weil er jemanden mit Kindern kennengelernt hat. Ich verstehe das gut, drum käme für mich ein Partner mit (kleinen) Kindern auch nicht infrage.
nairobi schrieb:Das habe ich auch schon mal gedacht, aber es ist ja ein liebenswerter kleiner Parasitierender.
Das weiß man ja noch nicht. 😈 Das Kind könnte auch ein total unangenehmer Mensch werden oder als Psychopath geboren werden. Darauf hat man ja nur bedingt Einfluss. 😉
Idiosynkrasia schrieb:Ich suche einen Mantel der mindestens bis zum Knie geht oder kurz darüber, der eine Kapuze hat und nicht so einen furchtbar hässlichen Schnitt. Irgendwie gefallen mir die Schnitte und Formen nicht. Entweder sehen sie nach Sack oder nach Bademantel aus, meistens nach Sack :D .... Oder sie wären bei mir viel zu lang.
Ich hab Long Parkas jetzt auch mal noch in meine Suche mit einbezogen.
Ich muss was finden 👿
Such mal nach Dufflecoat. Vielleicht findest du da einen taillierten. Normalerweise sind die nämlich gerade geschnitten und das wäre dann der sackartige Schnitt, den du beschreibst.
pattimay schrieb:Ich halte das für dieses typische Generationen Ding...Früher war alles besser...die Jugendlichen von heute... Usw. usf.
Auch heute sind junge Menschen, Teenies anständig, hilfsbereit usw.
Lustig, dass du das schreibst. 😉 Dazu möchte ich folgendes zitieren:
Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte“ (Keller, 1989, ca. 3000 v. Chr., Tontafel der Sumerer).
Quelle:
https://bildungswissenschaftler.de/5000-jahre-kritik-an-jugendlichen-eine-sichere-konstante-in-der-gesellschaft-und-arbeitswelt/Kritik an Jugendlichen gibt es also immer schon und dennoch besteht die Menschheit noch. 😉 So schlecht können die damaligen Jugendlichen also nicht gewesen sein.
Natürlich haben Jugendliche ihre eigene Subkultur und die mag aus Sicht älterer Menschen manchmal befremdlich wirken. Ich muss auch immer lachen, wenn ich Wörter aus der jeweils aktuellsten Jugendsprache höre oder lese oder die Stars sehe, die sie anhimmeln. Aber wir waren damals doch genauso, nur die Sprache und die Stars unterliegen halt den Trends der Zeit. 🤷
Ozeanwind schrieb:Ich denke, dass es bei der Sicht auf andere oftmals auf die eigene Einstellung ankommt, die zur Einschätzung anderer führt.
Genau das habe ich weiter hinten auch schon geschrieben. Man beurteilt eine Situation oder Verhaltensweisen immer aus seiner eigenen Lebensweise heraus. Das ist normal. Deshalb gibt es ja verschiedene soziale Blasen (die man heute Bubbles nennt), in denen man sich hauptsächlich aufhält. Man sucht sich Gleichgesinnte, weil das das Leben schlichtweg leichter macht. Man ändert seine Bubble im Lauf des Lebens auch mehrmals, weil sich die eigene Lebenssituation verändert.
Ich finde es völlig normal, dass Eltern vorwiegend untereinander soziale Kontakte pflegen und eben Kinderlose das ebenso machen. Das sind einfach verschiedene Lebenswelten, die sich nicht immer so leicht vereinbaren lassen.
Das verändert sich dann wieder, wenn die Kinder langsam erwachsen werden.
Ozeanwind schrieb:Ich frage mich da nur, weil ich halt selbst oft von dieser Einschätzung betroffen war, warum ich darauf reduziert werde egoistisch zu sein, weil ich keine Kinder habe und mir dementsprechend unterstellt wird, mich nur um mich selbst zu kümmern.
Egoistisch ist das falsche Wort. Kinder und die damit verbundene Umstellung des Lebens muss man einfach wollen, sonst klappt das nicht. Ich sehe keinen Grund, warum man sein Leben umstellen sollte, nur weil man jemanden kennengelernt, der Kinder hat. Wenn die Lebensentwürfe nicht zusammenpassen, dann ist das eben so und ist zu akzeptieren. Da ist es besser, sich jemanden zu suchen, der ohnehin schon einen ähnlichen Lebensentwurf hat.
Es mag egoistisch aussehen, dass man seine Entscheidungen frei treffen kann, ohne auf andere Rücksicht nehmen zu müssen. Das ist aber nicht automatisch der Fall, nur weil man keine Kinder hat. Es kann ja auch sein, dass man auf andere Menschen Rücksicht nehmen muss, was aus der Sicht anderer nicht wahrgenommen wird.
nairobi schrieb:Und mit steigendem Alter wird das wohl nicht einfacher.
Doch, ich denke schon. Es wird einfacher, wenn die Kinder erwachsen werden und ihr eigenes Leben haben.
devil075 schrieb:nein, ich verkläre die Vergangenheit nicht, aber es ist Tatsache, dass meine Kindheit eine andere war als zB Juniors (oder die meiner 12 jährigen Nachbarstochter, die um 13 Uhr aus der Schule kommt und bis 17 Uhr alleine wurschtelt oder bei uns im Garten mit dem Hund spielt)
Also bei uns war das üblich, dass Kinder nach der Schule alleine zu Hause waren, bis die Eltern von der Arbeit kamen. Nachmittagsbetreuung gab es ja nicht flächendeckend, das ist ja noch nicht einmal jetzt so außer in größeren Städten. Ich hatte die Omi, aber die meisten meiner Schulkollegen waren allein, wenn auch die Mutter arbeiten ging. Ich fand das immer super, wir sind immer bei meiner Freundin gewesen, weil wir da unbeaufsichtigt waren und haben dort jede Menge Unsinn angestellt (Videofilme angesehen, die nicht für unser Alter bestimmt war, Milch mit Rum getrunken, uns quer durch die Speisekammer und den Kühlschrank gefuttert, Scherzanrufe gemacht, Zigaretten geraucht....).
Machst du das heute so und zeigt dich jemand an, hast du gröbere Probleme mit der Fürsorge. Früher war das normal, man hat den Kindern mehr zugetraut. Ich finde es gar nicht gut, wie Kinder heute teilweise in Watte gepackt werden. Sie dürfen ja gar nichts mehr ohne Aufsicht machen, nicht einmal alleine zur Schule gehen.
devil075 schrieb:Eigentlich sind die meisten nicht geimpft, die es erwischt und trotzdem geht es nicht in die Köpfe von Impfverweigerer … bei uns gilt ab November die 3 G Regel am Arbeitsplatz, bin gespannt ob das nützt um die Impfquote zu erhöhen. Traurig, dass man auf die Bequemlichkeit setzen muss..
Ich finde das interessant: bei uns am Arbeitsplatz galt die 3G-Regel eigentlich schon, seit die Impfung möglich war. Möchte man im Büro arbeiten, muss man entweder geimpft sein oder einen Test machen, sollte man nicht genesen sein. Man kann sich kostenlos im Haus testen lassen. Es gab auch eine Impfaktion für die Mitarbeiter und ihre Angehörigen, die haben auch so ziemlich alle genutzt. Manche testen zusätzlich zur Impfung.
Bei uns gibt es immer wieder Impfaktionen gegen alles Mögliche, wie z.B. FSME oder Grippe und ich nutze das immer, weil die Impfungen bezahlt werden. Jetzt fängt bald die Grippeimpfung an, mein Mann und ich haben schon die Termine.
Kokolores82 schrieb:Das ist ja das schlimme, wenn Du keine Kinder hast, wird einem Egoismus vorgeworfen, und es wird neidisch auf einen geblickt, weil Du vielleicht 2x im Jahr in den Urlaub fährst, oder neue Möbel kaufst die etwas teurer sind.
Manchmal glaube ich einfach, dass sich manche Eltern dann wünschen: Ach, wären wir doch ohne Kind geblieben.
Und ich bin mir sicher, dass einige so denken!
Aber ist ja auch beim Kinder bekommen so, bleibst Du 3 Jahre zu Hause bist Du faul.
Gibst Du das Kind nach 3 Monaten in einen Hort, dann bist Du eine Rabenmutter.
Weil sich immer alle dazu befähigt fühlen, Ihren Senf dazu geben zu müssen.
Das ist immer so: wie man es macht ist es falsch. 😂
Darauf darf man echt nix geben. Es wird immer jemand was finden, um sich aufzuregen. So sind Menschen eben. Auf Durchzug schalten ist da die beste Methode. 🤷
Übrigens gibt es mittlerweile viel Material zum Thema regretting motherhood. Frauen, die ihre Entscheidung, Kinder zu bekommen, im nachhinein bereut haben (was natürlich nicht bedeutet, dass sie ihre Kinder nicht lieben würden, sie sind nur unzufrieden damit, wie sich ihr Leben durch ihre Elternschaft verändert hat).
Was ich aber spannend finde: Frauen sind untereinander die härtesten Kritikerinnen. So was wie Solidarität untereinander gibt's bei Frauen wohl nicht. Aber dann gleichzeitig jammern über die Kritik und Lästereien.
Ich verstehe das nicht. 🤷 Für mich ist es logisch, dass man Kritik auch einstecken muss, wenn man selbst welche austeilt. Wenn ich mich jetzt also auf eine solche Diskussion einlasse, dann ist mir bewusst, dass Gegenwind kommen wird. Das muss ich dann eben aushalten, denn egal, wie neutral man zu formulieren versucht, es wird immer jemanden geben, der beleidigt ist und dann zum Rundumschlag ausholt. Diejenigen, die aus dem anderen Forum kommen, wissen, was ich meine, dort gab es ja ganz oft solche Diskussionen, die dann eskaliert sind. Auf Untergriffigkeiten darf man sich meiner Meinung nach auch wehren.
Thilda schrieb:Ja, aber ich konnte sie nicht sehen und habe mir ständig Sorgen gemacht. Es mag auch alles daran gelegen haben, dass meine Schwangerschaft schwierig war mit Blutungen, der Befürchtung, dass sie in der 25. Woche geholt werden muss, der gespritzten Lungenreife, viele Wochen im Krankenhaus usw usw.
Mir war bewusst, dass sie so lange wie möglich in mir bleiben muss, aber ich hatte das Gefühl, dass sie in mir nicht sicher ist, sondern erst dann, wenn ich sie auf dem Arm hab.
Jetzt verstehe ich, was du meintest. Ich hatte eher das Beschützen vor dem Bösen in der Welt im Sinn, aber das ist ja wac komplett anderes.
Thilda schrieb:Zum Thema Egoismus bei kinderlosen Menschen: Ist es denn dann im Umkehrschluss altruistisch, Kinder zu bekommen? Das wage ich schon sehr zu bezweifeln.
Nein, ist es in den meisten Fällen nicht. Altruistisch wäre es in dem Fall, den
@nairobi geschildert hat: für jemand anders ein Kind auszutragen, der das selbst nicht kann und zwar ohne finanzielle Motive.
Ansonsten bekommt man Kinder, weil man sich welche wünscht und die Erfüllung eines eigenen Wunsches ist per se egoistisch. Das Kind kann man ja nicht fragen, ob es überhaupt geboren werden will.
Aber das zeigt auch, dass Egoismus nicht immer was Schlechtes sein muss. Dass Menschen aus eigenem Wunsch heraus Kinder bekommen, sichert den Fortbestand der Menschheit, dient also einem höheren Zweck, wenn man das denn so definiert.
Ich für meinen Teil fände es besser, wenn die Menschen irgendwann mal aussterben, einfach auf natürliche Weise, ohne Kriege oder Katastrophen. Jede Spezies hat ihre Zeit, und der Mensch ist mittlerweile schon recht lange auf der Welt und macht halt leider auch vieles kaputt, weshalb ich dessen Aussterben auch auf lange Sicht für gut halte. Wir werden das aber nicht mehr erleben.