umma schrieb:Gesundheitsvorsorge für Prostituierte,
"Früher" war folgendes üblich: die Prostituierten hatten die Verpflichtung, einmal wöchentlich zum Gesundheitsamt zu gehen und sich da untersuchen zu lassen. Diese Kontrolle wurde in eine Art Ausweis eingetragen. Im flapsigen Sprachgebrauch wurde das als "Bockschein" bezeichnet. Da wurde auch sehr viel Wert drauf gelegt, dass die Dame dieser Pflicht auch nachkam. Es war auch so, dass die Leiterin der "Sitte" die Prostituierten alle kannte. Kamen neue Damen in die Stadt, wurden sie erst mal zu ihr geschickt, damit sie sich "vorstellen" sollten.
Es ging ja auch darum, dass Prostituierte durch ihre Tätigkeit höher gefährdet sind, Opfer von Straftaten zu werden. Es gab auch immer mal wieder ein Tötungsdelikt. Zudem bewegen sie sich in einem Milieu, in dem halt auch Straftaten begangen werden. Zum Teil auch von den Damen selbst. Es war also nicht verkehrt, einen gewissen "Überblick" zu haben.
Das ist alles lange her. Schon vor ca. 30 (?) Jahren wurde es eingestellt, dass das Gesundheitsamt die Damen untersucht hat. Wahrscheinlich aus Kostengründen?!
Als meine ältere Tochter noch ein Baby war, gab es vom Gesundheitsamt immer noch Mütterberatung. Man konnte mit dem Baby dorthin, es wurde gemessen und gewogen, man konnte Fragen stellen, erhielt Informationsbroschüren und auch Proben von Babybrei usw.
Ich fand das gut und bin da auch regelmäßig hin. Beim ersten Kind hat man nun mal noch mehr Informationsbedarf.
Aber das wurde auch irgendwann mal eingestellt.
Vieles scheitert m.E.n. tatsächlich schlicht und einfach am Geld. Das dann für anderes verbraten wird...
devil075 schrieb:Kann man muss man nicht zwangsläufig immer (warum fallen mir gerade Schulterpolster ein)
violetluna schrieb:Die sind ja auch gerade wieder modern. 😉
Natürlich muss man nicht jede Mode mitmachen...Das ist ja immer Geschmackssache und manches sieht geradezu lächerlich oder verboten aus.
Schulterpolster mochte ich persönlich noch nie so besonders. Ich finde, bei kleiner gewachsenen Leuten wirken diese nicht so gut.
Hier geht es um Änderungen im Sprachgebrauch.
Das wird nichts Vorübergehendes sein, und aus
@violetluna s link geht hervor, dass das tatsächlich schon seit Ende der Siebziger Jahre, also seit etwas mehr als 40 Jahren, genutzt wird.
Wohl deswegen, weil zunehmend Frauen berufstätig wurden. Die sollten ja schon mit adressiert werden.
devil075 schrieb:Ärzte*innen
Wenn man hier eine Mehrzahl meint, könnte man sagen "Die Ärzteschaft". Darunter würden "m,w,d" gleichermaßen fallen.
Herr Nairobi erzählte mir heute Morgen noch von einem Film, den er gestern Abend gesehen hatte. Er sagte, dass eine Frau auf ihre "Neffin" aufpasste. Ich habe zwei Mal nachgefragt, da sagte er, er meine natürlich "Nichte", ihm sei der Ausdruck auch schon komisch vorgekommen 😂
Manche sagen auch z.B. "Krankenschwesterin", im Dialekt hört man das selten mal.
Auch merkwürdig der Ausdruck, gerade eben gehört (Kugelahorn, 2 Kugelahörner 🤣).
Trailblazer schrieb:ich halte es da lieber mit Fakten und Handlungen anstatt mit plakativer Selbstdarstellung, soll heißen: Ich bemühe mich tatsächlich, meinen Mitmenschen (weitgehend) aufgeschlossen gegenüber zu treten, unabhängig von (fast) jeder Neigung, Einstellung, Herkunft und Geschlecht.
Darauf kommt es an. 👍
Sicher würdest Du aber auch sagen "sehr geehrte Damen und Herren" oder "liebe Kolleginnen und Kollegen", wenn Vertreter beider Geschlechter vor Ort sind? Da sind dann natürlich (mögliche) Diverse nicht zwingend einbezogen. Wobei sich ja auch manche Diverse ja wohl auch als Mann oder Frau fühlen.
Wichtig finde ich es halt in Stellenausschreibungen.
devil075 schrieb:Eben, das würde Frauen helfen… diese hirnrissigen Aktionen (Ampelfrau, *innen…) sind nur pseudomässig … ein väterlicher Freund, er hat früher im Gymnasium unterrichtet und ist dort mit gendern konfrontiert gewesen, hat es treffend ausgedrückt: dieser Firlefanz unterstreicht den Unterschied statt Gleichberechtigung zu schaffen…
Hirnrissig mag manches sein, aber nicht generell alles.
Und nicht so einfach zuweilen...
Wie ist das Pendant zu "Amtmann" eigentlich? Amtmännin?
War es früher. Heute sagt man wohl Amtfrau, wenn eine weibliche Person auf diese Position kommt.
Von Fuhrmann?
Schutzmann?
Wachmann?
Sandmann?
Landsmann?
Kaufmann - da ist es Kauffrau. Kaufdiverse(r) klingt natürlich verboten. Das kann man durch die Formulierung Kaufleute ganz gut umgehen.
Ebenso bei Wachleuten/-Personal
Landsleute usw.
Ich finde auch nicht, dass man alle Schilder ändern muss, die schon Jahrzehnte angebracht sind, wie z.B. hier
Original anzeigen (4,6 MB)Dass es sich beim Gros der "Mitarbeiter" eines Pflegeheims um Frauen handelt, ist ja allgemein bekannt.