Fedaykin schrieb:Du nimmst an das es ihr Geist war?
Ihre Seele, das finde ich schöner. Geist klingt immer so nach "Buh!" und Leintuch und Verkleidung. 😉
Ich glaube, dass es eine Seele gibt, also das, was ein Individuum zum Individuum macht, seine Essenz, um es so auszudrücken. Seine Lebensenergie. Nur weil der Körper stirbt, muss diese Seele nicht mitsterben.
Ozeanwind schrieb:Das ist auch gut so. Meine Eltern haben sich in späteren Jahren auch dafür bei uns Kindern entschuldigt, sie kannten es selbst nicht anders bzw. noch sehr viel heftiger von ihren eigenen Eltern. Sie selbst hatten den rabiaten Erziehungsstil früherer Zeiten schon um einiges abgemildet.
Mit meinem Vater konnte ich nie darüber reden, mit meiner Mutter schon. Sie hat sich bei mir auch entschuldigt. Sie sei ständig müde gewesen und habe sich überfordert gefühlt. Kein Wunder, sie war auch berufstätig. Trotzdem hätte sie anders damit umgehen müssen, das weiß sie heute. Damals konnte sie das aber nicht sehen und viel Hilfe gab es da ja auch noch nicht. Außerdem war ein autoritärer Erziehungsstil mit Körperstrafen damals normal.
devil075 schrieb:Ich „steh“ nur auf dominante Männer, hab auch in gewissen Situationen mit Unterordnung in der Beziehung kein Problem. Im beruflichen Umfeld ist es anders, auch wenn ich auch da mehr cholerische Herrscher als Chefs auf Augenhöhe hatte.
Mein Mann weiß aber genau wo Schluss ist, er weiß mich zu zähmen ohne zu brechen... ich weiß nicht wie ich es besser beschreiben soll
Da ist eben jeder anders. Ich musste als Kind so um ein bisschen Selbstbestimmung kämpfen, dass mir heute jegliche Fremdbestimmung einfach ein Graus ist. Ich kann auch selbst nicht erziehen oder gar disziplinieren, auch das ist mir ein Graus. Da greife ich nämlich immer in die Selbstbestimmung von jemand anders ein und das kann ich gar nicht. Drum sind meine Katzen auch komplett unerzogen und machen, was sie wollen. 😂 Gut, dass ich keine Kinder habe.
Auch Hunde und Pferde brauchen für ihre Sicherheit so ein Alphatier, drum war der Versuch als Pferdebesitzerin bei mir auch nur ein einmaliger und Hunde werde ich auch nie halten.
Fedaykin schrieb:Und bzgl spuckfaktor gibt es andere Geschichten bzgl poltergeistphanomene..
Also angespuckt hat mich zum Glück noch keiner meiner Seelen. 😁
Ich konnte mir das jetzt nicht verkneifen.
Ozeanwind schrieb:Unangenehm ja, aber nicht bedrohlich. Ich mag es generell nicht, wenn man mir "auf die Pelle" rückt und wenn da eine Person steht, dann sehe ich selbst zu Abstand zu gewinnen, entweder gehe ich dann aus dem Weg, kann aber auch sein, dass ich dann jemanden weg drücke. Kommt auf die Situation an. Das war da aber nicht möglich.
Das verstehe ich sehr gut, das kann ich auch nicht leiden. Ich versteife mich komplett, wenn mir jemand über die Schulter guckt.
Ozeanwind schrieb:Was aber für mich am gruseligsten war, das war das Verhalten unserer beiden Katzen, was ich ein paar Mal im Wohnzimmer beobachtet habe. Sie standen dann plötzlich ganz still und schauten beide auf den gleichen Ort im Zimmer und starrten dorthin und ab und zu verfolgten beide gleichzeitig mit ihren Augen etwas für mich Unsichtbares. Einmal kam das irgendwie auf mich zu, ich kann das nicht erklären, wie das Gefühl war, aber sie beide folgten auch mit den Augen, da habe ich dann doch etwas Muffensausen bekommen und habe das Wohnzimmer verlassen, die Katzen folgten dann kurze Zeit später. In den anderen Räumen in der Wohnung ist so etwas nie passiert. Danach bin ich dann immer gleich aus dem Raum gegangen, wenn die Katzen wieder anfingen ins vermeintlich Leere zu starren.
Das kenne ich auch und solche Dinge werden auch oft berichtet. Man sagt ja, dass Tiere und kleine Kinder (bevor man ihnen erzählt, dass es keine Geister gibt), diese Dinge noch wahrnehmen und auch sehen können.
Ozeanwind schrieb:Als unsere Mietzi verstorben ist, habe ich eine zeitlang jeden Tag an dem Platz wo sie vorher immer lag, Druckspuren ihres Körpers entdeckt, obwohl ich sie immer wieder beseitigt habe, erschienen sie neu.
Das finde ich schön und berührend. Mich hat einmal ein anderer toter Kater besucht. Er wollte mir damit wohl sagen, dass es ihm da, wo er jetzt ist, gut geht. Jedenfalls habe ich im Halbschlaf gespürt, wie sich eine Katze zu mir unter die Decke kuschelt und schnurrt. Das war so schön und friedlich. Ich wachte davon auf - keine Katze unter der Decke. Das war aber nur ein einziges Mal, danach kam er nie wieder. Der andere Kater, der um meine Beine strich, war länger da. Inzwischen kommt er auch nicht mehr. Auch die weiße Katze hab ich jetzt schon lange nicht mehr gesehen. Irgendwann nehmen sie halt doch Abschied und gehen weiter.
Das Interessante ist, seitdem ich mich mit dem Sterbeprozess beschäftige und mich von meinen Katzen vor ihrem Tod immer verabschieden kann und sie begleite, kommen sie hinterher auch nicht mehr. Es wurde anscheinend von beiden Seiten her alles gesagt, alles erledigt, sodass kein Bedarf besteht. Ich trauere seitdem auch anders. Natürlich tut die Trennung weh und ich vermisse sie, aber es ist einfach Akzeptanz da, der Prozess ist abgeschlossen, durchlaufen und es ist okay, wie es ist. Das Begleiten und das Dabeisein beim Sterben ist hier für mich ganz wichtig, genauso, wie der Abschied vom Körper, das Beerdigen oder Kremieren hinterher.
Ozeanwind schrieb:Ergeht meiner Mutter ebenso, hat sie mir letztens verschämt erzählt, weil sie Angst hatte, dass ich sie für spinnert halte. Ich wäre aber die Letzte, die das täte.
Meine Mutter und ich können über sowas gut reden, da sie ja Christin ist und daher ohnehin an die Unsterblichkeit der Seele glaubt. Im Katholizismus ist das ja so. Freikirchen wie die Adventisten zu Beispiel haben da einen anderen Ansatz: nach dem Tod ist man erst einmal tot und aufersteht erst mit der Wiederkunft Christi.
Ozeanwind schrieb:Zu dem Zeitpunkt als mein Vater starb, hatte ich übrigens einen Erstickungsanfall, ich hatte da wirklich Angst, mein Mann ebenfalls, der anwesend war. Doch so schnell wie der kam, war er auch schon wieder weg. Ich habe so etwas weder vorher jemals erlebt und hoffe, dass ich das auch nie wieder erleben muss, das war echt heftig.
Kurz danach ging das Telefon mit der Nachricht, dass mein Vater verstorben ist. Er starb ja an einer Lungenentzündung und musste beatmet werden, weil er nicht mehr richtig atmen konnte.
Ich habe darüber erst nicht nachgedacht, dachte ich hätte eine Panikattacke erlebt, wegen der Sorgen. Doch dann haben mein Mann und ich den Todeszeitpunkt meines Vaters mitbekommen, der zu dem Zeitpunkt statt fand, als ich keine Luft bekam.
Ich weiß, kann alles Zufall sein. würde aber zu meinem Vater passen, sich bei mir auf solch eine Art zu verabschieden, da wir beide ähnlich ticken, was Vorahnungen ect. angeht.
Kann gut sein, dass dein Vater da in seinen letzten Momenten gesendet hat und du das auffingst. Ich bin mal wach geworden, als eine meiner Katzen starb. Ich dachte, da wäre ein Erdbeben (ist ja in unserer Gegend nicht so selten).