Bahoma schrieb:Vor allem findest du keine weitere arbeitskraft, die du einfach hinsetzt und die arbeit erledigen kann.
Das stimmt. Die Grundeinschulung dauert bei uns auch ein bis zwei Monate, anfangs sitzt der neue Mitarbeiter nur daneben und schaut zu, dann übernimmt er Teile der Arbeit und nach zwei Monaten arbeitet er weitgehend alleine. Bis er das aber fehlerfrei schafft, vergeht sicher ein Jahr. Hatten wir schon ein paar Mal, wenn jemand gekündigt hat und ich hab das live und in Farbe erlebt, denn ich habe die neuen Mitarbeiter immer eingeschult.
Bahoma schrieb:Wenn ich jetzt von mir ausgehe gibts diesen beruf den ich ausübe gar nicht. Ich hab ne kaufmännische ausbildung klaro, aber die nützt in dem falle nur soweit, dass ich nen pc bedienen kann und kaufmännisches wissen habe.
Es gibt eigene programme, die nur auf das jeweilige Handwerk zugeschnitten sind. Das lernst du in keiner ausbildung und auch auf keiner schule.
Das ist in jedem Betrieb so.
Die Ausbildung und die Fachschulen können immer nur allgemeine Fähigkeiten vermitteln wie zum Beispiel Buchhaltung, Kostenrechnung, Betriebswirtschaftslehre im kaufmännischen Bereich, aber gewisse Dinge muss man direkt im Betrieb erlernen. Deshalb gibt es in Österreich ja auch die duale Lehre, in der der Lehrling sich hauptsächlich im Betrieb aufhält und dort fachspezifisch ausgebildet wird und zusätzlich noch die Berufsschule (entweder einmal wöchentlich oder zusammengefasst als Turnus von zwei Monaten am Stück) absolviert. Anders ginge es auch nicht.
Das alles ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn der Lehrling nach Abschluss der Lehre auch im Betrieb verbleibt. Das ist aber nicht immer der Fall und die Ausbildung nützt einem dann in einem anderen Betrieb herzlich wenig, weil man wieder alles von vorne erlernen muss.
Drum finde ich es auch immer unfair, wenn man neu in ein Unternehmen kommt und dann über die neuen Mitarbeiter schlecht gesprochen wird, so nach dem Motto: "Was hat der in der Lehre die ganze Zeit gemacht, der kann ja auch wirklich gar nichts!". Kann er ja auch nicht können.
Bahoma schrieb:Einarbeitungszeit geschätzt ein halbes bis ganzes Jahr bei uns, bis man wirklich von Entlastung sprechen kann.
Ja, bei uns dasselbe, wobei es natürlich auf den Bereich ankommt. Ins kalte Wasser gestoßen wird man schon nach zwei Monaten, aber dann passieren eben noch viele Fehler. Das ist auch einkalkuliert.