Ich glaube, dass viele gezwungenermaßen Mitläufer waren, obwohl sie nicht wirklich dahinter standen.violetluna schrieb:dann zumindest Mitläufer?
Muss man da ein Abo haben, um das zu lesen ?
Nein, man muss nur OK anklicken.
Was heißt gezwungenermaßen? Jeder hätte sich für den Widerstand entscheiden können, es hätte halt bedeutet, sein Leben zu riskieren.
Bei uns würde nie über die Schattenseiten gesprochen. Es wurde nur von festen, dem Urlaub und den schönen Tagen erzählt. Die Taten dazu sind zwar kein Geheimnis aber man hat sie entsprechend ausgeklammert. Verzerrte Wahrnehmung...
Ich mache mir da über meine eigene Familie keine Illusionen mehr. Ich kann niemanden mehr fragen, der diese Zeit noch als Erwachsener erlebt hat, meine Mutter, meine Onkel und Tanten wurden erst kurz vor Kriegsende oder danach geboren. Ich bin mir aber sicher, diese Generation meiner Familie ist oder wäre, hätte sie die Möglichkeit gehabt, genauso mit Fähnchen dagestanden und hätte gejubelt und gewinkt. Man hat sich um seinen eigenen Kram gekümmert, war froh, nicht so schlimm hungern zu müssen wie im ersten Weltkrieg und dass da irgendwo anders Menschen ermordet werden, hat man einfach verdrängt.
Ich glaube, daß viele dahinter standen.
Ein typischer Verdrängungsmechanismus, das kommt denke ich in vielen Familien vor. So wie der Ausspruch: "Es war nicht alles schlecht." Wer will schon Mitverantwortung für 6 Millionen ermordete Menschen übernehmen?
Die, die es taten, werden es heute nicht mehr zugeben (bis auf ein paar Fanatiker). Sie werden sagen, sie hätten nichts davon gewusst oder mitbekommen. Die meisten Menschen dieser Generation sind ohnehin schon tot.
Das war ja schon von Anfang an das Vorgehen von vielen Menschen. Wir wussten von nichts...
Dazu sind eben viele nicht bereit. Ich kann das auch verstehen. Vor allem, wenn man für eine Familie sorgen muss.
Ich kann mir nicht helfen, ich finde diese Sammelklage so was von unnötig und fehl am Platze.
Können wir auch nicht, da wir uns gar nicht vorstellen können, wie es sein muss, in einer solchen Zeit zu leben. Ich kann diese Verhaltensweise auch irgendwo verstehen, aber richtig macht es sie deshalb trotzdem nicht.
Wir können uns da nicht mal ansatzweise hineindenken.
Na ich bin gespannt, ob dabei war rauskommt.
Warum? Es gab doch eindeutig ein Fehlverhalten der Behörden in Tirol und das sollte auch bestraft werden.Zyra schrieb:Ich kann mir nicht helfen, ich finde diese Sammelklage so was von unnötig und fehl am Platze.
Ninjadara schrieb:Warum? Kannst du es begründen?
Generell finde ich, dass Österreich - darunter auch Tirol - sehr schnell und vergleichsweise auch besser reagiert hat als zum Beispiel einige Bundesländer in Deutschland. Dass es bei einer neuen Krise wie es Corona ist auch zu Fehleinschätzungen kommen kann ist logisch. Im Nachhinein drauf rumreiten und sagen, man hätte es so und so machen müssen, ist immer einfach.
Soweit ich informiert bin, ist das noch nicht ausreichend geklärt.
Ich habe keine näheren Informationen, aber ich habe in der Zeitung einiges gelesen von Leuten, die sich infiziert haben im Skiurlaub und die hatten den Eindruck, dass da erst sehr spät reagiert wurde.
Da habe ich andere Informationen, nämlich die, dass sehr wohl Informationen vorhanden waren, dass es einen Ausbruch des Coronavirus in Tirol hab (nämlich in einem bestimmten Lokal) und trotzdem niemand was unternommen hat, um die Ausbreitung zu verhindern. Die Skisaison ging normal weiter, obwohl man schon wusste, wie schnell sich das Virus anderswo auf der Welt verbreitet.
Das finde ich nicht. Österreich als Bund ja, aber Tirol hätte viel früher handeln müssen, nämlich sobald der erste Erkrankungsfall bekannt war. Da hätte es sofort eine Quarantäne geben müssen.
Die Klagen mögen teilweise berechtigt sein, bei vielen steckt meiner Meinung nach aber nur die Chance auf reine Geldmacherei dahinter, mehr nicht.
Ach, ich denke, dass es nicht nur in Tirol zu solchen Klagen kommen wird.
