@AngRa der Gedanke "Erbe" ist nicht schlecht, aber ich denke, das sowas, wenn auch nicht sofort, so doch in späteren Jahren einmal aufgefallen wäre...
Weiter oben hatte ich schon Folgendes ansatzweise spekuliert, möchte ich noch etwas weiter ausbauen:
- in den frühen Jahren des Nationalsozialismus gab es noch für manche der verfolgten Gruppen die, auch offizielle, Möglichkeit, ins Ausland zu fliehen; so förderte der deutsche Staat in den ersten Jahren sogar die Auswanderung von Juden nach Palästina:
Wikipedia: Ha’avara-Abkommen(dieses Abkommen ermöglichte es Juden mit eher mittleren Ersparnissen die hohe Hürde der britischen Verwaltung für eine Einwanderung nach Palästina (""Kapitalistenzertifikat") zu nehmen); etwa 50-60.000 Juden haben davon in den Jahren 1933 bis 1939 davon Gebrauch gemacht.
- ich halte es für möglich, dass hier eine Familie aus Hamburg in den frühen / mittleren 30er Jahren ins Ausland ausgewandert ist, dabei zwar, soweit dies angesichts der
Wikipedia: Reichsfluchtsteuer möglich war, liquiden Besitz mitgenommen haben, aber eben beispielsweise ihre Immobilie und vielleicht auch manch anderen Besitz zurückgelassen oder zwangsweise verkauft haben
- möglicherweise haben sie diese Dinge, zB. eine Immobilie, vielleicht aber auch zB. einen Geschäftsbetrieb einem Dritten, einem Vertrauten zur Verwaltung überlassen
- und dieser Dritte hat dann mit der Zeit dies zunehmend nicht mehr als zur Verwaltung überlassen, sondern als sein Eigenes betrachtet, hat davon vielleicht auch im Krieg gut gelebt und vor allem auch in der Nachkriegszeit nicht nur davon gelebt, sondern sich damit auch eine Vertrauensstellung bei der Besatzungsmacht verschaffen können, welches diverse Privilegien bedeutete, zB. dass er ein Auto nutzen konnte!
- die ausgewanderte Familie war fernab der Heimat nie so "richtig angekommen" und als der Krieg und die Verfolgung der Nazis vorbei waren, wollten sie so schnell wie mögich wieder zurück in die Heimatstadt Hamburg
- also sind sie trotz der widrigen Umstände und des Wetters zurückgekehrt und natürlich sind sie sofort zu ihrer alten Wohnung / zu ihrem alten Betrieb zurückgekehrt
- dort wollten sie nun natürlich wieder ihren Besitz in Anspruch nehmen
- der "Verwalter" aber war davon nicht besonders erfreut und hat unmittelbar mit Mord reagiert, um diese Ansprüche abzuwehren
Eine Abwandlung der Geschichte könnte auch sein, dass derjenige bei den Nazis bereits eine Größe war, sich vielleicht den Besitz der Familie untern Nagel reißen konnte, als diese vor den Nazis fliehen mussten, er aber es geschafft hatte, sich nach dem Krieg einen "Persilschein" zu besorgen und so auch bei den Besetzern wieder eine günstige Stellung hatte, dass aber die zurückgekehrte Familie seine Vergangenheit kannten und drohten, ihn zu enttarnen, was nicht nur den Verlust des Besitzes, sondern auch der Stellung bei den Besatzern bedeutet hätte.
Nev82 schrieb:Ich tendiere aber auch eher dazu, dass sie gemeinsam mit dem Täter untergebracht waren
möglich, aber ich könnte mir noch eher eine getrennte Unterbringung in zwei Gruppen vorstellen, einerseits die drei Frauen und getrennt davon der Mann.
Vom zeitlichen Ablauf ist es denkbar, dass alle drei Frauen bereits vor Auffinden der ersten Leiche, möglicherweise sogar ungefähr zeitgleich getötet wurden. Alle drei wurden auch grob im gleichen Viertel abgelegt, aber wahrscheinlich woanders getötet und mit dem Auto an die Ablagestelle befördert.
Der Mann hingegen wurde erst nach dem Auffinden der ersten Leiche getötet, lag in einer ganz anderen Gegend und wurde sehr wahrscheinlich auch nahe dem Auffindeort getötet.
Meine Theorie dazu: die Frauen waren anderswo untergebracht, der Mann hingegen wohnte nahe dem Ort, wo er auch seine Geschäfte tätigen wollte. Als er von dem ersten Leichenfund erfuhr, wandte er sich mit dem Verdacht, dass es sich um eine der Frauen handeln könne an einen ihm Vertrauten, der aber der Mörder war und zur Verdeckung der ersten Taten nun auch den Mann umbrachte.
Mal den Ablauf von oben weitergesponnen:
- die Familie kommt in Hamburg zu ihrem alten Besitz, um diesen zu beanspruchen
- nehmen wir mal an, der alte Besitz sei ein Geschäft oder ein Handwerks- oder Industriebetrieb
- der "Verwalter" entschliesst sich sofort, die Familie zu töten
- er sagt daher erstmal: "Die Frauen können in diesem Winter doch nicht hier im Geschäft, Betrieb schlafen und wohnen" und bietet an, sie mit seinem Auto aus Hamburg rauszubringen, vielleicht mit dem ja damals richtigen Hinweis, dass man auf den Dörfer zB. in Niedersachsen gegen Geld oder Tauschware bei den Bauern noch immer was zu Essen und Brennstoff bekommt, während in Hamburg selbst das weitaus schwieriger war
- der Mann hingegen bleibt in seinem alten Betrieb, will dort selbst wieder das Heft in die Hand nehmen
- der "Verwalter" fährt die Frauen ab, bringt sie aber nicht aufs Land, sondern tötet sie und legt die Leichen ab
- als die erste Leiche gefunden wird, kommt der Mann nicht sofort auf den Gedanken, dass der "Verwalter" ihr Mörder war, aber er will sich davon überzeugen, dass es den Frauen gut geht und er bittet daher den "Verwalter", ihn zu den Frauen zu bringen
- nun so in die Enge getrieben tötet der "Verwalter" auch den Mann