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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

75 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Spiritualität, Bewerten, Urteilen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

03.03.2015 um 12:31
@RoseHunter
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Meister Echart sagt im Grunde genommen, dass man so wie man ist, genau so ist, wie Gott einen haben möchte (sonst wäre man anders).
sehe ich auch so :)
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Nicht die "gotteslästerlichen" Thesen, dass ihm (Eckhart) der Gott als Schöpfergott nicht genügt, hat ihn in Schwierigkeiten gebracht, sondern, dass er sagte, dass man zwischen Gott und Mensch keinerlei vermittelnde Instanz braucht.
Logisch, die Kirchenväter wollten sich lieber weiterhin als Vermittler aufspielen, anstatt den Menschen "göttliche" Souveränität zuzugestehen...
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Die These, dass man da, wo man steht, aber zurecht steht, ist in all ihrer Problematik Kern eines spirituellen Weltbildes, von Eckhart über Ramana bis Thorwald.
Ist das für Dich z.B. ein "spirituell korrektes" Weltbild, das Du nicht "zum Teufel jagen", in keinem Fall verwerfen würdest?
Wenn es nur ein Glaubenskonzept ist ohne eigenes, auf Erfahrung ruhendes Fundament, nur eine Überzeugung, ohne innere Gewissheit "im Herzen", dann ist es m.E. nutzlos und verwerflich, eben nur eine ungeprüfte "These"...


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03.03.2015 um 12:44
@soul-ghost

Es ist ein Konzept, aber bei Konzepten ist es ja immer so, dass du schauen musst, was passiert, wenn du ihnen folgst.

Dass alles aus kleinsten Materiebauteinen besteht, die von unten nach oben (vom Kleinen zum Komplexeren) fortschreiten ist ja auch nur ein Konzept.
Du glaubst es und schaust, wie gut es die Welt erklärt.
Ziemlich gut und dann kommt das Bewusstsein ins Spiel und die ganze bottom up Chose fällt ziemlich in sich zusammen.

Das muss man dann halt konfrontieren und genauer hinsehen.
Passiert aber.


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03.03.2015 um 12:50
@RoseHunter

ok, whatever... :)

Das beste Konzept ist wohl immer noch jenes, das am Ende in sich selbst zusammenfällt ;)


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03.03.2015 um 12:54
@soul-ghost

Ja, so ist die Mystik angelegt.
So reif zu werden, dass man alle Enttäuschungen, dass da niemand ist, der einen rettet, konfrontieren kann.


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03.03.2015 um 13:01
Die Legende vom Erlöser

Es gab einmal eine Ansiedlung von Geschöpfen am Grunde eines großen kristallklaren Flusses.
Die Strömung des Flusses ging ruhig über alle hinweg, einerlei, ob jung oder alt, reich oder arm, gut oder böse: Die Strömung ging ihren eigenen Weg, denn sie kannte nur ihr eigenes kristallklares Selbst.
Jedes Geschöpf klammerte sich in der ihm eigenen Weise fest an die Zweige und Steine im Flussbett, denn ihre Art zu leben bedeutete Sichfesthalten; von Geburt an hatte man ihnen beigebracht, der Strömung zu widerstehen.

Aber unter ihnen gab es ein Geschöpf, das eines Tages sagte: "Ich habe es satt, mich immer festzuhalten! Ich kann es zwar nicht mit meinen Augen sehen, aber ich vertraue trotzdem darauf, dass die Strömung weiß, wohin es geht. Ich werde loslassen, damit mich das Wasser forttragen kann, wohin es will; denn wenn ich mich weiter festhalte, werde ich vor Langeweile sterben."
Die anderen Geschöpfe lachten und sagten: "Du Narr! Lass nur los, und du wirst sehen, wie die Strömung, die du so sehr verehrst, dich packen und auf die Felsen schmettern wird, und du wirst schneller daran sterben als vor Langeweile!"
Aber dieses eine Geschöpf hörte nicht auf sie: Es holte einmal tief Luft und ließ los und wurde sofort herumgewirbelt und von der Strömung gegen die Felsen geschmettert.
Aber noch rechtzeitig trug die Strömung das Geschöpf, das sich nicht mehr festhalten wollte, vom Grunde des Flusses frei, und es wurde nicht länger zerschunden oder verletzt.
Und all die Geschöpfe, die sich stromabwärts angesiedelt hatten und die es nicht kannten, riefen: "Sehet, ein Wunder! Ein Geschöpf wie wir, und doch fliegt es! Seht, der Messias ist gekommen, uns alle zu erlösen!"
Und der, den die Strömung getragen hatte, sagte: "Ich bin nicht mehr Messias als ihr auch. Der Fluss tut nichts lieber, als uns zu befreien, wenn wir nur den Mut aufbringen loszulassen. Unsere wahre Aufgabe ist diese Reise, ist dieses Abenteuer."
Aber sie riefen nur um so lauter: "Erlöser!" und klammerten sich dabei an die Felsen, und ehe sie sich's versahen, war er gegangen, und sie blieben allein zurück und spannen ihre Legenden von einem Erlöser.

aus Richard Bach "Illusionen"


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07.03.2015 um 09:04
Meister Eckhart

"Nun gebt hier genau acht! Ich habe es oft gesagt, und große Meister sagen es auch: der Mensch solle aller Dinge und aller Werke, innerer wie äußerer, so ledig sein, daß er eine eigene Stätte Gottes sein könne, darin Gott wirken könne. Jetzt aber sagen wir anders.

Ist es so, daß der Mensch aller Dinge ledig steht, aller Kreaturen und seiner selbst und Gottes, steht es aber noch so mit ihm, daß Gott in ihm eine Stätte zum Wirken findet, so sagen wir: Solange es das noch in dem Menschen gibt, ist der Mensch nicht arm in der eigentlichsten Armut. Denn Gtt strebt für sein Wirken nicht danach, daß der Mensch eine Stätte in sich habe, darin Gott wirken könne; sondern das ist Armut im Geiste, wenn der Mensch so ledig Gottes und aller seiner Werke steht, daß Gott, dafern er in der Seele wirken wolle, jeweils selbst die Stätte sei, darin er wirken will, -und dies täte er gern. Denn, fände Gott den Menschen so arm, so wirkt Gott sein eigenes Werk und der Mensch erleidet Gott so in sich, und Gott ist eine eigene Stätte seiner Werke; der Mensch ist ein reiner Gott-Erleider in seinen Werken angesichts der Tatsache, daß Gott einer ist, der in sich selbst wirkt.
Allhier, in dieser Armut erlangt der Mensch das ewige Sein (wieder), das er gewesen ist und das er jetzt ist und das er ewiglich bleiben wird."
Ich sags mal so: Aller Dinge ledig zu werden heißt zunächst, leer von Anhaftungen an Erwartungen, Wünsche zu sein und auch frei von Handlungen, und "Guten Werken", von denen ich glaube, dass die mich Gott näher bzw. spirituell "weiterbringen" könnten. Aber du bist noch nicht leer genug, "arm"... du musst selbst deine liebste und kostbarste Liebe - die Liebe zu Gott loslassen, deine geistigen und körperlichen "Entzückungen & Entrückungen & Ekstasen" - alles, was dir spirituell so lieb und teuer geworden ist.

Das ist der letzte Akt - Gott um Gottes Willen zu lassen (M. Eckhart): Die Konzepthaftigkeit meines Glaubens an "Gott" im Gewahrsein erkennen. Diese letzte Identifikation mit einer Vorstellung von Gott als einem Du, einem Gegenüber zu erkennen erst führt in die Erkenntnis der Mensch-Gott-Einheit. Damit ist die Trennung, der Dualismus (im weitesten Sinne) überwunden und du erkennst dich als "Gott" bzw. als unsterbliches Bewusstsein.
@soul-ghost
@all


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07.03.2015 um 11:57
@TheLolosophian
Die einzige "Sünde" im spirituellen Kontext ist das Urteil (die Ur-Teilung), dass ich an Gott als einem Objekt außerhalb des Subjekts, also mir, glaube... das "Du'" ist (zunächst) ein Hilfskonzept, eine Projektion, weil Gott als ein personifiziertes Etwas vor-gestellt wird...
Einmal standen zwei Frauen der Zeugen Jehovas vor meiner Tür und wir hatten uns in einen Austausch vertieft... die "reifere" der beiden hatte bei ihren Ausführungen die Bibel unterm Arm, stets griffbereit wie einen Revolver, um ihren Glauben zu zementieren :) als sie irgendwann sagte "...den Glauben an Gott..." und die Bibel zücken wollte, um die passenden Stellen zu zitieren, wies ich sie mit Bestimmtheit zurück:"Ich GLAUBE nicht an Gott, ich KENNE Gott! Der Vater und ich sind eins..." Dann war erstmal Ruhe und die mussten wohl innehalten :D


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

08.03.2015 um 11:14
Nochmal was direkt zum Thema

Der spirituelle Kontext ist niemals vom psychologischen "Kontext" zu trennen. Man kann auch nicht Selbst- und Fremdbewertung voneinander trennen, denn wie ich andere Menschen bewerte, beurteile und ver-urteile, genauso bewerte, beurteile ich mich selbst. Dies BEWUSST zu machen, geht es vorrangig.

Ich unterscheide zwischen Heilung und Heil. Ersteres bedeutet Individuation und Heilung bzw. Reinigung der Persönlichkeit, Befreiung oder Desidentifizierung vom falschen Ich.
Zunächst geht es um Negativ-Positiv, den Gut & Böse-Dualismus der personal-dualen Ebene. Zum Vater kommt man nur über den Sohn, das heisst: nur über die Psyche - die Heilung der Persönlichkeit, die Heilung der Gefühle kommt man zum geistigen HEIL/Vater. Es geht also zuvorderst darum, zu erkennen, wie ich mir unbewusst mein ganz persönliches Hier und Jetzt versaue, indem ich mich selbst fertig mache... Es gilt, die Introjekte zu erkennen, und hier vor allem das negative introjezierte Selbstbe urteilungssystem, welches uns unsere frühen Bezugspersonen bzw. die Umwelt vermittelt haben. Wohl die meisten von uns sind aufgrund dessen mit einem negativen Selbstbild identifiziert - dies gilt es zu erkennen: Ich bin nicht gut genug. Selbstannahme ist der Weg. Das AllerSchwerste...


In der Selbstannahme liegt ZUGLEICH die Annahme meines Nächsten. Genauso ist es mit Bewertung und Urteil. Höre ich auf der personal-dualen BW-Ebene auf, mich selbst immerzu zu negativ zu bewerten, so höre ich automatisch damit auf, andere negativ (oder positiv)zu bewerten und zu beurteilen.
psyche und amor

Im christlichen Bezug steht der Name und die Person (Personifizierung) Jesus als Symbol für das Wahre Selbst und die Heilung der Persönlichkeit. Deswegen heißt es in der Bibel, dass man zum Vater, der das ganzheitliche HEIL symbolisiert, nur über den Sohn (Heilung) komme.

Heilung der Person bedeutet also u.a. dass das persönliche Be-und Verurtelungssystem "eliminiert" wird. Jetzt erst ist der Weg zum geistigen HEIL-SEIN bereitet: das unsterbliche transpersonale überpersönliche Bewusstsein, in dessen Kontext wir ALLES, was wir je gelernt haben und für wirklich zu halten als Illusion erkennen. Auf dieser Ebene hört nicht nur das Gut&Böse-Bewerten ganz auf, sondern darüberhinausgehend wird jegliche Art von Interpretation als Wertung bzw. Glaubenssatz erkannt. (z.B. dass das Gras grün und der Himmel blau sei), die Erde rund oder dass ich oder Hitler je geboren wurden.)

Nochmal: Heilung ist meiner Erfahrung nach immer dem Heil "vorgeordnet" bzw. zugeordnet. Eine gelungene Individuation mündet in ganzheitliches HEIL-SEIN. Psyche und Amor resp Spirit in inniger Umarmung...Voraussetzung für das Heil als ganzheitliches Heil-SEIN ("in der Einheit mit dem Vater, Sohn und Heiligen Geist) ist die Heilung der Person und deren Transzendierung auf die überpersönliche (SELBST)-Ebene.

@all


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08.03.2015 um 11:45
@soul-ghost
Die einzige "Sünde" im spirituellen Kontext ist das Urteil (die Ur-Teilung), dass ich an Gott als einem Objekt außerhalb des Subjekts, also mir, glaube... das "Du'" ist (zunächst) ein Hilfskonzept, eine Projektion, weil Gott als ein personifiziertes Etwas vor-gestellt wird...
Das Wort "Sünde" gefällt mir in diesem Kontext nicht, auch nicht in Anführungszeichen. Mit der Ur-Teilung beginnt das Spiel Gottes - DEIN Spiel wenn du es so willst (oder "meins, lol ...oder jedermanns Spiel, wenn es im All-EINS-Sein mit dem Vater so etwas wie "Andere" und ein "Wir" gäbe...

Jeder Mensch, der Zugang zu seinem Unbewussten gewinnt, wird in sich und aus sich SELBST erkennen, dass Ontogenese zugleich auch Stammesgenese ist, anders gesagt: deine menschliche Entwicklung zeigt die Entwicklung der Menschheit von der Amöbe bis zum "Engel" resp. dem sog. Kosmischen Christus. Man braucht keine Bücher darüber lesen, man findet all das Wissen in sich SELBST bzw. im Körper-Geist-Organismus gespeichert. Insofern kann man auch "sehen" (WAHRnehmen) , wann diese "Ur-Teilung" in dir selbst stattgefunden hat - Papa und Mama werden in diesem Kontext als Repräsentanten Gottes erkannt und vice versa ist der Vater-Mutter-Gott nichts anderes als das "Kosmische Elternpaar".

Die Ur-Teilung findet in der ersten Abnabelungs- oder Individuationsphase des Kindes statt, wenn das Kind zum ersten Mal Ich sagt, bzw. sich zum ersten Mal von der Mutter und der Welt als getrennt erfährt. Wenn der Mensch/Kind aus der ozeanischen Einheit mit der Mutter quasi in die Zeit fällt, ist er aus dem Paradies vertrieben.

Es ist richtig, dass Gott als ein "Du", ein Gegenüber nur eine Hilfskonstrukt ist. Ich sage immer, Gott sei eine notwendige Arbeitshypothese, das ist so aber nur vom Ende her gesehen, aus der Ganzheitsperspektive. Meines Erachtens und meiner Erfahrung nach bedarf es auf dem spirituellen Weg durchaus einer Vorstellung von Gott, um das Ich/Ego, welches sich ja als Gott sozusagen "doubelt" zu entmachten. Es bedarf der Vorstellung einer Höheren Macht, anders kriegt man das Ego nicht auf die Kniee... Der Mensch nämlich, der sich auf den spirituelln Weg macht, w e i s s nicht, wohin der Weg führt, er w e i s s nicht, dass Gottfindung nichts anderes als SELBSTfindung ist, die WAhre Wirklichkeit und die Wahrheit wird sich ihm auf dem Weg erst langsam enthüllen.... Vielleicht hat er es gelesen und glaubt nur daran, BEWUSST wird ihm dies allerdings erst in der Einheitserfahrung (mit dem Vater bzw. dem unendlichem unsterblichem Bewusstsein).

Was die Zeugen Jehovas angeht, habe ich auch so meine Erfahrung gemacht... ich kann mir gut das Gesicht vorstellen, als du ihnen sagtest, dass du und der Vater eins seien.... hahaha- Sie sind halt doch die besseren Christen... :D


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

08.03.2015 um 11:49
@soul-ghost
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Die einzige "Sünde" im spirituellen Kontext ist das Urteil (die Ur-Teilung), dass ich an Gott als einem Objekt außerhalb des Subjekts, also mir, glaube... das "Du'" ist (zunächst) ein Hilfskonzept, eine Projektion, weil Gott als ein personifiziertes Etwas vor-gestellt wird...
Das Wort "Sünde" gefällt mir in diesem Kontext nicht, auch nicht in Anführungszeichen. Mit der Ur-Teilung beginnt das Spiel Gottes - DEIN Spiel wenn du es so willst (oder "meins, lol ...oder jedermanns Spiel, wenn es im All-EINS-Sein mit dem Vater so etwas wie "Andere" und ein "Wir" gäbe...

Jeder Mensch, der Zugang zu seinem Unbewussten gewinnt, wird in sich und aus sich SELBST erkennen, dass Ontogenese zugleich auch Stammesgenese ist, anders gesagt: deine menschliche Entwicklung zeigt die Entwicklung der Menschheit von der Amöbe bis zum "Engel" resp. dem sog. Kosmischen Christus. Man braucht keine Bücher darüber lesen, man findet all das Wissen in sich SELBST bzw. im Körper-Geist-Organismus gespeichert. Insofern kann man auch "sehen" (WAHRnehmen) , wann diese "Ur-Teilung" in dir selbst stattgefunden hat - Papa und Mama werden in diesem Kontext als Repräsentanten Gottes erkannt und vice versa ist der Vater-Mutter-Gott nichts anderes als das "Kosmische Elternpaar".

Die Ur-Teilung findet in der ersten Abnabelungs- oder Individuationsphase des Kindes statt, wenn das Kind zum ersten Mal Ich sagt, bzw. sich zum ersten Mal von der Mutter und der Welt als getrennt erfährt. Wenn der Mensch/Kind aus der ozeanischen Einheit mit der Mutter quasi in die Zeit fällt, ist er aus dem Paradies vertrieben.

Es ist richtig, dass Gott als ein "Du", ein Gegenüber nur eine Hilfskonstrukt ist. Ich sage immer, Gott sei eine notwendige Arbeitshypothese, das ist so aber nur vom Ende des Wegs her gesehen, aus der Ganzheitsperspektive. Meines Erachtens und meiner Erfahrung nach bedarf es auf dem spirituellen Weg durchaus einer Vorstellung von Gott, um das Ich/Ego, welches sich ja als Gott sozusagen "doubelt" zu entmachten. Es bedarf der Vorstellung einer Höheren Macht, anders kriegt man das Ego nicht auf die Kniee... Der Mensch nämlich, der sich auf den spirituelln Weg macht, w e i s s nicht, wohin der Weg führt, er w e i s s nicht, dass Gottfindung nichts anderes als SELBSTfindung ist, die Wahre Wirklichkeit, die transpersonale Wahrheit wird sich ihm auf dem Weg erst langsam enthüllen.... Vielleicht hat er es gelesen und "glaubt" nur daran, BEWUSST wird ihm dies allerdings erst in der Einheitserfahrung (mit dem Vater bzw. dem unendlichem unsterblichem Bewusstsein).

Was die Zeugen Jehovas angeht, habe ich auch so meine Erfahrung gemacht... ich kann mir gut das Gesicht vorstellen, als du ihnen sagtest, dass du und der Vater eins seien.... hahaha- Sie sind halt doch die besseren Christen... :D


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08.03.2015 um 12:20
@TheLolosophian
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Das Wort "Sünde" gefällt mir in diesem Kontext nicht, auch nicht in Anführungszeichen. Mit der Ur-Teilung beginnt das Spiel Gottes
Ich nenne es das Suchspiel... der (vermeintliche) Fall aus dem Paradies und die Suche in der Welt, im Außen...
"Sünde" ist quasi die Bedingung dafür (da liegt keine Wertung drin wie im christlichen Sinn)...
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Die Ur-Teilung findet in der ersten Abnabelungs- oder Individuationsphase des Kindes statt, wenn das Kind zum ersten Mal Ich sagt
Das spiegelt sich in der AdamEva-Geschichte wieder: das Urteil, dass "Ich" nackt (=ursprünglich unbedingt, "unschuldig") bin von der Umwelt als eigenständiges Individuum abgetrennt bin...

Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Wenn der Mensch/Kind aus der ozeanischen Einheit mit der Mutter quasi in die Zeit fällt, ist er aus dem Paradies vertrieben.
Das geschieht schon mit der leiblichen Geburt... kosmologisch spiegelt sich das in der "Geburt" des Universums: Die (ozeanische) Einheit teilt sich in die Dualität = "Urknall"... bei der leiblichen Geburt schäppert es auch mächtig: über lebensbedrohliche Strapazen wird das Kind aus der kuscheligen Dunkelheit in das kalte Licht der Außenwelt entlassen... und sehnt sich dann später (zuerst unbewusst) zurück zur Einheit, meist über weltliche Vergnügungen (u.a. Süchte), seltener über die spirituelle Suche... dafür gibt es dann alle möglichen Konzepte, u.a. Gott :)
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Vielleicht hat er es gelesen und "glaubt" nur daran, BEWUSST wird ihm dies allerdings erst in der Einheitserfahrung (mit dem Vater bzw. dem unendlichem unsterblichem Bewusstsein).
Glaube -> Erfahrung -> WISSEN :)


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08.03.2015 um 13:48
Der Begriff "Sünde" ist ziemlich befrachtet, deshalb mag ich ihn nicht, aber es stimmt, Sünde bedeutet ursprünglich soviel ich weiss, Trennung von Gott, wobei nun bei mir ganz kurz doch wieder die Frage auftaucht: Wer ist "schuld" an der Trennung? Wer ist schuld, dass sich das dualistische Bewusstsein entwickelte... und komisch, dass nur dualistische Religionen sich diese Frage stellen.... ach mir wird grad ganz komisch in der Birne, es ist ja auch zum Haarausreissen mit diesen müßigen Fragen.. lol...
Zitat von soul-ghostsoul-ghost schrieb:Das geschieht schon mit der leiblichen Geburt... kosmologisch spiegelt sich das in der "Geburt" des Universums: Die (ozeanische) Einheit teilt sich in die Dualität = "Urknall"... bei der leiblichen Geburt schäppert es auch mächtig: über lebensbedrohliche Strapazen wird das Kind aus der kuscheligen Dunkelheit in das kalte Licht der Außenwelt entlassen... und sehnt sich dann später (zuerst unbewusst) zurück zur Einheit, meist über weltliche Vergnügungen (u.a. Süchte), seltener über die spirituelle Suche... dafür gibt es dann alle möglichen Konzepte, u.a. Gott :)
Das gefällt mir aber mal, hab ich bislang noch nie so "gesehen": Urknall = Geburt - - jo, wie oben so unten... wie im Kleinen, so im Großen... :D
Zitat von soul-ghostsoul-ghost schrieb:Glaube -> Erfahrung -> WISSEN
und ich ergänze >Nichtwissen.


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08.03.2015 um 17:52
@TheLolosophian
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Wer ist "schuld" an der Trennung? Wer ist schuld, dass sich das dualistische Bewusstsein entwickelte...
... na DU ;)
Allerdings würde ich „Schuld“ durch absolute Verantwortung ersetzen... ist nicht so mit (religiöser) Sünde und Angst (vor Bestrafung) beladen... aber wenn’s unbedingt einen Schuldigen braucht:
Gott ist selbst schuld, sich die ganze „Misere“ mit der eigenen Trennung eingebrockt zu haben ;)
Vielleicht war’s „ihm“ einfach zu langweilig in der ewigen Einheit und „er“ wollte nur mal schauen wie es ist, sich für ein vergängliches Individuum zu halten und (Un-)Sterblichkeit zu erfahren – z.B. ...
Da kann man „ewig“ spekulieren, bis es in der Birne qualmt... was auch nicht schlecht ist, wenn all das vermeintliche Wissen verpufft und Raum zurücklässt für das „seelige“ Nichtwissen im Augenblick :)


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08.03.2015 um 18:59
Mein Verstand beliebt es, solange qualmen, bis er in der Horizontalen seine Totalscheiterung am Paradox erleidet, was zugleich fröhliche Auferstehung in der Vertikalen ist... Wers fassen kann, der fasse es, LOL!

Und was die "Verantwortung" angeht für den dualistischen TrennungsSchlamassel habe ich noch kein Ein-SEHEN bbzw habe es schlicht vergessen, Himmelssack - es werde Licht!


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08.03.2015 um 21:05
@TheLolosophian
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Die Ur-Teilung findet in der ersten Abnabelungs- oder Individuationsphase des Kindes statt, wenn das Kind zum ersten Mal Ich sagt, bzw. sich zum ersten Mal von der Mutter und der Welt als getrennt erfährt. Wenn der Mensch/Kind aus der ozeanischen Einheit mit der Mutter quasi in die Zeit fällt, ist er aus dem Paradies vertrieben.
Wenn Du das "sehen" kannst, genau an dem Punkt, als Du zum ersten mal "Ich" gehört/gedacht/gesagt und angefangen hast, Dich für einen speziellen Jemand zu halten, mit diesen und jenen Eigenschaften und Selbstbewertungen ("Ich bin ...xy"), dann siehst Du auch die Verantwortung...


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