Para-doxa
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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext
23.02.2015 um 17:57Hallo liebe Foris,
das Urteilen und Bewerten scheint im spirituellen Kontext eine leicht verschmähte und daher m.A.n. zwiespältige Angelegenheit zu sein.
Immer wieder hört und liest man davon, Bewertungen und Urteile seien Konditionierungen des Verstandes die es abzulegen gilt.
Weder positive noch negative Bewertungen/Urteile seien günstig für die Befreiung und Erweiterung unseres Horizontes.
Wer nicht wertet und urteilt sei darum spirituell reifer als andere.
Wie seht ihr das?
Ist ein Leben jenseits von Bewertungen und Urteilen übehaupt möglich?
Um sich dem Thema zu nähern, muss man erst mal erläutern und eine Einigung darüber finden, was wir genau unter Urteilen/Bewerten verstehen.
Nicht zuletzt, weil die Trennlinie zu den eher ungünstigen Verurteilunge eine recht Schmale ist.
Für mich scheinen Bewertungen und Urteile nach wie vor wichtig, und zunächst etwas Neutrales zu sein, wenn sie mir bewusst sind, und ich mir ihrer, teils subjektiven und kontextabhängigen Relativität, als auch der Irrelevanz all dessen (wie aller Dinge) jenseits der Ratio bewusst bin.
Das Bewerten und Urteilen generell vermeiden oder gar verteufeln zu wollen halte ich für falsch.
Ich unterscheide (wie sicher viele andere) zwischen Bewerten/Urteilen und VERurteilen von Situationen oder Personen.
Erstere ist eine subjektive offene Feststellung, die nichts weiter meint, als wie die Bestimmung einer Sachlage, und Letztere wäre eine Art Verdammung und damit eher eine Beschränkung seiner selbst.
Am Beispiel „Das Wetter ist schlecht“ lässt sich das leicht demonstrieren:
Die Bewertung "schlecht" kann man als spirit. unkorrekt ansehen, oder als eine Feststellung und klare Unterscheidung zu einem warmen sonnigen Sommertag betrachten, wenn diese Aussage darüberhinaus nichts Wesentliches meint.
Die einfache Feststellung, dass das Wetter schlecht ist, gehört für mich in die Rubrik vorurteilsfreie Bewertung. Um erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen könnte man auch statt "schlecht" sagen; Das Wetter ist kalt, regnerisch, stürmisch und diesig.
Letzlich sage ich aber das Gleiche damit aus. Ich sage also, "misst Wetter" und kümmere mich nicht weiter darum, sondern lese gemütlich auf dem Sofa gekuschelt mein Buch weiter. :)
Das zeigt, dass die innere Haltung, die sich in der energetischen Ladung der Worte ausdrückt, ebenso eine Rolle spielt.
Im Bewusstsein könnte weiter mit einfließen, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte/unpassende Kleidung gibt.
Verurteilen fängt für mich also erst da an, wo ich über die Feststellung hinaus gehe, in dem ich die Situation nicht akzeptieren kann oder will, sie anders haben will, und sie trotz ihrer Gegebenheit als etwas ansehe, das nicht (so) sein dürfe!
In Bezug auf Personen, muss ich auch jene nicht zwingend verurteilen, nur weil ich aufgrund meiner Feststellung, dass z.B. die Chemie nicht stimmt, keinen engeren Kontakt zu ihr wünsche.
Sowie auch Psychologen bestenfalls auch nicht aufgrund gestellter Diagnosen ihre Klienten verurteilen.
Wenn ich zurücksinke in den Raum jenseits aller Urteile und Bewertungen, der ja imgrunde sowieso jenseits von allem, und nicht speziell nur jener Bewertungen/Urteile ist ;), dann existieren diese natürlich nicht mehr, (wie alles andere auch nicht) und ich fühle nur noch die Energie dessen was gerade ist.
Im Fällen von Ent-scheidungen und den darauffolgenden Handlungen verschmelzen leerer Raum mit genau jenen Wertungen die mich zu diesen und nicht jenen Entscheidungen veranlassen. Für mich zeigt u.a. auch das, wie -bei aller unvoreingenommenheit- untrennbar das Bewerten und Urteilen in unserem Sein verankert und wirkend ist.
Handlungen aus diesem leeren Raum des Nichtwissens heraus haben also immer mit Ent-Scheidungen zutun die wir -wenn auch nicht rein rational- fällen. Das beweist allein die eben genannte Tatsache, dass wir X statt Y wählen/tun.
Wie sind eure Ansichten darüber? Und welche Einwände gibt es?
Bitte nicht mit Pauschalisierungen aus dem Nondualen, wie Holofeeling, Advaita etc. kommen.
Sondern ganz konkret, und wer will auch gern anhand von Beispielen erklären. Danke. :)
das Urteilen und Bewerten scheint im spirituellen Kontext eine leicht verschmähte und daher m.A.n. zwiespältige Angelegenheit zu sein.
Immer wieder hört und liest man davon, Bewertungen und Urteile seien Konditionierungen des Verstandes die es abzulegen gilt.
Weder positive noch negative Bewertungen/Urteile seien günstig für die Befreiung und Erweiterung unseres Horizontes.
Wer nicht wertet und urteilt sei darum spirituell reifer als andere.
Wie seht ihr das?
Ist ein Leben jenseits von Bewertungen und Urteilen übehaupt möglich?
Um sich dem Thema zu nähern, muss man erst mal erläutern und eine Einigung darüber finden, was wir genau unter Urteilen/Bewerten verstehen.
Nicht zuletzt, weil die Trennlinie zu den eher ungünstigen Verurteilunge eine recht Schmale ist.
Für mich scheinen Bewertungen und Urteile nach wie vor wichtig, und zunächst etwas Neutrales zu sein, wenn sie mir bewusst sind, und ich mir ihrer, teils subjektiven und kontextabhängigen Relativität, als auch der Irrelevanz all dessen (wie aller Dinge) jenseits der Ratio bewusst bin.
Das Bewerten und Urteilen generell vermeiden oder gar verteufeln zu wollen halte ich für falsch.
Ich unterscheide (wie sicher viele andere) zwischen Bewerten/Urteilen und VERurteilen von Situationen oder Personen.
Erstere ist eine subjektive offene Feststellung, die nichts weiter meint, als wie die Bestimmung einer Sachlage, und Letztere wäre eine Art Verdammung und damit eher eine Beschränkung seiner selbst.
Am Beispiel „Das Wetter ist schlecht“ lässt sich das leicht demonstrieren:
Die Bewertung "schlecht" kann man als spirit. unkorrekt ansehen, oder als eine Feststellung und klare Unterscheidung zu einem warmen sonnigen Sommertag betrachten, wenn diese Aussage darüberhinaus nichts Wesentliches meint.
Die einfache Feststellung, dass das Wetter schlecht ist, gehört für mich in die Rubrik vorurteilsfreie Bewertung. Um erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen könnte man auch statt "schlecht" sagen; Das Wetter ist kalt, regnerisch, stürmisch und diesig.
Letzlich sage ich aber das Gleiche damit aus. Ich sage also, "misst Wetter" und kümmere mich nicht weiter darum, sondern lese gemütlich auf dem Sofa gekuschelt mein Buch weiter. :)
Das zeigt, dass die innere Haltung, die sich in der energetischen Ladung der Worte ausdrückt, ebenso eine Rolle spielt.
Im Bewusstsein könnte weiter mit einfließen, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte/unpassende Kleidung gibt.
Verurteilen fängt für mich also erst da an, wo ich über die Feststellung hinaus gehe, in dem ich die Situation nicht akzeptieren kann oder will, sie anders haben will, und sie trotz ihrer Gegebenheit als etwas ansehe, das nicht (so) sein dürfe!
In Bezug auf Personen, muss ich auch jene nicht zwingend verurteilen, nur weil ich aufgrund meiner Feststellung, dass z.B. die Chemie nicht stimmt, keinen engeren Kontakt zu ihr wünsche.
Sowie auch Psychologen bestenfalls auch nicht aufgrund gestellter Diagnosen ihre Klienten verurteilen.
Wenn ich zurücksinke in den Raum jenseits aller Urteile und Bewertungen, der ja imgrunde sowieso jenseits von allem, und nicht speziell nur jener Bewertungen/Urteile ist ;), dann existieren diese natürlich nicht mehr, (wie alles andere auch nicht) und ich fühle nur noch die Energie dessen was gerade ist.
Im Fällen von Ent-scheidungen und den darauffolgenden Handlungen verschmelzen leerer Raum mit genau jenen Wertungen die mich zu diesen und nicht jenen Entscheidungen veranlassen. Für mich zeigt u.a. auch das, wie -bei aller unvoreingenommenheit- untrennbar das Bewerten und Urteilen in unserem Sein verankert und wirkend ist.
Handlungen aus diesem leeren Raum des Nichtwissens heraus haben also immer mit Ent-Scheidungen zutun die wir -wenn auch nicht rein rational- fällen. Das beweist allein die eben genannte Tatsache, dass wir X statt Y wählen/tun.
Wie sind eure Ansichten darüber? Und welche Einwände gibt es?
Bitte nicht mit Pauschalisierungen aus dem Nondualen, wie Holofeeling, Advaita etc. kommen.
Sondern ganz konkret, und wer will auch gern anhand von Beispielen erklären. Danke. :)