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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

75 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Spiritualität, Bewerten, Urteilen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

23.02.2015 um 17:57
Hallo liebe Foris,

das Urteilen und Bewerten scheint im spirituellen Kontext eine leicht verschmähte und daher m.A.n. zwiespältige Angelegenheit zu sein.
Immer wieder hört und liest man davon, Bewertungen und Urteile seien Konditionierungen des Verstandes die es abzulegen gilt.
Weder positive noch negative Bewertungen/Urteile seien günstig für die Befreiung und Erweiterung unseres Horizontes.
Wer nicht wertet und urteilt sei darum spirituell reifer als andere.

Wie seht ihr das?
Ist ein Leben jenseits von Bewertungen und Urteilen übehaupt möglich?

Um sich dem Thema zu nähern, muss man erst mal erläutern und eine Einigung darüber finden, was wir genau unter Urteilen/Bewerten verstehen.
Nicht zuletzt, weil die Trennlinie zu den eher ungünstigen Verurteilunge eine recht Schmale ist.


Für mich scheinen Bewertungen und Urteile nach wie vor wichtig, und zunächst etwas Neutrales zu sein, wenn sie mir bewusst sind, und ich mir ihrer, teils subjektiven und kontextabhängigen Relativität, als auch der Irrelevanz all dessen (wie aller Dinge) jenseits der Ratio bewusst bin.

Das Bewerten und Urteilen generell vermeiden oder gar verteufeln zu wollen halte ich für falsch.
Ich unterscheide (wie sicher viele andere) zwischen Bewerten/Urteilen und VERurteilen von Situationen oder Personen.
Erstere ist eine subjektive offene Feststellung, die nichts weiter meint, als wie die Bestimmung einer Sachlage, und Letztere wäre eine Art Verdammung und damit eher eine Beschränkung seiner selbst.

Am Beispiel „Das Wetter ist schlecht“ lässt sich das leicht demonstrieren:
Die Bewertung "schlecht" kann man als spirit. unkorrekt ansehen, oder als eine Feststellung und klare Unterscheidung zu einem warmen sonnigen Sommertag betrachten, wenn diese Aussage darüberhinaus nichts Wesentliches meint.
Die einfache Feststellung, dass das Wetter schlecht ist, gehört für mich in die Rubrik vorurteilsfreie Bewertung. Um erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen könnte man auch statt "schlecht" sagen; Das Wetter ist kalt, regnerisch, stürmisch und diesig.
Letzlich sage ich aber das Gleiche damit aus. Ich sage also, "misst Wetter" und kümmere mich nicht weiter darum, sondern lese gemütlich auf dem Sofa gekuschelt mein Buch weiter. :)
Das zeigt, dass die innere Haltung, die sich in der energetischen Ladung der Worte ausdrückt, ebenso eine Rolle spielt.
Im Bewusstsein könnte weiter mit einfließen, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte/unpassende Kleidung gibt.


Verurteilen fängt für mich also erst da an, wo ich über die Feststellung hinaus gehe, in dem ich die Situation nicht akzeptieren kann oder will, sie anders haben will, und sie trotz ihrer Gegebenheit als etwas ansehe, das nicht (so) sein dürfe!

In Bezug auf Personen, muss ich auch jene nicht zwingend verurteilen, nur weil ich aufgrund meiner Feststellung, dass z.B. die Chemie nicht stimmt, keinen engeren Kontakt zu ihr wünsche.

Sowie auch Psychologen bestenfalls auch nicht aufgrund gestellter Diagnosen ihre Klienten verurteilen.



Wenn ich zurücksinke in den Raum jenseits aller Urteile und Bewertungen, der ja imgrunde sowieso jenseits von allem, und nicht speziell nur jener Bewertungen/Urteile ist ;), dann existieren diese natürlich nicht mehr, (wie alles andere auch nicht) und ich fühle nur noch die Energie dessen was gerade ist.
Im Fällen von Ent-scheidungen und den darauffolgenden Handlungen verschmelzen leerer Raum mit genau jenen Wertungen die mich zu diesen und nicht jenen Entscheidungen veranlassen. Für mich zeigt u.a. auch das, wie -bei aller unvoreingenommenheit- untrennbar das Bewerten und Urteilen in unserem Sein verankert und wirkend ist.
Handlungen aus diesem leeren Raum des Nichtwissens heraus haben also immer mit Ent-Scheidungen zutun die wir -wenn auch nicht rein rational- fällen. Das beweist allein die eben genannte Tatsache, dass wir X statt Y wählen/tun.


Wie sind eure Ansichten darüber? Und welche Einwände gibt es?

Bitte nicht mit Pauschalisierungen aus dem Nondualen, wie Holofeeling, Advaita etc. kommen.
Sondern ganz konkret, und wer will auch gern anhand von Beispielen erklären. Danke. :)


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

23.02.2015 um 19:04
@Para-doxa
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Ist ein Leben jenseits von Bewertungen und Urteilen übehaupt möglich?
Vermutlich als Birke oder Plankton.
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Das Bewerten und Urteilen generell vermeiden oder gar verteufeln zu wollen halte ich für falsch.
Ich unterscheide (wie sicher viele andere) zwischen Bewerten/Urteilen und VERurteilen von Situationen oder Personen.
Erstere ist eine subjektive offene Feststellung, die nichts weiter meint, als wie die Bestimmung einer Sachlage, und Letztere wäre eine Art Verdammung und damit eher eine Beschränkung seiner selbst.
Ja, wenn die eigenen Vorlieben bei der Bewertung eines anderen eine zu große Rolle spielen, ist das sicher nicht so toll.
Aber bewerten muss man, zumal, philosophisch betrachtet, die Aussage nicht zu werten sie besser als zu werten eine Wertunng und damit einen sogenannten performativen Widerspruch (= man tut das, von dem man sagt, dass man es nicht tun sollte) darstellt.
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Am Beispiel „Das Wetter ist schlecht“ lässt sich das leicht demonstrieren:
Die Bewertung "schlecht" kann man als spirit. unkorrekt ansehen, oder als eine Feststellung und klare Unterscheidung zu einem warmen sonnigen Sommertag betrachten, wenn diese Aussage darüberhinaus nichts Wesentliches meint.
Die einfache Feststellung, dass das Wetter schlecht ist, gehört für mich in die Rubrik vorurteilsfreie Bewertung. Um erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen könnte man auch statt "schlecht" sagen; Das Wetter ist kalt, regnerisch, stürmisch und diesig.
Nicht unbedingt, das eine ist wirklich wertend, das andere beschreibend.
Es ist allerdings eine Illusion zu glauben, eine immer nicht wertende Haltung sei besser.


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

23.02.2015 um 20:22
DAnke für die Einladung@Para-doxa !
Zufällig habe ich heute das Thema kurz und bruchstückhaft in meinem Blog angerissen:


Das moralitäre Ego wirft im spirituellen Kontext anderen oft das Werten und Urteilen vor, - vorlieblich den scheinbar "erleuchteten" Geistern, es w e i s s : Urteilen und Werten " tut man nicht" als spiritueller Mensch. Urteilen und Werten ist für diese Leute in jedem Falle etwas Schlechtes, und man schlussfolgert daraus, dass der Spiri, der urteilt und wertet, auch de facto niemals erleuchtet sein kann.

Das moralitäre Ego hat keine Ahnung, was Urteilen und Werten wirklich bedeutet, es versteht unter Urteilen nur negatives Ver-Urteilen und ebenso negatives Ab-Werten, besonders dann, wenn es sich angegriffen fühlt und sich im Abwehrmodus befindet. Es kann nicht einsehen, dass im spirituellen Kontext auch Lob bzw. gute Bewertungen in die Rubrik des Urteilens fallen.

Es geht aber im spirituellen Kontext beim Werten und Urteilen allein darum, dass man sich des Urteilen und Wertens des EIGENEN Verstandes bewusst wird; es geht allein darum, das EIGENE Denken zu beobachten und nicht die Worte und Handlungen der anderen. Es geht immer nur um DICH selbst bzw. die Achtsamkeit auf DEINE (wertenden und urteilenden) Gedanken, DEINE Gefühle und wie du diese bewertest.... gut-schlecht


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

23.02.2015 um 20:25
Allein in der Intuition sind wir unmittelbar im Einklang mit dem was IST und alles andere ist Interpretation und damit bereits eine Einschätzung, also eine Bewertung.

Kann man nun wenn man im Fluß ist eine besondere Erleuchtung, Einsicht, Erkenntnis wie auch immer haben und sich dabei unwohl fühlen?
Ist eine spirituelle Einsicht nicht immer im Einklang und beschwingend? Oder auch befreiend, Erleichternd usw?
Oder kann man sich darin unwohl fühlen? Und ist es dann echte Spiritualität? Vollständig?

Allein die spirituelle Praxis ist Spiritualität, der Rest ist Bewertung, ob die nun eingebaut sein mag, oder auch nicht.


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

23.02.2015 um 20:52
@Para-doxa
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Die einfache Feststellung, dass das Wetter schlecht ist, gehört für mich in die Rubrik vorurteilsfreie Bewertung.
Das Wort "schlecht" beinhaltet ja bereits eine Bewertung. Was dem einen ein regnerisches trübes Wetter als unfreundlich erscheint, kann dem anderen aber zur Freude gereichen.
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Sowie auch Psychologen bestenfalls auch nicht aufgrund gestellter Diagnosen ihre Klienten verurteilen.
So wie ich die Psychologie kennen gelernt habe, steckt sie die Menschen in eine Schublade. Und mit diesem Schubladendenken der Psychologie wird heutigentages viel Schaden in den Seelen angerichtet.
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Wenn ich zurücksinke in den Raum jenseits aller Urteile und Bewertungen, der ja imgrunde sowieso jenseits von allem, und nicht speziell nur jener Bewertungen/Urteile ist ;), dann existieren diese natürlich nicht mehr, (wie alles andere auch nicht) und ich fühle nur noch die Energie dessen was gerade ist.
Dies gelingt aber nur den allerwenigsten. Wer heute über die Straße geht, sich im Einkaufsladen tumelt oder in Gruppen einem Vergnügen nachgeht, der wird bewertet und bewertet auch selber.

Unsere Sprache ist da voller Bewertungen, alleine die Schlagzeilen tagtäglich beweisen das.
Nur die allerwenigsten werden sich dessen bewußt. Hier mal die heutigen Schlagzeilen aus dem Spiegel. Die Überschriften sind voller Kampfbegriffe.
Streit über TTIP In der Freihandels-Kampfzone;
IS-Drill für Kinder Nun kämpft mal schön!;
Neuer BER-Chef Bitte Platz nehmen auf dem Schleudersitz;
Irakische Offensive gegen IS Operation "Rache des Löwen";
Das sind nur mal ein paar Beispiele von einem einzigen Tag. Aber unsere Sprache in den Medien zeigt eine deutliche Verrohung, der sich nur die wenigsten entziehen können.

Danke für die Einladung :)


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

23.02.2015 um 22:58
@Idu
Zitat von IduIdu schrieb:Das Wort "schlecht" beinhaltet ja bereits eine Bewertung. Was dem einen ein regnerisches trübes Wetter als unfreundlich erscheint, kann dem anderen aber zur Freude gereichen.
Klar, ich schrieb ja auch „vorurteilsfrei Bewertung“ Es ging darum das Wertungen ok sind, solange es Feststellungen sind und man nicht mehr daraus macht, wie z.B. eine Verurteilung. Subjektiv sind Feststellungen, wertungen, Urteile ja immer.
Ich versuchte anschließend diese Aussage meinem tatsächlichen Empfinden entsprechend zu formulieren, um genau diesem Missverständnis vorzubeugen, (ohne Erfolg ;) ) und gleichsam mit einer Beschreibung des Wetters zu neutralisieren, um deutlich zu machen, dass die Aussage "schlechtes Wetter" nicht wirklich schlecht sein muss/und ist, im Sinne von maßgeblich oder schwerwiegend, sondern höchstens leitend. (ich bleibe auf Sofa mit Buch)
Das war wohl etwas unglücklich von mir gewählt.....egal, es bleibt dabei, dass es eine Wertung ist.
Wenn ich sage, es ist schlecht bei Rot über die Ampel zu gehen ist das eine ähnliche (subjektive) Wertung, die einer Feststellung gleicht.
Zitat von IduIdu schrieb:So wie ich die Psychologie kennen gelernt habe, steckt sie die Menschen in eine Schublade. Und mit diesem Schubladendenken der Psychologie wird heutigentages viel Schaden in den Seelen angerichtet.
Das ist schade. Naja, ich schrieb ja „bestenfalls“ ist es nicht so. Das wäre wünschenswert.
Zitat von IduIdu schrieb:Dies gelingt aber nur den allerwenigsten. Wer heute über die Straße geht, sich im Einkaufsladen tumelt oder in Gruppen einem Vergnügen nachgeht, der wird bewertet und bewertet auch selber.
Drum sage ich ja, Werten und Beurteilen gehört dazu, schön, wenn man sich dessen bewusst ist. Und das gelingt schon Einigen, das heißt aber nicht, das man für immer und zu jeder Zeit von allen Bewertungen frei ist, sein sollte, oder gar sein muss.
Zitat von IduIdu schrieb:Das sind nur mal ein paar Beispiele von einem einzigen Tag. Aber unsere Sprache in den Medien zeigt eine deutliche Verrohung, der sich nur die wenigsten entziehen können.
Ja, keine Frage. Menschen die sich mit sich selbst nicht befassen.
Naja, uns soll es hier jedenfalls nicht um die Unbewusstheit anderer, sondern mehr um eine spirituelle Betrachtung und Lebensweise gehen.


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

23.02.2015 um 23:05
@RoseHunter
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Vermutlich als Birke oder Plankton.
:D
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Aber bewerten muss man, zumal, philosophisch betrachtet, die Aussage nicht zu werten sie besser als zu werten eine Wertunng und damit einen sogenannten performativen Widerspruch (= man tut das, von dem man sagt, dass man es nicht tun sollte) darstellt.
Eben. Das wäre dann der nächste Glaubenssatz.
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Nicht unbedingt, das eine ist wirklich wertend, das andere beschreibend.
Ok, stimmt.
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Es ist allerdings eine Illusion zu glauben, eine immer nicht wertende Haltung sei besser.
Sehr schön, danke, das sehe ich auch so.


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

23.02.2015 um 23:13
@Para-doxa
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Hallo liebe Foris,

das Urteilen und Bewerten scheint im spirituellen Kontext eine leicht verschmähte und daher m.A.n. zwiespältige Angelegenheit zu sein.
Immer wieder hört und liest man davon, Bewertungen und Urteile seien Konditionierungen des Verstandes die es abzulegen gilt.
Weder positive noch negative Bewertungen/Urteile seien günstig für die Befreiung und Erweiterung unseres Horizontes.
Wer nicht wertet und urteilt sei darum spirituell reifer als andere.

Wie seht ihr das?
Ist ein Leben jenseits von Bewertungen und Urteilen übehaupt möglich?
klar ist es das...
ich bin mir bewusst, das heute das duale denken IST(für die leute zählt)...
deswegen muss ich aber nicht bewerten oder verurteilen,
ich bin mir lediglich darüber bewusst geworden(in welcher welt ich lebe)...

das Problem entsteht auch nicht bei mir, sondern bei denen,
die mit meiner Einstellung nicht klar kommen...
da ich eben keinen Standpunkt beziehe(mich in eine ecke drängen lasse)

ich urteile nicht(so gut es geht), aber das macht die menschen um mich herum verrückt...
wieso interessiert es dich nicht? fragen sie mich...
klar habe ich Interesse am leben, aber nicht an dieser "Traumwelt"
also wenn ich dann beginne zu "urteilen" dann verurteile ich aber immer beide seiten,
das passt ihnen aber auch nicht, da sie eben "fans" der einen seite oder der andere seite sind...

sie wollen nicht die Wahrheit hören, sondern das was sie hören wollen...

ich habe keine Probleme mit den beiden seiten,
aber die beiden seiten mit mir...


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

23.02.2015 um 23:40
@Para-doxa

bei einem Avatar ist eigentlich Nix und dennoch mischt er immer noch nicht..mit nix meine ich, dass er all das andere auch ist..und da sein Geist ruht..herrscht Stille und in dieser Stille sieht er..und wenn er manchmal was sieht was ihm nicht so gefällt, dann kann er auch urteilen oder wütend werden



diese..wir sind alle eins..und immer lieb und nett zueinander Mentalität..ist absoluter blödsinn...


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

23.02.2015 um 23:47
Hallöle :)

Sehr Interessanter Ansatz.

Bin vorhin zufälligerweise auf einpaar alte Notizen gestoßen möchte ich hier gerne mal einbringen;

Wir treffen alle Werturteile im Einklang mit den Eigenschaften, die uns im Leben wichtig sind;

Wir können z.B Wert auf Ehrlichkeit, Freiheit oder Frieden legen.
Werturteile reflektieren unsere Überzeugungen darüber wie das Leben am Besten zu seiner vollen Entfaltung kommen kann.

Moralische Urteile über andere Menschen und ihr Verhalten geben wir dann ab, wenn sie unsere Werturteile nicht mittragen.

Moralische Urteile:
- Unterstellung von Unrecht oder dass eine oder mehrere Personen "schlecht sind weil sie sich nicht
den persönlichen Wünschen/Überzeugungen entsprechend verhalten

- Aufmerksamkeit richtet sich mehr darauf zuzordnen und Ebenen des Fehlverhaltens zu identifizieren, als darauf was wir brauchen und nicht bekommen.

-Gedanken drehen sich um die Frage:
"Wer oder was"ist" Wie?"

-Schuldzuweisungen, Kritik, Vergleiche und Diagnosen


Bsp: Person A macht sich mehr Gedanken über Details - Urteil von Person B über A
"pingelig und zwanghaft"

Person B macht sich mehr Gedanken über Details - Urteil über Person A
"schlampig und schlecht organisiert"

Der Verstand ist zuständig für das Urteilen und Werten, teilt resultierend aus den Erfahrungen-Überzeugungen-Glaubensmuster ein, in nützlich oder nicht nützlich. Um gewisse Aspekte in Anspruch nehmen und so auf menschlicher Ebene "überleben"/Entscheidungen fällen zu können.

Entweder man ist sich diesesm Mechanismus bewusst und sieht es als Instrument,
oder man man identifiziert sich vollkommen damit und so mit den Überzeugungen etc.
Handelt resultierend daraus, unbewusst, geleitet durch eben diese Glaubensmuster.
Beim 2.teren ist die Selbstentfremdung der Fall.

Ist man sich als Bewusstheit, des Verstandes als Instrument bewusst und lernt folgerichtig damit umzugehen, kann man eben Überzeugungen und Glaubensmuster bewusst, setzen.

So als kleine Ergänzung nebenbei..freue mich auf den weiteren Verlauf der Diskussion.

(Antworten nicht garantiert, da ich momentan sehr beschäftigt bin und den Thread hauptsächlich nur beobachten werde)

viel spaß! :D


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

24.02.2015 um 00:09
@Para-doxa

sorry ich meinte und dennoch mischt er immer noch mit


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

24.02.2015 um 00:12
@divinitus279
Ah ok, danke. :)


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

24.02.2015 um 00:39
@TheLolosophian
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Das moralitäre Ego wirft im spirituellen Kontext anderen oft das Werten und Urteilen vor, - vorlieblich den scheinbar "erleuchteten" Geistern, es w e i s s : Urteilen und Werten " tut man nicht" als spiritueller Mensch. Urteilen und Werten ist für diese Leute in jedem Falle etwas Schlechtes, und man schlussfolgert daraus, dass der Spiri, der urteilt und wertet, auch de facto niemals erleuchtet sein kann.

Das moralitäre Ego hat keine Ahnung, was Urteilen und Werten wirklich bedeutet, es versteht unter Urteilen nur negatives Ver-Urteilen und ebenso negatives Ab-Werten, besonders dann, wenn es sich angegriffen fühlt und sich im Abwehrmodus befindet.
Diesen Eindruck habe ich auch. Der Abwehrmodus ensteht ja u.a. gerade aus diesen Missdeutungen heraus.
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Es kann nicht einsehen, dass im spirituellen Kontext auch Lob bzw. gute Bewertungen in die Rubrik des Urteilens fallen.
Ja, und doch, ein freundliches Wort tut bestimmt auch dem Spirituellen Weisen gut. :)
Der Unterschied liegt hier glaube ich zwischen
identifiziert-sein ---> Lob brauchen vs. nicht identifiziert ---> Lob als unerwartete, nicht notwendige aber doch erfreuliche Gegebenheit ansehen.
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Es geht aber im spirituellen Kontext beim Werten und Urteilen allein darum, dass man sich des Urteilen und Wertens des EIGENEN Verstandes bewusst wird; es geht allein darum, das EIGENE Denken zu beobachten und nicht die Worte und Handlungen der anderen.
Ja, wie die anderen werten ist wurscht, und interessiert mich persönlich auch wenig.
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Es geht immer nur um DICH selbst bzw. die Achtsamkeit auf DEINE (wertenden und urteilenden) Gedanken, DEINE Gefühle und wie du diese bewertest.... gut-schlecht
Ja, bestenfalls gar nicht.


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24.02.2015 um 12:37
@Koman
Zitat von KomanKoman schrieb:das Problem entsteht auch nicht bei mir, sondern bei denen,
die mit meiner Einstellung nicht klar kommen...
da ich eben keinen Standpunkt beziehe(mich in eine ecke drängen lasse)
Ja, das kenne ich. Du bist den Leuten suspekt, wenn du etwas als weder gut noch schlecht befindest, und keine Stellung beziehst.
Dennoch finde ich an passender Stelle einen Standpunkt zu vertreten weiterhin sinnvoll.
Man muss ja nicht wie Patex an ihm kleben. ;)
Zitat von KomanKoman schrieb:klar ist es das...
ich bin mir bewusst, das heute das duale denken IST(für die leute zählt)...
deswegen muss ich aber nicht bewerten oder verurteilen,
ich bin mir lediglich darüber bewusst geworden(in welcher welt ich lebe)...
Verurteilen meinte ich auch nicht. :)
Der Verstand ist eine Abwäg-und Bewertungsmaschine.
Was machst du, wenn diese Bewertungen in dier auftauchen?
Zitat von KomanKoman schrieb:ich urteile nicht(so gut es geht), aber das macht die menschen um mich herum verrückt...
wieso interessiert es dich nicht? fragen sie mich...
klar habe ich Interesse am leben, aber nicht an dieser "Traumwelt"
also wenn ich dann beginne zu "urteilen" dann verurteile ich aber immer beide seiten,
das passt ihnen aber auch nicht, da sie eben "fans" der einen seite oder der andere seite sind...
Fan der einen oder anderen Seite zu sein gibt Sicherheit.
Ja, bist du nicht mit ihnen dafür oder dagegen, dann hast du schon verloren, und bist halt "gegen" sie bzw. hast scheinbar kein Interesse und gefährdest ihre Sicherheit die sich auf Recht-haben gründet.
Viele kennen einfach nichts anderes.
Zitat von KomanKoman schrieb:sie wollen nicht die Wahrheit hören, sondern das was sie hören wollen...

ich habe keine Probleme mit den beiden seiten,
aber die beiden seiten mit mir...
Ja, verstehe.


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

24.02.2015 um 12:56
Wie aus meinem Eingangstext hoffentlich hervorgegangen ist, meine ich mit Urteilen nicht Richten! Was häufig als Synonym verwendet wird.

Hier noch mal ein entsprechender Auszug von Armin Risi:


Unterscheiden, ohne zu urteilen –
Was bedeutet das?
von Armin Risi

Das berühmte Zitat Urteile nicht! stützt sich auf ein Wort Jesu und lautet im Zusammenhang (Mt 7.1–2): „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gericht ihr richtet, mit dem werdet auch ihr gerichtet werden.“ Gleich danach (7.3) sagt Jesus: „Was kümmerst du dich um den Splitter im Auge deines Bruders und siehst nicht den Balken in deinem eigenen? … Du Scheinheiliger, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge! … Werft eure Perlen nicht vor die Schweine!“

„Urteile nicht!“ heißt also nicht: „Unterscheide nicht!“ Jesus selbst unterscheidet offensichtlich sehr kritisch. Gewisse Männer nannte er sogar „Schlangenbrut“.

http://armin-risi.ch/Artikel/Philosophie/Unterscheiden_ohne_zu_urteilen.html


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24.02.2015 um 13:44
@Karuzo
Zitat von KaruzoKaruzo schrieb:Werturteile reflektieren unsere Überzeugungen darüber wie das Leben am Besten zu seiner vollen Entfaltung kommen kann.
Werturteile können sich auch gegen das Leben und dessen Entfaltung richten.
Zitat von KaruzoKaruzo schrieb:Moralische Urteile über andere Menschen und ihr Verhalten geben wir dann ab, wenn sie unsere Werturteile nicht mittragen.
Ist das zwingend so?
Gibt es für dich neben moralischer Urteile bzw. Verurteilungen auch andere Formen der Bewertungen und/oder Unterscheidungen?
Um die soll es hier gehen.
Zitat von KaruzoKaruzo schrieb:Moralische Urteile:
- Unterstellung von Unrecht oder dass eine oder mehrere Personen "schlecht sind weil sie sich nicht
den persönlichen Wünschen/Überzeugungen entsprechend verhalten
Ja, aber wie gesagt, hier sind wir schon bei den VERurteilungen angelangt.
Nicht zuletzt, weil die Trennlinie zu den eher ungünstigen Verurteilunge eine recht Schmale ist.
Zitat von KaruzoKaruzo schrieb:Ist man sich als Bewusstheit, des Verstandes als Instrument bewusst und lernt folgerichtig damit umzugehen, kann man eben Überzeugungen und Glaubensmuster bewusst, setzen.
Wie sehe dieses Setzen konkret aus?


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24.02.2015 um 14:04
Hallo @Para-doxa
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Wie aus meinem Eingangstext hoffentlich hervorgegangen ist, meine ich mit Urteilen nicht Richten!
Diese sprachlischen Feinheiten sind da nicht unerheblich.
Ein Richter oder ein Gericht muß sich zwangsläufig schon in einem Urteilsfindungsprozess befinden.

Somit kommt vor dem Urteil das Gericht bzw. das Richten. Die Worte synonym zu verwenden halte ich da nicht für sinnvoll.

Was den Matthäus anbelangt, ist es ja ein Zitat aus der Bergpredigt, die im Kontext wie folgt lautet.
Vom Richtgeist
1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.

2 Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr meßt, wird euch zugemessen werden.

3 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?

4 Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen?, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge.

5 Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst.

6 Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.
Matthäus Kap. 7 Vers 1 - 6
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:„Urteile nicht!“ heißt also nicht: „Unterscheide nicht!“ Jesus selbst unterscheidet offensichtlich sehr kritisch.
Und das sollen wir für uns selber auch tun. Nicht Urteilen oder Verurteilen, sondern die Situationen versuchen nüchtern und sachlisch zu betrachten und versuchen eine Erkenntnis daraus zu ziehen.


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

24.02.2015 um 15:24
@Para-doxa
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Der Verstand ist eine Abwäg-und Bewertungsmaschine.
Was machst du, wenn diese Bewertungen in dier auftauchen?
sie zu verstehen lernen:)
es geht ja nicht darum etwas zu berwerten,
sondern sich des wertes bewusst zu werden(also für mich)
ist es der Eigenwert der Sache ala(was es wiegt das hat es)
dann ist es einfach nur ein bewusst werden dessen was IST...

ob ich diesen wert nun liebe oder hasse ist eigentlich die "B"(e)wertung,
was aus meiner sicht entsteht...

du hast es hier schön aufgezeigt:
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Unterscheiden, ohne zu urteilen –
Was bedeutet das?
von Armin Risi

Das berühmte Zitat Urteile nicht! stützt sich auf ein Wort Jesu und lautet im Zusammenhang (Mt 7.1–2): „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gericht ihr richtet, mit dem werdet auch ihr gerichtet werden.“
ich kenne das gericht aber bin nicht der richter...
ich verurteile nicht da ich sonst selbst verurteilt bin...
ich kenne die sicht der menschen auf gut und böse,
aber diese teile ich nicht(bin mir aber trotzdem darüber bewusst)
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Gleich danach (7.3) sagt Jesus: „Was kümmerst du dich um den Splitter im Auge deines Bruders und siehst nicht den Balken in deinem eigenen? … Du Scheinheiliger, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge!
der balken steht für die waage...
der splitter steht für den Standpunkt...

jemand der meint eine Meinung/wertung eines anderen zu ändern
(den splitter entfernen)
der sollte immer wissen das er selbst einer wertung unterliegt,
er hat den balken/waage "gut-----------böse" und denkt sich doch richtiger zu liegen als der andere mit dem splitter(der einen bestimmten punkt vertritt)...

aber in Wirklichkeit ist sowohl, die eine seite des balkens, als auch die andere seite des balkens,
auf dem "gleichen" balken zu finden beide seiten haben den gleichen Ursprung,
beide seiten gehören zum gleichen balken...
der splitter markiert nur eine bestimmte stelle auf dem balken...
(wie ein kreuz um eine stelle zu markieren)

erst ohne balken sieht man auch ohne wertung...
man ist sich bewusst darüber, das alles so ist, wie es sein soll...
und erst dann (er)kennt man auch, was wirklich so ist, wie es gehört...
und was so ist, wie man es sich zu recht gelegt hat...
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Fan der einen oder anderen Seite zu sein gibt Sicherheit.
Ja, bist du nicht mit ihnen dafür oder dagegen, dann hast du schon verloren, und bist halt "gegen" sie bzw. hast scheinbar kein Interesse und gefährdest ihre Sicherheit die sich auf Recht-haben gründet.
Viele kennen einfach nichts anderes.
deswegen müssen sie auch lernen, das es mich trotzdem gibt...
ich kann einfach nicht so werden wie die anderen,
da ich mich genauso vollkommen finde wie ich bin...
wieso sollte ich mich teilen und auch zu einer "bewertungsmaschiene" werden?
ist es das, was das leben von mir verlangt?
oder das, was der mensch gerne von mir hätte?
ich diene aber nicht dem menschen sondern Gott und dem leben...

alles ist "ohne unseren Vorstellungen" genau so, wie es sein soll...


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

24.02.2015 um 16:52
@Koman



Gott zu dienen heisst selbst Gottmensch zu werden

da hast du Recht..alle Vorstellungen loszulassen wie Gott zu sein hat:)


@Para-doxa

weiterer Themenvorschlag, wie realisiert man Gott...ist ja jedermanns Bestimmung


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Bewerten und Urteilen im spirituellen Kontext

25.02.2015 um 07:42
Guten Morgen @Idu
Danke für die Korrektur.
Zitat von IduIdu schrieb:Und das sollen wir für uns selber auch tun. Nicht Urteilen oder Verurteilen, sondern die Situationen versuchen nüchtern und sachlisch zu betrachten und versuchen eine Erkenntnis daraus zu ziehen.
Ja, genau du sagst es. :) Nüchtern und sachlich betrachten!


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