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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

4.977 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Paderborn, Gruppendiskussion, Frauke Liebs ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 11:57
@Sven1213
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Ich habe mal gedanklich damit gespielt, dass sie von Anfang an freiwillig weg bleiben wollte und dieses eventuell sogar geplant von ihr war.
Das ist überhaupt nicht ausgeschlossen, da, wie du selbst schreibst, alles andere auch nicht viel mehr Sinn macht. Ich halte diese Version auch ständig im Hinterkopf.

@Malinka
Sehe ich nicht so.
Mit der SMS am Mittwoch morgen würde der Fall " 48 Stunden" erst am Freitag greifen.
Somit hätte man sich erst Freitag melden müssen .
Wenn man wie ich davon ausgeht, dass nach der ersten SMS überhaupt keine Nachricht mehr von Seiten des Täters zugelassen werden sollte, der Täter über die Nieheim-SMS erst am Donnerstag über die Medien erfuhr, dann machte das schon Sinn.

@Malinka
nettefrau41 schrieb:
5. Am Freitag fährt er zwecks Ablenkung von dem ländlichen Versteck sogar mitten nach Paderborn. Da erreicht der Bruder von Frauke Frauke selbst, und auch das sollte signalisieren, es ist alles in Ordnung.


Auch hierzu muss man sagen, dass es nicht
direkt feststeht, ob der Anruf in direkter Nähe der Funkzelle stattfand.
Er hätte auch weiter südlich am Stadtrand stattfinden können.
Das sehe ich anders, denn wir sollten nicht die wenigen klaren Fakten, die wir überhaupt haben, noch verunklaren. Dann bricht uns der Fall komplett weg.

@all

Mit Täter-Logik und Opfer-Logik kommen wir irgendwie in diesem Fall nicht weiter. Was sollte man daraus schließen? Das Undenkbare denken?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 12:58
Das Undenkbare denken, heißt für mich, wir müssen vor allem nach einem anderen Ansatz suchen, die SMS aus Nieheim zu verstehen.

Wir denken die SMS aus Nieheim immer mit dem traurigen Ende Fraukes, aber ganz offensichtlich suggeriert die erste SMS doch etwas völlig Anderes, etwas Banales, etwas Alltägliches, etwas Normales. Ja, sie soll Chris Normalität anzeigen, aber die Situation eingedenk Fraukes sonstigem Verhalten sowie der Umstände waren ja nach Meinung fast aller hier zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr normal. Aber ich will doch einmal weitere Gedankengänge hinzufügen:

1. Immerhin hat sie sich in der Nacht noch bei Chris gemeldet, Empörung und Unverständnis hin, Sorgen her.

a) Wenn die SMS freiwillig war, dann drückt sie einfach nur aus: Mach dir keine Sorgen, sei nicht böse, und ich habe dich ganz toll lieb, Chris. Frauke konnte vielleicht nicht mehr hinzufügen, weil der Akku noch zu schwach war.

b) Wenn die SMS nicht freiwillig war, dann drückt sie aus, dass der Täter wusste, dass jemand auf Frauke wartet. Das wiederum bedeutete, dass der Täter über das nähere Umfeld und über die Situation Fraukes genauestens Bescheid wusste und alles weitere bereits plante.

1aa) Nehmen wir an, die SMS war freiwillig, und der Täter hat das mitbekommen, dann hat er selbst die weiteren Entwicklungen nicht vorausgesehen, geschweige denn, sie so geplant gehabt. Denn die Hemmung, nach dieser Nachricht noch eine Straftat zu begehen, müsste eigentlich wachsen.

1ab) Nehmen wir an, die SMS war freiwillig, aber der Täter hat sie nicht mitbekommen, dann fragt sich, warum er sie nicht mitbekommen hat. Das ist in einer Situation, in der wir uns schon einen Zwang für das Opfer vorstellen, fast undenkbar. Noch undenkbarer wird sie aber, wenn Frauke in dieser Situation bereits in Not gewesen wäre. Diesen Gedanken klammern viele auch aus, weil viele denken, Frauke muss doch irgendwie ihr Akku aufgeladen haben. Sind wir uns einig, dass die Aufladung des Akkus von Frauke dem Täter zumindest nicht unverborgen geblieben sein kann? Warum lässt ein Täter, der sein Opfer in seine Gewalt bringt, das aber überhaupt zu?

1ac) Nehmen wir an, die SMS war freiwillig, der Täter hat im Auto sogar ihr Handy aufgeladen, dann geschah nicht nur die Fahrt nach Nieheim im gemeinsamen Einvernehmen, dann geschah auch die Nachricht an Chris im gemeinsamen Einvernehmen, um Zeit für etwas zu gewinnen, das wir nicht kennen. Für mich ist diese Version die wahrscheinlichste, wenn auch nicht die logischste, da dafür sicher ein anderer SMS-Text mehr gebracht hätte.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 14:00
Da Frauke sich am Mittwoch nicht gemeldet hat, kann man davon ausgehen, dass mit der letzten Version etwas in der Nacht passiert sein muss, dass die Ursprungssituation völlig veränderte. Der Täter ließ ihr jedenfalls keinen Freiraum mehr, mal eben per Mobiltelefon Bescheid zu sagen, wo sie steckt bzw. wann sie nach Hause kommt. Das Handy ist einfach aus, und wer nur annähernd die Handy-Sucht der heutigen Generationen kennt, der weiß, dass das auch bereits im Jahr 2006 bei jüngeren Menschen so war. Ich gehe daher bei Vorliegen einer Straftat davon aus, dass diese nach der SMS aus Nieheim geschah und den Täter von da an in Handlungszwang brachte.

Und ab diesem Zeitpunkt stellte sich die SMS aus Nieheim für den Täter als Fehler heraus, aber ich bin mir auch sehr sicher, dass er eine so schnelle Lokalisierung mit Nieheim nicht erwartet hatte. Diese frühe öffentliche Vermisstenmeldung muss ihn schockiert haben, und er wird den ganzen Donnerstag darüber nachgedacht haben, was er jetzt machen könne. Abends entscheidet er sich, Frauke an Chris ein echtes Lebenszeichen senden zu lassen. Er fährt mit ihr nach Hövelhof, einer ganz anderen Richtung, aber er übersieht eine Sache.

Am Freitag erscheint folgender Zeitungstext:
PADERBORN: Lebenszeichen von Frauke Liebs
Polizei ermittelt weiter

Hat sich gemeldet (QUELLE: POLIZEI PADERBORN)
+ Hat sich gemeldet (QUELLE: POLIZEI PADERBORN)
Paderborn (nw). Am Donnerstagabend hat sich die seit Dienstagabend in Paderborn vermisste 21-jährige Frauke Liebs per Handy bei einem Bekannten gemeldet. Befürchtungen der Angehörigen, der Vermissten wäre etwas zugestoßen, konnten so relativiert werden. Der Aufenthaltsort der jungen Frau ist weiterhin nicht bekannt. Ebenso bleiben die Gründe des Verschwindens der als zuverlässig geltenden Auszubildenden ungewiss.

Die Angehörigen appellieren an die Vermisste, sich zu melden. Als Erwachsene steht der 21-Jährigen ein selbstbestimmter anonymer Aufenthaltsort zu. Da aber der plötzliche Kontaktabbruch zu Angehörigen und Bekannten nicht erklärt werden kann, ermittelt die Polizei weiterhin in alle Richtungen, um die Umstände aufzuklären.

Die Polizei hatte Frauke Liebs am Donnerstag als vermisst gemeldet und ein Verbrechen nicht ausgeschlossen. Gemeinsam mit Freundinnen hatte die 21-Jährige im Irish-Pub in der Liborigalerie das Fußballspiel England gegen Schweden verfolgt und das Lokal nach Spielende allein verlassen. Die Auszubildende wollte sich auf den Heimweg zu ihrer Wohnung an der Borchener Straße machen. Den Ermittlungen der Polizei zur Folge hat es einen letzten Handykontakt gegen 0.50 Uhr aus der Gegend von Nieheim (Kreis Höxter) gegeben.

Frauke Liebs absolviert eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am Paderborner St.-Vincenz-Krankenhaus.
http://www.paderborner-zeitung.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=3936

Uhrzeit:13:49:19

Zu diesem Zeitpunkt ging die Polizeimeldung raus. Der Täter war mittlerweile über alle Medien im Bilde, verfolgte alle Nachrichten, aber diese Meldung beunruhigte ihn weiter, denn er konnte so am Freitag noch nicht wissen, ob die Polizei ihm nach dem gestrigen Lebenszeichen Fraukes weiter auf den Fersen war. Daher ließ er Frauke am Freitagabend ganz deutlich sagen, dass sie in Paderborn sei. Er wollte Bande mit den Medien spielen und wissen, inwiefern und wie schnell die Polizei Fraukes Aussagen überprüfen kann. Erst jetzt wird es ein Katz- und Maus-Spiel, aber ein ungewolltes, alles eingeleitet durch die SMS aus Nieheim. Die Polizei geht bei ihrer Feststellung, dass der Raum Nieheim der Festhalteort war, genau deshalb von einer Ablenkung aus. Das Handy spielt von nun an eine gewichtige Rolle für den Täter, denn er ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht innerlich bereit, sein Opfer zu töten, weiß aber auch keinen anderen Ausweg, als Frauke weiter festzuhalten. Das zieht sich über die nächsten Tage hin, ohne dass der Täter über die Medien schlauer wird.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 14:13
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Warum ergibt alles keinen Sinn?
Tja, warum nur?

@nettefrau41
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:Das Undenkbare denken, heißt für mich, wir müssen vor allem nach einem anderen Ansatz suchen, die SMS aus Nieheim zu verstehen.
Da hast du völlig recht. Der andere Ansatz ist, dass mit der SMS der Tod Fraukes verschleiert werden sollte. Wie wir es von manch anderem Mordfall kennen. Lassen wir jetzt mal die Anrufe beiseite - über die werden wir uns nie einigen. Wenn man die SMS nur für sich betrachtet, ist sie so ausreichend erklärt.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 14:25
@nephilimfield

Entscheidend ist doch, dass der Täter die Lokalisierung des Handys nun in seine Strategie einbezog, er das Handy und Fraukes Lebenszeichen nutzte, um Zeit zu gewinnen. Er wusste also, dass sich der Fall nicht eher beruhigen würde. Vielleicht setzte er auf Verhandlungen mit Frauke, denn mehr falsche Spuren zu legen, hätte nur bedeutet, mehr Fehler machen zu können. Warum aber ging das Freilassen des Opfers nicht? Es hätte Aussage gegen Aussage gestanden, falls es zum Vorwurf der Vergewaltigung gekommen wäre. Die erste SMS hätte dem Täter sogar in die Karten gespielt, weil diese ja suggerierte, dass Frauke freiwillig mitgegangen ist.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 14:50
Ich beantworte mir die Schlussfrage einmal selbst mit mehreren Möglichkeiten:

1. Der Täter war wegen eines solchen Deliktes bereits einmal vorbestraft. (Das hätte seinen Leumund belastet vor Gericht)
2. Der Täter hatte eine hohe berufliche Position. (Das Gerede hätte seinen Leumund belastet.)
3. Der Täter war krankhaft fixiert auf Frauke und glaubte, Frauke doch noch gewinnen zu können.
4. Der Täter war krankhaft fixiert auf Chris und wollte ihm weh tun oder ihn zerstören.

Fällt euch noch mehr ein? 1 und 2 kommen für mich am ehesten in Betracht, um die Frage plausibek beantworten zu können, warum er Frauke nicht loslassen konnte. Was meint ihr?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 14:59
@nettefrau41
F. L. wird Zeugin einer Straftat


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 15:03
@K-Mystery

Sehr gut, auch gut möglich. Noch weitere Gründe, warum der Täter sie nicht freilassen konnte?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 15:24
F.L. hat es innerhalb ihrer Gefangenschaft geschafft, die Identität des Täters zu erfahren


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 15:30
@K-Mystery

Ich habe dir zu schnell zugestimmt. Bei der Version, dass sie Zeugin einer Straftat wurde, wäre die SMS so aus Nieheim ganz sicher nicht geschrieben worden. Bei der zweiten Version, dass FL es innerhalb ihrer Gefangenschaft geschafft hat, die Identität des Täters zu erfahren, machte die SMS aus Nieheim und die Adressierung an Chris mit anschließenden Wiederholungen auch keinen wirklichen Sinn. Oder was meinst du?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 15:32
@nettefrau41
ja da stimme ich Dir zu


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 18:00
Interessant, was hier für neue Ansätze gekommen sind.....
Ich finde den Gedankengang von @nettefrau41 sehr gut, warum der Täter sich weiterhin meldet bzw. Frauke sich per Handy melden MUSS, da er seinen Standort durch die erste SMS verraten hat. Das könnte wirklich die Begründung für die ganzen Anrufe sein!
Das heißt dann aber, dass der Täter dort in der Nähe von Entrup wohnen muss, wovon die Ermittler ja auch zunächst ausgingen. Was soll er sonst da wollen? Das will mir nicht so einleuchten.
Vielleicht hatte der Täter ursprünglich vor, Frauke länger gefangen zu halten und nach der ersten SMS "abzutauchen". Nun musste er sie abends bzw. nachts notgedrungen aus von ihm ausgesuchten Orten telefonieren lassen, um den Aufenthaltsort erst mal zu verschleiern. Das ist etwas, was ihm langfristig größere Probleme bereitet hätte. Dass es nachts war, kann auch den Grund haben, dass eine Tagfahrt viel risikoreicher für ihn geworden wäre. Er musste die Dunkelheit abwarten (es war Sommer) - also nicht unbedingt jemand, der erst abends von der Arbeit kommt, wie ich zuerst dachte.
Weitere Anrufe hätten ihm standorttechnisch langfristig Probleme bereitet, da es wohl immer Anrufe aus dem Umkreis gewesen wären. Ob das noch viel bringt oder jemanden eher noch festlegt, aus dem Umkreis zu kommen?- Ich denke ja.
Keiner weiß, ob er sie sehr lange hat festhalten wollen (s. Natascha Kampusch) oder nur kurze Zeit. Aber hätte er sie - egal nach wie langer Zeit - wirklich gehen lassen können? Das schließe ich fast aus. Sie musste irgendwann sterben.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

25.03.2015 um 19:30
@Malli
Zitat von MalliMalli schrieb:Aber hätte er sie - egal nach wie langer Zeit - wirklich gehen lassen können? Das schließe ich fast aus. Sie musste irgendwann sterben.
Ich glaube, was die ersten Tage anging, ja - er hätte das können. Bei einer Straftat wie etwa einer Vergewaltigung hätte in einem Indizienprozess später Aussage gegen Aussage gestanden, hätte die erste SMS sogar auf Sex in beiderseitigem Einvernehmen hin gedeutet werden können. Für die letzten Tage stimme ich mit dir überein. Die schienen von einer Ausweglosigkeit geprägt zu sein, aber was sich aus der Perspektive des Täters da geändert haben könnte, das ist mir auch noch nicht ganz schlüssig.

War es wirklich der Versuch des Täters, mit Zugeständnissen an Frauke diese emotional für sich gewinnen zu können? Folgte dann mit der Aussage Fraukes zum Festhalten beim letzten Telefonat die Ernüchterung und die Einsicht des Täters, Frauke niemals für sich gewinnen zu können? Das würde für eine krankhafte Fixierung des Täters sprechen, für einen psychisch kranken Täter. Aber irgendetwas stört mich an dieser Vorstellung. Vielleicht der Punkt, dass ein Täter dann doch versuchen würde, Frauke ganz abzuschotten, sie für sich allein zu haben, sie überhaupt kein Lebenszeichen abgeben zu lassen.

Ich habe ja weiter oben angedacht und erläutert, warum ich glaube, dass der Täter die Anrufe erlaubte. Er stand demnach in Kontakt mit der realen Lebenswelt, nahm also durchaus wahr, was um ihn herum passierte. Und die Ankündigungen Fraukes, bald nach Hause zu kommen, könnten durchaus auf den Versprechungen des Täters gegenüber Frauke basieren. Warum er es dann doch nicht tat, ist ja von vielen als sadistischer Zug gedeutet worden. Ich glaube eher, dass es die Unsicherheit des Täters war, er starke Hemmungen vor einem Mord verspürte, diese sich aber mit der Zeit abflachten, weil sein eigenes Risiko, entdeckt zu werden, von Tag zu Tag größer wurde. Daher gehe ich davon aus, dass ihm der Festhalteort nicht länger zur Verfügung stand, er immer mehr unter Zeit- und Handlungsdruck geriet.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

26.03.2015 um 08:37
@all

Kann es nicht sein, dass der Täter ab Donnerstag gar die Strategie verfolgte, dass Frauke freiwillig weg sei, damit er notfalls eine Exit-Strategie gehabt hätte? Wäre sie irgendwie entkommen, hätte auch hier Aussage gegen Aussage gestanden. Er verfolgte demnach diese Strategie bis zum letzten Kontaktanruf, aber irgendetwas ließ ihn dann glauben, dass diese keinen Sinn mehr macht. Es könnte durchaus die Antwort Fraukes auf die Frage des Festhaltens gewesen sein, die fatal war. Aber mit diesem Szenario stellt sich auch die Frage, warum er sie nicht eher gehen ließ, weil es eine Woche zuvor dafür viel günstigere Zeitpunkte gab, ich meine im strafrechtlichen oder strafrelevanten Sinne. Ich werde auch den Eindruck nicht los, dass der Täter vielleicht irgendwie wusste, dass Frauke zuvor schon einmal weg war (wenn das überhaupt stimmt!?) und genau damit in dieser Woche kalkulierte. Wenn man einmal für kurze Zeit in stationärer Therapie war, ist es doch normal, dass man dort eine Menge von Menschen kennenlernt, zu denen man ein ganz anderes Vertrauen fasst. Hat Frauke hier eine alte Geschichte eingeholt?

Ich möchte mit meinen Beiträgen diesen Thread übrigens nicht überfrachten, aber ich spüre, dass der Fall hier mangels Mitdiskutanten einzuschlafen droht. Und das möchte ich nur irgendwie verhindern.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

26.03.2015 um 10:52
@nettefrau41
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:Kann es nicht sein, dass der Täter ab Donnerstag gar die Strategie verfolgte, dass Frauke freiwillig weg sei, damit er notfalls eine Exit-Strategie gehabt hätte? Wäre sie irgendwie entkommen, hätte auch hier Aussage gegen Aussage gestanden. Er verfolgte demnach diese Strategie bis zum letzten Kontaktanruf, aber irgendetwas ließ ihn dann glauben, dass diese keinen Sinn mehr macht. Es könnte durchaus die Antwort Fraukes auf die Frage des Festhaltens gewesen sein, die fatal war. Aber mit diesem Szenario stellt sich auch die Frage, warum er sie nicht eher gehen ließ, weil es eine Woche zuvor dafür viel günstigere Zeitpunkte gab, ich meine im strafrechtlichen oder strafrelevanten Sinne. Ich werde auch den Eindruck nicht los, dass der Täter vielleicht irgendwie wusste, dass Frauke zuvor schon einmal weg war (wenn das überhaupt stimmt!?) und genau damit in dieser Woche kalkulierte. Wenn man einmal für kurze Zeit in stationärer Therapie war, ist es doch normal, dass man dort eine Menge von Menschen kennenlernt, zu denen man ein ganz anderes Vertrauen fasst. Hat Frauke hier eine alte Geschichte eingeholt?
Die Theorie mit der Exit-Strategie macht aus meiner Sicht Sinn. Ich denke, dass die Anrufe ein Indiz dafür sind,
dass der Täter eigentlich sogar eine Freilassung erwogen hat und es eher durch ein anderen, nicht eingeplanten
Vorfall, zu einem anderen Ende geführt hat.

Was ich bemerkenswert finde ist, dass der Täter FL nach ihrem "ja, NEIN, NEIN" noch hat weitersprechen lassen. Wenn ihm so viel daran gelegen hätte, es nach Freiwilligkeit ausschauen zu lassen und genau DAS ihn
zu dem Mord bewegt haben sollte, dann hätte er doch genau in diesem Augenblick ihr das Handy
entrissen. Woher sollte er denn wissen, was sie jetzt noch alles sagt. An Ende noch seinen Namen. Als Täter
hätte er das zu verhindern versucht. Aber stattdessen läßt er sie weitersprechen. Das ist aus meiner Sicht
sehr seltsam...


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

26.03.2015 um 10:58
@mlaska
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Wenn ihm so viel daran gelegen hätte, es nach Freiwilligkeit ausschauen zu lassen und genau DAS ihn
zu dem Mord bewegt haben sollte, dann hätte er doch genau in diesem Augenblick ihr das Handy
entrissen. Woher sollte er denn wissen, was sie jetzt noch alles sagt. An Ende noch seinen Namen. Als Täter
hätte er das zu verhindern versucht. Aber stattdessen läßt er sie weitersprechen. Das ist aus meiner Sicht
sehr seltsam...
Ja, das stimmt. Wenn man in diesen Moment zu viel hineininterpretiert, beißt sich das mit der Vorstellung eines Täters, den Frauke namentlich kannte. Fakt ist aber, dass danach kein Lebenszeichen mehr gekommen ist, Frauke wohl kurze Zeit später umkam, und eben jenes Handy bis heute nicht aufgefunden wurde. Der Täter muss es ihr daher abgenommen haben.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

26.03.2015 um 11:18
@mlaska

So irrational das klingen mag, aber der Täter wird den größten psychologischen Druck bei der Tat und Ablage der Leiche verspürt haben. Es ist gute Polizeierfahrung, dass die Täter in diesen Momenten die größten Fehler machen. Ich frage also: Was hat er mit dem Handy gemacht? Was hat er mit der Uhr Marke Fossil Typ ES 98 23 gemacht? Hat er beides bereits vor der Tat woanders verschwinden lassen? Oder nach der Tat? Ich gehe davon aus, dass er diese Spurenträger nach der Tat hat verschwinden lassen. Aber wo?

Wenn man davon ausgeht, dass er unmittelbar nach dem letzten Kontakt die Tat begangen hat, die Leiche in Eile entsorgt hat, dann könnte man davon ausgehen, dass er diese Dinge auf seinem Rückweg ebenso nachts irgendwo verstreut hat. Das war so im Mordfall Monika in Hamm in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 2009.

http://www.wa.de/lokales/hamm/stadt-hamm/mordfall-monika-bleibt-ungeklaert-2965670.html

Warum ließ sich nichts finden? Vielleicht, weil er nach der Ablage der Leiche diese Utensilien noch lange bei sich behalten wollte, weil er befürchtete, dass damit zwei oder drei weitere Spurenträger zum schnelleren Auffinden der Leichen führen könnte? Hat er so rational gedacht?

Oder hat er diese Dinge in Eile gleich in Nähe des Fundortes irgendwo vergraben? Hat die Polizei die Umgebung überhaupt mit Metalldetektoren abgesucht?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

26.03.2015 um 12:32
@nettefrau41
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:So irrational das klingen mag, aber der Täter wird den größten psychologischen Druck bei der Tat und Ablage der Leiche verspürt haben. Es ist gute Polizeierfahrung, dass die Täter in diesen Momenten die größten Fehler machen. Ich frage also: Was hat er mit dem Handy gemacht? Was hat er mit der Uhr Marke Fossil Typ ES 98 23 gemacht? Hat er beides bereits vor der Tat woanders verschwinden lassen? Oder nach der Tat? Ich gehe davon aus, dass er diese Spurenträger nach der Tat hat verschwinden lassen. Aber wo?

Wenn man davon ausgeht, dass er unmittelbar nach dem letzten Kontakt die Tat begangen hat, die Leiche in Eile entsorgt hat, dann könnte man davon ausgehen, dass er diese Dinge auf seinem Rückweg ebenso nachts irgendwo verstreut hat. Das war so im Mordfall Monika in Hamm in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 2009.
Die Frage wäre z.B. warum die Uhr überhaupt weg ist. Für mich ein Indiz, dass irgendwann FL an den Händen
gefesselt gewesen sein könnte. Hätte sie die Uhr die ganze Zeit getragen, warum hätte der Täter ihr die Uhr
abnehmen sollen?

Dann wird die Uhr bei ihm Zuhause oder am Festhalteort gelegen haben. Er wird dort nach der Tat aufgeräumt
haben, aber wahrscheinlich erst nach der Ablage im Wald. Ebenso fehlt ja noch die Handtasche, wenn ich es richtig
in Erinnerung habe.

Alles zusammen im Wald vergraben wäre eine Möglichkeit, aber da hätte er sich wieder beobachtet gefühlt.

Er wird sich nach der Tat sicherlich gefragt haben, ob das Handy für ihn noch einen Nutzen hat. Ob er z.B. noch
eine SMS schreibt irgendwann und ob ihm das noch was bringt. Ich vermute daher, er hat das Handy erst
viel später entsorgt, so eher Richtung geschreddert+Mülltonne oder aber Elektronikschrott.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

26.03.2015 um 12:59
@nettefrau41
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:Oder hat er diese Dinge in Eile gleich in Nähe des Fundortes irgendwo vergraben? Hat die Polizei die Umgebung überhaupt mit Metalldetektoren abgesucht?
... im HT gab es hierzu mal einen Satz von einem User, der angab, im Suchtrupp dabei gewesen zu sein:

Mord an Frauke Liebs (Seite 905) (Beitrag von jesua81)


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

26.03.2015 um 13:42
@mlaska

Okay, danke. Ich gehe ja auch davon aus, dass die Polizei die Umgebung weitflächig abgesucht hat. Warum sollte der Täter diese Dinge auch am Fundort lassen? Wenn er die fehlenden Gegenstände bei sich zu Hause aufbewahrt haben sollte, wäre ihm aber immerhin ein Restrisiko geblieben.

1. Er konnte ja nicht wissen, wann die Leiche gefunden werden würde.
2. Wenn er ein soziales Umfeld hatte, wäre das Risiko auch sehr groß gewesen.

Es gibt ja noch die Meldung, dass ein letztes Signal aus Nieheim kam, einen Tag später. Was da dran ist, wissen wir natürlich nicht, würde aber eben darauf hindeuten, dass der Täter/oder Frauke noch einmal versehentlich das Handy einschalten konnte. Wenn Frauke zu diesem Zeitpunkt schon tot war, wovon ich ausgehe, dann kannte der Täter die PN. Weitere Rückschlüsse kann man nach einer so langen gemeinsamen Zeit von Täter und Opfer daraus auch nicht ziehen. Jedenfalls gehe ich davon aus, dass er, wenn das letzte Signal vom Handy aus Nieheim kam, er noch einmal mit der Polizei spielte und nun vom Fundort ablenken wollte.

@all

Ich habe mich schon häufig gefragt, warum das Handy von Beginn an eine so große Rolle spielte. Ich neige zu der einfachen Antwort, dass der Täter zu Beginn nicht vorgesehen hatte, Frauke gefangen zu halten, dies sich aber mit seiner ersten Straftat so entwickelte. Jeder Täter würde doch normalerweise gleich alle Verbindungsmöglichkeiten des Opfers kappen.


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