Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

@LIncoln_rhyME

LIncoln_rhyME schrieb:Inwiefern eine Alternativerklärung?

Eine Erklärung für das relativ späte Absenden. Beim Aufladen mit einem Kabel hätte das Handy ja unmittelbar wieder funktioniert, man hätte also mit dem SMS-Versand nicht bis 0.49 Uhr warten müssen.
Wenn aber kein Ladekabel oder Tauschakku zur Verfügung stand, war man auf die "Selbstladefähigkeit" des Akkus angewiesen, was dann die Zeitverzögerung erklären könnte.

ich habe hier nochmal den text ,nachdem sie sich gemeldet hatte
was kann der täter daraus erkennnen.?
wie könnte er sich nach dieser nachricht verhalten haben,oder gedacht haben.

man kann es ja mal satz für satz durchgehen,damit es gedanklich zu einigen theorien passen könnte.


punkt
1.befürchtungen der vermissten wäre etwas zugestoßen wurden relativiert.
2.der aufenthaltsort ist nicht bekannt ,jedoch kam die letzte sms aus dem raum nieheim.
3.gründe für das wegbleiben sind ungewiss und es steht ihr ein anonymer aufenthaltsort zu.
4.der plötzliche kontaktabbruch kann nicht erklärt werden,polizei ermittelt weiter.

zu 1.
also erstmal hatte der täter damit erreicht ,das es nicht nach einem verbrechen aussieht.
zugestoßen ist ihr ja nichts.
zu3.auch nur gut, aus sicht des täters.
zu2.aufenthalt nicht bekannt ,auch gut für den täter
allerdings die ortung nieheim ,könnte für ihn schlecht gewesen sein (warum?)
zu4.kontaktabbruch kann nicht erklärt werden ,ist auch nicht unbedingt schlecht für den täter.
allerdings das weiter ermittelt wird,ist mist .

2. negative sachen blieben für den täter übrig.
also was macht man um die ermittlung zu unterbrechen und von nieheim weg zu lenken.
am besten nochmal telefonieren ,damit diese punkte sich auch auflösen.
wäre zumindest einen versuch wert,was soll man sonst nach dem ersten anruf anders machen.
wieder verschwinden ? wäre vielleicht möglich ,aber das mit nieheim war vielleicht ein wichtiger punkt.
ermittelt wurde auch weiter,was würde man noch rausfinden ?



Paderborn (nw). Am Donnerstagabend hat sich die seit Dienstagabend in Paderborn vermisste 21-jährige Frauke Liebs per Handy bei einem Bekannten gemeldet. Befürchtungen der Angehörigen, der Vermissten wäre etwas zugestoßen, konnten so relativiert werden. Der Aufenthaltsort der jungen Frau ist weiterhin nicht bekannt. Ebenso bleiben die Gründe des Verschwindens der als zuverlässig geltenden Auszubildenden ungewiss.

Die Angehörigen appellieren an die Vermisste, sich zu melden. Als Erwachsene steht der 21-Jährigen ein selbstbestimmter anonymer Aufenthaltsort zu. Da aber der plötzliche Kontaktabbruch zu Angehörigen und Bekannten nicht erklärt werden kann, ermittelt die Polizei weiterhin in alle Richtungen, um die Umstände aufzuklären.



Die Polizei hatte Frauke Liebs am Donnerstag als vermisst gemeldet und ein Verbrechen nicht ausgeschlossen. Gemeinsam mit Freundinnen hatte die 21-Jährige im Irish-Pub in der Liborigalerie das Fußballspiel England gegen Schweden verfolgt und das Lokal nach Spielende allein verlassen. Die Auszubildende wollte sich auf den Heimweg zu ihrer Wohnung an der Borchener Straße machen. Den Ermittlungen der Polizei zur Folge hat es einen letzten Handykontakt gegen 0.50 Uhr aus der Gegend von Nieheim (Kreis Höxter) gegeben.

Frauke Liebs absolviert eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am Paderborner St.-Vincenz-Krankenhaus.

zweiter schrieb:ich habe hier nochmal den text ,nachdem sie sich gemeldet hatte
was kann der täter daraus erkennnen.?
wie könnte er sich nach dieser nachricht verhalten haben,oder gedacht haben.

zweiter schrieb:1.befürchtungen der vermissten wäre etwas zugestoßen wurden relativiert.

zweiter schrieb:4.der plötzliche kontaktabbruch kann nicht erklärt werden,polizei ermittelt weiter.

Satz 1 und 4 der polizeilichen Pressetexts könnten den Täter dazu veranlasst haben, Frauke anrufen zu lassen, da ja schon durch die erste SMS der für "ihn" positive Effekt eintrat, dass "Befürchtungen relativiert" wurden und v.a. der "plötzliche kontaktabbruch" als Problem gesehen wurde und Grund war, dass die "Polizei" weiter ermittelt.

Mglweise hat er nicht so furchtbar vielschichtig gedacht und einfach "linear" gefolgert, dass wenn der Kontakt wieder aufgenommen wird, von Kontaktabbruch nicht mehr die Rede sein kann und die Ermittlungen der Polizei dann im Gegenzug eingestellt oder auf Sparflamme runtergeschraubt werden.
Den "Kleinkram", dass das nicht plausibel wirkt, wenn sie in so einem schlechten Zustand anruft und nicht frei reden kann, hat er ignoriert. Andere hätte das wohl abgeschreckt. Vll hat er das gar nicht erkannt?

Was dafür sprechen würde, dass ihn die Reaktion auf die erste SMS, also dass die überhaupt geortet und dieser Umstand sofort öffentlich gemacht wurde und überhaupt das Fernbleiben so grossen Wellen schlug, überrascht hat.

Also wären die Anrufe ein eher schlichtes Konzept, Ermittlungen abzuwehren u/o rauszuzögern, und durch kein Motiv auf der "Beziehungsebene" oder in der bizarren Täterpsyche zu erklären. Und der Täter doch nicht so völlig weitblickend und was die Planung angeht eher kurzfristig ausgericht und "auf Sicht" agierend.

@z3001x
dem kann ich nur zustimmen

ein weiterer anruf hätte für den täter bedeuten können, das die arbeit und befürchtungen noch mehr zurückgeschraubt werden.

das einzige merkmal in den 4 punkten ,was man dingfest machen konnte ,ist nieheim
alles andere wäre für den täter keine gefahr gewesen.

Anniroc schrieb:Ging das Handy an oder meintest du, du konntest das Handy wieder einschalten?

Ich meinte damit, dass das Handy wieder eingeschaltet werden konnte und es war dann auch möglich ein oder zwei Sms zu versenden. Der Akku hat sich demnach also wieder etwas aufgeladen, ohne, dass es am Ladegerät war.

@z3001x
@zweiter
Jep, ist auch meine Meinung zu den Anrufen! Und man darf nicht vergessen, dass er ja noch gar nicht wusste, wie die Polizei und die Angehörigen hinterher reagieren würden. Er wusste in dem Moment nur: Das Handy wurde geortet und "die Befürchtungen der Vermissten wäre etwas zugestoßen, konnten relativiert werden".
Reaktion darauf war wohl: Ablenkung von Nieheim (schließlich wurde ja anscheinend geortet) und die Hoffnung einer Einstellung der Polizeiarbeit.

Nur eine Frage kommt dann natürlich auf: Wieso lässt er sie nicht direkt etwas über ein freiwilliges Fernbleiben sagen? Weil er so weit nicht gedacht hat? Das ist meine einzige Erklärung dafür.

@Lumina85

Lumina85 schrieb:Nur eine Frage kommt dann natürlich auf: Wieso lässt er sie nicht direkt etwas über ein freiwilliges Fernbleiben sagen? Weil er so weit nicht gedacht hat? Das ist meine einzige Erklärung dafür.

einmal denke ich der täter hatte darüber nicht nachgedacht und wollte es sich einfach machen,
indem er frauke angewiesen hatte, nichts zu sagen das auf irgendwas hindeutet.
nur das sie ok ist.

ein anderer grund kann auch sein ,das frauke ja nun nichts mithatte für übernachtungen und auch ihre geldkarte nicht benutzte,obwohl sie kein geld hatte.
da wäre ein austeigen schlecht zu erklären und erklärungsversuche würden wiederum fragen aufwerfen und das gespräch könnte zu kompliziert werden.

meiner meinung nach hatte man aber daran garkeinen gedanken verschwendet ,sondern es sich nur einfach gemacht .
klappe halten und nur das sagen was der täter ihr aufgetragen hatte.sonst knallts.
allerdings war sie ja etwas frei in der wortwahl,woraus man schließen kann das sie keine textvorgabe hatte .
sie durfte nur bestimmte dinge nicht sagen und ansonsten so tun als ob alles ok ist .

Vielleicht war dem Begleiter von Frauke auch alles egal!?

Eine Möglichkeit wäre auch, dass für Fraukes Begeleitung erst mal die "Information" an Chris im Vordergrund stand um sich selbst zu beruhigen. Über den Standort hat der Täter in dem Augenblick vielleicht gar nicht nachgedacht, weil Fraukes Anwesenheit für ihn nichts Ungewohntes oder eben doch etwas Ungewohntes war?

@Fynn
Für wen war Fraukes "Anwesenheit" nicht ungewohnt?

Chris wusste nicht von wo die SMS kam.

Himmel, ihr geht immer weider davon aus als hätten die Empfänger vorher gewusst, woher die Handy-Verbindungen kamen. Das wusste vorher niemand!

Vielleicht hatte Frauke ja wirklich einen Freiraum mit Telefonaten und an wen sie sich wenden "durfte". Vielleicht hätte Frauke sich auch die Mutter aussuchen können, wollte es aber nicht.

@z3001x

Satz 1 und 4 der polizeilichen Pressetexts könnten den Täter dazu veranlasst haben, Frauke anrufen zu lassen, da ja schon durch die erste SMS der für "ihn" positive Effekt eintrat, dass "Befürchtungen relativiert" wurden

Der Bericht, in dem das steht, erschien aber erst nach dem ersten Anruf:

Am Donnerstagabend hat sich die seit Dienstagabend in Paderborn vermisste 21-jährige Frauke Liebs per Handy bei einem Bekannten gemeldet. Befürchtungen der Angehörigen, der Vermissten wäre etwas zugestoßen, konnten so relativiert werden.

Das heißt, dieser Text war zumindest nicht der Anlass für den ersten Anruf.

@nephilimfield

nephilimfield schrieb:Der Bericht, in dem das steht, erschien aber erst nach dem ersten Anruf:

da hast du vollkommen recht
der letzte abschnitt des textes( sms nieheim) ,müßte aber früher herausgekommen sein ,oder ?

@zweiter

Der von dir eingestellte Text ist nach dem Donnerstag erschienen, also wahrscheinlich am Freitag. Das war also natürlich nach dem ersten Telefonat.

Am Donnerstag erschien aber meines Wissens unabhängig davon die Info, dass es am Dienstag einen Handykontakt gab:

Mord an Frauke Liebs (Seite 2082) (Beitrag von Malinka)

@nephilimfield
ja so war es,da stimme ich dir zu.

@nephilimfield
@zweiter
@Lumina85

Der Bericht, in dem das steht, erschien aber erst nach dem ersten Anruf:

Am Donnerstagabend hat sich die seit Dienstagabend in Paderborn vermisste 21-jährige Frauke Liebs per Handy bei einem Bekannten gemeldet. Befürchtungen der Angehörigen, der Vermissten wäre etwas zugestoßen, konnten so relativiert werden.

Das heißt, dieser Text war zumindest nicht der Anlass für den ersten Anruf.

Du hast völlig recht, das war ein Denkfehler.
Der Bericht, der nach der Nieheim-SMS veröffentlicht wurde, also der in @Malinka 's Post zeitiert ist, ist relevanter, wenn es darum geht zu untersuchen, ob die Veröffentlichung der SMS-Ortung, die Anrufe überhaupt erst veranlasst haben.

Die Freitagstext, der sich auf das 1. Telefonat bezieht, hat das Verhalten dann, wenn, eher bestärkt, aber nicht initial ausgelöst.

Allerdings ist in diesem ersten Text (der am Donnerstag herauskam, also dem Tag des ersten Anrufs) kein Hinweis darauf, dass der "Kontaktabbruch" als gravierend angesehen wird, also kann man unsere Argumentation nicht auf diesen Bericht anwenden.
Lediglich der Umstand an sich, dass die SMS bei Nieheim geortet wurde, ist ein Ansatzpunkt, aber mehr Richtung Ablenkung von dem Ort.

@z3001x
das einzige detail was im ersten bericht stand ,war nieheim
sonst waren keine anderen bemerkungen dabei ,die den täter hätten auffordern können,einen anruf zu wagen.
oder ?
einzige andere möglichkeit wäre, das frauke drängte einen anruf machen zu können.oder ?

@zweiter

Zitat aus dem Donnerstag-Artikel:

Bislang sind der Polizei keine Gründe für das plötzliche Verschwinden bekannt, sodass ein Verbrechen nicht ausgeschlossen werden kann.

Das könnte als Aufforderung angesehen worden sein, dass sie sich persönlich meldet und sagt, dass es ihr gut geht.

zweiter schrieb:einzige andere möglichkeit wäre, das frauke drängte einen anruf machen zu können.oder ?

Wäre in der Festhalte-Theorie mE nur sinnig, wenn sie dachte, dass sie die Situation selbst lösen kann.

@Ocelot

zweiter schrieb:
einzige andere möglichkeit wäre, das frauke drängte einen anruf machen zu können.oder ?


Wäre in der Festhalte-Theorie mE nur sinnig, wenn sie dachte, dass sie die Situation selbst lösen kann.

also würde hier doch eher der täter von nieheim und /oder von einem verbrechen ablenken wollen.