@TheBeard Ich rücke langsam davon ab, dass es ein Bekannter war, weil die Ermittlungen einfach so lange keine Verbindungen ergeben haben. Ich weiß natürlich nicht, inwieweit die Familie Liebs (Vater, Bruder etc.) mit dem Jagdhobby verbunden war, sodass sich darüber lose Querkontakte hätten ergeben können. Aber ein paar Aspekte sind mir wirklich noch eingefallen bei meiner Theorie des Jägers.
1. Für den Rückzugsort mit einem vermeintlichen Opfer musste der Täter schon vorher einen recht sicheren Ort im Kopf haben. Jagdhütten im Wald passen da prima ins Schema. Denn je mehr Zivilisation rund um den Versteckort bzw. Festhalteort vorherrscht, umso mehr Zufall ist dann für den Täter über so einen langen Zeitraum nicht planbar bzw. vorausschaubar.
2. Der Täter hat nach der SMS aus Nieheim, die aus welchen Gründen auch immer zustande kam, die 48-Stunden-Regel beachtet. Landläufige und weit verbreitete Meinung noch heute ist ja, dass die Polizei bei Vermissten erst 48 Stunden tätig wird. Deswegen wurde auch der Anruf an Chris für ihn am Donnerstagabend notwendig, denn er dachte konsequent - schließlich ging an Chris die SMS raus.
3. Für den Anruf am Donnerstagabend hat er wie ein scheues Reh noch einmal mit Hövelhof eine ländliche Gegend aufgesucht, die aber weit entfernt von Nieheim liegt. Ich denke, dass das kalkuliert war, wollte er doch damit andeuten, dass alles in Ordnung bei Frauke ist. Und fü die letzten Zweifler wollte er eine falsche Spur legen und den Verdacht auf britische Soldaten lenken, weil auch bei Hövelhof die Engländer stationiert sind. Das heißt, er muss im Blick gehabt haben, dass Frauke am Dienstagabend im Irish Pub war und muss auch die SMS mit dem England-Spiel ins Kalkül gezogen haben.
4. Danach wird er wieder zum gleichen oder zu einem anderen Festhalteort gefahren sein, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er das binnen von 48 Stunden alles improvisieren konnte.
5. Am Freitag fährt er zwecks Ablenkung von dem ländlichen Versteck sogar mitten nach Paderborn. Da erreicht der Bruder von Frauke Frauke selbst, und auch das sollte signalisieren, es ist alles in Ordnung.
6. Am Samstag lässt er sie sogar nachmittags in PB-Mönkeloh telefonieren.
Immer war er sich sicher, dass der Versteck- und Festhalteort nicht auffliegen würde. Für mich heißt das, er konnte dieses Risiko hervorragend einschätzen, eben ein Jäger, der sein Revier sehr gut kennt,