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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

4.977 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Paderborn, Gruppendiskussion, Frauke Liebs ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 12:41
@mlaska

Okay, das sind wichtige Einwände. Vielleicht war es aber auch die Liebe zu einem Häftling, der eine Woche lang Freigang hatte. Sowohl in Nieheim als auch in Hövelhof gibt es eine JVA. Diese Beziehung wäre vom Umfeld als äußerst problematisch eingestuft worden, und ich glaube, darüber hätte Frauke nicht gesprochen, oder? Und eine digitale Signatur wäre hier auch nicht angefallen.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 12:48
@nettefrau41
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:Okay, das sind wichtige Einwände. Vielleicht war es aber auch die Liebe zu einem Häftling, der eine Woche lang Freigang hatte. Sowohl in Nieheim als auch in Hövelhof gibt es eine JVA. Diese Beziehung wäre vom Umfeld als äußerst problematisch eingestuft worden, und ich glaube, darüber hätte Frauke nicht gesprochen, oder? Und eine digitale Signatur wäre hier auch nicht angefallen.
Rein praktisch gefragt: wie hätte sich FL mit ihm verabreden sollen, ohne Telefon, Handy, E-Mail? War sie
immer auf Besuch in der JVA? Wie kann das für Dritte unbemerkt verlaufen sein, vor allem für die
Behörden?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 12:48
Und der Häftling fährt mal eben mit dem Auto am Pub bzw. ihrem Heimweg vorbei, weil er ja ganz genau weiß, wo sie gerade ist. Woher weiß er das eigentlich, wenn sie nicht per Handy etc. miteinander kommunizieren?

Vielleicht mal weniger Rosamunde Pilcher gucken und den Kriminalfall als das sehen, was er ist: ein sinnloser Tod eines Menschen.........ohne die Hintergründe dabei romantisch zu verklären.

@mlaska
Gleiche Gedanken :D


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 12:51
@mlaska

Ganz praktisch gibt es junge Menschen, die sich ehrenamtlich in Resozialisierungsprojekten engagieren. Und ganz praktisch kommen auch Häftlinge zur Untersuchung mal ins Krankenhaus. Aber zugegeben, das war ein spontaner Einfall, der jedoch einige Aspekte des Hergangs erklären könnte.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 12:51
Ein Einfall, der schon am Beginn der Theorie hakt........ .
Oh Mann.......solche Verbindungen werden doch durchleuchtet.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 12:52
@nettefrau41
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:Ganz praktisch gibt es junge Menschen, die sich ehrenamtlich in Resozialisierungsprojekten engagieren. Und ganz praktisch kommen auch Häftlinge zur Untersuchung mal ins Krankenhaus. Aber zugegeben, das war ein spontaner Einfall, der jedoch einige Aspekte des Hergangs erklären könnte.
Ob die in der JVA nicht auch mal die Ausweise kontrollieren / aufnehmen. So ganz anonym lassen die einen
da doch nicht rein.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 12:52
@mlaska

Ich gehe aber auch davon aus, dass die Häftlinge im Umkreis für diesen Zeitpunkt gecheckt worden sind.
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Ob die in der JVA nicht auch mal die Ausweise kontrollieren / aufnehmen. So ganz anonym lassen die einen
da doch nicht rein.
Nein, rein hätte sie in der Woche nicht müssen, weil er eine Woche raus war. In manchen Resozialiserungsprojekten dürfen die Ehrenamtlichen anonym bleiben, sodass man sich bei freien Tagen trifft, ohne dass man seine Identität preisgeben muss.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 12:53
Vor allem werden solche Verbindungen erst recht intensiv untersucht.
Da hat man nämlich schon einen Ansatz zu Personen aus dem kriminellen Milieu.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 12:58
@mlaska

Man sollte das jedenfalls mit den JVA's ein bisschen im Hinterkopf behalten, das kann ja nicht schaden, auch wenn der Kopf einem in diesem Fall schon sehr brummt.

An eine zufällige Begegnung Fraukes mit dem späteren Täter kann ich aber nach wie vor nicht glauben, weil alle Zeichen für Frauke darauf hindeuteten, dass sie nach Hause wollte und auch sehr pflichtbewusst war.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 13:43
@mlaska

Das mit der digitalen Signatur geht mir nicht aus dem Kopf. Dass es da keine Spuren gab, verwundert doch sehr, weil die Polizei doch alle Internet- und Chatbekanntschaften kontaktiert hat. Die werden doch als allererstes gefragt haben, wo diese Personen am Abend des 20. Juni 2006 gewesen sind. Aber danach wird es schwierig mit den Ermittlungen, weil anschließend ja noch so viele Kontaktpunkte da waren. Vielleicht dienten diese Lebenszeichen Fraukes aus Sicht des Begleiters auch der Alibibeschaffung? Die Polizei konzentrierte sich ja ganz besonders auf Zeugen, die Frauke in der Zeit mit dieser Person gesehen haben. Das ist vom Ansatz her auch nachvollziehbar.

Ein anderer Punkt ist, dass ich eben nicht erkennen kann, wie sonst Frauke auf den späteren Begleiter gestoßen sein kann, wenn es keine Verabredung war. Die Zufallstheorie hat nämlich einen ganz großen Haken, nämlich den, dass sämtliche Nachfolgehandlungen des Täters als auch die Fraukes so geplant wirken bzw. vorbereitet gewesen sein müssen (Festhalteort, Anonymität, Akku des Handys etc.). Jedes Moment für sich genommen lässt sich ja noch denken, aber alles zusammen? Wie denkst du dir das genau?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 16:25
@nettefrau41
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:Die Zufallstheorie hat nämlich einen ganz großen Haken, nämlich den, dass sämtliche Nachfolgehandlungen des Täters als auch die Fraukes so geplant wirken bzw. vorbereitet gewesen sein müssen (Festhalteort, Anonymität, Akku des Handys etc.). Jedes Moment für sich genommen lässt sich ja noch denken, aber alles zusammen? Wie denkst du dir das genau?
Potentiell sehe ich hier mehrere Möglichkeiten. Meine zwi Hauptfavoriten sind diese:

Die erste Möglichkeit wäre eine gezielte Entführung. In so einem Fall wäre alles vorbereitet worden. Der oder
die Täter wüßten genau, wo sie wohnt. Von der Borchener Str. ist es ja relativ nah zur B64, wenn sie kurz
vor ihrer Wohnung abgefangen worden wäre

Informationen zu einer Erpressung liegt uns ja nicht vor. Vll. war das Ziel, FL zu einer Tat zu bewegen, sagen
wir mal Beschaffung von Medikamenten oder Betäubungsmitteln aus dem KH. Vielleicht wußten die oder der
Täter nicht, dass FL darauf u.U. keinen Zugriff hatte. Auf jeden Fall wird sie in der einen Woche weichgeklopft.
Druckmittel der Täter oder des Täters wäre z.B. "wir wissen, wo Du wohnst.". Die Telefonate dienten
der Ablenkung und der Gewinnung von Zeit, damit die Polizei nicht eingreift. Als "professionelle Täter" ist
denen klar, dass man so vorgehen kann.


Die zweite Möglichkeit ist der lose Bekannte, der FL über andere Freunde kennt. In dem Bild, was ich vor Augen
habe, ist er z.B. ein unauffälliger, introvertierter Student, dessen Eltern gerade Urlaub haben. Gemeldet ist er
wahrscheinlich in PB, dort hat er seinen Hauptwohnsitz. Er hütet in der Zeit das Haus der Eltern ein
und hat auch Zugriff auf den Wagen der Eltern. Das Haus hat eine Garage, die vom Haus aus betreten
werden kann. Er ist innerlich ein unsicherer Typ, solo, und hat viel Zeit zum Nachdenken. Er hat ein
sexuelles Interesse an Frauen, kann oder will dafür aber keine Beziehung eingehen. Vom Hörensagen
getrieben überlegt er sich, eine Frau mit K.O.-Tropfen willenlos zu machen und hat sich für alle Fälle schon
mal das Zeug irgendwie besorgt. Da er für den Abend des 20.6.
auch keine Verabredung hat, ihn auch Zuhause keiner vermisst, spaziert er ziellos durch die Häuserschluchten
von PB und trifft zufällig auf FL, die ihn kennt. Durch seine nach Innen gekehrte, aber nach aussen freundlich
wirkende Art, kommen sie ins Gespräch und albern rum. Er kommt dann auf die Idee, z.B. mit ihr zu den
Externsteinen zu fahren, es ist Sommersonnenwende. Aus welchen Gründen auch immer willigt sie ein
und sie fahren los. Auf dem Weg dorthin merkt sie, dass es doch länger dauert als gedacht. Der Täter
schlägt vor, dass sie stattdessen noch kurz im Haus seiner Eltern in Nieheim einen Trinken und sie danach
zurückfährt. Dort schreibt sie ihre SMS und er serviert die Getränke.
Er wittert seine einmalige Chance und setzt die Tat um. Er ist sich aber unsicher mit der
Dosierung. Er hat ja nur im Kopf mit den Möglichkeiten gespielt, nun wird es ernst. Die verabreichte Dosis hat er
dann völlig fehleingeschätzt und auch der Zustand von FL gibt ihm zu denken. Da er FL so nicht zurückbringen
kann, muss sie bei ihm im Haus bleiben. Er versucht aber noch durch die Gelegenheit, die Tat an den folgenden
Tagen mit anderen Dosierungen zu wiederholen, aber er ist sich immer noch unsicher, ob er das Vorhaben zuende
bringen kann. Er ist ein allgemein unsicherer Charakter. Dann erfährt er von der Suchaktion nach FL. Er muss
handeln und von sich und dem Haus ablenken.

Vom Charakter her wäre der Täter hier nach innen gekehrt, nach aussen freundlich, aber mit Defiziten im
Bereich des Einfühlungsvermögens. Durch seine Introvertiertheit ist er im Grund sehr stark Ich-bezogen und
kann die Bedürfnisse anderer ausblenden, wenn es um seine eigenen Bedürfnisse geht. Man rechnet nicht
mit ihm und bringt ihn auch nicht mit solchen Taten in Verbindung. Eher wird er als Opfer gesehen. Durch
das mangelnde Einfühlungsvermögen kann er die Tat im Nachgang psychisch verarbeiten.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 16:37
@mlaska

Die erste Möglichkeit kann ich mir nicht vorstellen, da Frauke noch in der Ausbildung war, das für für professionelle Medikamentendealer ein K.O-Kriterium wäre. Außerdem wäre dann nicht klar, woher sie wussten, dass Frauke im Pub sein würde. Und niemand von ihnen konnte ahnen, dass sie allein nach Hause gehen würde.

Die zweite Möglichkeit finde ich äußerst interessant. So habe ich das noch betrachtet. Ich bin ja auch mak davon ausgegangen, dass er Motorradfahrer war, die Aussicht auf eine Spritztour Frauke an diesem lauwarmen Sommerabend hätte überzeugen können. Da passten die Externsteine prima als Ausflugsziel. Gerade mit diesem Event.
Ja, das lasse ich mir durch den Kopf gehen, denn das klingt plausibel. Sie hat demnach also erst später K.O.-Tropfen zu sich genommen. Das klingt plausibel. Auch die Einschätzung, dass es ein introvertierter Tätertyp ist, finde ich interessant. Er war dann ein Einzelgänger. Die Verdrängung der Tat könnte auch durch einen studienbedingten Umzug erfolgt sein, aber er wird nicht in eine Großstadt gezogen sein, sondern eher in eine mittelgroße Stadt wie Trier, Marburg oder Halle. Er fühlt sich noch immer mit der Heimat verbunden, aber die Tat verbindet er auch damit, weshalb er die Eltern heute nicht mehr häufig besucht. Die Eltern müssten dann in der Zeit im Urlaub gewesen sein.

Aber welche Rolle spielten bei diesem Tätertypen dann die Telefonate und vor allem Chris?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 17:02
@nettefrau41
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:Die zweite Möglichkeit finde ich äußerst interessant. So habe ich das noch betrachtet. Ich bin ja auch mak davon ausgegangen, dass er Motorradfahrer war, die Aussicht auf eine Spritztour Frauke an diesem lauwarmen Sommerabend hätte überzeugen können. Da passten die Externsteine prima als Ausflugsziel. Gerade mit diesem Event.
Ja, das lasse ich mir durch den Kopf gehen, denn das klingt plausibel. Sie hat demnach also erst später K.O.-Tropfen zu sich genommen. Das klingt plausibel. Auch die Einschätzung, dass es ein introvertierter Tätertyp ist, finde ich interessant. Er war dann ein Einzelgänger. Die Verdrängung der Tat könnte auch durch einen studienbedingten Umzug erfolgt sein, aber er wird nicht in eine Großstadt gezogen sein, sondern eher in eine mittelgroße Stadt wie Trier, Marburg oder Halle. Er fühlt sich noch immer mit der Heimat verbunden, aber die Tat verbindet er auch damit, weshalb er die Eltern heute nicht mehr häufig besucht. Die Eltern müssten dann in der Zeit im Urlaub gewesen sein.

Aber welche Rolle spielten bei diesem Tätertypen dann die Telefonate und vor allem Chris?
PB ist ja relativ überschaubar und durch Libori und die großen Uni-Parties im Sommer kriegt man relativ
schnell mal Kontakt irgendwohin, allein vom sehen. Chris war ja eingeschrieben an der Uni, vielleicht - Achtung
Theorie - war das der gemeinsame Nenner. Der Täter war hier und da mal dabei, aber eben mehr so am
Rand. Und ohne, dass es Austausch von E-Mails oder Handy-Nummern gab. Die brauchte der Täter auch nicht, da
er ja "eigentlich" Einzelgänger war oder ist. So gab es auch keinen Verweis auf ihn in irgendwelchen
E-Mail-Accounts oder gar durch Handy-Telefonate oder SMS. So gesehen ist er der klassische Bekannte, der zwar
hin und wieder mal erscheint, aber den in seiner Abwesenheit auch keiner vermißt und wo auch keiner weiß,
wie er ihn erreichen kann.

Vll. hat er sich ja auch ein bisschen für FL interessiert und wußte daher allein durch Beobachtung ganz genau, wer
Chris war. Mehr hat er aber öffentlich dazu nicht unternommen.

In dieser Theorie sind die Telefonate allein dazu da, Zeit zu gewinnen. Vielleicht auch ein bisschen sein
schlechtes Gewissen. Sie soll ihre Angelegenheiten regeln, aber in diesem Zustand ist das natürlich schwierig.
Vor allem soll niemand denken, dass etwas passiert ist. Einfach ein wenig Beruhigung des eigenen Gewissens.
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:Die Verdrängung der Tat könnte auch durch einen studienbedingten Umzug erfolgt sein, aber er wird nicht in eine Großstadt gezogen sein, sondern eher in eine mittelgroße Stadt wie Trier, Marburg oder Halle.
Wieso?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 17:09
@mlaska

Weil er eine Heimatverbundenheit zeigt, gute regionale Kenntnisse, und größere Städte als Paderborn ihn nur noch kleiner machen.

Wie könnte er vom Pubbesuch Fraukes erfahren haben? Zufällig durch Chris? Genau genommen muss er das ja nicht erfahren haben, aber trotzdem...irgendwie glaube ich nach wie vor nicht an eine Zufallsbegegnung...


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 17:36
@nettefrau41
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:Weil er eine Heimatverbundenheit zeigt, gute regionale Kenntnisse, und größere Städte als Paderborn ihn nur noch kleiner machen.
Ok, das könnte sein.

Ich gehe auch davon aus, dass er nicht mehr direkt in PB wohnt. Eben auch, um diesen Abstand zur Tat irgendwie
hinzukriegen und sich frei bewegen zu können.
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:Wie könnte er vom Pubbesuch Fraukes erfahren haben? Zufällig durch Chris? Genau genommen muss er das ja nicht erfahren haben, aber trotzdem...irgendwie glaube ich nach wie vor nicht an eine Zufallsbegegnung...
Ich denke nicht. Es war ja kein geplanter Gruppanauflauf im Pub, wo sich alle treffen wollten. Ich glaube,
dass FL in den Pub wollte, hat nicht groß die Runde gemacht.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 18:49
@nettefrau41
@mlaska


Sie hätte sich (laut Bericht) nur am Rande für das Spiel interessiert, Ihre vorwiegende Leidenschaft galt dem Simsen.
Wir wissen selber, wie schnell sich Nachrichten verbreiten. Könnte mir folgendes Szenario vorstellen.

SMS von Frauke: Sitze hier im Pub mit einer Freundin, magst du nicht auch vorbeikommen?
SMS Antwort von X: Nee, geht nicht muss Morgen früh raus aus den Federn, frag mal bei X1 nach, die Sitzen zu Hause
schauen sich das Spiel an.

SMS von Frauke an X1: Hi, hab gehört ihr sitzt vorm Fernseher und schaut euch auch das Spiel an, habt Ihr Lust bei uns
im Pub vorbeizuschauen, meine Freundin ist auch da.

und so weiter ....


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 23:23
@nettefrau41
@mlaska

Ich stelle mir schon seit längerem die Frage, warum Chris ihr nach dem erhalten der SMS um 00.49 Uhr nicht geantwortet hat. Sie hat unter anderem gesimst, komme später.

Wie immer dargestellt, haben die Beiden ein enges/vertrautes freundschaftliches Verhältnis zueinander.
Deswegen kann ich nicht nachvollziehen, warum Chris Ihr nicht geantwortet hat.

Ich kann leider nur für mich sprechen, aber ich hätte mit Sicherheit geantwortet nach dem Motto: Was meinst Du mit
später es ist fast ein Uhr. Zumindest hätte ich meinen Unmut zum Ausdruck gebracht.

Auch das Verhalten am nächsten Tag von Chris, ist sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig.
(Aber dazu wurde schon einiges geschrieben.)


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

10.04.2015 um 06:32
@ichdenkemir
Zitat von ichdenkemirichdenkemir schrieb:SMS von Frauke: Sitze hier im Pub mit einer Freundin, magst du nicht auch vorbeikommen?
SMS Antwort von X: Nee, geht nicht muss Morgen früh raus aus den Federn, frag mal bei X1 nach, die Sitzen zu Hause
schauen sich das Spiel an.

SMS von Frauke an X1: Hi, hab gehört ihr sitzt vorm Fernseher und schaut euch auch das Spiel an, habt Ihr Lust bei uns
im Pub vorbeizuschauen, meine Freundin ist auch da.
Ja, das könnte natürlich so sein. Aber laut Polizei hat sie vor allem mit einem Freund gechattet bzw. gesimst (Ich glaube, KHK Östermann hat das bei UM gesagt). Das heißt, die Polizei hat den Abend sowie Fraukes Verbindungen genau überprüft. Aber hat sie das bei Chris auch? Mit wem hat Chris an diesem Abend gesprochen, gesimst, gechattet. Ist das auch ermittelt worden? Angesichts der Fokussierung der Lebenszeichen auf Chris wäre es wirklich wichtig gewesen, auch das frühzeitig zu ermitteln. Ich befürchte aber, dass genau das die Polizei nicht getan hat, sich hier wichtige Ansätze verloren haben.

@mlaska

Denn ich folge dir langsam mit deinen Gedanken, dass der Täter ein unscheinbarer, introvertierter Mitstudent von Chris war, der Anglistik studierte. "Nicht gegen England." Vielleicht war das ein doppelsinniger Hinweis? Ich bin aber eben nach wie vor davon überzeugt, dass der Täter wusste, wo Frauke an diesem Abend war. Und ich kann mir gut vorstellen, dass er es über Chris wusste. Vielleicht hat Chris bei StudiVZ etwas öffentlich gemacht...etwa: "Lerne heute Abend beim Fußball, habe Ruhe, weil Frauke im Auld Triangle das Spiel guckt..."


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

10.04.2015 um 08:40
@all

Bei aller Mitleidenschaft für das Schicksal von Frauke müssen wir uns auch auf das Wahrnehmungsmuster des Täters konzentrieren. Was ist innerhalb dieser Woche zu seiner Situation zu sagen, wie hat er sie wahrgenommen?

Gehen wir davon aus, dass der Begleiter in der Nacht bzw. am Mittwochmorgen realisierte, dass er Frauke aus dem normalen Alltagsablauf gezogen hatte, dürfte ein normaler Mensch bereits erste Stressflecken bekommen haben. Wenn es Frauke möglich war, in der Nacht noch eine SMS an Chris zu schicken, so dürften auch die technischen Möglichkeiten dafür am Mittwoch zur Verfügung gestanden haben. Es kommt aber keine einzige Rückmeldung von Seiten Fraukes, ein Punkt, der @mlaska beispielsweise denken lässt, dass sich noch in der Nacht eine kriminelle Handlung abgespielt habe, Frauke jetzt nicht mehr freiwillig weg war. Daher dieses Szenario:

Verlauf Mittwoch: Der Begleiter hält Frauke an einem versteckten Ort fest, versorgt sie mit Essen und Trinken, geht aufgrund der neuen Situation ganz sicher nicht seinen eigenen alltäglichen Gewohnheiten nach, sondern denkt den ganzen Tag darüber nach, wie er mit der Situation umgeht. Er spricht mit Frauke, er möchte, dass das Geschehene rückgängig gemacht werden oder, dass Frauke sich zu ihm bekennt. Die Anspannung ist abhängig von Fraukes Verhalten. Er weiß ebenfalls nicht einzuschätzen, was jetzt passieren wird, informiert sich, wann eine Vermisstenmeldung gemacht wird, geht von 48 Stunden bei einer erwachsenen Person aus. Das gibt ihm Zeit.

Verlauf Donnerstag: Es wird ein ähnlicher Ablauf gewesen sein, bis, ja bis er die Meldung hört/liest, dass eine Studentin vermisst wird, diese ein letztes Signal/Lebenszeichen per Handy aus Nieheim geschickt habe. Sollte die SMS an ihm unbemerkt vorbeigegangen sein, wird er Frauke zur Rede gestellt haben, Panik bekommen haben, weil der Name Nieheim fiel. Er fühlt sich beobachtet, schaut immer wieder unsicher nach draußen. Er liest den Artikel mehrfach:

21-jährige Auszubildende seit Dienstagnacht vermisst
Donnerstag, 22 Juni 2006 | Autor: Polizei Paderborn
Frauke Liebs wird seit Dienstagabend vermisst
(mb) In Paderborn wird seit Dienstagnacht die 21-jährige Frauke Liebs vermisst.
Die junge Frau wurde zuletzt am Dienstagabend, 20. Juni 2006, gegen 23:00 Uhr gesehen. Gemeinsam mit Freundinnen hatte sie im Irish-Pub in der Liborigalerie das Fußballspiel England gegen Schweden verfolgt und das Lokal nach Spielende allein verlassen. Die Vermisste wollte sich auf den Heimweg zu ihrer Wohnung an der Borchener Straße begeben. Den Ermittlungen der Polizei zur Folge hat es einen letzten Handykontakt gegen 00:50 Uhr aus dem Bereich
Nieheim, Kreis Höxter, gegeben.

Frauke Liebs absolviert zur Zeit eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am Paderborner St.-Vincenz-Krankenhaus. Bislang sind der Polizei keine Gründe für das plötzliche Verschwinden bekannt, sodass ein Verbrechen nicht ausgeschlossen werden kann.

Die Vermisste ist etwa 165 cm groß und schlank. Sie hat dunkle Augen und schulterlange, dunkle, leicht rötliche Haare, die sie meist nach hinten gesteckt trägt. Zuletzt trug die 21-Jährige ein rotes T-Shirt mit Kragen und eine blaue Jeans. Sie führte eine schwarze Handtasche mit.
Die Polizei fragt:
· Wer hat die Vermisste seit Dienstag, 23:00 Uhr, gesehen?
· Wer kann Angaben zum derzeitigen Aufenthaltsort der Frau machen?
Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Paderborn unter der Rufnummer 05251/3060 entgegen.

...oder hört Radio....oder schaut fern /OWL-Aktuelle Stunde...

Es hängt davon ab, wann er die Meldung mitbekommen hat, aber ganz viel Zeit bleibt ihm nicht dafür, zu entscheiden, mit Frauke und dem Handy in eine ganz andere Richtung zu fahren...wie kommt er also auf Hövelhof?
Mit seinen guten Ortskenntnissen, der offiziellen Verlautbarung, dass Frauke zuletzt im Irish Pub gesehen wurde, nutzt er seine kognitive Landkarte und versucht nicht nur von Nieheim abzulenken, sondern den Verdacht auch auf einen britischen Soldaten zu lenken, denn er kombiniert: England-Spiel, Auld Triangle und Hövelhof (wo viele britsiche Soldaten leben).

Der Täter nutzt also von Beginn an seine guten Regionalkenntnisse, setzt von Beginn an eine Ablenkungsstrategie ein und nimmt dafür sogar ein erhöhtes Risiko in Kauf. Warum? Weil diese Polizeimeldung für ihn subjektiv ein noch viel größeres Risiko darstellt.

Die Lokalisierung Nieheim muss also unmittelbar eine Spur zu ihm hin gewesen. Er kommt gebürtig aus der Region.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

10.04.2015 um 09:07
Er ist vermutlich ein Student, weil er mehr Zeit hat, sein Wegbleiben von der Uni in dieser Woche kaum auffällt, weil er eben auch ein unscheinbarer Typ ist. Er nimmt es auch so wahr, leidet darunter. Er ist intelligent, mit den neuen Medien vertraut und weiß spätestens am Donnerstag alles über Ortungsmöglichkeiten der Polizei. Er nimmt Fraukes Handy, liest sich den Wortlaut noch einmal durch, wenn er die SMS nicht schon in der Nacht
mitbekommen hat.

Jetzt sind seine Fingerabdrücke am Handy. Er entwickelt eine Strategie. Das Handy ist Fraukes Werkzeug, in Außenkontakt mit der Umwelt zu bleiben, diese zu beruhigen. In dieser aufgeregten Situation kann er sie noch nicht töten, und er will es auch nicht, weil er es noch nie getan hat, jemanden zu töten. Er setzt Frauke unter Druck, sagt ihr, was sie Chris später zu sagen habe, aber seine Unsicherheit bleibt, denn laufend trudeln Nachrichten aufs Handy. Das erhöht seinen Druck, und er schaltet das Handy schnell wieder aus. Das Handy, ja, das Handy spielt eine zentrale Rolle, es ist Fluch und Segen. Wenn er die nächtliche SMS von Frauke nicht mitbekommen hat, wird er nach der Meldung ganz sicher das Handy genommen und die Nachrichten überprüft haben, weil in dieser Situation nun absolute Kontrolle das Wichtigste ist.

Nur ein Lebenszeichen mit deutlichem Ortswechsel von einer ganz anderen Richtung hilft ihm, aus seiner prekären Lage zu kommen. Es muss schnell geschehen, es muss am Donnerstagabend noch geschehen, denn so hält er es selbst kaum aus. Er verspricht Frauke, sie freizulassen, wenn sie die nächsten Tage kooperiert.

Ich halte es für möglich, dass er gar am Freitag zur Uni fährt, um zu sehen, was da gesprochen wird, um vielleicht Chris im Seminar zu sehen, um zu sehen, wie beunruhigt Chris ist, was er erzählt. Oder er hat beschlossen, von nun an hundertprozentige Kontrolle auszuüben. Am Abend fährt er nach PB, lässt Frauke noch einmal eine SMS schreiben und sie sogar ein Telefonat ihres Bruders abnehmen. Auch das nur zu Zwecken, dass Frauke eben selbst ihren Aufenthaltsort bestimmt, denn das stand in der Polizeimeldung von Freitag ausdrücklich ab nachmittags im Internet. Frauke muss er unterdessen Angst eingeflößt haben, in etwa, ich weiß, wo deine Familie wohnt, und es passiert etwas, wenn du mich verrätst.

Ist das bis dahin glaubhaft oder nachvollziehbar?


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