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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

4.977 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Paderborn, Gruppendiskussion, Frauke Liebs ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 08:22
@Minderella
Zitat von MinderellaMinderella schrieb:Mal davon abgesehen, dass nur die Freundin von dem Akku erzählte und ein Akkutausch keine so große Aktion ist, die viel Aufsehen erregt: Warum sollte sie das tun? Weil sie wusste, dass sie noch was vorhat und nicht erreichbar sein wollte? Mir fällt da keine für mich plausible Erklärung ein, dir? Oder ist das nur so ein Gefühl?
Ja, es ist ein Gefühl und begründet sich damit, dass, egal wie viele davon mitbekommen haben, es sich für denjenigen in der Erinnerung einbrennt, der den Akku geliehen hat. Außerdem: Wenn ich weiß, dass mein Akku gleich schlapp macht, dann gehe ich sparsam damit um, vor allem, wenn ich schon längere Zeit total banale Nachrichten austausche. Das ist natürlich subjektiv und muss für die jüngeren Generationen auch nicht zutreffen. Wir Frauen wollen ja auch alle immer und ewig kommunizieren...:)

Aber deine Ausführungen mit dem flüchtigen Bekannten finde ich auch interessant und überlegenswert. Ich frage mich nur wie @sue_bern , ob ich in der Situation, wo ich noch nicht einmal mehr ein Lebenszeichen per Handy abgeben kann, mich einem flüchtigen Bekannten im Auto wegen einer kurzen Heimfahrt ausliefern würde? Das ist natürlich eine Vertrauenssache, aber gibt es nicht so etwas wie einen weiblichen Sicherheitsinstinkt, den wir alle haben, und der uns irgendwie navigiert?

Und meine Bedenken, was deine Überlegungen angeht, machen da Halt, wo es in der Stadt Paderborn Richtung Nieheim noch mindestens fünf Ampeln gibt. Wenn da nur eine auf Rot steht, und der flüchtige Bekannte schon erkennbar entgegen seiner Verlautbarungen eine andere Route eingenommen hat, dann habe ich als Beifahrerin alle Möglichkeiten der Welt, noch auszusteigen. Dass Frauke sich darauf eingelassen hat, in der Situation einen Umweg nach Nieheim in Kauf zu nehmen, nur, weil der Täter/Begleiter da irgendetwas noch hinbringen muss, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Daher wäre bei deiner Annahme nur eine Überwältigung Fraukes noch im Auto plausibel. Die SMS aus Nieheim passt da so gar nicht zu, finde ich.

@all

Was wäre eigentlich anders gewesen, hätte Frauke noch einen einigermaßen vollen Akku gehabt? Für Chris hätte das in seiner Besorgnis zunächst einmal keinen Unterschied gemacht, denn er konnte davon ja nichts wissen. Aber für uns würde sich das doch alles ein bisschen anders darstellen, oder? Wir würden uns fragen, warum Frauke dann nicht gleich um 23:00Uhr Chris Bescheid gegeben hat, oder? Hat der spätere Begleiter also von den Akku-Problemen gewusst? Und hat er das asugenutzt? Das ist auch eine Möglichkeit, oder?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 09:31
@all

Ich bin noch einmal auf einen interessanten Artikel gestoßen, der beleuchtet, warum manche Mordfälle lange oder für immer ungeklärt bleiben.
Keine oder nur sehr geringe oder nicht verwertbare Spuren – das sind immer wieder Gründe für ungeklärte Mordfälle. Aber auch wenn Zeugen fehlen oder eine Täter-Opfer-Beziehung nicht feststellbar ist, so das Innenministerium in Schwerin, tappen die Ermittler im Dunkeln. „Auch sind in dem einen oder anderen Fall für die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen nicht ausreichend, um Anklage zu erheben“, sagte auf Nachfrage des Nordkuriers ein Sprecher des Ressorts von Lorenz Caffier (CDU). Und so blieben von 1990 bis einschließlich 2012 genau 127 Tötungsdelikte in Mecklenburg-Vorpommern ungeklärt – darunter fallen Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen.Konkrete Einzelheiten wollte das Ministerium aber nicht nennen. „Anhand derartiger Angaben wäre eine Identifizierung von Einzelsachverhalten möglich, die zu einer Gefährdung noch nicht abgeschlossener Ermittlungen führen könnte“, hieß es. Aber die Öffentlichkeit könne sicher sein: Gerade bei ungeklärten Tötungsdelikten würden die Ermittlungen immer wieder aufgegriffen und bei neuen Erkenntnissen oder auch neuen technischen Möglichkeiten weiter verfolgt.
Besonders interessant finde ich diesen Satz:

„Anhand derartiger Angaben wäre eine Identifizierung von Einzelsachverhalten möglich, die zu einer Gefährdung noch nicht abgeschlossener Ermittlungen führen könnte“, hieß es

http://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/wenn-die-kripo-im-dunkeln-tappt-064876202.html (Archiv-Version vom 02.07.2015)


Das heißt, die Polizei verzichtet aus taktischen Überlegungen manchmal, nähere Umstände von Einzelsachverhalten zu recherchieren, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann dürften auch im Fall Frauke Liebs viele Hypothesen in den Aktenschränken stehen, ohne dass sie im Einzelnen ausermittelt wurden. So etwas nennt man dann ergebnisoffene Ermittlungen in alle Richtungen, aber am Ende muss doch auch der Gedanke bei der Kripo entstehen, dass, wenn man keinen Pfad entlang geht und nur in der neutralen Mitte Daten sammelt, man auch nirgendwo ankommt.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 11:17
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:Wenn da nur eine auf Rot steht, und der flüchtige Bekannte schon erkennbar entgegen seiner Verlautbarungen eine andere Route eingenommen hat, dann habe ich als Beifahrerin alle Möglichkeiten der Welt, noch auszusteigen.
Ich kann ja nur davon ausgehen, wie ich in dem Alter war, und ich hätte nie in Erwägung gezogen, irgendwo aus einem Auto auszusteigen an einer Ampel, wenn ich mich nicht in Todesangst befände - wenn mir etwas "nur komisch" vorkam, hätte ich eher eine "Augen zu und durch"-Strategie gefahren, zumal ich in dem Alter nicht gut Nein sagen konnte und es mir geschmeichelt hätte, wenn mich jemand "braucht". Natürlich wissen wir nicht viel über FLs Wesen, aber ich weiß nicht, ob man sich in einer nur komischen, aber nicht bedrohlich empfundenen Situation irgendwo aus einem Auto bewegt hätte, viele Kilometer von zuhause, noch dazu ohne Möglichkeit, jemanden anzurufen. Ich hätte das sicherlich nicht getan.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 11:22
@Minderella

Ich verstehe das, was du schreibst. Man hört bei diesen Fällen ja auch immer: Mein Kind wäre nie zu einem Fremden ins Auto gestiegen. Weil es noch immer einige solcher Fälle gibt, ist das ganz gewiss nicht auszuschließen. Für mich kommt es aber hier nicht in Frage, weil der Fahrer ja während der Fahrt zumindest allein keine Kontrollmöglichkeiten während der Fahrt hatte. Es muss daher ja nicht einmal eine rote Ampel sein. Auch aus Tätersicht wäre ein solches Vorgehen viel zu risikoreich.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 11:29
Du gehst halt von einem komplett anderen Szenario aus in der Situation als ich, aber das ist natürlich vollkommen in Ordnung. Ich sehe da bis spät in die Nacht noch keine konkrete Bedrohung.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 12:51
@Minderella

Ich sehe das ähnlich. Ich habe das nur einmal als ein bedrohliches Szenario von Beginn an durchgespielt und sehe wieder, dass das keinen Sinn macht. Ich gehe auch von einer freiwilligen Situation aus, glaube aber im Gegensatz zu dir, dass es verabredet und geplant war. Vielleicht, weil die Ferienwohnung oder sonst etwas nur für diese eine Woche zur Verfügung stand, Frauke sich etwas von der Begegnung versprach. Problemtisch aus Fraukes Sicht wurde es auch eher am Mittwoch.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 15:52
@nettefrau41 @Minderella


Das hieße ja, dass Sie Ihre Freundin im Pub angeflunkert hatte.
Sie sagte, dass Sie hundemüde sei, zudem würde Chris wegen dem Schlüssel auch aus Sie warten.

Sollte Sie sich tatsächlich verabredet haben, hätte Sie wohl Ihrer Freundin was gesagt, zumindest aber erstmal im Pub
gewartet, statt draußen rumzustehen.

Ich glaube nicht, dass Sie eine Verabredung getroffen hat.

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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 16:14
@ichdenkemir

Zunächst einmal - @Minderella hat diese Version der Vortäuschung von Müdigkeit nicht gesponnen, sondern ich war es. Minderella geht anders als ich von einer zufälligen Begegnung aus, von einem flüchtigen Bekannten beispielsweise, der ihr per Auto eine Mitfahrgelegenheit bot.

Ich habe dieses Szenario angedacht, weil ich einmal durchspinnen wollte, wie wahrscheinlich es ist, dass es von Beginn an ein Bedrohungsszenario gab. Ich habe oben erläutert, warum ich von einem zunächst freiwilligen Mitgehen Fraukes ausgehe. Allein das kann ich mir persönlich nicht mit einem zufällig auf dem Heimweg getroffenen Bekannten vorstellen, der ihr anbot, sie nach Hause zu fahren, um dann doch eineinhalb Stunden später in Nieheim zu landen.

Genau deshalb sehe ich Nieheim zumindest als eine gemeinsame Vereinbarung zwischen Begleiter und Frauke an, denn alles andere führt zwangsläufig in die Richtung, die Frauke von Beginn an gegen ihren Willen nach Nieheim fahren sieht. Wie passt das mit der SMS zusammen, von der selbst die Polizei ausgeht, dass diese noch freiwillig abgesendet wurde?

Wenn man diesen Gedanken der Freiwilligkeit zurück zur Ausgangssituation im Pub verfolgt, gibt es ja nur zwei Möglichkeiten:

1. Entweder Frauke war trotz der bekannten Umstände in ihrem Charakter so sprunghaft, um sich spontan für einen Trip mit einem ihr Bekannten nach Nieheim zu entscheiden. Das wäre dann in der Tat aus einer zufälligen Begegnung auf der Straße entstanden.

2. Frauke hatte ein Date, eine Verabredung, die sie früher aus dem Pub gehen ließ, und es war ein Geheimnis, das sie niemandem erzählt hatte, weil da noch etwas zu frisch war oder der Lebenssituation des Begleiters geschuldet war. Oder Frauke hatte einen allen sonstigen Freunden unbekannten Ansprechpartner (Seelsorger), den sie aufsuchte, weil er in der Nähe des Pubs wohnte.

Ich gehe vom zweiten Punkt aus und verfolge diese Linie, aber das kann natürlich auch falsch sein. Ich denke aber darüber nach, ob man ausgehend von diesem Punkt nicht ungestört sein möchte mit dem Begleiter, nicht pausenlos Nachrichten beantworten möchte. Vielleicht war es Fraukes Ansinnen, den Akku platt zu machen, um dann auch später eine Erklärung zu haben, warum sie sich nicht melden konnte. Nur gegenüber Chris hatte sie dann ein schlechtes Gewissen, und so kam diese unbeholfene und völlig komische SMS aus Nieheim rüber, die ja für Chris nichts anderes bedeuten sollte als: Mach dir keine Sorgen...komme später wieder.

Verstehst du, da bin ich gerade mit den Gedanken, und vielleicht gibt es ja eindeutige Argumente gegen dieses Szenario?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 16:38
@all

Und wenn ich an den Aufwand der Fahrten denke, die sicher auch von Nieheim ablenken sollten und die überhaupt nicht notwendig gewesen wären, wenn die erste SMS aus Nieheim nicht verschickt worden wäre, dann unterstreicht das auch den Hergang, dass diese erste SMS aus Nieheim in der Nacht noch nicht als problematisch eingestuft wurde. Erst als Nieheim im Zuge der polizeilichen Ermittlungen öffentlich wurde, war es für den Begleiter (und auch für Frauke notwendig), die Sache zu beruhigen. Frauke wusste ab Donnerstag ganz sicher, dass die Polizei nach ihr suchte. Jetzt ist die entscheidende Frage, ob die folgenden Lebenszeichen von unterschiedlichen Orten mit Abstimmung und Einverständnis Fraukes abgegeben wurden oder ob es nun zum alleinigen Spiel des Täters wurde, Frauke sich nun schon in einer Zwangssituation befand.

Ich glaube, Frauke wird sicher schon am Mittwoch die außernormalen Umstände ihres Wegbleibens realisiert haben. Entweder war sie also selbst psychisch in einer außergewöhnlichen Verfassung oder sie war schon in einer physischen Ohnmacht. Für beides kann man viele Argumente finden.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 18:28
@nettefrau41
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:1. Entweder Frauke war trotz der bekannten Umstände in ihrem Charakter so sprunghaft, um sich spontan für einen Trip mit einem ihr Bekannten nach Nieheim zu entscheiden. Das wäre dann in der Tat aus einer zufälligen Begegnung auf der Straße entstanden.

2. Frauke hatte ein Date, eine Verabredung, die sie früher aus dem Pub gehen ließ, und es war ein Geheimnis, das sie niemandem erzählt hatte, weil da noch etwas zu frisch war oder der Lebenssituation des Begleiters geschuldet war. Oder Frauke hatte einen allen sonstigen Freunden unbekannten Ansprechpartner (Seelsorger), den sie aufsuchte, weil er in der Nähe des Pubs wohnte.

Ich gehe vom zweiten Punkt aus und verfolge diese Linie, aber das kann natürlich auch falsch sein. Ich denke aber darüber nach, ob man ausgehend von diesem Punkt nicht ungestört sein möchte mit dem Begleiter, nicht pausenlos Nachrichten beantworten möchte. Vielleicht war es Fraukes Ansinnen, den Akku platt zu machen, um dann auch später eine Erklärung zu haben, warum sie sich nicht melden konnte. Nur gegenüber Chris hatte sie dann ein schlechtes Gewissen, und so kam diese unbeholfene und völlig komische SMS aus Nieheim rüber, die ja für Chris nichts anderes bedeuten sollte als: Mach dir keine Sorgen...komme später wieder.

Verstehst du, da bin ich gerade mit den Gedanken, und vielleicht gibt es ja eindeutige Argumente gegen dieses Szenario?
Wenn es um irgendein "Geheimnis" zwischen FL und dem Täter gegangen wäre: die wahrscheinlich naheliegenste
Möglichkeit, dieses zu wahren, wäre doch für FL gewesen, "Normalität" im Alltag zu spielen. Heißt, dass es
für ihre Freunde und den Arbeitgeber alles so ausschauen muss wie sonst auch, dann fragt auch keiner nach.

Wenn sie jetzt aber einfach so mal einen Tag oder auch zwei Tage wegbleibt, braucht sie sich um die Fragen
nicht mehr zu sorgen, die kommen dann frei in jeder Menge, vor allem, wenn man niemanden vorher
Bescheid gibt, dass demnächst mit einer kleinen Unregelmäßigkeit zu rechnen ist.

Aus Sicht der Geheimniswahrung ist für mich daher das Verhalten von FL nach dem Mittwoch
Morgen nicht mehr plausibel. Sie tut im Grunde alles dafür, dass es irgendwie rauskommen MUSS.

FL hätte dazu auch ihren Akku nicht vor ihrer Freundin platt machen müssen, da sie zwischen Di. 23:00h und
Mi. 6:00h kaum Anrufe erwartet hätte, außer vll. Chris, der mal nachfragt. Aber dem hatte sie ja schon
geschrieben, dass sie später kommt.

Für mich ist dieser Ansatz mit dem "Geheimnis" sehr unwahrscheinlich. In so einem Fall hätte FL auf jeden
Fall dafür gesorgt, dass sie spätestens Mittwoch früh wieder in PB am Start ist. Das war ihr aber irgendwie
verwehrt.

Als Täter hätte man bei einem verabredeten Treffen wahrscheinlch doch auch Sorge, ob nicht irgendjemand
sonst über das Treffen eingeweiht ist oder aber irgendwo Informationen dazu erhältlich sind. Wieso
beschwört er in der Nacht zum Mttwoch eine Festhaltsituation herauf, die für ihn ein unkalkulierbares
Risiko darstellt?

Für mich kommt daher eher ein spontanes Zusammentreffen mit FL und dem Täter in Frage. Un es kam
dabei zu einer Sitution, deren "Klärung" nicht mehr vertagt werden konnte.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 18:59
@nettefrau41

Meiner Meinung nach, kam es zu einer Zufallsbegegnung.

An einem "Versteckspiel" mit dem unbekannten Dritten mag ich nicht recht glauben. Zum einen wegen der vorgeschritteten Uhrzeit.
Ausgeschlossen ist natürlich gar nichts, aber für relativ unwahrscheinlich halte ich es schon.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 19:20
@mlaska
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Wenn sie jetzt aber einfach so mal einen Tag oder auch zwei Tage wegbleibt, braucht sie sich um die Fragen
nicht mehr zu sorgen, die kommen dann frei in jeder Menge, vor allem, wenn man niemanden vorher
Bescheid gibt, dass demnächst mit einer kleinen Unregelmäßigkeit zu rechnen ist.
Es kommt darauf an, wie hoch man das Geheimnis hängt, das beide teilten. Ich stelle mir beispielsweise die Affäre mit einem verheirateten Chefarzt vor. Nur so als Beispiel. Und stell dir vor, das kommt jetzt inmiten der Öffentlichkeitsfahndung heraus. Täter lässt Frauke gehen, Frauke erklärt das alles. Wie will man das denn erklären, ohne das Geheimnis zu lüften? Das kann doch ganze Lebenbiografien mit einem Schlag zerstören.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 19:33
@mlaska

Oder das Verhältnis zu einem Priester? Oder...oder...Da gibt es viel. Ich finde es jedenfalls sehr wahrscheinlich, dass die Lebenszeichen Fraukes ein Kompromiss zwischen Begleiter und Frauke darstellten. In welcher Weise auch immer. So verhält sich jedenfalls kein brutaler, triebgesteuerter Täter. Man wollte irgendetwas retten, was dann nicht mehr zu retten war. Ich finde, das ist eine gute Mitte vom Denkansatz her.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 21:14
@nettefrau41
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb:Es kommt darauf an, wie hoch man das Geheimnis hängt, das beide teilten. Ich stelle mir beispielsweise die Affäre mit einem verheirateten Chefarzt vor. Nur so als Beispiel. Und stell dir vor, das kommt jetzt inmiten der Öffentlichkeitsfahndung heraus. Täter lässt Frauke gehen, Frauke erklärt das alles. Wie will man das denn erklären, ohne das Geheimnis zu lüften? Das kann doch ganze Lebenbiografien mit einem Schlag zerstören.
Ok, ich verstehe, was du meinst. Ob nun Priester, oder Chefarzt: Die Festhaltesituation muss schon
auf die Nacht vom Dienstag auf Mittwoch eintreten sein. Sonst hätte FL sich abgemeldet, hätte
sie vorgehabt, freiwillig länger als die Nacht vor Ort zu bleiben. Anders macht es keinen Sinn, denn
sie gerät sonst in eine (vorhersehbare) Zwickmühle und in Erklärungsnot. Will man ein Geheimnis bewahren,
denkbar schlechte Voraussetzungen.

Wäre es bis hierhin dennoch alles freiwillig, was hindert FL daran, die "Lösung des Problems" zu vertagen?
Zu sagen "ok, wir haben ein Problem, ich muss heute früh wieder raus, laß uns ein anderes Mal
darüber sprechen. Ich fahre jetzt nach Hause".

Irgendwie ging das nicht.

Sie wird also festgehalten, er nimmt ihr das Handy weg, hindert sie an der Rückkehr nach PB. Verhindert, dass
sie frei das Haus verlassen kann, um nach Hause zu fahren oder um sich bemerkbar zu machen.

Ich denke spätestens nach einem Tag würde jedem Opfer vor Ort intuitiv klar werden, dass das einzige Ziel an
dieser Stelle nur sein kann, von dort so schnell wie möglich wegzukommen, egal ob Geheimnis oder nicht.

Das Problem für den Täter ist, dass FL nach einer Freilassung in der stärkeren Position ist. Sofern er
selbst kein wirksames Druckmittel gegen sie in der Hand hat, kann er sie in Freiheit nicht kontrollieren.
Er kann nicht verhindern, dass sie eine Aussage macht und sie WIRD eine Aussage machen, spätestens
beim Arbeitgeber.

Es macht für ihn deshalb überhaupt keinen Sinn, an eine Freilassung zu denken, er begäbe sich sofort
in ihre Abhängigkeit. Er bräuchte deswegen auch dieses Spiel mit den Anrufen nicht zu spielen. Der Plan
mündet in einer Sackgasse.

Die andere Variante wäre, dass FL davon ausgeht, dass er sie irgendwann freilassen MUSS. Das Spiel
also irgendwie mitspielt. Wenn sie so gedacht hat, war sie nicht mit dem Tode bedroht. Was also
hätte sie dann gehindert, den Täter am Telefon mit Namen zu nennen? Und was versichert den Täter,
dass FL dies tatsächlich nicht tut?

Die Situation mit den Handy-Nachrichten von FL ist irgendwie vergleichbar mit der Situation
"FL in Freiheit". Im ersten Fall kann er ihr immer noch das Handy wegreissen, wenn sie etwas falsches
sagt, aber dennoch bleibt es ein großes Risiko für ihn. Genauso, wenn FL in Freiheit wäre. Die Kontrolle
ist in beiden Fällen eingeschränkt.


Die Frage, der wir also nachgehen ist: wer kann wem schaden ?

Von aussen sehen wir, dass allein FL geschadet wurde. Sie hat am Ende ihr Leben verloren. Auf der
anderen Seite ist es schwer vorstellbar, warum sie die ganze Zeit denjenigen gedeckt haben soll, dem
sie das alles zu verdanken hat. Und das unter einer sich graduell und offensichtlich für sie verschlechternden
Situation.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 22:18
"Hilfsbereit, aufopferungsvoll" - so wurde Frauke von ihrem Mitbewohner C. geschildert.

Irgendwie gehen mir diese Worte nicht aus dem Kopf.

Denn ich hatte (ist zwar nur ein Bauchgefühl) bei den Transkripten der Telefonate irgendwie den Eindruck, dass Frauke evtl. jemandem HELFEN wollte! Jemandem, der ihr vielleicht sogar in gewisser Weise 'leid tat' ... !


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 22:20
@Aggie

Es sind keine Transkripte, da die Telefonate nicht aufgezeichnet wurden. Es handelt sich hierbei um sinngemäße Wiedergaben.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 22:34
@Blondi23 schrieb:
Zitat von Blondi23Blondi23 schrieb:@Aggie
Es sind keine Transkripte, da die Telefonate nicht aufgezeichnet wurden. Es handelt sich hierbei um sinngemäße Wiedergaben.
@SecretLetter

Korrekt.
Es handelt sich genaugenommen nur um "sinngemäße Wiedergaben" der Telefonate.
Was jegliche Interpretation bezüglich dessen, was Frauke in den Telefonaten "sagte", und wie dies 'rüberkam', entsprechend relativiert ...


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

08.04.2015 um 22:35
Zitat von AggieAggie schrieb:Es handelt sich genaugenommen nur um "sinngemäße Wiedergaben" der Telefonate - was jegliche Interpretation bezüglich dessen, was Frauke in den Telefonaten sagte, und wie dies 'rüberkam', entsprechend relativiert ...
So schaut es aus.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 09:35
@mlaska
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Sonst hätte FL sich abgemeldet, hätte
sie vorgehabt, freiwillig länger als die Nacht vor Ort zu bleiben. Anders macht es keinen Sinn, denn
sie gerät sonst in eine (vorhersehbare) Zwickmühle und in Erklärungsnot. Will man ein Geheimnis bewahren,
denkbar schlechte Voraussetzungen.
Der Einwand ist gut. Ich denke nur so, dass es Dinge gibt, die so heikel sind, so irrational verlaufen, dass wir sie uns im Nachhinein nur schwer erschließen können. Die Frage am Mittwochnachmittag bei Fraukes Wiederkehr wäre ja auch gewesen: Wo warst du? Aber sie hätte ihr in der Tat noch eingeräumt zu lügen. Sie hätte sagen können: Ich war bei einer Freundin.

Ich denke aber, dass es hier möglicherweise auch um etwas Wichtigeres ging, um einen richtigen Gewissenskonflikt, der Frauke so lähmte, dass sie ihren Alltag dafür kurzzeitig aufzugeben bereit war. Wenn der Täter aber aus dem Krankenhausumfeld gekommen wäre, hätte er da schon einschätzen können, dass ihr Fehlen am nächsten Tag auffallen würde. Für mich heißt das, dass Frauke selbst in einer psychisch schwierigen Situation gewesen sein musste, von der niemand außer ihrem Begleiter wusste. Daher habe ich ja auch die Theorie eines Seelsorgers ins Spiel gebracht, der bis heute unter Schweigepflicht steht. Aber mag sein, dass das alles zu krude und zu unwahrscheinlich als Version rüberkommt.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

09.04.2015 um 12:38
@nettefrau41
Zitat von nettefrau41nettefrau41 schrieb: Für mich heißt das, dass Frauke selbst in einer psychisch schwierigen Situation gewesen sein musste, von der niemand außer ihrem Begleiter wusste. Daher habe ich ja auch die Theorie eines Seelsorgers ins Spiel gebracht, der bis heute unter Schweigepflicht steht.
Bei psychisch schwierigen Situationen ist meine Erfahrung, dass zuerst das persönliche Umfeld einer Person
notiz von den Problemen nimmt und in Anspruch genommen wird. Und erst dann, wenn es so nicht mehr
weitergeht, auf mehr oder weniger professionelle Hilfe umgeschaltet wird, vor allem auf Druck von Freunden
hin. Der Weg zur Einsicht, dass ein Problem bei einem vorliegt ist meist lang. Und die Schwelle, jemanden
Fremden ins Vertrauen zu ziehen, ist hoch.

Ich denke, ihr Umfeld hätte solche Probleme bei ihr wahrgenommen. Davon ist bislang aber nichts berichtet
worden.


Die Idee mit der heimlichen Affaire gibt da schon mehr her. Was mich wundert ist, dass es auch hier
keinerlei Hinweise gefunden worden sind bzw. bekannt geworden sind. Ist es überhaupt vorstellbar, dass
eine Affaire ohne "digitale Signatur" realistisch lebbar ist? Alles quasi nur auf mündlichen Zuruf? Dann
müsste der Täter aus dem direkten täglichen Umfeld kommen.

Aber auch hier entsteht in der Theorie ein Problem, denn welche Handlung führt dann zu einer Festhaltesituation
und was ist dann die Bedingung, sie wieder in die Freiheit zu entlassen?

Freiheit im Austausch zu Schweigen?

Freiheit im Austausch zu Liebe?

Freiheit im Austausch zu Frieden?

Freiheit im Austausch zu seiner Freiheit?


All das macht meiner Meinung nach keinen Sinn, denn Freiheitsberaubung ist es in jedem Fall. So kann man
doch niemanden umstimmen und schon gar nicht erpressen.


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